Es geht nicht nur um enge Hosen und Frauen mit ein bisschen mehr Gewicht. Es gibt auch Fälle von Frauen, die einen schönen Körper haben, sich aber in falschen Bekleidungen verstecken. Ich hatte mal eine kurze Affäre mit einer Frau. Es war reiner Zufall. Es war an der Uni. Die Frau kleidete sich sehr männlich, mit weiten Hosen, sodass man kaum wirklich sehen konnte, wie sie gebaut war. Auf den ersten Blick schien sie einen flachen Hintern zu haben, und kaum Busen. Sie wurde nie von Männern angemacht. Sie war null erotisch und ihr Aussehen verdarb einem die Lust, mit einer Frau zu schlafen. Eines Tages, in meinem Frust nach einem erfolglosen Tag, sprach ich sie an, da ich mit einer Frau schlafen wollte. Ich sagte einfach, was man in Afrika sagt. Ich reagierte wie ein Freischärler. Ich nahm einfach das, was vor mir lag. Ich war ziemlich direkt. Zur meiner Überraschung sagte sie zu und wir gingen zu mir nach Hause. Ich entdeckte hinter diesen Kleidern eine perfekt gebaute Frau. Das war der Wahnsinn. So einen schönen Körper hatte ich nicht oft gesehen. Bald kamen die Ferien und in den Ferien änderte sie mit meiner Hilfe ihren Look, und als die Uni wieder anfing, war sie auf einmaldie begehrteste Frau der Gruppe. Das war ein klares Beispiel, wie die Art sich zu kleiden, Lust fördern oder töten kann.
Übrigens funktioniert das auch bei Männern. Es nimmt die Lust weg, wenn im Sommer diese Männer mit massivem Bierbauch nur in Shorts und Unterhemd herumlaufen.
Fazit: schlechte Körperhaltung, besonders bei Frauen, die sich zu männlich bewegen, und unerotische Kleidungsstile, sowie mangelnde Körperpflege können dazu führen, dass die Lust am Sex vergeht.
1.7 Fixierung im Sex auf Orgasmus, Überbewertung des Orgasmus, der Orgasmus als einziges Ziel in der Sexualität
Die Fixierung auf den Orgasmus ist lusttötend.
Eine Frau schrieb mir über ihre Erfahrung. „…Dann noch ein Punkt, der mir auch in den letzten Monaten sehr oft begegnet ist: Die Jagd nach dem Orgasmus – und wie die Jagd den Orgasmus zerstört. Und nicht nur, dass der Mann unbedingt die Frau zum Höhepunkt rubbeln und lecken und fingern will (und die Frau dann oft vortäuscht „damit der Sex schneller vorbei ist“), sondern auch Männer, die unbedingt nochmals und nochmals kommen wollen, die sich Druck machen. Das erzählte mir auch der Mann, den ich gestern Mittag im Wald getroffen habe, fällt mir eben wieder ein. Wie manche Männer sich da Druck machen, nochmals zu kommen. Und ich habe das auch bei einem reichen Mann erlebt. Er sagte irgendwann fast beschämt „Ich glaube, da geht jetzt nichts mehr“ und sagte fast beschämt, dass er nun nicht mehr kommen wird. Und auch der Mann, Heiko, den ich mir mal geschenkt habe, der mit ins Pornokino wollte, der hat auch gesagt „Wir können gerne nochmals, aber ich glaube nicht, dass ich dann nochmals komme.“
Dieses Beispiel zeigt, welchen Stellenwert wir dem Orgasmus beimessen. Wir überbewerten den Orgasmus, und diese Jagd danach hemmt den Sex, stresst und frustriert die Partner, wenn er oder sie nicht gekommen ist. Bei Frauen führt das dazu, dass sie Orgasmen vortäuschen und danach häufig darunter leiden.
Eine andere, französische Frau schrieb mir „Ich kann nicht einfach so kommen beim Sex mit einem Mann. Nicht, dass ich verkrampft bin oder so. Ich kann mich gut fallen lassen, und ich genieße es auch sehr intensiv und komme auf meine Kosten. Aber die Männer glauben mir nicht. Sie fühlen sich überfordert und herausgefordert, weil ich Schwierigkeiten habe, zum Orgasmus zu kommen bzw. nicht so schnell kommen kann. Sie machen sich es zur persönlichen Aufgabe, mich zum Orgasmus zu bringen, und dann geben sie irgendwann auf, enttäuscht und frustriert, und dann haben sie keine Lust mehr. Das hat nun dazu geführt, dass ich beim Sex unter Druck stehe und so verkrampft bin, wenn ein Mann anfängt mich zu lecken, dass ich zu schnell trocken werde und die Lust weggeht. Das wiederum verursacht bei dem Partner eine ähnliche Wirkung. Wir beide liegen dann dort, versuchen noch lustig zu sein, aber die Frustration ist dabei nicht zu übersehen.“
Viele Menschen fühlen sich als schlechte Liebhaber/In, wenn die Frau/der Mann nicht zum Orgasmus kommt und deswegen glauben viele, dass der Orgasmus die Messlatte dafür ist, ob sie den anderen richtig verwöhnt haben, oder nicht. Das tut dem Ego gut.
