Der Autor:
Jahrgang 1958, lebt seit Jahren mit seiner Familie in München. In seinem Hauptberuf Elektronik hat er jahrelang Handbücher und detaillierte illustrierte Reparaturanleitungen verfasst. Zuletzt arbeitete er als gefragter Ideengeber für komplizierte elektronische Anlagen und Prozesse. Einige beachtliche Comicbücher und Kurzgeschichten zählen zu seinem Portfolio.
Die rasante technische Entwicklung der Neuzeit faszinierte den Autor seit langem. Die unglaublichen Fähigkeiten der Menschen auf sich und ihrer Umwelt Einfluss zu nehmen gleichermaßen.
Noch verbieten es Hemmschwellen den Menschen grundlegend zu verändern. Aber Wissenschaftler sind dem Altern und der Lebenszeit auf der Spur. Einige Bücher die sich mit diesen Themen beschäftigen, sind bereits von diesem Autor erschienen und als Paperback und Ebook erhältlich.
München, 2011
Der Mensch muss kleiner werden!
Ein Roman
von
Christian Manhart
Impressum:
Reduktion - Der Mensch muss kleiner werden!
Christian Manhart
Copyright : © 2011 Christian Manhart
published by epubli GmbH, Berlin,
www.epubli.de
ISBN: 978-3-8442-2296-8
Kapitel 1
Der Mensch muss kleiner werden !
24. April 2009, es war ein schöner, warmer und sonniger Frühlingstag. In Wurzbach, einem kleinen Ort, ganz in der Nähe von Tübingen, radelten die beiden Schwestern Amelie und Sophie, 11 und 9 Jahre alt, von ihrem Elternhaus zu einer ungemähten Wiese am Ortsrand. Sie wollten ihrer Mutter einen Strauß Frühlingsblumen pflücken, da die Familie geplant hatte, nachmittags einen Ausflug zu den Großeltern zu unternehmen. Sie stellten ihre Fahrräder ab und kichernd, wie kleine Mädchen eben so sind, begannen sie verschiedene Blumen zu pflücken. Es sollte schließlich ein schöner Strauß werden, den sie ihrer Mutter bringen wollten. Auch wenn Sophie die ganze Zeit über quengelte, sie sollten doch zwei Sträuße pflücken um Oma auch einen mitzubringen. Amelie versuchte ihr immer wieder zu erklären, dass Oma schon ein bisschen krank war und keine Blumen in ihr Zimmer stellen durfte.
Als sie mit vollen Händen zu den Rädern zurückkehrten, wurden sie durch ein piepsendes Miauen aufmerksam. Sie brauchten nicht lange zu suchen, denn eine winzige Katze war für das Geräusch verantwortlich.
Das kleine Tier mit schwarzen glänzenden Fell und weissen Pfötchen, war nicht größer als 10 cm. Eifrig und heftig miauend schmiegte sie sich an die Füße von Sophie. Amelie und Sophie waren hin und her gerissen vor Entzückung. Amelie erklärte ihrer kleinen Schwester sogleich, dass sie dieses putzige Kätzchen niemals alleine hier lassen könnten. Das sei viel zu gefährlich für so ein kleines Tier. Sophie hätte sie auch nicht überzeugen brauchen. Schon lange wünschten sich die beiden Schwestern eine Katze. Vielleicht war jetzt die passende Gelegenheit gekommen. Das Kätzchen ließ sich willig aufnehmen und Amelie hielt sie fest im Arm, entschlossen sie nicht mehr herzugeben. Amelie trug das liebliche kleine Tier im Arm und schob mit der anderen Hand ihr Fahrrad. Sophie hatte den Blumenstrauß in ihren Fahrradkorb abgelegt und schob aber ebenfalls ihr Rad neben Amelie her.
„Lass sie mich auch mal halten, Ami. Du bist gemein. Wir haben sie zusammen gefunden.“
Sophie begann auf dem kurzen Weg ungeduldig zu werden.
„Wir sind doch gleich zu Hause. Da darfst du sie dann haben.“
„Aber, aber...“
„Sophie gib jetzt Ruhe!“
Amelie, die Ältere, hatte bei den Beiden unangefochten das Sagen. Sophie fügte sich notgedrungen und trottete ärgerlich weiter.
Zu Hause angekommen war die Aufregung groß. Das Kätzchen war beim näheren Betrachten kein junges Tier. Die Katze benahm sich nämlich wie eine große erwachsene Katze. Die Eltern von Amelie und Sophie stellten schließlich fest, das Tier war definitiv kein Katzenbaby. Nachdem sich alle eine Weile mit der Katze beschäftigt hatten, kamen die ersten Zweifel auf.
