Freudhold Riesenharf - Henri hardcore I - Heines Mannesjahre

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Eines der rätselhaftesten Gedichte Heinrich Heines ist «Der Asra»:
… Und der Sklave sprach: "Ich heiße
Mohamet, ich bin aus Jemen,
Und mein Stamm sind jene Asra,
Welche sterben, wenn sie lieben."
Welche sterben, wenn sie lieben? Verständlich wird das nur durch das Leben des Autors. «Tag und Nacht beschäftige ich mich mit meinem großen Buch, dem Roman meines Lebens», schreibt er, «und erst jetzt fühle ich den ganzen Wert dessen, was ich durch den Brand im Haus meiner Mutter an Papieren verloren habe.» Der vorliegende Roman ist daher nicht geschichtstreu. Eine geschichtstreue Biografie könnte, da wir zu wenig von ihm wissen, nicht bis in die hintersten Behausungen seines Blutes dringen. Der Mensch lebt nicht nur in der Realität, und ein Dichter schon gar nicht. Der Mensch lebt auch in der Phantasie, und Heines Phantasie ist eminent erotisch. Da die Phantasien immer ausgespart bleiben, gibt es noch keine echten Biografien. Es werden daher erzählerische Lücken überall dort, wo sie auftreten, damit gefüllt, wie es gewesen sein könnte. «Mein wichtigstes Werk sind meine Memoiren, die aber doch nicht so bald erscheinen werden; am liebsten wäre es mir, wenn sie erst nach meinem Tod gedruckt würden!» Sie offenbaren, was hinter den Kulissen vorging, während seine Dichtungen und Werke nur wie die Schauspieler sind, die auf offener Bühne agieren. «Ich arbeite seit Jahren daran. Das Buch wird drei Bände haben, mindestens drei Bände. Keiner fühlt mehr als ich, wie mühsam es ist, etwas Literarisches zu geben, das noch nicht da war, und wie ungenügend es jedem tieferen Geiste sein muss, bloß zum Gefallen des müßigen Haufens zu schreiben. Wenige haben den Mut, alles zu sagen.» An diesem Mut soll es hier nicht fehlen!

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Von Liebe geblendet, versteigt er sich nach wiederholter Begegnung zwei Sommer später 1823 zu dem schier Unausdenklichen: Mit Hilfe seines Freundes Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar hält er schriftlich bei ihrer Mutter, Amalie von Levetzow, um Ulrikens Hand an. Carl August unterstützt den Antrag, indem er der Familie ein sorgenfreies Leben an seinem Hof verspricht. „Kein Missbilligen, kein Schelten macht die Liebe tadelhaft“, rechtfertigt Johann Wolfgang seinen Antrag. 1823 feiert er mit Ulrike im Schwarzenberg-Lusthaus seinen 74sten. Ein Bild davon hängt auf der Burg Loket. Umso erschütternder ist für den alten Roué Ulrikens höflicher Dispens: Das Fräulein habe noch gar keine Lust auf Heirat, heißt es diplomatisch. Diesmal versagt Mephisto. Kein Wunder, sie ist ja auch kein stadtbekanntes Flittchen wie Ronja!

Die peinliche Schlappe des Verliebten gibt seiner Schaffenskraft einen Kick. Schon in der Kutsche nach der Abfahrt aus Marienbad setzt er seinem entsagungsvollen Erlebnis ein lyrisches Denkmal: das Klagelied Marienbader Elegie , laut Autor „Produkt eines höchst leidenschaftlichen Zustands“. Dieser Zustand ist zugleich sein leidenschaftlich letzter und besiegelt seinen Abschied von der Liebe überhaupt. Harry, als er es 1824 erfährt, kommen, wie wenn er seine eigene Mouche erahnte, unaufhaltsame Tränen. Das kann doch überhaupt nur einem Erotiker wie ihnen passieren! Warum ergreift es ihn so? Warum muss er immer um der Liebe anderer willen leiden? Verfehlte Liebe, verfehltes Leben! auch wenn mit 74 das Leben und Lieben eigentlich schon passé ist. Aber das ist es ja gerade!

