Carsten Bohn - Touché - und andere Generationengeschichten

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Touché - und andere Generationengeschichten: краткое содержание, описание и аннотация

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Touché und andere Generationengeschichten
Der erste Band aus der Ausschreibung Generationen
des Baltrum Verlages.
Was sind die Unterschiede zwischen den Generationen
und wieviel ist es wert einer Generation zuzuhören?
Diese und andere Fragen aus den Spannungsfeldern
zwischen den Generationen beantwortet dieses Buch
mit nachdenklichen Geschichten, aber auch mit Humor.

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»Sie hat ja recht«, seufzte er traurig zu sich selbst. »Ich habe sie alle im Stich gelassen.«

Die Erinnerungen trafen ihn schwer, als er seine alte Heimat von dem Aussichtspunkt aus der Vogelperspektive betrachtete. Die vielen Fehler. Versäumnisse, die nicht mehr aufzuholen waren. Lügen, die er nicht ungeschehen machen konnte. Tief in seinen bedrückenden Gedanken versunken, bemerkte er die sich nähernden Schritte erst, als direkt hinter ihm die Kieselsteine knirschten.

»Ich wusste, dass ich dich hier finde.« Die Stimme fuhr ihm durch Mark und Bein. Schweigend harrte er aus, wagte es nicht, sich umzudrehen. »Hier hast du schon immer nach Vergebung gesucht.«

»Das stimmt«, erwiderte er leise mit zugeschnürter Kehle. »Dieser Ort hat etwas Magisches, findest du nicht?«

Sie setzte sich ans andere Ende der Bank und musterte die traumhafte Landschaft. »Bist du wirklich trocken?«

Der Mann nickte langsam. »Ja. Seit vier Jahren schon.«

»Warum hast du dich nie mehr gemeldet?«

»Ich hatte genug mit mir selbst zu kämpfen.« Zum ersten Mal, seit sie ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen hatte, blickte er sie direkt an. »Und ich habe mich geschämt. Wollte, dass ihr mich vergesst.«

»Nach Mamas Tod hätten wir dich mehr denn je gebraucht.«

Der Mann nickte stumm. Er wusste, dass er versagt hatte. Doch der Kampf um ein normales Leben, das ausweglose Duell gegen den Alkohol, hatte ihm alle Kraft abverlangt, die er aufzubringen vermochte.

»Ich habe gelesen, es ist eine Krankheit, nicht wahr?«

»Ja, das ist es«, flüsterte er heiser.

»Warum bist du nach all den Jahren wieder hierher gekommen?«

»Der Luftballon hat die Nachricht deiner Hochzeit zu mir getragen. Ich wollte dich sehen, dir gratulieren.«

»Was versprichst du dir davon?«

Der Mann schluckte. Ratlos starrte er auf den kleinen Felsen unter seinem rechten Fuß, um ihr nicht in die anklagenden Augen zu schauen.

»Du warst ein miserabler Vater.« Es klang mehr wie eine Feststellung als ein Vorwurf. Doch für den Mann machte das die Aussage umso bitterer.

»Ja, das war ich«, wisperte er. »Und es tut mir schrecklich leid.«

Es war das erste Mal in seinem Leben, dass er sich bei seiner Tochter entschuldigt hatte. Aber Anna quittierte die überfälligen Worte mit Schweigen. Er hörte ihre bebenden Atemzüge. Lauter und angestrengter als nach dem steilen Aufstieg. Aus dem Augenwinkel beobachtete er, wie sie ihren Blick über die ländliche Weite schweifen ließ und die wärmenden Strahlen der Sonne in sich aufsaugte. Zu gerne hätte er gewusst, was sie dachte. Was er sagen musste, damit sie ihm vergeben konnte.

»Du wirst mir niemals verzeihen, oder?«

Anna seufzte tief. Dann rutschte sie auf der Bank an ihn heran, so dass sie sich beinahe berührten. Der Mann hielt den Atem an. Unruhig wartete er auf ihre Antwort. Sie mied die flehenden Augen. Doch plötzlich griff sie mit den Fingerspitzen nach seiner Hand. Er war überrascht, aber zuckte nicht zusammen. Doch in seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Die schlagartige Nähe erweckte Hoffnungen, von denen er nie zu träumen gewagt hatte.

»Nein«, sagte sie nachdenklich. »Vermutlich nicht.«

Er schloss die Augen, wollte die Hand wegziehen. Doch sie ließ seine Finger nicht los.

»Es ist einfach zu viel passiert, verstehst du?«

Er nickte stumm, unfähig zu sprechen.

»Die Narben sind zu tief. Und selbst wenn ich dir vergebe, werde ich dir nie vertrauen können.«

Seine Miene war wie versteinert.

»Aber vielleicht kann er es eines Tages.«

Wie vom Donner gerührt fuhr er herum. Er? Wovon redete sie?

