Jörg Olbrich - Hilmer

Здесь есть возможность читать онлайн «Jörg Olbrich - Hilmer» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Hilmer: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Hilmer»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Seit vielen Generationen ist es eine heilige Pflicht für alle Lemminge, sich mit Vollendung des 15 Lebensmonats von den Klippen des Todesfelsen in die Tiefe zu stürzen. So schafft es das Volk von König Helmut seine Bevölkerungszahlen konstant zu halten. Einst war es der Prophet Wonibalt, der als erster eine Gruppe von Lemmingen zum Todesfelsen geführt hatte. Seit diesem Tag ist es für jedes Mitglied dieser Rasse eine Ehre, dem Propheten ins gelobte Land zu folgen. So ist es Brauch. So ist es Sitte. Bisher hat dagegen auch nie ein Lemming protestiert.
Außer Hilmer!

Hilmer — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Hilmer», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

„Du siehst das völlig falsch“, versuchte Agnes einen Erklärungsversuch, aber Hilmer winkte nur ab.

„Wie kannst du nur so pietätlos sein, bereits am Tag meines geplanten Todes mit einem anderen in die Kiste zu springen?“

„Hilmer, du musst das verstehen.“

„Ich muss gar nichts. Du hättest ja wenigstens ein paar Tage warten können.“

„Du weißt, dass ich selbst nur noch zwei Monate zu leben habe“, entgegnete Agnes. „Wir haben keine Kinder, da kann ich ja nicht ewig warten.“

„Das habe ich ja auch gar nicht gesagt“, erwiderte Hilmer. Seine erste Wut verrauchte langsam und wich einer tiefen Traurigkeit. Seitdem er sich geweigert hatte, vom Todesfelsen zu springen, kamen ihm die Gesetze der Lemminge von Stunde zu Stunde unsinniger vor.

Das Verhalten seines Weibs gab ihm den Rest. Hilmer hatte drei Monate mit Agnes zusammengelebt und sie geliebt. Bis vor wenigen Minuten hatte er angenommen, dass sein Weib ihn genauso vergötterte wie er sie. Offensichtlich hatte sie ihn aber lediglich als Lustsklaven gesehen, den man beliebig austauschen konnte. Es lag nicht an zu wenigen Versuchen, dass die Partnerschaft der beiden Lemminge kinderlos geblieben war.

„Was willst du jetzt machen?“, fragte Agnes nach einer Weile.

„Wie meinst du das?“

„Du kannst nicht hierbleiben.“

„Das weiß ich, Agnes. Mach dir keine Sorgen. Ich werde dir und Fred nicht im Weg stehen.“

„Darum geht es nicht. Der König wird es nicht dulden, dass du dich gegen die Gesetze unseres Volkes stellst. Früher oder später werden sie hier auftauchen und dich suchen.“

„Das ist mir klar“, gab Hilmer zu. „Ich bin zu dir gekommen, weil ich gedacht habe, dass du dich freust. Das scheint aber leider nicht so zu sein.“

„Hilmer, was erwartest du eigentlich von mir?“, fragte Agnes mit feuchten Augen. „Ich gebe zu, dass ich vielleicht einige Tage hätte warten sollen, bevor ich Fred zu mir hole. Ich konnte aber die Einsamkeit nicht ertragen. Ich musste doch denken, dass du nicht zurückkommst. Noch nie ist jemand vom Schicksalsberg zurückgekommen.“

„Dann bin ich eben der Erste“, erwiderte Hilmer. „Ich werde mich nicht freiwillig in den Tod stürzen. Und das solltest du auch nicht tun. Ich dachte, wir gehören zusammen.“

„Ich kann dir nicht helfen, so gerne ich es auch täte.“

„Das weiß ich“, sagte Hilmer traurig. „Ich bin zu einem Aussätzigen geworden. Zu einem Schandfleck unseres Volkes der zu niemandem mehr gehen kann. Ich kann verstehen, dass Turgi, Targi und Torgi mir nicht helfen wollen. Die wissen es nicht besser und sehnen sich nach ihrem gelobten Land. Von dir hatte ich etwas mehr erwartet.“

„Das ist nicht fair.“

„Nein, Agnes. Das ist es nicht.“

„Ich denke, du solltest jetzt verschwinden“, sagte Fred, der die ganze Zeit über im Flur gestanden und das Gespräch verfolgt hatte.

Hilmer drehte sich zu seinem Nachfolger um. Jede Zelle seines Körpers sehnte sich danach, ihm das dämliche Grinsen aus dem Gesicht zu prügeln. Der Mistkerl hatte aber mit einem Recht: Hilmer musste verschwinden. Auch wenn er nicht wusste, wohin.

„Was willst du jetzt machen?“, wollte Agnes wissen.

„Das weiß ich noch nicht. Ich werde aber nicht hierher zurückkommen.“

Fred schien etwas sagen zu wollen, verstummte aber sofort, als er in Hilmers Gesicht sah. Den hielt jetzt nichts mehr. Irgendwo in den Vororten der Stadt würde er schon jemanden finden, der ihm half. Er musste ja nicht erwähnen, dass er den fünfzehnten Lebensmonat bereits überschritten hatte. Wortlos drehte er sich um, ließ Agnes einfach in der Badezimmertür stehen und ging an Fred vorbei in Richtung Ausgang. Die beiden Frischverliebten sollten die Tränen in seinen Augen nicht sehen.