Oder hätte sich der Alte bei Ulriken vielleicht doch noch etwas mehr ins Zeug legen sollen? Sonderbar! Sie verehren einen als den größten Dichter der Menschheitsgeschichte und begnadeten Liebling der Götter, aber wenn man ihre eigene Liebe will, sind sie plötzlich ganz unliterarisch! Das Schwinden seiner Liebesfähigkeit sei der Schlussstrophe nach gleich dem Tod:

Mir ist das All, ich bin mir selbst verloren,

Der ich noch erst den Göttern Liebling war;

Sie prüften mich, verliehen mir Pandoren,

So reich an Gütern, reicher an Gefahr;

Sie drängten mich zum gabeseligen Munde,

Sie trennen mich, und richten mich zugrunde.

Später in ihren kurzen Erinnerungen an Goethe meint Ulrike, sie habe „gar keine Lust zu heiraten“ gehabt, und tatsächlich bleibt sie bis an ihr Lebensende ledig. Kaltes Blut? Verlorene Liebesmüh? Leidenschaft für die Katz? Wenn sie schon überhaupt nicht heiratet, hätte sie doch geradeso gut auch den Alten nehmen können! Warum soll ein 74-Jähriger eigentlich keine Neunzehnjährige bumsen? Charles Chaplin freit mit 54 die 18-jährige Oona O'Neill und hat mit ihr acht Kinder. Picasso heiratet 8o-jährig die 46 Jahre jüngere 34-jährige Jacqueline Roque, auch wenn die Ehe eventuell kinderlos bleibt. Dass Ulriken ein Verhältnis zu Goethe nachgesagt wird, ärgert sie, das weist sie entschieden zurück. Demnach habe sie ihn bloß „wie einen Vater“ geliebt. Noch im Alter entwirft sie eine autobiografische Gegendarstellung, um „all die falschen, oft fabelhaften Geschichten, welche darüber gedruckt wurden“ zu widerlegen und klarzustellen: „Keine Liebschaft war es nicht“. Bedenke, dass du Staub bist, Weib! Heines Angélique IX ;

Dieser Liebe toller Fasching,

Dieser Taumel unsrer Herzen,

Geht zu Ende, und ernüchtert

Gähnen wir einander an!

Ausgetrunken ist der Kelch,

Der mit Sinnenrausch gefüllt war,

Schäumend, lodernd, bis am Rande;

Ausgetrunken ist der Kelch.

Es verstummen auch die Geigen,

Die zum Tanze mächtig spielten,

Zu dem Tanz der Leidenschaft;

Auch die Geigen, sie verstummen.

Es erlöschen auch die Lampen,

Die das wilde Licht ergossen

Auf den bunten Mummenschanz;

Auch die Lampen, sie erlöschen.

Morgen kommt der Aschermittwoch,

Und ich zeichne deine Stirne

Mit dem Aschenkreuz und spreche:

Weib, bedenke, dass du Staub bist.

– … du und die Frucht deines Leibes! Was will er damit sagen? Warum den biblischen Satz „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst“ aus Genesis 3,19, der ja auf das Menschengeschlecht allgemein geprägt ist, auf spezifische und fast chauvinistische Weise auf die Frau spezialisieren wollen? Warum dem schwachen Geschlecht so uncharmant auch noch seine Sterblichkeit hinreiben?

Das klingt nach heimlicher Ranküne und Revanchismus. Ein solcher Einfall kann nur von einem Erotiker stammen – also von einem Mann, dem durch das ,Weib' oft genug eine persönliche Niederlage bereitet wurde, öfter, als er ertragen kann. Für dieses Liebes-Leid will er sich ideell rächen und schadlos halten. Metaphysischer Trost-Revanchismus! Ist er der Unterlegene, dann ist das Weib der souveräne Sieger, und der Sieger ist dem Verlierer stets überlegen. Doch sollte auch der Überlegene, will er bedeuten, sich seines Sieges nicht allzu sehr freuen oder stolz darauf sein. Es ist immer nur ein Pyrrhussieg, ein Sieg auf Zeit, denn auch der Sieger ist sterblich und wird zu Staub werden. Auch er wird der Zeit unterliegen. Drum besser wär's, er wäre erst gar kein Sieger gewesen, sondern hätte sich von Anfang an mit dem Unterlegenen solidarisch gezeigt – ihn geliebt – und sich ihm so willig ergeben wie später dem Tod. Sieger bleibt doch nur immer – durch seine ,Unsterblichkeit' – am Ende der Dichter.

