Die großflächige Knöchelpolsterungsetzt neue Maßstäbe im Komfort bei schuhlosen Cross-Skates. Sehr angenehm ist auch die völlig symmetrische Knöchelstütze, die einen geraderen und entspannteren Stand ermöglicht als auf vielen anderen Cross-Skates, wie beispielsweise Skikes oder Nordic Scouts, die entweder asymmetrisch sind oder die Wade kaum stützen. Somit hat man ein optimales Gefühl, was “geradeaus” bedeutet und eine echte Stütze, die sehr leichte Schuhe zulässt, was wiederum noch mehr Sensibilität für den Skate vermitteln. Leider findet nicht jeder die breite Lasche des Cuffs bequem, denn sie drückt etwas links und rechts des Schienbeins. Hier macht sich bemerkbar, dass man es quasi mit einem halben Schuh zu tun hat, der wenigstens so gut passen muss, dass er keine störenden Druckstellen verursacht. Wer empfindliche Füße hat, kommt vor dem Kauf kaum um eine Anprobe beim Fachhändler herum.
Der mittlere Raschengurtist ist grenzwertig kurz geraten, je kürzer, desto höher die Schuhe sind, die man verwendet. Es gibt jedoch Einstelltricks mit denen man das Problem fast immer lösen kann – am Besten fragt man dazu seinen kompetenten Fachhändler.
Der Powerslide XC Skeletonist ein Powerslide Cross-Skate, der – wie schon erwähnt – auch Personen mit sehr großen Füßen den Cross-Skating Sport ermöglicht. Die Skates fallen, etwas untypisch für Powerslide, sehr groß aus, so dass auch Spotrler mit Schuhgröße 50 und eventuell sogar knapp darüber keine Problem haben dürften ihre Schuhe auf den Skates zu platzieren. Es kommt kommt auch erheblich auf die Bauart der Schuhe an. Die Skates sind ab Werk mit einer Bremse, einer Calfbrake II, ausgestattet. Sinnvoll ist es aus unserer Erfahrung jedoch eine zweite Bremsedazu zu kaufen, damit die Bremswirkung verdoppelt wird und der gefürchtete “Abflug nach hinten” erfolgreich auf beiden Skates verhindert wird. Wir haben den Test mit zwei Bremsen durchgeführt und hatten auf 35 km keine brenzlige Situation, nur einen leichten Wackler bei einem ziemlich provozierten härteren Fahrmanöver. Die Montage der zweiten Bremse gestaltet sich absolut unproblematisch und ist auf für technische Laien durchführbar. Ebenso wie die Einstellarbeiten an der Bremse.
Der unten geöffnete Rahmen hat den großen Vorteil, dass kleine Steine, die sich im Rahmen fangen, schon nach kurzen Klimpern schon wieder verabschieden. Außerdem wird die Bodenfreiheit des Rahmens dadurch größer, die mit etwas Erfahrung für das Anheben des Skates auch in schwerem Gelände absolut ausreicht. Es treten keine kritischen Fahrsituationen auf, da man nicht fahrtechnisch bewältigen oder vermeiden kann. Man muss ja auch nicht über jedes Hindernis, dass sich einem bietet hinüber “grinden” und die Schuld für den Kratzer am Rahmen, dann dem Cross-Skate anlasten. Diese Öffnung macht den Rahmen außerdem relativ elastisch, was man zwar als Mangel an Stiefigkeit und Torsionsfestigkeit kritisieren könnte , sich aber in der bisherigen Praxis als recht angenehmer Federungskomfort gezeigt hat. Schwerere Fahrer sind möglicherweise mit dem etwas kürzeren XC Trainer 2012etwas besser unterwegs, dies soll aber noch nicht als generelle Empfehlung verstanden werden. Empfehlenswert ist es mit einem Cross-Skate Fachhändler eine Probefahrt auf dem Powerslide XC Skeletonzu vereinbaren um sich ein eigenes Bild von den Eigenschaften dieses neuen Cross-Skates zu machen.
Der Rahmen des XC Skeleton ist fast identisch mit dem Rahmen des XC Trainer 2012und ist aus 6061er Aluminium, das auch häufig im Fahrradbau für Rahmen und Lenker verwendet wird. (Nein wir reiten jetzt nicht auf dem Begriff “Flugzeugaluminium” herum, auch die NASA darf zu Hause bleiben). Das Gewicht eines Paars dieser Skates liegt in der Größe Sbei 4,57 kg, mit einer zweiten Bremse bei 5,06 kg.