Es geht aber auch anders. Der Jagd nach dem Orgasmus führ dazu, dass der Mann so schnell kommt, dass die Frau nicht die Zeit hat, auf ihre Kosten zu kommen. Das frustriert sie auch und verdirbt ihr die Lust.
Fazit: Die Überbewertung des Orgasmus und die Jagd danach kann gerade das Gegenteil erwirken, nämlich die Lust auf den Orgasmus zerstören. Mit aller Macht einen Orgasmus bekommen zu wollen, wirkt negativ auf den Sex. Es entsteht Druck in uns, der dazu führt, dass die Lust untergraben wird.
1.8 Übertriebene Selbstbefriedigung: Männer die sehr viel masturbieren kommen zu früh
Wer kennt das nicht in der Pubertät? Plötzlich entdeckt man etwas Neues an seinem Körper. Man spielt einfach mit seinem Geschlecht, man ist erregt und die Lust wird immer größer, man atmet schneller, und plötzlich zittert der ganze Körper, man seufzt und stöhnt leise: der erste Orgasmus. Es war schön und befreiend. Man ist ständig geil und will immer mehr, wie ein Drang, ein Trieb.
Dieser Trieb, der in der Pubertät die Sexualität entwickelt, ist ganz normal, richtig, gut und gesund. Das was wir in der Pubertät gelernt haben, verlässt uns nicht mehr egal, ob man in einer Beziehung ist oder nicht, ob man hetero- oder homosexuell ist.
Eine große Gefahr liegt aber im übermäßigen Konsum der Masturbation. Wenn man sich selbst zu viel oder zu oft befriedigt kann das dazu führen, dass man sich so sehr an seine spezifische Art gewöhnt, das man dann später in der Beziehung beim normalen Sexakt Schwierigkeiten hat, sich anzupassen und etwas anderes zuzulassen, wenn es nicht gleich so ist, wie man sich selbst befriedigt. Man ist ungeduldiger. Die natürlichen Reaktionen können darunter leiden und man ist enttäuscht, unerfüllt und am Ende hat man keine Lust mehr.
In vielen afrikanischen Kulturen war die Masturbation nicht verboten, aber auch nicht empfohlen. Mein Vater sagte mir, als ich ca. 17 war, dass Männer die sich ständig selbst befriedigen oft langfristig Probleme bekommen, wie: zu schnell ejakulieren, nicht mehr richtig steif werden, Frauen nicht mehr als anziehend sehen, oder in manchen Fällen gar Schwierigkeit haben, einen Orgasmus beim normalen Sex zu bekommen.
Um ein bisschen klarer zu sehen, habe ich viele Menschen befragt, in verschiedenen nicht-wissenschaftlichen Umfragen:
Umfrage: Männer mit Potenzschwäche und Masturbation, sexuell unbefriedigte Frauen und Masturbation, Männer mit zufriedener Sexualität und Masturbation.
Das Ergebnis meiner Umfragen mit mehr als 200 Menschen bestätigt, dass es eine mögliche Verbindung gibt zwischen übermäßiger Selbstbefriedigung und mangelnder oder unbefriedigter Lust beim normalen Sex.
Manche erzählten mir sogar, dass sie mitten im Sex mit dem Partner den Partner stoppen, um sich selbst zu befriedigen, um zum Orgasmus zu kommen.
Masturbationen können zur falschen Wirklichkeit verführen und Erwartungen enttäuschen.
Selbstbefriedigung lähmt auch die Lust, wenn sie in uns Schuldgefühle auslöst. Das passiert eher bei Mädchen. Sie denken, dass es nicht normal ist, zu masturbieren. Dieses Schuldgefühl isoliert sie und entfernt sie von ihrer eigenen Sexualität. .
Viele Menschen masturbieren, wenn sie Stress haben, frustriert sind, unzufrieden sind, wenn sie Angst haben, zum Beispiel vor einer Prüfung. Persönlichkeitsstörungen können auch bei verstärkter Selbstbefriedigung, die lange Jahre anhält, entstehen. Aber das ist hier nicht das Thema.
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