Monica Armstrong - Stille Tage in Paris

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Stille Tage in Paris: краткое содержание, описание и аннотация

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Anlässlich des 40. Jahrestages der Erstaufführung des Filmklassikers «Der letzte Tango in Paris» von Bernardo Bertolucci am 14. Oktober 1972 in New York erscheint der Roman «Stille Tage in Paris», der noch einmal die Dreharbeiten zu dem Meisterwerk aufrollt und die Handlung in das revolutionsgeschüttelte Frankreich des Jahres 2019 versetzt.

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Ich erreiche die Filmstudios und eile ins Haus. Ich schließe sofort ab und eile in den ersten Stock hinauf.

Von oben beobachte ich den Mann auf der Straße. Halblanger Mantel, typisch französischer Hut. Ist es wirklich ein französischer Hut oder ist es einer, der dem amerikanischen Stetson nachgeahmt ist – wie heißen die französischen Hüte?

Ist es ein Borsalino? Oder ist es ein Doulos?

Fragt mich nicht, was der Unterschied zwischen den beiden Hüten ist. Ich chatte meinen Großvater väterlicherseits in Kärnten an, der dort als „der Verrückte“ bekannt ist, ich habe niemanden bisher kennengelernt, der ihm in Sachen Kino das Wasser reichen kann. Wenn einer eine Antwort auf die Frage weiß, wie die französischen Hüte heißen, dann ist es der Verrückte.

Ich behalte den Mann im Regen auf der Rue Jenner weiter im Visier, der vor den Studios auf und ab geht, als hätte er den Auftrag, dieses Gebäude im Auge zu behalten, in dem Le samouraï gedreht worden ist.

Die Antwort des Verrückten kommt postwendend. „Beides sind europäische Hüte. Der ältere wird „Le Doulos“ genannt und wird bevorzugt von der französischen Kriminalpolizei, den Flics, aber auch von den Gangstern getragen – Achtung: In der französischen Gaunersprache wird der Spitzel auch „Doulos“ genannt, nach einem Film von Jean-Pierre Melville, der 1962 in den Jenner Filmstudios gedreht worden ist, die jetzt deinem Vater gehören.

Der Borsalino ist eigentlich das Markenzeichen einer italienischen Hutfirma; ihre Hüte waren in Europa und in den USA weitverbreitet, die bekanntesten Träger waren Al Capone, Alain Delon, Robert Redford und Marlon Brando. Der Hut wird in amerikanischen und europäischen Gangsterfilmen getragen.

Ich schicke ein digitales Küsschen aus Paris nach Kärnten und beobachte weiter den Mann auf der Straße; meiner Meinung nach ist er ein Doulos, ein Spitzel.

Fragt sich nur, wer ihn geschickt hat. Außer mir ist niemand in den Studios. Ob der Kerl auf der Straße weiß, dass Duane nach London abgereist ist? Es wäre ein Zufall.

Ob ich den Doulos ansprechen soll? Was soll ich ihm sagen? „Hi, Spitzel, wer schickt dich?“

Und was ist, wenn er antwortet: „Der Boss schickt mich, ich soll dich fesseln und knebeln und zu ihm schleifen. Vorwärts! Marsch!“

Was mache ich dann? Habe ich in so einer Situation noch Zeit, meine Eltern in LA oder den Verrückten in Kärnten anzurufen? Eher nicht, würde ich sagen.

Vielleicht bleibe ich heute einfach im Haus und sehe mich in den Studios um, damit ich gewappnet bin, wenn hier gedreht werden soll.

Noch habe ich keinen Plan. Ich weiß nur, wann das Team aus New York City hier ankommen wird, ich hoffe, sie teilen mir rechtzeitig mit, was sie drehen möchten. Duane hat mir eine Excel-Datei mit Leuten und Kontaktdaten aus der Filmbranche hier in Paris hinterlassen, die ich anrufen kann, wenn ich Hilfe brauche, und die immer wieder für West-Film arbeiten.

„Die meisten Filmleute hier tun für Geld alles, die würden sogar einen Auftragsmord erledigen“, hat Duane mich gewarnt.

Würden sie auch einen Spitzel umlegen?

Ich wage noch einen Blick auf die Straße, der Spitzel ist weg. Ich sehe nach rechts und links. Der Mann mit dem Mantel und Hut ist verschwunden.

Ich gehe in den zweiten Stock hinauf ins Archiv, dorthin, wo die Drehbücher, die Standfotos und Null-Kopien legendärer Filme gelagert sind.

Einen Moment spiele ich mit der Versuchung, meinen Großvater väterlicherseits in Kärnten mit Fangfragen nach den Hintergründen des geheimnisvollen Filmstudios in der Rue Jenner zu löchern, das einen guten Ruf in Paris hat.

