Peter Weiskopf - Vorwärts, wir gehen zurück

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Vorwärts, wir gehen zurück: краткое содержание, описание и аннотация

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Gegen Ende der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts sprach man noch von Gastarbeitern. Fremdenfeindlichkeit, die sich bis zum Hass steigern konnte, grassierte auch zu jener Zeit in Deutschland. Der intelligente Thomas Bunzlau gründet eine Jugendbande, von ihm und seinen Kameraden Heimatschutzverein genannt. Durch eine Verkettung von Zufällen, die er gnadenlos durch Erpressung ausnutzt, gelangt er zu Geld, das er zum Nutzen seines Ansehens bei seinen Kameraden und zum Machtaufbau verwendet. Beeinflusst durch seinen Großvater, einen Altnazi, entwickelt er eine verhängnisvolle Verehrung für Adolf Hitler. Er bildet sich ein, seine Heimatstadt, eine Kleinstadt im Ruhrgebiet, von Ausländern «reinigen» zu müssen. Mit kaltblütiger Gerissenheit und Cleverness verleumdet er selbst und lässt durch seine Kameraden, die ihm fast hörig sind, ausländische Mitbürger falsch beschuldigen und denunzieren. Bald ist ein nicht unerheblicher Teil der deutschen Bürger der Stadt Gerüchten folgend infiziert vom Gift des Fremdenhasses. Dann taucht ein Mann auf, der sich Thomas Bunzlau entgegenstellt, ihn bedroht und demütigt. Nun steigert sich der Hass des Jungen ins Unermessliche. Es kommt zur Katastrophe.

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Sie betraten einen großen Wohnraum mit großen Fenstern, einem Kaminfeuer und vielen kostbaren Möbeln. Das Kaminfeuer knisterte und verbreitete eine angenehme und wohlige Wärme. Es waren ungefähr 20 Männer zwischen 16 und 60 anwesend, von denen man auf den ersten Blick nicht hätte sagen können, dass sie eine homosexuelle Gesellschaft darstellten. Alles machte einen seriösen Eindruck; man saß oder stand, zumeist mit einem Glas in der Hand, in kleinen Gruppen und machte Konversation. Horst wurde einigen Leuten vorgestellt, die sich alle sehr erfreut über sein Erscheinen zeigten. Ramsch nahm Horst, nachdem er ihm ein Glas in die Hand gedrückt hatte, etwas zur Seite und raunte ihm zu:

„Du musst dir keine Gedanken machen, niemand erwartet etwas von dir, und niemand wird dir auch zu nahe treten, da ohnehin zumeist Pärchen anwesend sind. Aber selbst, wenn das nicht so wäre, niemand ist hergekommen, um jemand anzumachen oder abzuschleppen. Ich habe schon angedeutet, dass du mein Geschäftsführer bist und sonst gar nichts.“ Das ist beruhigend, dachte Horst. Er fragte: „Welcher ist denn der reiche Freund von Axel?“ Warum stelle ich diese Frage eigentlich, dachte er gleichzeitig, es interessiert mich doch gar nicht.

Mit einer leichten Bewegung seines Kopfes zeigte Ramsch auf einen großen breiten Mann, der sich angelegentlich mit drei weiteren Gästen unterhielt. Der Mann hatte ein herrisches Gehabe an sich, und man spürte, dass er Autorität genoss. Er war etwa 50 Jahre alt und hatte ein rotes Gesicht, das von einer weißen Albert-Einstein-Mähne im deutlichen Kontrast abstach.

„Er heißt Hermann Breitfeld“, flüsterte Ramsch, „und du kannst sicher sein, dass das meiste Geld, das du ausgibst, in seine Taschen fließt, wenn du einen ausgedehnten Bummel durch Berlins Nachtlokale machst. Er ist so etwas wie der Berliner König des Nachtlebens. Ich habe übrigens das Gefühl, dass er und Axel zerstritten sind.“

„Mädchen sind überhaupt keine hier?“ fragte Horst.

„Nein. Axel sagte mir, er wolle seine letzten Tage in Berlin nicht mit Weibern vergeuden, sondern sich ganz seinen Freunden widmen.“ Er machte eine Pause. Dann sagte er: „Es macht dir doch nichts aus, Horst?“

„Nein, nein“, gab Horst zu verstehen und es war ehrlich gemeint. Die nächsten zwei Stunden flossen dahin mit Geschwätz, bei dem Horst sich zumeist auf das Zuhören beschränkte. Er hatte gehörig dem Whisky zugesprochen und war alles andere als nüchtern. Allmählich begann er sich zu fragen, was er sich eigentlich von dem Abend versprochen hatte. Nichts Besonderes geschah. Ramsch, der sich meistens in seiner Nähe aufgehalten hatte, saß nun mit dem „Nachtclubkönig“ am Kamin und war in ein angeregtes Gespräch vertieft. Axel hatte schon den ganzen Abend verstohlene Blicke zu Horst gesandt, die dieser erwidert hatte. Horst konnte sich über sein Gefühl nicht klar werden. Axel war ihm außerordentlich sympathisch, oder war es mehr? Taumelnd kam Axel jetzt auf Horst zu. Er musste viel getrunken haben.

