Bernd Oei - Heinrich von Kleist

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Die Monografie untersucht unter Verweis auf die bisherige Forschung sechs Dramen (Die Familie Schroffenstein, Penthesilea, Käthchen von Heilbronn, Hermannschlacht, Prinz von Homburg) und sieben Novellen (Michael Kohlhaas, Marquise von O, Findling, Verlobung von Santo Domingo, Erdbeben von Chili, Heilige Cäcilie, Zweikampf) , die Kleist komplementär anlegt, sowie drei seiner Essays. (Marionettentheater, Verfertigung der Gedanken bei der Rede, Der sichere Weg zum Glück) Schwerpunkt sind sein dramaturgisches Konzept, poetologischer Gehalt und philosophischer Diskurs, vor allem die Nähe zu Rousseau, Kant, Fichte. Die eigene Interpretation wird ergänzt durch die Rezeption Nietzsches und Kafkas. Das Subjekt durchläuft Krisen, sein autonomer Status wird destruiert, der Lebens- schlägt in den Todesplan um. Traum, Ohnmacht, Zufall, Zwang und Glück, die fast immer apokalyptisch enden, verbinden Aufklärung und Mystik, greifen der Moderne vor, u.a. Nietzsche und Kafka. Kleists Sprachstil erweist sich als Schnittstelle zwischen kognitiv und intuitiv erfasster Wirklichkeit, so dass Ohnmacht und Somnambulismus im steten Ringen mit Verstand und Vernunft zur kognitiven Dissonanz führen. Die Sekundärliteratur speist sich aus den Kleist-Jahrbüchern und Aufsätzen, Promotionen und Fachveröffentlichungen, so dass ein eigenständige Vertiefung erfolgen kann. Auch die historische Situation, bedingt durch die Napoleonkriege und die preußische Staatsreformen finden eine angemessene Berücksichtigung. Kleists Werk wurde im Zuge der Komparatistik bereits in den Monografien zu Hölderlin, Kafka und Zweig thematisiert. Bunte Träume am Abgrund lautet der Titel. Zehn Jahre währte der Traum von Kleist, sich als Schriftsteller zu etablieren. Bunt waren einst die Säulen der Akropolis, den Abgrund suchte von Kleist wie kaum ein anderer Zeitgenosse. Bernd Oei, Philosoph, verbindet literaturwissenschaftliche und heuristische Aspekte, um den Grenzgänger Kleist aus sich selbst heraus zu verstehen.

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III. 1. 2. Inhalt

Hintergrund der Fehde liefert ein Vertrag, der beim Aussterben eines Familienzweigs dem anderen sämtliche Erbrechte überschreibt. Beide Clans misstrauen sich seitdem und mutmaßen Attentate. Rupert, der Patriarch der Familie Rossitz, schwört seine Söhne und Gefolgschaft ein, den Tod des Sohnes Peter zu rächen, für den er seinen verfeindeten Verwandten, die Sippe der Wyks, verantwortlich macht. Die ihm verbliebenen Söhne, Ottokar und sein illegitimer Halbbruder Johann, lieben im Geheimen die Tochter des Wyk-Clans Agnes. Ottokars Liebe wird auch erwidert, was Johann verbittert; als er Agnes bedrängt, wird er von ihrem Bruder Jeronimus verwundet, womit die Aussöhnung beider Familien endgültig vereitelt wird. Zu spät erfährt der Vater von ihm, dass Agnes ihn gesund gepflegt hat.

Ottokar findet heraus, dass sein jüngerer Bruder eines natürlichen Todes durch Ertrinken starb, seine Leiche allerdings verstümmelt wurde, so dass der Verdacht auf Mord genährt wurde. Die Parallelhandlung wird erst zur Gänze im Schlussakt erklärt: Die Totengräberwitwe Ursula hat den beim Spielen ertrunkenen toten Sohn einem Finger als Totem für einen Zaubertrank abgeschnitten. Seine Familie aber glaubt, was sie glauben will. Während die Familien zur Schlacht rüsten, entkommt Ottokar durch gewagten Sprung aus dem Verlies seiner Burg, in das er von seinem Vater zu seinem eigenen Schutz gesperrt wurde. Um die Familien zu versöhnen, tauscht er mit Agnes die Kleider, sie wollen als Geißeln ihnen gegenübertreten, doch beide werden von ihren Vätern ermordet, die erst nach ihrem Tod ihren Irrtum erkennen. Die geborgte Identität kostet ihnen das Leben.