Aber auch Ulrike ist – durch Goethe – unsterblich. Sie stirbt im Alter von fünfundneunzig Jahren als Stiftsdame des Klosters zum Heiligengrabe auf dem Gut Trziblitz, das sie von ihrem Stiefvater erbte. Frau Marie Schäfer, die dem Edelfräulein 16 Jahre als Kammerzofe diente, berichtet über den 12. November 1899: Als Ulrike von Levetzow sich am Vorabend zu Bette begab, netzte ein kalter Schweiß ihr Antlitz, und im Vorgefühl ihres nahen Endes gebot sie, ein Päckchen Briefe, deren Inhalt niemandem bekannt geworden, auf einer silbernen Platte zu verbrennen. Die Asche wurde in einer silbernen Kapsel verschlossen, mit dem Wunsch, dass nach ihrem Ableben dieses für sie unschätzbare Andenken in den Sarg gelegt werde. Dies ist auch geschehen. Um vier Uhr morgens erwachte sie mit Husten, und um sechs Uhr entschlief sie sanft. Laut schriftlicher Mitteilung ihrer Großnichte sollen es Briefe Goethes gewesen sein. Ein Ulrike-von-Levetzow-Wanderweg führt heute von der Kleinstadt Groitzsch zu ihrem vermeintlichen Geburtsort Löbnitz, einem Ortsteil von Groitzsch. – Henri kann nur noch heulen. Das alles ist ungefähr genauso schlimm wie die Liebe des 50-jährigen Hemingway zu der neunzehnjährigen Adriana Ivancich. Davon später. Dabei ist Hemingway sogar noch verheiratet, mit Mary Welsh. Das spricht eindeutig für Goethe.

5: William

Nach diesen posenhaften, possenhaften Abenteuern heimgekehrt nach Berlin, widmet er sich einem neuen dramatischen Projekt: der Tragödie William Ratcliff :

Ich schrieb den William Ratcliff zu Berlin unter den Linden, in den letzten drei Tagen des Januars 1821, als das Sonnenlicht mit einem gewissen lauwarmen Wohlwollen die schneebedeckten Dächer und die traurig entlaubten Bäume beglänzte .

Etwas länger als drei Tage, denke ich, wird es schon gedauert haben. Er schreibt in einem Zug und ohne Brouillon. Während des Schreibens ist ihm, als höre er über seinem Haupt ein Rauschen, wie der Flügelschlag eines Vogels. Als er seinen Freunden, den jungen Berliner Dichtern, davon erzählt, sehen sie einander sonderbar an und versichern einstimmig, ihnen sei beim Dichten nie dergleichen passiert.

Bedeutsam bezeugt die Tragödie seine poetische Sturm- und Drangperiode, die sich in den Jungen Leiden des Buches der Lieder nur sehr unvollständig und dunkel bekunde. Der junge Autor, der dort mit schwerer, unbeholfener Zunge nur träumerische Naturlaute lalle, spreche im Ratcliff eine wache, mündige Sprache und sage unverhohlen sein letztes Wort. Dieses Wort sei zu einer Losung geworden, bei deren Ruf die fahlen Gesichter des Elends wie Purpur aufflammten, und die rotbäckigen Söhne des Glücks zu Kalk erbleichten. Am Herd des ehrlichen Tom im Ratcliff brodle schon die große Suppenfrage, worin jetzt tausend verdorbene Köche herumlöffeln, und die täglich schäumender überkoche.

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