Ron Palmer - 80 Jahre danach in der schönen neuen Welt

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80 Jahre danach in der schönen neuen Welt: краткое содержание, описание и аннотация

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Was ist aus Huxleys «Schöner neuer Welt» 80 Jahre danach geworden? Aldous Huxley wurde mehrfach für den Literatur-Nobelpreis vorgeschlagen, seine «Schöne neue Welt» landete auf Platz 56 der Top 100 Novellen. Dies ist eine hypothetische Fortsetzung des Romans des berühmten Sozialphilosophen und Schriftstellers.
Eine kritische Betrachtung der Gesellschaftsentwicklung lieferte Huxley bereits knapp 30 Jahre nach Veröffentlichung seines Jahrhundertwerks mit «Dreißig Jahre danach». Wie sehr wir uns heute, 80 Jahre danach, seiner skizzierten Dytopie angenähert haben zeigt «80 Jahre danach in der schönen neuen Welt» mit seinem einleitenden Sachbuchteil und seinem Hauptteil als spannender Roman. Wenn Huxley geahnt hätte, was heute alles möglich ist.
Professor Arnold Wankel stellt Ungereimtheiten und Widersprüche in der erneuerten schönen neuen Welt fest. Als Privilegierter kann er recherchieren wie es sonst nur wenige können. Er zieht weitere Personen ins Vertrauen. Durch seine ungewöhnlichen Kontakte baut er ein Netzwerk an Helfern auf und erfährt die entsetzliche Wahrheit: Auch die gefälschte neue Geschichte wurde eine Kulisse zur Beruhigung der Massen aufgebaut. Vor knapp 80 Jahren wurde die Gesellschaft in einer Weise verändert, die heute den Menschen auf infame Weise mehr Freiheiten vorgaukelt.

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Ein junger Zweier-Minus stieg gerade in die U-Bahn ein und zeigte einem anderen Bekannten flüchtig sein Smart-Pad, der es aus über einem Meter Entfernung gar nicht hätte ablesen können. „Sieh nur, eintausendeinhundert, gestern kurz vor Mitternacht erreicht. Eintausendeinhundert!“ „Gratulation, ich freue mich für dich“, beglückwünschte ihn sein Zweier-Kollege aufrichtig. Arnold schaute verstohlen auf sein Smart-Pad, drückte seine Konsumpunkte in den Hintergrund und ging auf den roten Knopf für den Bürgerindex, die wichtigste Anzeige überhaupt. Sein Bürgerindex stand seit über einem Jahr auf eintausendzweiundzwanzig. So viel er auch konsumierte oder sonst noch Wünschenswertes tat, es gelang ihm nicht, ihn zu erhöhen. Mit einem Bürgerindex von ein Tausend startete jeder Einser, Zweier oder Dreier in sein Leben. Jeden Monat ein Hundert Konsumpunkte zu erreichen war Pflicht, um seinen Bürgerindex auf ein Tausend zu halten. Die Vierer und noch niedrigeren Kasten hatten keinen Bürgerindex. Sie erhielten automatisch, was sie benötigten, und hatten keinen großen Einfluss auf die Konsumwirtschaft.

Arnold konnte seine meisten Bürgerpunkte als Kind gutmachen, mit banalen Referaten über „Unsere schönste neue Welt“ und mit ähnlichen Heldentaten des Alltags. Solche sehr einfachen Aufgaben waren für Arnold nie eine große Herausforderung gewesen. Er dachte damals, er würde noch als junger Erwachsener spielend zweitausend Punkte erreichen, obwohl er noch nie davon gehört hatte, dass jemals ein Bürger so viele Punkte erreicht hatte. Als Jugendlicher hatte er aber fünf Punkte verspielt, weil er mit einigen Zweier-Freunden nachts umher gezogen war und dabei eine Parkbank im Flammen aufgegangen war. Benimm-Wächter hatten sie aufgegriffen. Er hatte nichts getan und war nur dabei gewesen, hatte den beiden Anderen sogar noch ins Gewissen geredet, es bleiben zu lassen. Doch jetzt galt er als Mitläufer und bekam außerdem noch eine Woche zusätzlichen Gesellschaftsunterricht verpasst. Seine zwei damaligen Freunde bekamen, wie er hörte, einhundertundzwanzig Punkte Abzug, was für Schüler ungewöhnlich viel war und die späteren Berufschancen erheblich verschlechterte. Man kam zwar noch den den Beruf, für den man vorgesehen war, aber dort bekam man dann eher die schlechteren als die besseren Arbeitsplätze. „Tendenz zur Normabweichung“ hieß das furchtbare Urteil und einen so großen Punktabzug konnte niemand so schnell wieder aufholen. Über einen der beiden hatte er gehört, dass er später viele weitere Punkte verspielt hatte und bei sechshundert Punkten eine Rekonditionierung angedroht bekam. Weitere einhundert Punkte niedriger und es wäre für ihn so weit gewesen. Vielleicht war es dann auch tatsächlich passiert, doch Arnold hatte nie wieder von ihm gehört.

Mit solchen Personen hatte Arnold schon lange keinen Kontakt mehr, es war ihm eine Lehre gewesen. Doch er ärgerte sich, dass es ihm als Einser offenbar schwerer als anderen fiel, seine Bürgerpunkte zu verbessern. Er wusste doch genau, was zu tun war, womit man seine Punkte erhöhen konnte. Alle fünfzig Punkte über eintausend gab es einen kleinen Drei-Tage-Urlaub vom Staat. Alle einhundert Punkte zusätzlich weitere drei, also sechs Tage Urlaub, wenn Arnold die eintausendeinhundert erreichte. Er konnte sich natürlich auch jederzeit ein paar Tage lang krank melden, ohne sich damit zu schaden, doch es ging ihm viel mehr um das Prestige. Es ärgerte ihn, dass mancher Zweier oder Dreier spielend leicht erreichen konnte, was ihm trotz guter Vorsätze und penibler Planung regelmäßig misslang. Wohin zerrannen seine Bürgerpunkte und vor allem warum?