Langsam hob sie mit ihren zarten Fingern seine Hand, führte sie wie in Zeitlupe an ihren Bauch und legte sie sachte dort ab.

»Versprich mir, dass du ihn nie so enttäuschen wirst wie mich.«

Der sanfte Wind trug ihre eindringlichen Worte durch den kalten Frühlingsmorgen. Und die stumme Träne des Mannes glitzerte in der tröstenden Sonne. Ehrfürchtig nickte er mit dem Kopf.

»Das verspreche ich dir«, flüsterte er mit belegter Stimme. »Ihn werde ich nicht enttäuschen.«

Als mein Vater mich verließ

JGM

An dem Tag, an dem mein Vater mich verlies, änderte sich alles. Alles in mir und alles um mich herum. Abgesehen von dem Schmerz in meinem Körper, machten sich Tausende von Gedanken auf den Weg durch meine Nerven- und Gehirnzellen, machten sich breit in jeder Ecke meines Hirns, rauschten mir durch den Kopf. Warum? Wieso? Das kann nicht sein. Der letzte Kontakt, der letzte Satz, die letzte Umarmung.

Ich wusste schon, als mein Handy klingelte und ich sah, dass es meine Mutter war, dass etwas passiert sein musste. Sonst hätte sie mich niemals während meines Urlaubs angerufen. Doch dass es etwas derartig Brutales war, erwartete ich nicht. Ich hörte ihre Worte und spürte, wie mein Herz durch einen heißen, brennenden, explosionsartigen Stoß mit Schmerz infiziert wurde, der langsam in jede meiner körpereigenen Zellen kroch.

Schmerz. Unendlicher Schmerz, nur Weinen und Schreien, kaum Atmen. Mir war so schlecht, Übelkeit, mein ganzer Körper tat weh. Von jetzt auf gleich. Nur eine Sekunde im Leben und sie änderte es von Grund auf. Ich sah Palmen, die im Wind wehten, Hauswände, die von der kanarischen Sonne bestrahlt wurden, Fenster mit hässlichen Vorhängen, Autos, die vor unserem Apartment hin und herfuhren, als hätte sich nichts geändert.

Nichts kann ihren Rhythmus durchbrechen. Mich hingegen hatte gerade Etwas mit einer derartigen Wucht durcheilt, dass ich mich wunderte, dass mein Herz noch schlug und meine Lunge noch atmete, sogar schneller als normal. Ich konnte nicht klar denken. Alle Gedanken mischten sich in einen riesigen Chaosball zusammen, der durch mein Gehirn tobte. Als würden meine Gedanken Karussell fahren und einen Heidenspaß haben.

Nur ich nicht. Ich fühlte mich, als würde mein Kopf platzen. Ich riss einige Kleider von mir. Ich konnte nicht atmen. Ich schrie und weinte. Mein Körper wollte ausbrechen, fliehen, vor diesem Schmerz. Aber er konnte nicht. Er war gefangen in sich selbst. Immer wieder erinnerte ich mich an die Worte meiner Mutter: »Es ist was ganz Schlimmes passiert! Der Papa ist gestorben.«

Mein Vater: mein Berater, Vertrauter, Aufmunterer, Scherzkeks und weiser Mann. Der, der immer eine Lösung kannte. Der, der fühlen konnte, was ich fühlte. Der, der mir so nah war, wie kaum jemand in meinem Leben. Immer wieder sagte ich mir: »Das kann nicht sein. Das kann nicht sein ... Und wenn es wahr ist, dann schaffe ich das nicht. Das überlebe ich nicht. Papa, du warst doch gerade noch da!«

Gerade eben, vor ein paar Sekunden war meine Welt noch in Ordnung, als ich in der Küche stand und eine Tomate schnitt, und jetzt das. Schlagartig wurde mir klar, dass mein bisheriges Leben hier endete und nun ein ganz anderes Leben begann. Eins, dass ich gar nicht wollte und nicht kannte. Die 30 Jahre, die ich lebte, kannte ich schließlich nur mit meinem Vater. Er war immer Teil, immer da. Er war Teil meiner Identität. Wie sollte mein Ich ohne ihn funktionieren?

Innerlich zerrieselte dieses in ein Häufchen Elend. Über 3 Stunden konnte ich nicht aufhören zu weinen. Mein Freund hielt mir die selbstgemachte spanische Tortilla unter die Nase und bat mich, einen Happen zu essen. Ich konnte nicht. Die Tortilla schmeckte nach Tod. Ich rief wieder und wieder das Handy meines Vaters an, weil ich nun beschlossen hatte, es nicht zu glauben. Er würde bestimmt rangehen. Nach dem 5. Mal gab ich auf. Die Stimme, die ich hörte, war die meines Vaters, doch kam sie von einem Tonband und sprach immer wieder dieselben Worte: »Sie sind verbunden mit der Mobilbox von …« und er füllte die Lücke schwungvoll mit seinem Namen. Ich konnte nicht aufhören, seine Stimme zu hören.

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