Cross-Skating StöckeDie Stöcke für den Cross-Skating Sport sollten niemals als lästiges Zubehör betrachtet werden, dass kurz vor dem Bezahlen der Ausrüstung noch die Gesamtrechnung in die Höhe treibt. Als Ganzkörpersport sind diese Sportgeräte immerhin für etwa den halben Trainingseffekt zuständig oder besser ausgedrückt, sie verdoppeln den Spaß am Sport. Man sollte zwar nicht unnötig viel Geld ausgeben, aber auch nicht an der falschen Stelle sparen. Nur 20 Euro mehr als manche Billiglösung können schon einen deutlich hochwertigeren Stock bedeuten, der mehr Spaß macht und den man dann auch deutlich länger behalten möchte.
Die Frage nach dem Carbongehalt der Stöcke oder ob es Alustöcke sein sollen, ob Vario-Stöcke oder Festlängenstöcke oder auch welche Marke, hilft ebenfalls der kompetente Fachhandel detailliert zu beantworten. Die wichtigsten Punkte, auf die ein Cross-Skating Einsteiger achten sollte, sind anatomisch günstige und komfortable Griffschlaufe, Hartmetallspitzen und die passende Stocklänge. Feste Formeln für die Stocklänge liegen dabei übrigens fast immer daneben, wenn nicht auch die Bauart des Cross-Skates und andere Faktoren berücksichtigt werden. Tendenziell werden Stöcke, sei es Markstrategie oder Ahnungslosigkeit, immer noch eher zu kurz als zu lang verkauft. Zu lang gekaufte Stöcke kann man kürzen, zu kurze aber nicht länger machen. Zur Orientierung in der Stocklänge kann auch Artikel 50 hilfreich sein.
Sportlicher und direkter in der Kraftübertragung fühlen sich steifere Stöcke mit höheren Carbonanteilen ab etwa 50 % an. Darunter und bei Aluminiumstöcken fühlen sich die Stöcke deutlich biegsamer an. Die Bruchfestigkeit ist aber auch bei sehr hochwertigen Stöcke auch dann nicht deutlich höher wenn man sie in einem Kanaldeckel abbricht. Man verschleißt Stöcke nur selten über längere Zeit, man bricht sie eher ab. Und dafür tut es am Anfang auch ein preisgünstigeres Modell. Ein guter Service von Fachgeschäften, denen dieses Problem nicht ganz unbekannt ist, ist die Möglichkeit nach einem solchen Unfall auch einzelne Stöcke nachzuliefern, statt den Kunden zu nötigen gleich ein komplettes Paar kaufen zu müssen.
HelmHelme sind die beste Versicherung gegen bleibende Schäden am und im Kopf. Zwar stürzt man beim Cross-Skating sehr selten auf den Kopf und auch langsamer als beim Inline-Skating, doch stören moderne Helme fast gar nicht und sind schon für wenig Geld zu haben. Es spricht also wenig dagegen diese Kopfbedeckung zu tragen, dafür aber sehr viel. Gehirnschäden sind irreparabel, einen beschädigten Helm kann und soll man nach einem Sturz ersetzen. Wichtiger als alles andere ist ein guter Sitz des Helms, der nicht verrutschen sollte. Drücken sollte er auch nicht, denn einen unbequemen Helm setzt man nur ungern auf. Stufenlose Größenanpassungen sind heute bei Helmen weit verbreitet und erfüllen damit diese Anforderung fast immer. Die Luftschlitze in modernen Helmen verhindern einen heißen Kopf und bei direkter Sonneneinstrahlung kann ein Helm sogar vor einem Sonnenstich schützten. Es spricht also wirklich kaum etwas dagegen Cross-Skating nur mit Helm zu betreiben.
Mehr über das Thema auch im zweiten Teil (Artikel 98)
Cross-Skating in Schweden: Sportliches Stockholm
Artikel 85 von Frank Röder am 14. Juli 2012
Schweden sind gut gelaunt, sozial, naturverbunden, hilfsbereit und reich. So das Vorurteil, das auch überwiegend zu stimmen scheint. Bei einem Kurzurlaub in Stockholm war ich zunächst gespannt, ob man sich in einer Großstadt ohne Langeweile eine Woche lang beschäftigen kann. Man kann, denn Schwedens Hauptstadt ist äußerst abwechslungs- und kontrastreich.
