Karis Ziegler - Die verriegelte Tür hinter dem Paradies. Ein Roman frei nach Heinrich von Kleist

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"…Doch das Paradies ist verriegelt…" – da steht der Engel mit flammendem Schwert und verwehrt uns die Rückkehr.
Wenn nun aber einer sich aufmachte nachzusehen, ob sich nicht doch noch irgendwo eine «Hintertür» fände?
Johannes Reiser ist einer, der dieses Gedankenspiel Heinrich von Kleists unwissentlich mit seinem ganzen Lebenslauf in die Tat umsetzt.
Aufgeweckt und wissensdurstig wächst er Anfang des letzten Jahrhunderts in ärmlichen Verhältnissen auf. In seiner Clique gleichaltriger Großstadtgassenkinder macht er erste Erfahrungen mit Freundschaft, Rivalität und Liebe, mit Geltungsdrang und Ehrgeiz, mit Schuld und Reue. Dank seiner leichten Auffassungsgabe und mithilfe fremder Förderung eröffnet sich ihm die Chance auf gesellschaftlichen Aufstieg und die Aussicht, seinen Kindertraum von Abenteuer und Neugier auf Welt und Menschen leben zu können.
Dann aber löst der Schrecken über die Erfahrungen, die mit dem ersten großen Krieg über ihn hereinbrechen, die naive Entdeckerlust als treibende Kraft seines Handelns ab. Er wird zum Ahnenforscher der besonderen Art und nimmt uns mit auf eine weite Reise:
durch den größten Teil eines uns selbst noch in den Knochen steckenden Jahrhunderts;
durch ferne Kontinente auf der Suche nach den Wurzeln unserer Spezies und ihrer verstörenden Abgründe;
nicht zuletzt aber durch ein besonderes Leben, das bestimmt ist von der Sehnsucht nach Verstehen, nach Frieden und der Kraft der Liebe.

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Für den nächsten Nachmittag hatte Herr Mäuthis seinen Besuch bei der Mutter ankündigen lassen. Er kam, um ihr Einverständnis zu erbitten, das für das Vorhaben erforderlich sein würde, und sah gleich, dass er hier zuerst einmal starke Vorbehalte und große Ängste würde beschwichtigen müssen. Da mischten sich konkrete Einwände wie die Sorge vor finanzieller Überforderung mit diffusen Befürchtungen angesichts des völlig unbekannten Terrains, das sie, selbst denkbar schlecht ausgerüstet, betreten sollte; sicher auch davor, dass der Sohn ihr entfremdet, ihr abhandenkommen würde.

Ihre materiellen Sorgen entkräftete er, indem er auch ihr die Möglichkeit eines Stipendiums auseinandersetzte. Man werde versuchen, nicht nur einen Freiplatz, wo lediglich kein Schulgeld bezahlt werden müsse, sondern ein volles Stipendium zu erhalten, wo zusätzlich auch eine Extraunterstützung für die weiteren nötigen Ausgaben wie Kleidung, Bücher, Hefte und solche Dinge bezahlt werden. Er habe sich schon einmal umgehört und Kontakte aufgenommen, bevor er das Thema überhaupt zur Sprache brachte, und könne sagen, es gebe mindestens eine Stelle, an der sie gute Aussichten hätten. Da müsse der Junge nur hingehen und sich persönlich vorstellen. Wenn der Gründer und Vorsitzende der Stiftung einen guten Eindruck gewinne, dann könne eigentlich fast nichts mehr passieren. Bei dem Vorgespräch habe der ein großes Interesse an Johannes’ „Fall“ gezeigt und ihm schon recht viel Hoffnung gemacht.

Frau Reiser rückte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her und sah immer noch nicht glücklicher aus. „Aber müssen muss ich nicht, oder, diese Einwilligung geben? Ich könnte auch ‚nein’ sagen, nicht wahr?“

„Mutter!“, protestierte Johannes leise auf scharf eingezogenem Atem und sah sie erschrocken an.

„Ich weiß ja nicht... dann muss er den ganzen Tag nur lernen und lernen, das ist doch auch nichts für ein Kind. Und wer weiß, was alles für seltsame Sachen sie ihm da beibringen wollen...“

„Nein, natürlich sind Sie dazu nicht verpflichtet, sonst hätte es ja auch wenig Sinn, Sie überhaupt zu fragen“, gab Herr Mäuthis zu. „Aber sind Sie denn wirklich sicher, dass Sie ihrem Sohn diese Chance vorenthalten wollen? Ja natürlich, er wird viel arbeiten müssen, besonders am Anfang, damit er aufholt, was die anderen ihm schon voraushaben. Latein wird er ganz von vorne lernen müssen...“ Da machte Johannes große Augen - davon war noch gar nicht die Rede gewesen, und ein wenig verließ ihn bei dem Gedanken schon der Mut - „... aber ich hab ihm auch versprochen, dass ich ihm so viel helfen werde, wie ich kann, um ihm den Einstieg zu erleichtern. Wir werden die Ferien über jeden Tag arbeiten...“ - er sah zu Johannes hinüber und lächelte ihm aufmunternd zu, „Ja, ich weiß, davon habe ich noch gar nichts erzählt. Aber das werden wir auch noch hinkriegen, wenn alles andere klappt, oder?!“

„Aber warum?“, schaltete die Mutter sich wieder ein. „Warum wollen Sie sich so viel Mühe machen? Und warum ausgerechnet mein Junge?“