Für Größe Lmüssen noch etwa 235 Gramm mehr pro Skate hinzugerechnet werden. Der XC Skeleton fällt also weder besonders leicht noch besonders schwer aus. Trotzdem und trotz des Rekord-Radstandes fühlt sich der XC Skeleton beim Fahren subjektiv leichter an als alle anderen derzeit auf dem Markt befindlichen schuhlosen Cross-Skates. Das dürfe auf die satte Passform des Cuffs zurückzuführen sein. Empfehlenswerte Schuhe sind leichte Sportsneakers, Hallensportschuhe oder Skateborder-Schuhe. Die sonst so beliebten Wanderschuhe konkurrieren, wie andere knöchelhohe Schuhe, ganz erheblich mit der hervorragenden Knöchelmanschette des Skeleton.
Die Stützwirkung dieser Manschette ist bisher unerreicht im Bereich der schuhlosen Cross-Skates. Sie ist zwar seitlich etwas flexibel, umschließt den Unterschenkel dafür aber vollständig, kein Vergleich zu den nach vorne offenen “Wadenstützen” anderer Skates, die oft sogar den Unterschenkel nur einseitig abstützen. Besonders bei erzwungenen Richtungswechseln beim Sliden oder auch bei Beinahe-Stürzen vermittelt diese Direktheit ungeahnte Präzision und Sicherheit.
Der neue Rahmen wird zwar für zwei Schuhgrößenbereiche gebaut, baut aber mit 572 mm Radstand in beiden Fällen gleichlang. Die Schuhgrößenempfehlung von Powerslide braucht nicht besonders streng beachtet werden. Wer etwa Schuhgröße 44/45 hat kann sich durchaus noch für das kürzere , handlichere und leichtere Modell entscheiden. Wer aber den Platz für seine Schuhe braucht oder eine etwas höhere Beinstütze benötigt, greift besser zu Größe L. Wer damit keine Probleme hat, kann bis etwa Schuhgröße 44 locker Größe Sfahren.
Länge läuft und Radstand kann durch nichts ersetzt werden. Die Bodenfreiheit beträgt in der Rahmenmitte noch ausreichende 35 mm. In der Nähe der Räder ist der Raum zum Boden nur 29 mm, was aber auch noch geht. Trotzdem setzt manchmal die vordere oder hintere “Rahmennase” hörbar, aber fast folgenlos, auf.
Die Standhöhe auf dem Skeleton beträgt in flachen Sneakers (und nur in diesen) gerade einmal 10 cm, was ihn zusammen mit den anderen Daten ziemlich klar zu den Skates mit moderner Rahmengeometrie macht. Höher darf es nicht sein. Die neuen Reifen von Innova sind allerdings der größte Schwachpunkt dieser Skates. Sie haben eine bescheidende Nasshaftung und einzelne Exemplare laufen äußerst unrund. Auch die maximale Druckangabe von etwa fünfeinhalb bar ist nicht auf der den Stand der heutigen Technik. Wir gehen davon aus, dass diese Reifen nur eine vorübergehende Lösung sind und wir selbst werden ganz sicher auf unsere eigenen Skeletons schnellstmöglich bessere Reifen aufziehen.
F azit: Beeindruckend, denn alle Eigenschaften zusammen dürften trotzdem allen Konkurrenten von SRB, Boss und Skike sehr deutlich das Fürchten lehren, zumal auch der Preis des XC Skeleton mit rund 240 €sehr angenehm ist und ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis wiedergibt. Nicht nur Einsteiger und Anbieter von Cross-Skating Kursen dürften schnell ihr Ja-Wort zu diesem gelungenen Cross-Skate geben, auch routinierte Cross-Skater und Hochambitionierte dürften mit diesem Skate glücklich werden. Der XC Skeleton bietet durch den fantastisch langen Radstand herausragende Fahreigenschaften womit er für manchen Cross-Skater sogar der Cross-Skate mit den persönlich besten Fahreigenschaften sein dürfte. Der XC Skeleton ist, so betrachtet, ein Cross-Skate für Jeden.
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