Johann Most - Memoiren

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Johann Most, gelernter Buchbinder wurde als Agitator und Arbeiterführer bekannt. Er wurde als Sozialdemokrat in den Reichstag gewählt, wurde später Kommunist und noch später Anarchist. Er war Herausgeber einiger sozialistischen Zeitungen. Er wurde häufig verurteilt und musste einige Male in das Gefängnis u.a. wegen Hochverrat und Gotteslästerung. Er siedelte nach England über um der Sozialistenvervolgung zu entgehen. Später flüchtete er auch aus England in die USA. Dort wurden seine humorvoll geschriebenen Memoiren in 4 Bänden zuerst veröffentlicht.

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Endlich nahte sich hinsichtlich meiner Krankheit ein Erlöser und zwar in der Person eines geschickten und kühnen Operateurs Namens Dr. Agatz. Derselbe erkannte auf den

ersten Blick, dass ich den Knochenfrass an der linken Hälfte des Unterkiefers hatte; auch erklärte er, dass dieses Uebel lediglich von jenen Doktoren verschuldet worden sei, welche mich sammt und sonders total eselhaft behandelt hatten.

Gleichzeitig eröffnete er meinem Vater, dass nur eine Operation auf Leben und Tod allenfalls Rettung bringen könne, während, wenn ein solcher Versuch nicht gemacht würde, ich höchstens noch drei Monate lang am Leben bleiben könne.

Die Operation wurde am 18. März 1859 — ich war inzwischen 13 Jahre alt geworden — unternommen. Dieselbe nahm eine fünf viertelstündige Dauer in Anspruch und erheischte ein fünfmaliges Chloroformiren. Von der linken Schläfe bis in

den Mundwinkel wurde eine Blosslegung des Kiefers bewerkstelligt, ein drei Zoll langes (total zerfressenes) Stück davon heraus genommen, dann der Kieferrest von rechts nach links dermassen verschoben, dass später eine Verknorpelung statt- finden konnte; endlich nähte der Operateur die zerschnittenen Fleischtheüe wieder zusammen. Vier Wochen später lief ich, allerdings mit einem von rechts nach links zerschobenem Ge-

sichte und „schiefmäulig", im Uebrigen aber ganz gesund, umher. Seitdem hat noch nie ein Doktor oder Apotheker von mir irgend einen Hülferuf vernommen.

III.

Ein „Mädchen für Alles" — wer diese Rolle kennt, der spielt sie heutzutage gewiss nicht gerne mehr; besonders wollen die städtischen Evatöchter nicht so leicht etwas davon

wissen; sie haben ganze Büschel ausgeraufter Haare darin gefunden. In Amerika wird diese so hervortretende „Dienstbotennoth" nur noch dadurch gemildert, dass ländlich-sittliche Grünhörner ab und zu in die Netze schwimmen, während speziell in Californien die Chinesen einen mehr als ausreichenden Ersatz bieten.

Ich aber bin weder Chinese, noch weiblichen Geschlechts, noch war ich auch nur ausgewachsen oder sonst bei besonderen Kräften, als mich meine Stiefmutter nach dem Muster eines Thierbändigers durch Hunger und Hiebe zu einem „Mädchen für Alles'" dressirte.

Schon während meiner Krankheit, mehr jedoch als ich gesund geworden war, in der Schulperiode, wie zur Zeit der Ferien, nahm dieses schauderhafte Weib jede wachende Minute, die mir zur Verfügung stand, in Anspruch. Ich musste alle Schuhe und Stiefel wichsen oder schmieren, welche die Familie benützte. Ich hatte Holz zu hacken, Wasser zu tragen, Kleider zu reinigen, Feuer zu machen, Lampen zu putzen, Einkäufe zu machen, zu scheuern, zu waschen, abzustauben, Kinder zu wiegen oder herum zu schleppen u. s. w. u. s. w. Aufgestanden wurde schon um 5 Uhr Morgens; aufgeweckt wurde man durch die „Fabrikler", wie man verächtlich die Spinner und Weber nannte, die in aller Frühe buchstäblich zur Arbeit galoppirten. Deren Tagewerk begann nämlich Morgens um 5 Uhr und währte bis 7 Uhr Abends. Pferde- bahnen oder dergleichen gab es damals noch nicht, und wenn es welche gegeben hätte, so wären sie von diesen Leuten sicherlich doch nicht benützt worden, denn ihr Wochenlohn belief sich höchstens auf 6 Gulden. Die meisten Fabriken befanden sich ausserhalb der Stadt, und da dieselbe zu jener Zeit noch von mittelalterlichen Festungsmauern umgeben war, so mussten Viele grosse Umwege machen, um zu den Thoren zu gelangen, daher der allgemeine Dauerlauf.