„Ja, warum?“, erwiderte Herr Mäuthis. „Vielleicht einfach, weil Ihr Sohn mich so sehr an mich selbst erinnert, auf eine Weise. - Das Handwerk meines Vaters hätte ich erlernen und sein kleines Geschäft weiterführen sollen, das wäre mein vorgezeichneter Weg gewesen. Aber da war immer dieser Wunsch, über das hinauszugehen, was sich von selbst verstanden hätte, weiterzukommen, in des Wortes doppelter Bedeutung, diese Neugier auf das, was wohl hinter dem Tellerrand liegen mochte. Und bei Johannes habe ich all das von Anfang an wiedererkannt. Natürlich hatte ich es mit Sicherheit leichter, hatte eine günstigere Ausgangsposition und weniger Hürden zu überwinden. Dafür aber sehe ich auch, dass seine Kräfte größer sind als meine je gewesen wären, und deswegen bin ich davon überzeugt, dass er es schaffen könnte. Und ich bringe das einfach nicht fertig, kann nicht schulterzuckend zusehen, wie da ein junges Leben mit gestutzten Flügeln auf allen Seiten von Mauern umstellt ist, an denen es sich den Schnabel blutig stößt, und wie seine hilflosen Sprünge in die Freiheit sich in dichten, dunklen, staubigen Vorhängen verfangen - lassen Sie uns ihm doch Schwingen bauen für sein Sehnen - sie benutzen und fliegen muss er dann ohnehin selbst!“

Frau Reiser hatte kaum etwas von dem verstanden, was er da alles gesagt hatte, aber sie hatte gesehen, wie er sich in Begeisterung und Leidenschaft redete, und sie hatte Johannes gesehen, der mit leuchtenden Augen zugehört hatte und sie jetzt bittend ansah. Und sie hatte herausgehört, wie viel dieser Mann, für sie eine absolute Respektsperson, von ihrem Jungen hielt, und das war sowieso der sicherste Weg, sie zu gewinnen. Sie seufzte resigniert, „Ach, dass auch dein Vater nicht mehr da ist! Wie soll denn ich bloß wissen, was richtig ist?!“

„Aber der war doch immer so für Schule und Lernen und so, das hast du doch selbst immer erzählt!“

„Ja, schon, aber wer denkt denn gleich an so etwas! Aber wenn dein Lehrer so sehr überzeugt ist, werde ich mich am Ende doch nicht dagegenstellen.“

„Sein Vater wäre einfach stolz auf ihn gewesen“, sagte Herr Mäuthis, „da bin ich mir sicher. Und es kann ja ihm und Ihnen nichts passieren: haben wir Erfolg, und kommt er gut klar, haben alle gewonnen. Geht es schief, macht er dort weiter, wo er jetzt steht.“

Am Ende hatten die vereinten Überredungskünste von Schüler und Lehrer schließlich erreicht, dass letzterer doch noch die von der Mutter unterschriebene Einwilligung zu dem Stipendienantrag und dem Antrag auf Zulassung zum Gymnasium mitnehmen konnte. Am nächsten Tag sollte Johannes dann mit ihm zu dem potentiellen Wohltäter gehen, um, so gut er konnte, selbst für seine Sache zu plädieren.

Nachdem Mäuthis gegangen war, standen Mutter und Sohn einander gegenüber und sahen sich eine ganze Weile lang stumm an. Die eine versuchte, eine aufkommende Panik zu unterdrücken und den Impuls, hinterherzustürzen und das Papier wieder zurückzuverlangen. Der andere war dagegen wie betäubt von dem Lauf, den die Dinge nahmen. Er konnte kaum fassen, dass dies alles wirklich, in der echten wahren Wirklichkeit, mit ihm geschehe, dass es nicht nur ein Traum, ein Spiel sei; solange das noch nicht richtig bei ihm angekommen war, konnte er auch noch keine der zu erwartenden Reaktionen zeigen: Vorfreude, Furcht, Aufregung, alles dies war noch von einer Art Überrumpelungsbenommenheit in Schach gehalten.

„Was hab ich da nur getan?!“ fing die Mutter plötzlich an zu flüstern. „Kann denn das überhaupt gut gehen? ...Sag schon, Hannes, hab ich das Richtige getan?“

„Ja doch, Mutter, ja! Mach dir keine Sorgen. Alles wird gut, wirst schon sehen!“ Plötzlich fing er an zu lachen. „Pass auf, wenn ich dann ganz reich und ... berühmt bin, dann bau ich dir das schönste Schloss und kauf dir die schönsten Kleider, und du brauchst nie mehr zu rackern und zu schuften und zu sparen, und wir haben immer genug zu essen, und ich bin ein wichtiger Mann, und du bist ganz stolz auf mich...“ Während er so bramarbasierte, kam ihm selbst das alles immer unwahrscheinlicher vor, und er musste wieder und wieder lachen.

Die Mutter sank inzwischen ganz kraftlos auf die Bank und schüttelte den Kopf. „Also, was du dir da alles zusammenphantasierst!“, warf sie dazwischen.

„Na, und wenn schon! Dann wird’s halt kein Schloss, und ich nicht berühmt, ist doch auch egal. Es kann doch aber nichts wirklich Schlimmes passieren. Wovor sollten wir uns denn eigentlich fürchten?“

„Ich weiß auch nicht. Mir wär am liebsten, wenn alles so ist und so bleibt, wie ich’s kenne, alles andere macht mir einfach bange.“

„Und vielleicht kommt es ja am Ende gar nicht dazu. Wenn morgen dieser Vorsitzende, oder was er nun ist, findet, dass ich so ein Stipendium nicht verdiene, dann bleibt ja sowieso alles beim Alten.“

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