Dieses Beispiel hat mit der Untererotisierung der Gesellschaft zu tun.
Es wird wenig über konkrete Maßnahmen geredet, Sex wird so dargestellt als sei es nur Erektion, Penetration, Ejakulation bei Männern bzw. sich lecken und/oder penetrieren lassen bei Frauen. Warum, wie und was werden gar nicht angesprochen. Flirten, kleine Späße, kleine Spielchen usw. werden immer als unwichtig gezeigt. Wie man den Partner mit Mimik, Körperhaltung, Gesten, Handlungen, Sprachen, Anschauen anmacht und anzieht, ohne sich nackt zu zeigen, wird vernachlässigt. Das heißt, wichtigere Zugänge zu sinnlichen Stimulation entfallen. In sexuell aktiven Gesellschaften wird die Erotik viel mehr gezeigt als der Sex. Sie steht mehr im Vordergrund.
Dieses Manko habe ich sehr früh bemerkt. Manche Frauen haben mir auch sexuell nicht mehr gefallen, mit ihrer Art emotionslos dazustehen, bzw. sich unerotisch vor dem Mann zu zeigen, als ob sie kein Gefühl mehr zu ihrem Körper hätten.
Die Banalisierung der Sexualitätist auch eine der schlimmsten Ursachen der Sexprobleme und Lustlosigkeit bei Menschen. Wenn z.B. ein Jugendlicher jeden Tag seine Eltern nackt sieht und deren (ältere) Körper sieht, oder wenn ein Mädchen ständig den alten, schlappen Penis unter dem Bierbauch ihres Vaters sieht, prägt sich dieses Bild unbewusst langfristig negativ ein, und als Erwachsene haben diese Kinder weniger Lust!
Vor den Kindern intensiv zu knutschen, oder gar ein bisschen zu fummeln, prägt die Kinder nicht unbedingt positiv. Man banalisiert Dinge, die für die Kinder später wichtig sind!
Die moderne Erziehung zeigt uns, dass Kindern nichts vorenthalten werden sollte, auch nicht, dass man miteinander zärtlich ist, deswegen darf man sich auch in ihrer Anwesenheit leidenschaftlich küssen und streicheln etc.
Wenn diese Handlungen wirklich der Sexualität und der Verklemmung helfen würden, dann würde das Sexleben von anderen Menschen, wie z.B. dem der Afrikaner, völlig am Boden sein. Aber das Gegenteil ist der Fall. Dort werden nur Erotiksignale gesendet und sexuelle Handlungen werden nicht vor Kindern oder anderen Menschen ausgeführt.
In meinem Coaching sagen einige Menschen: „Aber in Afrika, wie bei den Massai, sind die Menschen nackt. Warum wirkt das nicht negativ auf ihre Sexualität aus?“ Die Antwort ist ganz einfach: diese Menschen sind ständig nackt, sie kennen keine anderen Bilder als diese. Sie ziehen nichts anderes an, wenn sie jagen gehen, spielen gehen, auf den Markt gehen, auf eine Feier gehen. Das ist etwas Normales. Aber hier ist es nicht so, der Beweis ist, dass sich die gleichen, sich immer nackt zeigenden Eltern,gegenüber Fremden wieder bedecken würden. Das heißt, dass sie doch etwas verstecken. Dieses Doppelspiel macht den Unterschied.
Man muss nicht sehen, wie Vater und Mutter sich lustvoll küssen, Zungen hin und her bewegen, um zu wissen, dass beideetwas füreinander empfinden. Dieses Bild, das uns anerzogen und durch Medien verbreitet wird, wird nach meinen Beobachtungen und Gesprächen bei meinem Coaching eher bei der Mittelschicht und noch mehr bei der Unterschicht vertreten. Es ist, als ob sie damit beweisen wollen, dass sie dazu gehören zu der modernen Welt.
Sich ständig nackt zu zeigen, obwohl es allgemein in der Gesellschaft angeordnet ist, sich zu bekleiden, ist keinesfalls lustfördernd.
Diese promiskuitive Art, die als modernes Leben verkauft wird, ist gefährlich für die Lust und die Wertschätzung des Körpers! Das gehört zur allgemeinen voyeuristischen Entwicklung unserer heutigen Welt. Dabei entstehen keine positiven sexuellen Erziehungsmaßnahmen für die Kinder.