Ich öffne eine Kiste mit der Jahreszahl 1967 und entnehme ihr ein vergilbtes Drehbuch mit dem Titel Le samouraï , ich schlage es auf und sehe die ruhige Totale vor mir: Ein Kanarienvogel in einem Käfig und ein Mann auf einem Bett, der raucht. Es ist die erste Einstellung eines weltbekannten Films, eines Gangsterfilms von Jean-Pierre Melville mit Alain Delon, der den eiskalten Engel verkörpert, der in dem Film natürlich einen Doulos und einen grauen Mantel trägt.

Ich riskiere wieder einen Blick auf die Rue Jenner, der Unbekannte ist weg. Ich sehe die Straße hinauf und hinunter, aber er ist nicht mehr zu sehen. Ich ziehe mich in das Archiv zurück und finde einige alte amerikanische Revolver.

War Melville nicht als „der Amerikaner in Paris“ bekannt? Wenn es wirklich so war, wäre es auch logisch, dass er in seinen Filmen bevorzugt 38er-Revolver eingesetzt hat.

Ich überlege mir, eine Waffe zu nehmen, und probiere mehrere Schießeisen aus, entscheide mich aber für eine 22er-Stupsnase, samt unauffälligem Holster, beides kann ich leicht unter dem weiten Pullover und der weiten Jeans verstecken.

Ob es hier in Paris viele Kontrollen gibt?

Sicher. Die Medien berichten ständig über Anschläge islamistischer Gruppen in Frankreich. Es wird wohl besser sein, unbewaffnet durch die Stadt zu gehen, um nicht in eine scharfe Kontrolle zu geraten. Ansonsten folgt eine unerwünschte Festnahme und natürlich die unvermeidliche Abschiebung als eine in Frankreich unerwünschte Person.

Jean-Pierre Melville und sein wichtigster Konkurrent Henri Verneuil hätten nie mit solchen Problemen für die Gangster ihrer Filme gerechnet, sie haben einfach auf der Straße gedreht.

Ich lege die Waffe wieder zurück und gehe in die Küche hinunter.

Was besitze ich?

Ich habe noch etwas Instantkaffee, ein Weißbrot und einen Schokoladebrotaufstrich einer französischen Billigkette, die vorne gleich um die Ecke liegt.

Ich streiche mir zwei Schokoladebrote und darf gar nicht an die selbstgemachte Kinoschokolade denken, die der Verrückte in seinem Kino angeboten hat.

Wieso ist der Verrückte in Kärnten hängen geblieben? Wieso ist er nie mehr nach Frankreich gekommen, um einen neuen französischen Gangsterfilm im Stil von Jean-Pierre Melville oder José Giovanni oder Henri Verneuil zu drehen?

Wieso ist der Verrückte hier in Europa geblieben und nicht mehr in die USA zurückgekehrt?

Diese Fragen werden nie so einfach zu beantworten sein, aber vielleicht kann mir der Mann auf der Straße weiterhelfen, der mich seit zwei Tagen verfolgt.

Was macht man an einem verregneten Novembersonntag in Paris?

Man geht ins Kino!

Ich gehe online und finde ganz in meiner Nähe das UGC Gobelins, ein Multiplexkino mit 11 Sälen, das 20 Filme anbietet. Ich gönne mir Belle Epoque , bevor ich in eine Pizzeria essen gehe, dem einzigen Lokal weit und breit, das so halbwegs erschwinglich ist.

Oh my God – der Kerl, der mir auf den Fersen ist, ist auch hier und isst einen Teller Spaghetti und trinkt dazu den üblichen französischen Rotwein.

Ich entscheide mich für eine Pizza Margherita und trinke ein Cola, wieso sollte ich meine amerikanische Herkunft verleugnen?

Ob der Kerl gut im Bett ist? Ich bin mir sicher, dass er die Ateliers in der Rue Jenner kennt, er ist bestimmt einer aus der Filmbranche.

Ob ich ihn ansprechen soll?

Er sieht zu mir herüber, er nimmt den Teller Spaghetti und sein Glas Wein und kommt zu mir herüber, er spricht mich natürlich auf Französisch an, ob der Platz neben mir frei ist, ich antworte auf Französisch mit „Oui, bien sûr.“ Er ist erfreut, dass ich Französisch spreche, und er verwickelt mich in ein Gespräch über Filme und Bücher aus Frankreich, die ich allerdings alle auf Englisch gelesen habe, aber er freut sich, dass ich diese Filme und Literatur kenne.

Was soll’s, ich lasse mich von ihm zu einem Kaffee und einem Tiramisu einladen, es ist klar, dass er mich in die Ateliers in der Rue Jenner begleitet. Wir landen im Bett. Er erzählt mir, dass hier Melville die erste Einstellung von Le samouraï gedreht hat und dass es diesen Ort entweihen würde, wenn wir uns ganz ausziehen würden.

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