Fritz Rabensteiner - Die Hofnarren der Republik

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Dieses Buch wurde für all jene geschrieben, die in Österreich leben, oder zumindest einen Einblick in Österreichs Politik haben. Für andere könnte es schwierig werden, aber ein Versuch lohnt sich allemal. Die Geschehnisse betreffen die Corona-Jahre 2020 und 2021. Das ist jener Zeitraum, in dem wir in einem Tunnel gelebt haben und angestrengt nach dem Licht am Ende der Röhre gesucht haben.

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Pressekonferenz

Das Corona-Virus hatte uns fest im Griff und schlechte Nachrichten über Erkrankte, Verstorbene, Inzidenzen, sanften Lockdown, harten Lockdown und Quarantäne kamen in einem Stakkato, dass einem Hören und Sehen verging. Im gleichen Rhythmus traten jene vier Politiker vor die Kameras, die diese Nachrichten zu verkünden hatten. Kurz, Kogler, Anschober und Nehammer. Das virologische Quartett. Insbesondere Gesundheitsminister Rudolf Anschober fiel die unangenehme Aufgabe zu, uns über die aktuellen Zahlen zu unterrichten. Was ihm sichtlich schwer fiel. Zu diesem Zweck hielt er Taferln in die Kameras, auf denen schemenhaft Linien und Diagramme zu erkennen waren. Sophokles, einem Dichter in der Zeit der Griechischen Klassik, wird folgendes Zitat zugeschrieben: „Töte nicht den Boten.“ Anschober hat das nicht geholfen. Anfeindungen aus allen politischen Lagern, und natürlich erst recht aus der Bevölkerung, machten ihm, dem gelernten Volksschullehrer, das Leben schwer. Aus seiner Zeit als Lehrer musste er auch die Sache mit den Taferln übernommen haben. Diese schienen ihm offenbar am geeignetsten, seine Botschaften demonstrativ zu überbringen. Es kann natürlich auch sein, dass es in Österreichs Ministerien keinen Overhead-Projektor gibt, geschweige denn eine Power Point Präsentation.

Anschober: „I geh da nimmer aussi.“

Kogler: „Rudi, du muasst, des is a Pressekonferenz.“

Anschober: „Na.“

Kogler: „Sei jetzt net kindisch.“

Anschober: „Na hob i g‘sogt.“

Kogler: „Denk an die Republik.“

Anschober: „Die Republik kann mi kreuzweis.“

Kogler: „Trotzig wia a klanes Kind.“

Anschober: „Du hast leicht reden.“

Kogler: „Du brauchst ka Angst hom, i gib da Rückendeckung.“

Anschober: „Vorn warat ma lieber.“

Kogler: „Überleg amoi Rudi, waun i mi vor di stell, daun siacht di kana mehr. Dabei host du a super Fernsehg‘sicht, ehrlich. Aber denk amoi über Kontaktlinsen nach. Im Moment schaust nämlich aus wia a überwuzelter Volksschullehrer. Oba wia du die Taferl präsentierst, Woidklasse. Des mocht da koana noch. Net amoi da Haider hot des so guat kenna. Und der wor do a echter Profi. Und du redst so….. so….. salbungsvoll, kennt ma direkt sogn. Geh jetzt endlich aussi, de Leit wort‘n schon. Und glaub ma, die Bevölkerung is stolz auf di.“

Anschober: „Und wieso scheiß‘n ma dann die Leit vor die Haustür?“

Kogler: „Ehrlich?“

Anschober: „Und net nur amoi.“

Kogler: „Des wern Hund g‘wesen sein.“

Anschober: „So große Hund gibt’s net.“

Kogler: „Wo Licht ist, ist auch Schatten. Kumm, lach a bisserl. Und wir miassn fest drauf hoffen, dass des olles baold vorbei is.“

Anschober: „Corona wird noch a Zeit dauern.“

Kogler: „Wer redet von Corona? I man die Koalition.“

Sigi und Gust

Nachdem die ÖVP-FPÖ Koalition durch HC Straches Ibiza-Skandal in die Luft gesprengt worden war, standen 2019 wieder einmal Neuwahlen an. Die ÖVP gewann, die FPÖ stürzte ab, die SPÖ verlor ein paar Mandate, die NEOS gewannen welche hinzu, die Liste JETZT verabschiedete sich aus dem Parlament und die Grünen kehrten triumphal ins Hohe Haus zurück. Und auf den Diagrammen mit den Wahlergebnissen konnte man erkennen, dass sich die ÖVP einen neuen Anstrich gegeben hatte. Sebastian Kurz hatte 2017, nachdem er seinen Vorgänger Reinhold Mitterlehner, freundlich, aber bestimmt, in die Verbannung geschickt hatte, die Parteifarbe von Schwarz auf Türkis geändert. Eine neuerliche Koalition zwischen ÖVP und FPÖ kam nicht in Frage, und auch mit der SPÖ unter Pamela Rendi-Wagner wollte die ÖVP nur ungern unter die Decke schlüpfen. Blieben realistischer Weise nur die Grünen. Deren Chef, Werner Kogler, antwortete auf die Frage, ob er sich eine Koalition mit der ÖVP vorstellen könne mit dem Brustton der Überzeugung: „Mit dieser türkisen Schnöseltruppe geht’s einmal gar nicht, das ist ja völlig logisch!“ Das muss in der Politik natürlich nichts heißen und so kam es wie es kommen musste. Aus Abneigung wurde Liebe und ÖVP und Grüne gaben ihre Hochzeit bekannt. Der Ehevertrag trug die Überschrift: Das Beste aus beiden Welten. Die neue Liebe musste natürlich auch nach außen hin sichtbar gemacht werden, weshalb sich die Klubobleute Sigrid Maurer von den Grünen und August Wöginger von der ÖVP anschickten, dies glücklich lächelnd zu demonstrieren. Vorzugsweise im Parlament, wenn Kameras in der Nähe waren. So viel zur Schau getragenes Glück macht misstrauisch, weshalb die grünen Frontleute Kogler und Anschober ihre Klubobfrau zu Rede stellten, um bereits aufkeimenden Gerüchten entgegentreten zu können.