Das Tragisch-Komische besteht äußerlich in dem Versuch sich durch Tarnung, Identitäts-und Rollentausch, einen Vorteil zu verschaffen, der mit dem Tod endet. Tiefer liegt der Gedanke, den die indirekt Verantwortliche ausspricht, die als Hexe bezeichnete Ursula: „ s ist abgetan, mein Püppchen. / Wenn ihr euch totschlagt, ist es ein Versehen .“ 54

III. 1. 3. Interpretation

Versehen oder Misstrauen

Der Tod ein Versehen? Missgunst und Aberglauben haben das Unheil in Gang gesetzt, das die Frau aus dem Volk für unabwendbar hält. Sie ist damit eine Schicksalsleiterin. Das Stück endet mit dem Satz aus dem Munde des Johannes zu Füßen der Leichen. „ Das ist ein Spaß zum Totlachen.“ Ein Versehen, das der Zufall, im Grunde mehrere, die mit der Verwechslung enden, begünstigt, doch der Ananke, dem Zwang geschuldet ist.

Das erste augenscheinliche Motiv ist sicherlich Rache aus verletztem Rechtsgefühl heraus. Alle Handlungsimpulse gehen von der Gestalt des Rächers Rupert aus, der wie die Kleist'schen Gestalten Michael Kohlhaas und Cheruskerfürst Hermann eine durch ein ungeheuerliches Verbrechen gestörte natürliche, ursprüngliche Ordnung wieder herstellen will, indem er mit gleicher Radikalität den Verursacher des Unrechts vernichtet. Zerstört werden aufgrund der Vergangenheit aber Gegenwart – die unschuldige Liebe der Kinder und das Leben die Zukunft – das Leben der Erben.

Die Zwietracht besteht nicht nur zwischen den Familien, sondern auch innerhalb, denn Johannes ist bereit, sich mit seinem Bruder Ottokar zu duellieren, als er sieht, dass ihm die Gunst von Agnes zufällt. Die Kinder vereinen sich in einer gegenläufigen Handlung: Dem Paar gelingt in der Höhle als Ort der Idylle und der Utopie Glück und Versöhnung; dagegen bleibt die menschliche Behausung der Ort des Irrtums und Unrechts. In dem (erotischen) Schutzraum einer Höhle bringt irrtümlich jeder der Väter sein eigenes Kind um, womit Kleist das platonische Gleichnis umkehrt. Nicht selten sühnen die Jungen mit ihrem Blut für die Sünden der Alten. Erobern, Besitzen und Verfügen (Kinder als Lehen) bilden die Trinität des Dramas. 55

Kleider als auch Höhle deuten die Verletzlichkeit an, aber auch dunkles Verirren und Tasten nach Wahrheit und Erkenntnis. Gerungen wird um das Gefühl des Vertrauens und Vertrautseins. Agnes´ Frage „Soll ich dir traun´, wenn du nicht mir?“ findet die Antwort Ottokars: „Tu es. Auf die Gefahr. 56Zweifel und Verdacht (suspense) ist ein klassisches Motiv bei Shakespeare, das Tragödien in Gang setzt. Kleist operiert bevorzugt mit der Dramaturgie des Misstrauens. 57