Eine lebende Miniaturausführung einer ausgewachsenen Katze haben die Mädchen mitgebracht, stellte der Vater Peter Grodberg fest. Wo kam sie so plötzlich her? Hatte sie jemand ausgesetzt?, wollte ihre Mama Karin wissen. Während die Familie noch über dieser Frage grübelte, klingelte es an der Tür.
Zwei Herren mittleren Alters und in dunkle Anzüge gekleidet, standen vor der Haustür ihres Einfamilienhauses. Ohne ein Wort zu sagen, oder einer Einladung einzutreten, drängten sie Karin zurück in das Haus.
Dann ging alles ganz schnell. Keine Viertelstunde später, saß die Familie Grodberg mit den zwei unscheinbaren, grimmig dreinschauenden Herren in einem abgedunkelten VW-Bus. Zwei weitere Herren saßen vorne, einer fuhr, der andere hatte das Kätzchen auf dem Schoß.
Keiner der Männer sagte ein Wort. Der Familienvater Peter Grodberg kochte innerlich. Karin, seine Frau saß zwischen den beiden Mädchen. Die Kinder hatten Angst bekommen. Sie klammerten sich eng an ihre Mutter. Der Bus raste mit hohem Tempo dahin. Keiner der Familienmitglieder war in der Lage, die Wege oder die Richtung, die das Fahrzeug nahm, zu bestimmen. Die Fahrt dauerte keine gefühlte zwanzig Minuten. In einer Tiefgarage parkte das Fahrzeug und sie mussten aussteigen, fuhren gemeinsam mit den vier Männern, die offensichtlich bewaffnet waren, mit einem geräumigen Aufzug einige Stockwerke nach oben. Als sich die Aufzugstür öffnete, wurden sie durch einen Korridor, der wie in einem Bürogebäude gestaltet war, zu einem großen Konferenzraum geführt.
Dort warteten sie verteilt sitzend auf einer bequemen Sitzgruppe. Auf dem Tisch befanden sich Getränke, Kaffee, Wasser, Säfte und Schalen mit Plätzchen und Knabberzeugs. Keiner hatte Lust und traute sich etwas zu nehmen.
Ein drahtiger, seriös gekleideter Mann, vielleicht um die vierzig Jahre alt, betrat den Raum. Er lächelte freundlich. Dann begrüßte er sie alle mit festem Handschlag und stellte sich als Dr. Klaus Timmen vor. Er lud sie ausdrücklich ein, sich doch zu bedienen, sich wie zu Hause zu fühlen. Er sei der Leiter einer noch sehr geheimen Forschungsgruppe.
Die kleine Katze, erst jetzt fiel es ihnen auf, dass er sie in einem kleinen Katzenkorb mitgebracht hatte, sei ein ganz wichtiger Teil davon. Deshalb seien sie nun hier. Das Tierchen war ihnen dummerweise ausgebüxt. Kein Wunder, so klein wie sie ist. Haha.
Während seiner Ausführungen blieb er die ganze Zeit über in einem unverbindlichen Plauderton.
Dr. Timmen lächelte und drückte dann auf eine kleine Fernbedienung, die er aus seinem Sakko hervorzauberte. Ein an der Decke befestigter Beamer, warf ein großes Bild an eine weiße Wand des Raumes. Es zeigte die Erde aus dem Weltraum. Dr. Timmen stellte sich neben das große Bild und begann ohne weitere Ankündigung mit einem Vortrag. Ungläubig lauschten sie den Ausführungen eines Wissenschaftlers der ihnen von einem Regierungsauftrag erzählte, der sie alle vier, an Pläne von Wahnsinnigen erinnerte.
„Vor ein paar Jahren gab es die ihnen bestimmt bekannte Kyhoto-Konferenz in Japan. Emissionen, Umweltschutz und solche Sachen. In einer weiteren geheimen Sitzung beauftragten die wichtigsten Teilnehmer die UNO nach Zukunftslösungen zu suchen. Ein Projekt wurde ins Leben gerufen. Das Projekt ,Terra‘. Zwölf unterschiedliche internationale Forschungsgruppen wurden darauf hin beauftragt, zu untersuchen wie die anstehenden Probleme der Zukunft gemeistert werden könnten. Das Ergebnis war mehr als überraschend: Alle, ich betone alle, die daran arbeiteten, waren sich einig und vertraten die Erkenntnis :
Der Mensch muss kleiner werden
Die gesamte deutsche Bundesregierung, sowie die europäische Gemeinschaft und alle ihre Mitgliedsländer, auch die USA, Russland, sogar China und Indien, die gemeinsam ungefähr 80 Prozent der Weltbevölkerung stellen, haben darauf hin die Umsetzung eines Planes beschlossen, der tollkühner nicht sein könnte. Warum? Warum werden sie fragen?
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