Kogler: „Sog amoi Sigi, laft do wos zwischen dir und dem Wöginger Gustl?“

Maurer: „Wie bitte?“

Kogler: „Tua net a so, des sicht do a Blinder.“

Anschober: „Wenns was Ernstes is, muasst as uns rechtzeitig sogen.“

Maurer: „Wovon redets ihr eigentlich?“

Kogler: „Es hobts jo scho a gemeinsame Corona-Masken. So pickts es beianond. Dienst is Dienst und Schnops is Schnops. Es kennts im Parlament net umadumschmusn.“

Maurer: „Ihr hobts doch g‘sogt, i soi mas mit ihm guat stehn.“

Anschober: „Schau Sigi, i wü mit net einmischen, oba wanns was vorhabts, daun nimm da mit ihm a Zimmer. Den Beleg kannst einreichen. Muass nur Catering draufstehn.“

Kogler: „Jetzt hams uns in Wean a scho aussig‘schmissn. Die Basis murrt gewaltig, de is do hoagli.“

Maurer: „Oba do net wengan Gustl und mir. Es zwoa verärgerst unsere Wähler. I sog nur Moria, Hacklerregelung, Glymphosat. Und dass der Gürtelpool und die Pop-up-Radwege a riesiger Scha… Bledsinn san, hob i da Kollegin Hebein von Anfang an g‘sogt. Niemand mog Radlfahrer. Des bleibt aber unter uns.“

Anschober: „Tua jetzt net Erbsen zählen. Schau Sigi, wir wollen nur, dass nix Gröberes passiert. Sonst hamma wieder so a G‘schiss wia mit dem Bierwirt.“

Maurer: „Wann eich mei Arbeit net passt, dann kaun i ja noch Tirol z‘ruck gehn.“

Kogler: „Um 13:30 gangat da nächste Zug.“

Wer ist August Wöginger?

August Wöginger wuchs, unweit seines Geburtsortes Passau (Niederbayern), in Oberösterreich auf. Er legte eine steile ÖVP-Karriere hin: lange Zeit war Wöginger „nur“ in den Untiefen der oberösterreichischen Kommunal- und Landespolitik aktiv. Die Parallel-Laufbahn im ÖVP-Arbeitnehmerbund ÖAAB verschaffte ihm Bekanntheit über das Bundesland hinaus. Beim ÖAAB war er Generalsekretär und geschäftsführender Bundesobmann. Man könnte fast meinen, Wöginger hätte auch bei den Sozialdemokraten anheuern können, denn beim Roten Kreuz machte er als OÖ-Betriebsratsvorsitzender auf sich aufmerksam. Umso skurriler ist, dass der für Kurz dienende Klubobmann danach vehement den Sozialabbau der türkis-blauen Regierung verteidigte. So sagte er: „Mit der neuen Mindestsicherung stellen wir sicher, dass sich Arbeit wieder lohnt.“ Hat sich seine Arbeit davor etwa auch nicht gelohnt? Der Werdegang spricht eine andere Sprache: Wie sein Marionettenspieler Sebastian Kurz, hat auch August Wöginger nicht studiert. Weit gebracht hat er es trotzdem nach seiner Matura. Was die beiden unter-scheidet: Wöginger kennt immerhin die Arbeitswelt außerhalb der Politik – was ihn allerdings nicht von der Verteidigung und parlamentarischen Durchsetzung des 12-Stunden-Tages abhielt. Als einer von wenigen ÖVP-Funktionären leistete er Zivil- und nicht Wehrdienst ab. Vielleicht hat Wöginger doch eine soziale Ader? Immerhin sorgt er sich sehr um seine eigenen Kinder: „Es kann ja nicht sein, dass unsere Kinder nach Wean fahren und als Grüne zurückkommen. Wer in unserem Hause schlaft und isst, hat auch die Volkspartei zu wählen.“ Der wiedergewählte geschäftsführende Klubobmann ist extrem heimatverliebt. So sehr, dass er die wichtigste Aufgabe des Konservatismus – nämlich die klare Unterscheidung zwischen Patriotismus und Nationalismus – offenbar nicht so ernst nimmt. So gab er dem rechten Magazin „Info-Direkt“ ein bizarres Interview. In diesem schwadronierte er munter über Zuwanderung, gab den Mr. Law and Order. Ungewolltes Lob kam dafür von Identitären-Chef Martin Sellner. Auf Nachfrage, ob ihm der rechtsextreme Sound des Magazins bekannt gewesen sei, sagte er, er habe nichts von der Ausrichtung von “Info-Direkt” gewusst. Ein Tonmitschnitt den die rechten Publizisten veröffentlichten, spricht aber blöderweise eine andere Sprache. Lieber August Wöginger: Vielleicht haben sie die folgende Maxime in der OÖ-Landeshymne falsch verstanden: „Dahoam is dahoam, wannst net fort muaßt, so bleib. Denn die Hoamat is ehnter, der zweit Muaderleib.“ Nach Wean gezogen hat es sie ja trotzdem. Orientieren sie sich doch lieber an einem Sprichwort aus Niederbayern, ihrer Heimat qua Geburt: „Warum furt fahrn‘, wenn’s oam dahoam scho ned gfoit?“

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