Wenn ich zu jeder Zeit meine Freundin nackt sehe, wann freue ich mich dann, wenn sie nackt ist? Was normalerweise ein bisschen anmacht, wird zur Normalität. Anstatt dass mich der Blick auf ihre Brüste „startet“, spüre ich in meiner Hose nichts mehr. Die moderne Kultur macht aus uns Konsumenten. Wir konsumieren Liebe genau so wie Fernsehen und Eis. Auch Sex wird so konsumiert und das unter dem Deckmantel, dies sei eine Erziehungsmaßnahme. Die meisten Kinder der westlichen Welt haben wenig Ahnung wie guter Sex läuft, sie reden alles über Sex, aber finden immer weniger Lust daran, Sex zu haben. Sie bevorzugen die Masturbation immer mehr.
Fazit: Erotik rückt in der sogenannten modernen Gesellschaft immer mehr in den Hintergrund und wird von offensichtlich sexuellen Anspielungen mit viel nackter Haut überdeckt. Wir werden immer mehr zum Gewohnheits-Konsumenten sexueller Handlungen und nackter Körper. Auch wenn dies angeblich Zeichen von offener, moderner und freier Erziehung sind, kann diese Übersexualisierung und Banalisierung der Sexualität langfristig zu Lustlosigkeit und einem gestörten Verhältnis zu erotischen und sexuellen Signalen führen.
1.6 Das Aussehen. Die Banalisierung der visuellen Anziehungskraft des Körpers. Vernachlässigung der Macht der Wirkung des Körpers
Die Anziehungskraft der Körper ist fast inexistent. Ein Körper der nicht anzieht, macht auch keine Lust.
Ich spreche hier nicht von nackten oder gestylten Körpern mit kurzen Röcken oder so. Nein, ich spreche hier von dem einfachen Körper, der von Männern, aber besonders von Frauen als starke Waffe eingesetzt werden kann.
Die afrikanischen Frauen und Männer (mehr Frauen) sind Meister von erotischen Spielchen mit dem Körper. Wenn Frauen in Afrika an Orten vorbei laufen, wo viele Männer sind, die auf sie schauen, setzen sie ganz gezielt die Kraft der Erotik ihres Körpers ein: ihr Laufschrift ändert sich, ihre Mimik wird angepasst, die Art ihre Hände zu halten, ist ganz bewusst kalkuliert, ihr Pobewegung passt sich an usw. Sie können mir glauben, das zieht die Aufmerksamkeit der Männer an, und man spürt in seiner Hose, dass es eine Frau ist, die gerade vorbei gelaufen ist.
Wenig Nackte werden dort gezeigt, dafür aber mehr Erotik. Viel Nacktheit führt dazu, dass die Teile, die zum Sex gehören, banalisiert werden.
Die Lust, Sex mit anderen Person zu haben, fängt mit der Erregung an, die die andere Person in uns provoziert. Die Erregung hat zuerst mit dem, was vor uns steht, zu tun. Das Aussehen spielt die erste Rolle, wenn wir eine Person treffen. Das Aussehen der Person macht uns aufmerksam und lässt uns fantasieren, und von diesen Fantasien werden wir erregt und haben Lust auf die Person.
Auch wenn man schon als Paar in einer Beziehung ist, ist ein Grund warum die Lust verloren geht, die Vernachlässigung des Aussehens. Man pflegt sich nicht mehr, ist den ganzen Tag in Jogginghose, bleibt ungeduscht, putzt die Zähen nicht, stinkt, nimmt an Gewicht zu, usw. Die Anziehungskraft des Körpers verliert an Wert und am Ende hat man keine Lust aufeinander.
Ein wichtiger, aber oft nicht bewusst gemachter Grund, warum die Lust vergeht, ist auch die Art, sich zu bekleiden. Besonders Frauen können über die Art, wie sich kleiden,andere Menschen davon abbringen, Lust auf sie zu haben. Allgemein ist es gut, dass wir nicht alle dem Hungerwahn erliegen. Aber dennoch muss man seine Pfunde nicht überall herausquellen lassen.
Man sieht auf der Straße oft übergewichtige Frauen, die so enge Jeanshosen tragen, dass das Fett an Bauch und Hüften herausquillt. Bei manchen sieht man schon aus hundert Meter Entfernung kleine Cellulite-Kügelchen am Po, am Oberschenkel. Sie ziehen noch dazu enge Shirts an, die ihr „Sixpack-Fett“ gut abzeichnen. Das ist überhaupt nicht etwas gegen Frauen, die übergewichtig sind. Ich stehe persönlich zu ihnen. Es geht darum, wie die Kleidung diese schönen, weiblichen, erotischen Konturen verformt. Das verrückteste dabei ist, dass viele dieser Frauen, wenn sie ganz nackt sind, sehr schön aussehen und man das Fett in dieser Form gar nicht sieht. Aber sie bevorzugen einen Kleidungsstil, der sie unschön, unerotisch zeigt und die Lust bei Männern tötet.
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