Lena Dieterle - Reduktion

Здесь есть возможность читать онлайн «Lena Dieterle - Reduktion» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Reduktion: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Reduktion»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Justines Zeit in Hamburg zieht farblos an ihr vorbei. Sie lebt in einer halbherzigen Beziehung mit Tom
und arbeitet rund um die Uhr als Angestellte in einer Agentur. Sie liest und schreibt nicht mehr, wobei
ihr das immer große Freude bereitet hat. Und sie kocht nicht mehr. Wo ist ihre ganze Leidenschaft hin?
Alles fühlt sich gerade an wie ein fremdbestimmtes Korsett, an dem Tag für Tag die Schnüre ein wenig
enger gezogen werden. Wie ein Käfig, in dem ein Paradiesvogel sein Dasein fristet.
Dann erreicht sie ein überraschender Brief und sie reist kurzerhand einmal durch halb Deutschland.
Ziel ist das beschauliche Weinstädtchen Klingenberg am Main. Justine bekommt als Vollwaise wieder
Kontakt zu ihren Wurzeln, durchlebt die Erinnerungen an einen der schönsten Sommer in ihrer
Kindheit und trifft eine Entscheidung. Vögel wollen fliegen.

Reduktion — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Reduktion», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Am Abend sind sie bei einem Paar eingeladen, mit dem sie laut Tom seit einem Jahr so etwas wie befreundet sind. Er hat im Baumarkt eine weiße, in Bogenform gezwängte Orchidee mitgenommen, die heute Abend als Mitbringsel überreicht werden soll.

„Passt was mit der Blume nicht?“, fragt Tom irritiert, als Justine nachdenklich auf den Plastikübertopf blickt.

„Doch, doch, ein wenig langweilig, aber eine Orchidee passt ja fast immer.“

„Ich weiß, Du magst Orchideen nicht besonders, aber ich dachte als Aufmerksamkeit …“

Justine erinnert sich daran, als sie früher mit ihrem Vater wunderschöne, wilde Orchideen gefunden hatte. Das gefleckte Knabenkraut wuchs auf der Wiese hinter ihrem Elternhaus und der Stendelwurz blühte unscheinbar am großen Hang neben dem Steinbruch. Sie liebt alle Blumen, so auch die Orchideen.

Mit einem „Passt schon“ beendet Justine das Gespräch. Tom trollt sich zufrieden ins Bad.

Und sind es nicht eben diese Treffen mit Bekannten, an denen man nicht zuhört, um etwas vom anderen zu erfahren, sondern nur so lange am Gespräch teilnimmt, bis man ungeduldig zuckend selbst etwas dazu beitragen kann? Schweigsam wartet Justine darauf, dass Tom sich später nach dem Essen zu ihr beugt und fragt: „Du bist so ruhig heute, Tini. Geht es Dir nicht gut?“

Auch bei Ausflügen mit ihren Kollegen oder beim Abendessen mit Toms Eltern geht es ihr so. Da geht es um den nagelneuen Mercedes, um künstliche Fingernägel, Handtaschen, die spannendste Serie auf Netflix und das beste „All you can eat“-Buffet, um Heirat und Enkelkinder. Nicht meine Welt, nicht meine Themen.

An diesem Abend jedoch geschieht es tatsächlich, dass Justine ins echte Zuhören kommt. Mehr denn je wird ihr dabei bewusst, dass der äußere Schein oft trügt. Eine bis dahin eher flüchtige Bekannte berichtet ihr:

„Ich bin unglücklich, obwohl in meinem Leben scheinbar alles glatt läuft. Ich habe einen aufmerksamen Mann, zwei tolle Kinder und einen guten Job. Ein Haus, einen Garten, regelmäßige Urlaube… und eine innere Leere.“ Sie redet fast eine Stunde lang und Justine hört zu.

„Danke, Justine. Es hat mir sehr gutgetan, das mal jemandem so direkt und ungeschminkt zu erzählen.“

„He, und ich danke Dir. Das gibt ja auch mir einen Anstoß zum Nachdenken. Bei mir läuft es auch nicht rund.“

„Möglicherweise liegt es daran, dass wir verlernt haben, unsere Bedürfnisse klar zu artikulieren.“

„Aus Bequemlichkeit oder Resignation nehmen wir Dinge hin und ertragen sie, anstatt uns aktiv Lösungen zu erarbeiten.“

„Vielleicht fehlt es uns an Authentizität? Es ist schließlich unsere Aufgabe, uns zu zeigen und nicht nur irgendwas zu zeigen.“

Lange noch hat Justine über diese Begegnung nachgedacht. Und auch wenn es am Tag des Gesprächs noch keine Lösung gab, so waren sich doch beide einig, dass die eigene Klarheit ein Schlüssel sein kann.

Was will ich denn eigentlich wirklich? Wo soll meine Reise hingehen, wenn der momentane Zustand für mich unbefriedigend ist? Wenn ich mir das nicht beantworten kann, ja wer denn bitte sonst?

Unverhofft

Justine steht vor dem Briefkasten und dieser ist mal wieder vollgestopft mit unnützer Werbung.