Die konvergierenden Metaphern für das mühsame und vorsichtige Abtasten mit vorgezeichneter Enttäuschung liefern „offenes Buch“ und „verschlossener Brief“ im dritten Akt: „ Deine Seele / Lag offen vor mir, wie ein schönes Buch“ sagt Ottokar, zu Agnes und wenig später. „ Nun bist / Du ein verschloßner Brief“. Ihr Schweigen erscheint weniger verräterisch als das oft gebrochene, undeutliche oder missverstandene Wort bei Kleist. In ihrem gemeinsamen Schweigen finden die Kinder zueinander, was die Ambivalenz des Vertrauens, Wagnis und Rettung zugleich zu sein, verstärkt. Zwischen Gott und Teufel ist nichts, bestenfalls das Wort und das lügt, absichtlich oder aus Versehen, beständig, nicht nur in „Die Familie Schroffenstein.“

Anti-Aufklärung contra Lessing

Ein Ansatz, das Stück zu verstehen, liefert das Gleichnis von Kleist, das er Rupert in den Mund legt: „ Die Stämme sind zu nah gepflanzet, sie / Zerschlagen sich die Äste .“ 58Für die Hermeneutik sind drei Alternativen geboten. Zunächst die Erschließung durch eigene Textstellen. Für Kleist steht fest, „ Traum kann nicht Sehnsucht nach Glück sein, da dieses doch das bewusste Streben aller ist .“ Auf Soldaten blickt der den Militärdienst verlassende von Kleist herablassend als Sklaven zurück, „ ein lebendiges Monument der Tyrannei.“ Zweierlei impliziert das Bild vom Baum und den Ästen: die Selbstzerstörung durch (zu viel) Nähe und den Widerstreit von Wille und Kraft, denn aus einem zu viel an Leben heraus entwickelt sich der Tod. Möglicherweise ist aber die Vernichtung des Einzelnen notwendig zum Erhalt des Ganzen.

In diesem Brief, der einer Rechtfertigung für seine Demission aus der Armee gleicht, spricht Kleist davon, dass er zwei unvereinbare Pflichten in sich verspüre; die des Strafens und des Verzeihens. In einem anderen an seine Schwester Ulrike 1801 erwähnt von Kleist, dass ein Mensch für das Amt nicht mehr passt gleich einer erkalteten Kugel, wenn er sich für ein „höheres Feuer erwärmt.“ Das höhere Feuer ist für ihn die Kunst, das Amt die Armee. Natürlich hat der Autor bei seinem Bild eines Familienstammbaums die Zweige im Auge, die eine Krone in zwei Hälften teilen und ebenso die eigene Gespaltenheit in sich. So ließe sich sein Trauerspiel über die Schroffensteins rezipieren als Erdrücktsein von den militärisch ranghohen Ahnen.

Die zweite Möglichkeit besteht in der Textreferenz, die bei Kleist nicht selten ist. Das Zitat, wenngleich es häufig Kleist zugeschrieben wird, stammt aus der Feder Lessings und paraphrasiert damit die Aufklärung. Das Original: „ Der große Mann braucht überall viel Boden, und mehrere zu nah gepflanzt, zerschlagen sich nur die Äste.“ 59Der Dichter, der auch gesagt hat, kein Mann muss müssen, verkörpert den Optimismus der Rationalität und des mündigen Subjekts wie kaum ein anderer Denker und steht Kant sehr nahe.

Heinrich von Kleist hat sich bereits von diesem Optimismus entfernt, er weiß 1803, als die Schweiz Teil Frankreichs wird (die Helvetische Republik wird Vasallenstaat Napoleons), die Freiheit ist ein Mythos. Die aufgeklärteste Nation seiner Epoche verrät die Ideale der Revolution. Der Frieden von Lunéville im Jahr davor ist ein Siegerfrieden, ein Diktat, das die linksrheinischen Gebiete deutsche Städte Napoleon zuschlagen. Von Kleist hat guten Grund, der Aufklärung zu misstrauen und sie als getarnten Leviathan zu deuten. In diesem Sinn kann es nur einen Sieger geben, zu viele Könige oder Tyrannen schlagen sich selbst die Häupter ab. Bei Lessing obsiegt die Aufklärung, die Vernunft über das bloße wirre Gefühl, den Impuls, alles endet durch Nathan in Wohlgefallen. Daher liest sich Kleists Drama wie ein Gegenentwurf, der durch die Kantkrise ausgelöst, mehr als nur spekulativ erscheint.

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