Im unteren Stockwerk seines Wohnhauses wohnten mehrere Dreier mit deutlich mehr als eintausendzweihundert Bürgerpunkten. Von einem sagte man, er habe im letzten Jahr eintausendvierhundert erreicht. Abzüge, und zwar große, gab es natürlich für Tendenz zur Normabweichung , was man schon durch eine falsche Äußerung in der Öffentlichkeit erreichen konnte. Noch schwerwiegender waren natürlich gesetzliche Unregelmäßigkeiten , die früher Straftaten genannt wurden. Aber auch für Unfälle, bei denen ein Bürger starb und damit der Gesellschaft verloren ging, gab es Punktabzug. Zwanzig, dreißig oder vierzig Punkte, je nachdem wie groß die Schuld des Unfallverursachers und wie hoch der Wert des Opfers war. Für die Arbeitsleistung gab es keine Bürgerpunkte, sie war selbstverständliche Pflicht für jeden Bürger. Das fand Arnold falsch, denn er glaubte, dass er ungewöhnlich gute Arbeit als Professor leistete. Bessere Arbeit als seine Kollegen, was durchaus zusätzlich belohnt werden sollte, wie er fand.

Die Krupp-Universität! Wie immer freute er sich, als das sechzig Stockwerke hohe Gebäude vor ihm immer beeindruckender in die Höhe ragte, während er vom U-Bahn-Aufgang über den Vorplatz der Uni schritt. Er hätte auch unterirdisch direkt von der U-Bahn zum Aufzug der Uni gelangen können. Doch wenn es nicht gerade stark regnete, ließ er keine Gelegenheit aus, die Universität in ihrer vollen Größe zu betrachten. Er wusste, dass nur Einser und Zweier auf das Gefühl konditioniert wurden, vor solchen ehrfürchtigen Gebäuden angenehmen Respekt zu spüren. Dreier mochten mehr ihr unmittelbares Arbeitsumfeld, ihr Büro, ihre Werkstatt oder ihren Fahrersitz, die sprichwörtliche Armlänge um sie herum, die sie nicht gern verließen. Ihr wichtigstes Arbeitswerkzeug oder das Material, mit dem sie arbeiteten - das liebten die Vierer und Fünfer ganz besonders. Doch worauf die Sechser konditioniert waren, das wusste Arnold nicht genau. Sie waren blau gekleidet, klein und trotzdem wichtig. Sie liebten Hitze, Dunkelheit, Enge, Höhe und Stromschläge. Viel mehr wusste er wirklich nicht über sie. Verwegene Burschen und kleine Heldinnen waren sie wohl. Draufgänger, die in der Tat sehr häufig bei ihrem Beruf draufgingen.

Das erhabene Gefühl, welches das Universitätsgebäude in Arnold auslöste, hielt noch an. Es war noch genauso stark wie an seinem ersten Tag an der Uni – damals, als er das Gebäude als Erstsemester zum ersten Mal betreten hatte. Aber er fand auch ganz eigene Gründe, weshalb er gern den Haupteingang benutzte: Es waren die Studenten, sein „Arbeitsgerät.“ Er mochte sie wirklich, ob darauf konditioniert oder nicht, denn sie bestätigten, wie beliebt er und seine Arbeit bei den Studenten waren. „Tolle Vorlesung!“ oder „Eine große Wahrheit, gestern!“, so etwa klangen die Zurufe, die er in der Eingangshalle häufig völlig formlos von den Studenten zugerufen bekam. Es galt zwar als respektlos einen Professor ohne Begrüßung anzusprechen, doch ihm war es angenehm, wenn seine Studenten ihm ihrem Respekt auf diese ungewöhnliche Weise bekundeten. Und damit war er der Einzige unter den Dozenten der Krupp-Uni.

Ja, die großen Wahrheiten standen fest und waren in den Lehrplänen der Schulen und Fakultäten festgelegt, doch eingeschränkt fühlte er sich dadurch nicht. Arnold sah darin sogar mehr Freiheit, da es ihm frei stand, wie er diese Wahrheiten erklärte. Die große Kulturrevolution hatte gezeigt, dass nur Freiheit die Grundordnung sichern konnte. So wurden viele starre Regeln abgeschafft und durch die neuen Freiheiten ersetzt. Die neuen Freiheiten waren sehr genau definiert und sie erklärten so vieles in dieser perfekten Gesellschaft. Besonders in der Geschichte konnte damit Einiges deutlich leichter erklärt werden, als es davor möglich war. Die erste neue Freiheit wurde schon in der Schule erklärt.

„Isodol ist Freiheit – ein Tag, ein Gramm“, es befreit von Schmerzen und macht glücklich. Kein Wunder, dass die wilden Völker ohne Isodol zu Grunde gingen. Mit jeder neuen Freiheit konnten viele Dutzend Zusammenhänge in Gesellschaft und Geschichte erklärt werden.

„Beruhigungswellen machen das Emo-Kino gesund“, denn sie schützen vor den schädlichen Nebenwirkungen der Eindrücke. Das war eine der neuen Freiheiten, die jeder kennen musste.

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