Veronika Beci - Nur von draußen

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In den sechzehn Geschichten aus der Corona-Zeit stehen die Porträts unterschiedlichster Menschen im Vordergrund: die Durchschnittsfamilie im Homeoffice, der sterbende Kurator, die ehrgeizige Pharmazeutin und der Unternehmer mit der Witterung für das große Geld, der Misanthrop und die still lebende Erzieherin, die Charakterköpfe eines Dorfes und viele andere Personenbilder werden liebevoll wie mit feinen Bleistiftstrichen skizziert.
Eingebettet sind die Charakterstudien in die Krisenatmosphäre der jüngsten Vergangenheit. Die Figuren der Geschichten durchleben sie auf die ihnen eigene Weise.
Mal humorvoll, mal ironisch, dann wieder nachdenklich oder kritisch, manchmal auch bissig geht es in diesen Erzählungen zu, die der menschlichen Seele auf den Grund spüren.

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"Wat kosten die denn, ich kann et nich' lesen", fragte die alte Dame.

"Zwei-Euro-neunundvierzig-Cent", beeilte sich der Dicke, ihr freundlich zulächelnd, zu vermelden. Die Dame bedankte sich bei den beiden Männern. Sie verstaute die Weinbrandbohnen mit einem kopfschüttelnd gemurmelten "Ach, Jott, dat wird all' immer teurer" in ihrem Trolley und wackelte davon.

Kaum war sie fort, verdunkelten sich die Blicke der beiden Männer. Sie sahen sich kurz an und schoben ihre Einkaufswagen aneinander vorbei. Der eine oben herum, der andere unten herum.

Der Dicke warf Fisch-, der Lange Katzenfutter in seinen Einkaufswagen. Der Dicke fügte Salzerdnüsse und Chips, der Lange Reiswaffeln und naturbelassene Macadamiakerne hinzu. Der Dicke hatte eine Flasche Eierlikör im Wagen, der Lange nicht, dafür aber eine Tube Reissirup.

Das preiswerte Küchenkrepp war ausverkauft. Sie griffen beide kurz nacheinander und stirnrunzelnd zur teuren Marke, von der noch genügend in den Regalen lag.

Dann hatten sie es beide auf einmal sehr, sehr eilig. Der Dicke kam von unten in den Gang, der Lange von oben und es lag nur noch ein Paket günstiges Vierlagiges da!

Ich werde es dir nicht gönnen, Fatty, dachte der Lange.

Du Spargeltarzan wirst das Paket nicht kriegen, dachte der Dicke.

Wir wollen nicht über Lebensstile und Leibeskonstitutionen rechten, aber diesmal war der Lange aufgrund der Spannweite seiner unteren Extremitäten im Vorteil. Zwei plötzliche Sprünge und das Toilettenpapier lag in seinem Wagen. Triumphierend schob er ab Richtung Kasse.

"He, das ist meins", schrie der Dicke ihm nach: "Ich habe das Papier zuerst gesehen!" Er schob hinter dem Langen her. Der legte bereits seine Waren aufs Band.

"Sie da", rief der Dicke und ordnete sich hinter ihm ein, bevor die kleine alte Dame sich mit ihrem Trolley und ihrem wackelnden Köpfchen zwischen sie drängeln konnte: "Das Papier ist meins!"

"Ach, das sehe ich nicht so", antwortete der Lange: "Ich habe es in meinem Wagen und ich kaufe es."

Der Dicke wollte zufassen und das Paket aus dem Wagen des Langen reißen, doch der kam ihm zuvor und hielt das Paket der Kassiererin unter die Nase.

"Meins", sagte er zu ihr und sie scannte es ein, nicht, ohne die Augen himmelwärts zu drehen. Schon wieder so welche!

"Das ist eine Unverschämtheit", brüllte der Dicke.

"Ach, ja, wer ist hier wohl der Unverschämte", zickte der Lange und warf einen spöttischen, vielsagenden Blick auf die nicht unbeträchtliche Leibesmitte seines Widersachers.

"Also, also," stammelte der Dicke fassungslos. Betont langsam packte der Lange seine Sachen ein und bezahlte. Der Dicke hatte es nun eilig mit seinen Einkäufen.

"Haben Sie schon mal so etwas Unverfrorenes gesehen", fragte er die Kassiererin. Aber die zuckte nur mit den Achseln. Ja, hatte sie, jeden Tag sah sie das. Es war kaum Benehmen bei den Kunden. Ihre Memoiren sollte man mal lesen!

Der Dicke bezahlte hastig. Den Körnerfresser wollte er sich auf dem Parklatz krallen!

Hinter ihm kramte die alte Dame ihre paar Einkäufe aufs Band.

"Sagen Sie, junge Frau, wann kriegen Sie denn neues Clopapier, von dem jünstigen", hörte der Dicke sie im Hinausrennen mit krächzendem Stimmchen fragen.

Auf dem Supermarktparkplatz kam es nun zu einem Handgemenge. Der Dicke riss einfach das Toilettenpapier aus dem Wagen des Langen.

"Das ist meins!"

"Nein, meins, ich habe es bezahlt!"

"Ich habe es zuerst gesehen!"