„Sie sind so ruhig, Herr Bunzlau, fühlen Sie sich nichtwohl? Oder gefallen Ihnen meine Gäste nicht?“

„Oh, doch, doch, es ist nur... nun ja, Sie wissen, ich kenne halt niemand hier.“

Axel lächelte ihn an. „Aber Sie kennen doch mich, das ist schon was.“ Er sprach mit schwerer Zunge. „Wollen wir nicht Brüderschaft trinken? Dann könnten wir wenigstens das lästige Sie ablegen.“

Einer der Gäste, ein junger Bursche mit einem Halstuch, das ihn kindlich und weibisch zugleich wirken ließ, und der wohl so etwas wie eine Kellnerrolle übernommen hatte, kam mit einem Tablett voller gefüllter Sektgläser vorbei, und Axel nahm zwei Gläser, um eines davon Horst zu reichen.

„Trinken wir auf unsere Heimatstadt, deren Bürger ich ab morgen wieder sein werde.“ Nachdem sie getrunken hatten, stellte Axel sein Glas ab, nahm Horsts Kopf in beide Hände und drückte dem Überraschten einen Kuss mitten auf den Mund. „Wir wollen Freunde werden“, sagte Axel.

Horst spürte das Blut in sein Gesicht steigen und ein Anflug von Verlegenheit überkam ihn. Er war einen Augenblick wie elektrisiert, und er erschrak über das kribbelnd—angenehme Gefühl, das von ihm im Moment des Kusses Besitz ergriffenhatte. Das darf nicht sein, dachte er, das gibt es nicht. Aber so sehr er sich auch dagegen wehrte, oder glaubte sich dagegen zu wehren, er fühlte eine Zuneigung zu diesem jungen Mann, wie er sie nie vorher in seinem Leben empfunden hatte. Er konnte nicht ahnen, dass er von diesem Augenblick an nichtmehr von Axel Wagner loskommen sollte. Immer noch halb verwirrt, merkte Horst plötzlich, dass es in dem großen Zimmersehr ruhig geworden war. Niemand sprach mehr, alle sahen auf ihn und Axel. Nur noch das Knistern des Kaminfeuers war zu hören, und es erschien Horst überlaut. Hermann Breitfeld stand breitbeinig, gewaltig, sein rotes Gesicht mit feinen Schweißperlen bedeckt, inmitten seiner Schar von Speichelleckern und sah mit blitzenden Augen auf Horst. Langsam und bedächtig setzte er sich in Bewegung und ging auf Horst und Axel zu, um sich vor ihnen aufzustellen. Seine Stimme klang sanft und beherrscht, aber man sah in seinen Augen, dass eine Bestie in ihm tobte:

„Sieh an, unser Gastgeber hat einen neuen Freund; und was für einen hübschen. Man könnte meinen, er käme gar nicht aus der erbärmlichsten Provinz, die ich kenne, sondern direkt vom Berliner Straßenstrich für Tunten und...“

Klatsch! Bei dem Wort Tunten hatte Horst wie unwillkürlich den Inhalt seines gefüllten Sektglases in Breitfelds Gesicht geschüttet. Der Sekt feuchtete Breitfelds Mähne an und lief an seinem roten Gesicht abwärts in seinen blitzsauberen weißen Kragen. Horst rechnete damit, nun tätlich angegriffen zu werden. Aber er hatte das Format dieses Mannes, der ein Meisterwerk an Selbstbeherrschung bot, um einiges unterschätzt. Axel versuchte beschwichtigend auf Breitfeld einzureden:

„Hör mal, Hermi, das...“

„Nenn mich nicht Hermi“, unterbrach ihn Breitfeld ruhig, „das ist vorbei. Ich wusste ohnehin, dass unsere Freundschaft heute beendet würde. Ich habe deine pseudosozialistischen Ansichten schon lange satt Aber ich hätte nicht gedacht, dass du vor meinen Augen mit so einem“, er räusperte sich,...ich habe bisher zwei Dinge verabscheut: Rassendiskriminierung und Juden, aber jetzt weiß ich, was ich noch weniger mag: nämlich Provinzstricher!“

Horst, der sich nicht entschließen konnte, ob er sich auf Breitfeld stürzen sollte oder nicht, wurde von Ramsch beiseite gezogen. „Verhalte dich ruhig! Komm setzt dich hierhin“, er wies auf einen Stuhl, der vor einem alten Sekretär stand. „Du kommst gegen den Mann nicht an, weder mit Worten, noch mit den Fäusten. Alles kuscht vor ihm. Es ist ratsam, keinen Streit mit ihm zu bekommen!“

„Aber ich kann doch nicht...“

„Horst, der Mann ist nicht nur reich, er ist ein führendes Mitglied der NDP hier in Berlin. Und das bedeutet: er hat eine ganze Armee von Schlägern zur Verfügung, oder was glaubst du, was die NDP sonst ist? Niemand legt sich mit ihm an, also bleib ruhig!“

Horst versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. NDP dachte er, aber da bin ich doch selbst Mitglied. Wieso Schlägerarmee, und wieso bekomme ich ausgerechnet mit d e m Mann Streit? Wir müssten uns doch gerade... verflucht, wäre ich doch bloß zu Hause geblieben.

Die Spannung, die alle ergriffen hatte, begann sich zu legen. Axel war es gelungen, Breitfeld in eine ruhige Ecke neben dem Kamin zu komplimentieren. Er redete beschwichtigend auf ihn ein:

„Hermann, ich kann mir wirklich keinen Reim darauf machen, warum du dich so benimmst. Eifersucht war nie deine Art. Ich kenne dich als überlegenen, jede Situation beherrschenden Mann, und nun machst du so eine Szene, obwohl wir gerade heute übereingekommen sind, dass wir uns ohnehin trennen müssten, schon allein wegen unserer vollkommen konträren Ansichten in ideologischer und politischer...“

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