Stockholm ist mit rund 2 Millionen Einwohnern nicht nur reich an Bevölkerung, auch die Ausdehnung ist beeindruckend. Ein Grund sind die vielen Grünzonen in der Stadt, die zum Stadtrand immer mehr zunehmen, so dass man bei einer U-Bahn-Fahrt in die Außenviertel ständig das Gefühl hat, “jetzt aber endgültig” die Stadt verlassen zu haben und in die schwedische Natur einzutauchen. Weit gefehlt: Es kommt immer noch ein Stadtteil – und noch einer – und noch einer. Aber schon wenige hundert Meter vom zentralen Stadtkern kann man in Stockholm in viel grüner Umgebung wandern, laufen, schwimmen, Rad fahren und cross-skaten.
Die Wege dafür sind von hervorragender Qualität, mit griffigem Asphaltbelag wie auch Feinschotter, und sie bieten oft herrliche Ausblicke über das hügelige Stockholm und/oder die Natur. Aber Vorsicht: Nur weil Schweden sonst recht flach ist und Stockholm an der Küste liegt, ist es dort alles andere als eben. Die Stadt wurde nämlich auf Felsen erbaut, die eine oft erstaunliche Straßenführung erzwingen. Steigungen von bis zu 20 % können auf Fußwegen vorkommen und die zahlreichen Radfahrer in Stockholm haben äußerst beeindruckende Bergfahrerqualitäten.
Besonders die Tatsache, dass ich in einer Woche dort kein einziges E-Bike, aber bestimmt einhundert “Fixies” (sportliche Räder mit nur einem Gang) gesehen habe, hat mich beeindruckt. Berge gibt es also reichlich in Stockholm, sie sind aber für Einheimische offenbar kein großes Hindernis. Cross-Skater müssen in städtischen Bereich außerdem oft mit antikem Kopfststeinpflaster rechnen, welches ein Vorankommen auf Cross-Skates unmöglich macht. Daher meine Empfehlung für die Fortbewegung auf Kurz- und Mittelstrecken: zu Fuß gehen. Man sieht mehr und hat den Fotoapparat immer knipsbereit.
Abb: Viel Ufer und auch kleine Strände gibt es in und um Stockholm
Ich selbst stand auch auf Waldwegen mit Steigungen, die ich so bisher nicht erlebt hatte: kurz und knackig, für manchen Nicht-Fußgänger leider unbezwingbar. Zum Glück sind sie nie wirklich lang. Doch Cross-Skater scheint es in Stockholm nur wenige zu geben. Ich bin einem Rollskiläufer auf einem flachen Radweg begegnet und habe drei weitere von der U-Bahn aus gesehen. Diese Stadt ist also noch Cross-Skating-Entwicklungsland.
Man kann in Stockholm mit der U-Bahn zügig von einer zur nächsten Umgebung wechseln: Altstadt, Strand (davon gibt es dutzende), Wald, Sportanlage, Sumpf, Wanderweg (inner- und außerstädtisch), Wohnviertel, Shoppingzentrum, Museum, Freizeitpark – das alles scheint im Zeitrahmen von 45 Minuten möglich zu sein, bequem und stressfrei. Das nenne ich Lebensqualität! Eine interessante Beobachtung: Rund 25 % der U-Bahn Benutzer sind “i-Borgs”! Sie hängen an den Kabeln ihres i-Phones wie der Patient an der Infusion. Wir haben uns nicht getraut auszuprobieren, was passiert, wenn man den Stecker herauszieht.
Was man, nach meinem Geschmack, in Stockholm nicht versäumen sollte:
Bootstour durch den Schärengarten (in der Ostsee, 3 bis 4 Stunden, nur ca. 15 €)
mindestens einen Blick von einem erhöhten Punkt (Stadshuset, Dächertour, Globen etc.)
gratis und schön: Aussichtsfelsen oberhalb der Münchenbryggerriet (Münchner Brauerei) auf Södermalm
Spaziergang durch das historische Zentrum Gamla Stan
Spaziergang durch eine/s der Parkanlagen/Naturreservate (kaum zu unterscheiden)
Das allein zwingt schon mindestens zwei Tage Aufenthalt auf, wenn man die “Basics” gesehen haben möchte. Reiseführer sind aber vielleicht etwas weniger naturorientiert als ich und empfehlen eher Attraktionen wie den Wachwechsel und manche andere glamouröse Shows sowie andere klassische Sehenswürdigkeiten. Der Nachteil ist dort häufig, dass sich viele Touristen die Füße platt treten und man gegen Wartezeiten und Voranmeldepflicht ankämpfen muss.
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