„Mensch, da war doch was?!“ Justine fährt ruckartig zusammen. Wo ist bloß dieser Brief, den ich vorgestern aus dem Altpapier gerettet habe? Sie rennt die Treppe wieder nach oben in die Wohnung, denn der Aufzug dauert ihr jetzt zu lange. Ganz außer Atem kramt sie in ihrer Einkaufstasche nach dem Schlüssel und stürmt in die Küche. Hier gibt es auf der Anrichte eine Magnetwand für Wichtiges und auch eine Ablage für die Post. Mist, nur zwei Rechnungen für Tom und ein Hinweis auf die Änderung der Linien im Nahverkehr. Sie wühlt alles durcheinander, doch keine Spur von diesem Brief.

Justine sinkt auf einen der Hocker und grübelt, wo sie bloß dieses Schreiben nur hingelegt haben könnte.

In der Handtasche!, fällt es ihr schlagartig wieder ein.

Gott sei Dank! Da in der Seitentasche steckt verkrumpelt der Umschlag. Wie immer ohne Brieföffner, bohrt sie ungeduldig einen Finger unter die Brieflasche und reißt die Papierhülle auf. Dann hält sie den Atem an und liest. Dort steht in großen Buchstaben neben einem Stadtwappen das Wort „Nachlassgericht“ und darunter: „Verfügung von Todes wegen …“ Justine staunt nicht schlecht. Wer soll mich denn jetzt noch beerben? Meine Eltern sind doch bereits verstorben und von weiterer Verwandtschaft ist mir nichts bekannt.

Sie muss kurz schlucken, weil sie der Tod ihrer Eltern wieder einholt, doch noch bevor sich das Gefühl von Trauer breitmachen kann, schüttelt sie die alten Gefühle gekonnt wieder ab. Das muss für Tom sein . Sie dreht das Blatt und prüft den Absender. Sie liest laut vor: „Frau Justine Argon, Planckstraße, 22765 Hamburg-Ottensen. Sehr geehrte Frau Argon, …“

Das ist wirklich kurios. Dort steht geschrieben, dass sie sich mit dem Nachlassgericht in Verbindung setzen soll, um Informationen zum Testament von einer Frau Valerie Dupont zu erhalten.

Valerie, Valerie…? Die einzige Valerie, die sie je kannte, war „Tante Vally“, die aber gar nicht ihre richtige Tante war, sie hatte sie nur so genannt. Bei Tante Vally verbrachte sie als Kind mal die Sommerferien. Damals mussten ihre Eltern beruflich verreisen und hatten keine andere Lösung als eine Unterkunft bei dieser Tante Vally. Justine protestierte damals lautstark, weil sie nicht dorthin wollte, zu einer fremden Frau, die sie gar nicht kannte. Doch der Protest half ihr nicht.

„Du wirst es dort mögen, mein Schatz“, war sich ihre Mutter sicher. Und so kam es auch. Justine verbrachte sechs lange Wochen bei Tante Vally, die am Ende doch viel zu schnell vorüber waren.

Ein Jahr später war Justine mit ihrer Familie bereits wieder umgezogen und so gab es irgendwann keinen Kontakt mehr zu Valerie. Justine war zu jung, um das alles zu verstehen, die häufigen Umzüge war sie auf Grund des Berufs ihres Vaters von klein auf gewohnt. Sie malte noch oft Bilder für Valerie, die ihre Mutter dann bei der Poststelle für Valerie aufgab.

Justines Handy klingelt. Ines ist am Apparat und plappert aufgeregt etwas von einem geplatzten Termin. Sie selbst muss zum Friseur, denn auf diesen Termin habe sie ewig gewartet.

„Ines …“, sagt Justine ruhig, doch ihre Chefin spricht ungebremst weiter.

„Ines, hör mir mal bitte zu.“ Es wird still am anderen Ende der Leitung. Friseurtermin, ja? Jetzt reichts.

„Ich bin krank und kann heute nicht einspringen.“

„Oh, was hast du denn? Das ist ja furchtbar, Süße. Du warst doch noch nie krank?“

„Wohl einen Infekt. In ein paar Tagen bin ich bestimmt wieder fit.“

Justine legt auf, als Ines unverblümt weiter quasselt. Ein Schütteln geht durch ihren Körper. Habe ich das gerade wirklich gemacht? Bevor das schlechte Gewissen sich ausbreiten kann, nimmt sie ihr Handy und wählt die Nummer vom Briefkopf. Zu groß ist die Neugierde, was sich hinter diesem Schreiben verbirgt.

„Nachlassgericht Obernburg, Maier, guten Tag“.

„Hier spricht Justine Argon.“

Nach gut zehn Minuten ist das Telefonat wieder beendet. Sie wurde gebeten, persönlich zur Testamentsverlesung nach Unterfranken zu reisen. Es scheint sich um eine Immobiliensache in Klingenberg zu handeln, allerdings konnte man viel mehr dazu telefonisch nicht sagen. Klingenberg? Klingenberg habe ich schon mal irgendwo gehört. Justine startet den Laptop und gibt den Namen der Stadt in die Suchmaske ein. Klingenberg liegt direkt am Main und ist eine Stadt im Landkreis Miltenberg in Bayern, gut fünf Stunden und über fünfhundert Kilometer entfernt von Hamburg.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Reduktion»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Reduktion» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Reduktion»

Обсуждение, отзывы о книге «Reduktion» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x