"Sie sind ein Dieb!"

"Sie sind noch Schlimmeres!"

"Meins!"

"Meins!"

Erst bollerten sie mit ihren Wagen aneinander, dann packten sie sich gegenseitig am Kragen und rüttelten und schubsten sich. Der eine war zwar flinker, der andere dafür umso standfester, also wurde es ein zäher Kampf. Die Leute rundherum wichen zurück und einige riefen bereits per Handy die Polizei. Das Handgemenge wurde zur Keilerei, die Wagen stürzten um. Die Waren purzelten heraus, eine Packung Erbsen sprang auf, die Tube Reissirup zerplatzte und zeigte klebrige Wirkung. Das Toilettenpapier-Paket zerriss. Die Rollen rollten davon.

"Ach, ne, wat'n Glück", freute sich die kleine alte Dame halblaut. Sie war eben aus dem Supermarkt gekommen, ganz in Anspruch genommen von dem schwer gewordenen Trolley (immerhin: ein Liter Milch!) und dem Nachgrübeln über das Wechselgeld (hatte sie tatsächlich einen Fünfer gegeben?) und darum hatte sie den Streit gar nicht mitbekommen. Sie war nur erpicht darauf, nach Hause zu kommen und ihre müden Rheumabeine hochzulegen, da rollte ihr das Toilettenpapier vor die Füße.

"Ach, un' da liegt noch 'n Rolle! Nanu? Wat die Leute so alles wegschmeißen", murmelte sie verwundert: "Dat is' doch noch jut!"

Sie bückte sich mühsam, hob fünf, sechs Rollen Clopapier auf, die nur auf den ersten Blättchen etwas verschmutzt waren, und steckte sie in ihren Trolley. Dann wackelte sie still und leise davon.

Und was wurde aus dem Dicken und dem Langen? Ach, lesen Sie es doch in der Tageszeitung nach!

Die kurze, aber tragische Geschichte der Materialistin Jenny K.

Sie hatte schon immer viele Dinge um sich haben müssen. Sie konnte nicht sagen, warum. Sie brauchte sie einfach. Sie gaben ihr Halt. Sie fühlte sich sicher, wenn viele Dinge um sie herumstanden und -lagen.

Was für schöne Augenblicke, wenn die Eltern ihr damals, als sie noch klein war, ein Geschenk machten und es im Kindergarten hieß „Sieh an, unsere Jenny Koslowski hat wieder so ein hübsches neues Glitzerröckchen, wie süß“, wenn viele Kinder sie umstanden und bewundernd oder neidisch versuchten, den Glitzer zu streicheln. In solchen Augenblicken wusste Jenny, dass es sie gab. Sonst verschwand sie zuweilen vor sich selber wie in einem flüchtigen, verschwommenen Traum. Sie fühlte sich mitunter wie in einem großen Raum, in den sie unablässig hineinfloss und der wiederum in sie eindrang. Alles war weich, nachgebend, fließend. Aber die Dinge gaben ihr dann Festigkeit. Sie konnte sie um sich herum aufbauen und sie an sich tragen. Sie gaben ihr und ihrem Leben die nötige Kontur. Dann konnte nichts zerfließen. Vor allem sie selber nicht.

Jennys Leben verlief wie das Leben der meisten. Sie ging mit mäßigem bis guten Erfolg zur Schule. Sie spielte gemeinsam mit ihren Freundinnen mit Püppchen, denen sie selber die abenteuerlichsten Roben zusammennähten und -bastelten, damit eine herrlicher als die andere aussehen sollte, denn nur eine durfte die Prinzessin sein und das war natürlich das Püppchen mit dem schönsten Kleid und dem samtigsten Haar.

Als Jenny auf die Realschule wechselte, verlor sich das Puppenspiel und nach einer kurzen Begeisterung für den Reitsport – der Vater stiftete schon nach der dritten Reitstunde einen vollständigen Turnieraufzug für sein einziges Kind, und nachdem Jenny diese Dinge besaß, war es ihr, als gehörte ihr das Reiten, die Pferde und alles, was damit verbunden war und sie verlor das Interesse daran – entdeckte sie die Leidenschaft ihres Lebens: shoppen.

Wohl versorgt von Eltern und liebenden Verwandten, gebettet in eine vertraute Normalität floss ihr Leben weiter. Jenny K. verließ mit einem durchschnittlich guten Zeugnis die Schule und begann eine Ausbildung bei der Stadt. Das machte die Eltern, die Verwandten und Jenny selber sehr zufrieden. Sie kaufte sich vom ersten Gehalt – die Eltern hatten ihr gesagt, sie solle dieses erste Gehalt völlig und ganz nach ihren Wünschen nutzen – zwei sehr aparte Business-Outfits und da war es ihr auch schon, als hätte sie die Ausbildung bereits und wäre etwas. Und so geschah es auch. Sie ging aus ihrer Lehrzeit als Sachbearbeiterin bei der Stadt heraus, zog in eine eigene kleine Wohnung, die bald wie das Abziehbild eines Möbelhauses eingerichtet war, fuhr ihren eigenen kleinen Wagen und begann ihr eigenes kleines Leben.

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