Wenn andere Kinder in den Schulpausen oder zur Ferienzeit spielten und sich ihres Lebens erfreuten, musste ich Dienstmädchen spielen. Nur am Sonntag, wo mich meine

Zuchthexe zum Hochamt und zur Predigt in die Kirche schickte, konnte ich mich eine Zeitlang im Freien ergehen, weil ich zwar, um gesehen zu werden, jedesmal vorn durchs

Hauptthor in die Kirche eintrat, aber durch eine Seitenpforte mich alsbald wieder davon schlich. Dieser. Haussclaverei ist es denn auch zuzuschreiben, dass ich keine Gelegenheit hatte, mich im Schwimmen, Schlittschuhlaufen oder ähnlichen Jugendsports zu ergehen.

Dabei bekam ich niemals genug zu essen, so dass ich gezwungen war, bei Bäckern Brod zu betteln oder auch zu stehlen. War ich renitent, so setzte es Hiebe. Nur durch passiven

Widerstand erzwang ich mir von Zeit zu Zeit etwas mildere Behandlung, nämlich, wenn ich davon lief, sozusagen Strike machte und ganz und gar von Bettelei, sowie Feld- und anderem Kleindiebstahl lebte, während ich mich zur Nachtzeit irgendwo, meist auf irgend einer Bodenkammer, wie ein Hund verkroch. Solch ein erbärmliches Leben hatte ich bis in mein fünfzehntes Jahr hinein zu führen, d. h. bis ich in eine „Lehre" kam, während welcher, wie der Leser noch hören wird, ich wahrlich auch nichts zu lachen hatte.

Mein Vater suchte freilich oft mich zu beschützen, aber er war ja den ganzen Tag nicht zu Hause. Von 8 bis 12 Uhr Vormittags und von 2 bis 6 Uhr Nachmittags arbeitete er als

Bureauschreiber der Kreisregierung von Schwaben und Neuburg und von 1 bis 2 Uhr, sowie von 6 bis 8 Uhr Abends gab er Unterrichtsstunden, sonst hätte sein Einkommen nicht gereicht, eine Familie zu ernähren. Immerhin setzte es manchmal ganz gewaltigen Krach. Einmal war mein Vater nahe daran, das weibliche Ungeheuer zu erwürgen, ein anderes Mal stand er im Begriffe, ihm den Schädel einzuschlagen.

So wurde meine früheste Jugendzeit mir gründlich verbittert. Und da ich so wenig der Liebe genoss, so entfaltete sich in meinem Herzen ein unbändiger Hass — damals gegen

den weiblichen Haustyrannen. Und dieses Uebergewicht in der negativen Gefühls-Entwickelung scheint schon da so stark gewesen zu sein, dass es für das ganze spätere Leben massgebend blieb. Denn wo und wenn immer private oder öffentliche Tyrannen vor mir in Erscheinung traten — ich musste sie von ganzer Seele hassen.

IV.

Obwohl mein Besuch der Volksschule, wie gesagt, ein äusserst minimaler war, vermochte ich doch mit 12 Jahren das Aufnahms-Examen für die Real-, resp. Gewerbeschule zu bestehen. Die Herrlichkeit dauerte aber nicht lange, bald kam es zu allerlei Krach zwischen diversen Professoren und mir; denn wozu ich keine Neigung hatte, das liess ich mir auch nicht einpauken oder eindrillen. Mit Lust warf ich

mich über Naturwissenschaft, Geschichte und Mathematik her. Dagegen war mir alles Zeichnen, Malen und dergleichen, sowie das Studium fremder Sprachen ein Gräuel. Das führte zu Strafarbeiten, Karcer und Aerger aller Art, wofür ich mich durch Spottverse und allen eidenklichen Schabernak, den ich den betreffenden Lehrern anthat, zu rächen suchte. Das Ende vom Liede war Relegation wegen Inscenirung einer Niess- Demonstration durch Vertheilung von Schneeberger Schnupftabak und Anzettelung eines Schülerstrikes wider den französischen Professor Baurier^ der über die ganze Klasse eine schwere Strafarbeit verhängt hatte.

Zu Hause brach das Ungewitter indessen erst 14 Tage später über mich herein, denn ich entfernte mich täglich zwei Mal von der Wohnung mit einem Bündel Bücher unter dem

Arme und gab mir den Anschein, als ob gar nichts besonderes vorgefallen wäre. Theils hatte ich Angst vor stiefmütterlichen Hieben, theils dachte ich überhaupt nicht daran,

was nun aus mir werden sollte.

Eines schönen Sonntags Morgens, als ich noch im Bette lag, kam aber der Unglücksrabe in Gestalt eines Klassengenossen daher geflogen. Es war das der Sohn eines Bäcker-

meisters, der allmonatlich die Brodgelder zu collecten pflegte.

Zwischen diesem und der Stiefmutter entspann sich folgender Dialog, den ich, obgleich er in der Küche geführt wurde, leicht belauschen konnte.

„Aber was ist denn los mit dem Hans", sagte der Junge, „sein Vater braucht ja nur zum Rector zu gehen, dann wird Alles wieder gut".

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