6

Als Hilmer auf die Straße trat, lief er direkt in die Arme seiner engstirnig Vettern, die sich grinsend vor ihm aufbauten.

Die haben mir gerade noch gefehlt , dachte der Lemming, wusste aber, dass er den Brüdern dieses Mal nicht so leicht entkommen konnte.

„Ja, wen haben wir denn da?“, fragte Turgi mit einem süffisanten Grinsen im Gesicht.

„Es freut uns außerordentlich, dich zu sehen“, rief Targi.

„Wir dachten schon, wir hätten dich für immer verloren“, flachste Torgi.

„Was wollt ihr von mir?“

„Das ist jetzt aber eine wirklich dumme Frage“, stellte Turgi fest. „Hast du denn gedacht, du kannst deinem Schicksal so einfach entkommen?“

„Warum lasst ihr mich nicht einfach in Ruhe und springt von den Klippen?“, fragte Hilmer, dem seine drei Vettern tierisch auf die Nerven gingen. Es wäre aber auch zu schön gewesen, wenn er sie niemals wieder gesehen hätte.

„Der König hat gesagt, dass wir nicht ins gelobte Land kommen, wenn wir über den Schicksalsberg gehen, bevor du tot bist. Du siehst also, dass wir keine andere Wahl haben.“

„Turgi, das ist Unsinn“, erklärte Hilmer. „Wie soll Helmut denn den Weg eurer Seelen bestimmen?“

„Das muss er nicht“, antwortete Turgi.

„Wonibalt selbst wird sehen, ob wir unseren Befehl befolgen“, erklärte Targi.

„Er wacht über sein Volk“, belehrte Torgi seinen Vetter.

„Ihr seid noch dümmer, als ich gedacht habe“, sagte Hilmer resignierend. Er wusste nicht, wie er den dreien erklären sollte, dass Helmut sie alle hinterging und es keinesfalls nötig war, dass so viele Artgenossen freiwillig in den Tod gingen. Er selbst war mittlerweile fest davon überzeugt, dass Helmut die heiligen Schriften des furchtlosen Wonibalts falsch deutete.

Wenn diese überhaupt existierten.

Er glaubte nicht mehr an das gelobte Land und ärgerte sich darüber, wie leicht er sich so lange von diesem Unsinn hatte blenden lassen.

„Es ist vorbei“, sagte Turgi und klopfte Hilmer auf die Schulter. „Du hast alles versucht, du kannst aber deinem Schicksal nicht entrinnen.“

„Dein Tod ist so sicher wie die Tatsache, dass Fred Agnes schwängern wird“, lachte Targi und traf Hilmer damit an seinem wundesten Punkt.

„Sie wird die nächsten Wochen noch einmal genießen können“, trat Torgi nach.

„Lasst mein Weib aus dem Spiel!“, schimpfte Hilmer zornig und überlegte einen Moment lang, auf welchen seiner drei Vettern er sich zuerst stürzen wollte. Waren sie ihm bisher mit ihrem Gefasel über das gelobte Land einfach nur auf die Nerven gegangen, begann er jetzt langsam, aber sicher die drei Brüder zu hassen.

„Agnes ist nicht mehr dein Weib“, sagte Targi noch immer grinsend. „Du wirst heute sterben. Diesmal werfen wir dich persönlich vom Todesfelsen hinunter. Und genau da gehen wir jetzt hin.“

Hilmer lief schweigend zwischen Turgi, Targi und Torgi her. Der Blamage, von den Brüdern den Hang hinaufgeschleppt zu werden, wollte er sich nicht noch einmal aussetzen. Seine Angst hielt sich zu seiner eigenen Überraschung in Grenzen. Immerhin hatte er den Todesfelsen bereits einmal bezwungen. Warum sollte ihm das nicht noch einmal gelingen? Mit unterschiedlichen Zielen erreichten die vier Lemminge so zum dritten Mal an diesem Tag den Wachposten am Fuße des Schicksalsberges.

„Ich seid ja schon wieder hier“, stellte der Wächter überrascht fest. „Was treibt ihr hier für ein eigenartiges Spiel?“

„Der da hat den Sprung überlebt“, sagte Targi und deutete auf Hilmer.

„Er hat was?“

„Er konnte sich an einem Busch festhalten und den Rest des Berges hinunterklettern“, antwortete Turgi.

„Das hat vor ihm noch keiner geschafft“, sagte der Wächter. Der Blick, den er Hilmer zuwarf, zeigte eine Mischung aus Anerkennung und Überraschung.

„Normalerweise versucht das ja auch niemand“, sagte Turgi verächtlich.

„Das ist keine Tat, auf die man stolz sein kann“, behauptete Targi.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Hilmer»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Hilmer» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Hilmer»

Обсуждение, отзывы о книге «Hilmer» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x