Babahu sauste gleich umher. „Schnee macht Spaß. Das ist lustig“, freute er sich.
„Wieso?“, wunderte sich Maliputti.
„Weil man dann mit Wasser werfen kann“, grinste Babahu und warf eine Hand voll Schnee nach ihm.
„Hihihi!“, kicherte Maliputti, als der Schnee seinen Wolkenkörper traf. Das war ein eigenartiges Gefühl. Er schüttelte sich.
„Lass das, Babahu! Wenn das ein Mensch sieht! Er kann es sich nicht erklären, wieso Schnee von allein durch die Luft fliegt“, wies Malipu ihn zurecht.
„Dann denkt er, der Wind wirbelt die Flocken umher“, entgegnete Babahu, griff erneut in den Schnee und warf damit nach Maliputti. „Hier kommt gefrorenes Wasser“, rief er dabei.
„Sei nicht albern, Babahu.“ Malipu gefiel das nicht.
Da mischte sich Jubila ein: „Doch es ist richtig: Schnee ist gefrorenes Wasser.“
„Stimmt! Genau genommen ist es gefrorener Regen“, gab Malipu zu. „Nur Eis ist auch gefrorenes Wasser und ...“
„Schnee ist viel besser als Wasser“, rief Imada dazwischen. „Den kann man greifen. Man kann auch seine Hand hineinstecken und muss sie nicht gleich wieder herausziehen wie beim Wasser. Schau, Maliputti, wie ich das mache!“ Und schon schoss er auf einen Schneeberg zu. Doch vor Eifer tat er das mit einer solchen Geschwindigkeit, dass nicht nur seine Hand, sondern er selbst darin verschwand.
Verdutzt schauten die andern auf die Spitze des Zipfelhutes, die gerade noch herausragte. Dann lachten sie.
„So ein Verrückter!“, rief Jubila.
„Er hat das Bremsen vergessen!“, amüsierte sich Babahu.
Maliputti wunderte sich. „Wie geht das? Können wir durch Schnee genauso gleiten wie durch eine Mauer?“
Noch ehe einer antworten konnte, schrie Imada: „Hilfe! Hilfe! Holt mich hier raus?“ Deutlich war zu sehen, wie verzweifelt er in dem Schneeberg herumstrampelte.
„So komm einfach raus. Das ist nicht schwer“, rief Jubila zurück.
„Flixdiwix! Der schafft es nicht!“ Babahu schlug vor Vergnügen einen Purzelbaum.
„Hör auf, zu frohlocken, Babahu! Hilf ihm lieber!“, forderte Malipu.
Das jedoch tat Jubila.
Kaum war Imada wieder aus dem Schneeberg heraus, sahen ihn alle verblüfft an. Über und über war er mit glitzernden Schneeflocken übersät, die an ihm hängen geblieben waren.
„Seht mal, er ist ein Schneemann geworden“, stellte Babahu fest und dann: „Wie witzig! Ein Schneemann mit Zipfelhut! Hahaha!“ Er wollte sich ausschütten vor Lachen.
„Was lachst du? Es macht keinen Spaß, durch Schnee zu gleiten.“ Imada war gekränkt.
„Durch Schnee zu gleiten? Du meinst, im Schnee stecken zu bleiben, so dass sogar die Schneeflocken Zeit haben, sich bei dir festzukleben“, frohlockte Babahu.
Imada blickte beleidigt an ihm vorbei. „Brrr! Ist das schrecklich darin“, sagte er und schüttelte sich heftig. Dabei fielen alle Schneeflocken wieder von ihm ab.
Verwundert blieb ein Kind stehen. Eben hatte es noch die Umrisse einer Figur aus Schneeflocken gesehen, die sich bewegte. Doch als es den Vater darauf aufmerksam machte, war sie verschwunden und alle Schneeflocken herabgefallen, so dass der Vater nachsichtig über die Fantasie seines Kindes lächelte.
Die Magihexer merkten nichts davon. Auch Maliputti hatte mit großen Augen zugesehen, wie Imada die Schneeflocken abschüttelte. „Wie geht das? Wieso können sie an uns haften bleiben?“, fragte er.
„Das kommt davon, wenn man sich im Schnee befindet und so arg darin herumstrampelt wie Imada“, erklärte Malipu.
Neugierig näherte sich Maliputti selbst dem Schneeberg. Doch dann sah er Menschen auf dem See im Schnee herumrutschen. „Was machen die da?“, wollte er wissen und schwebte geschwind näher heran. Noch ehe die andern ihn warnen konnten, formte er aus seinem Wolkenkörper zwei Beine. „Das muss ich ausprobieren“, rief er und machte, wie er es sich selbst beigebracht hatte, halb schwebend, halb laufend, die ersten Schritte zum See.
Voller Panik glitten die andern ihm hinterher.
„Halt! Nicht weiter!“, schrie Jubila.
„Du bist verrückt! Bleib hier!“, versuchte Babahu ihn aufzuhalten.
„Komm sofort zurück!“, befahl Malipu.
Und Imada jammerte: „Das darfst du nicht! O weh! Nein!“
Fast hatte Maliputti den See erreicht, als Malipu ihn zu fassen bekam und zurückzog. Erleichtert plusterten sich alle wieder auf und setzten sich.
„Herr des Lebens, hab Dank!“, seufzte Jubila.
Malipu hielt Maliputti noch immer fest.
Der versuchte sich zu befreien. „Was habt ihr? Ich wollte nur wie die Menschen durch den Schnee rutschen. Ich hätte es bestimmt geschafft. Warum lasst ihr mich nicht?“
„Das ist ein See“, sagte Malipu und ließ ihn los.
„Oh! Das hätte böse ausgehen können“, klagte Jubila.
„Der Schnee täuscht“, warnte Babahu. Sogar ihm war jedes Frohlocken vergangen.
„Darunter ist gefrorenes Wasser“, beeilte sich Imada zu erklären.
„Ja, Maliputti! Unter dem Schnee ist das Wasser des Sees zu Eis geworden. Du weißt doch, damit darfst du nie in Berührung kommen. Niemals, hörst du?! Sonst erstarrst du, kannst nicht mehr schweben, verlierst deine Gedankenkraft und kannst niemanden zu Hilfe rufen. Dann bist du in Gefahr, auf der Erde zu verdampfen, wenn dich keiner von uns rechtzeitig nach Magihexanien zurückbringen kann.“
„O Magischreck!“ Entsetzt ahnte Maliputti in welcher Gefahr er gewesen war. „Es sieht aber alles aus wie Schnee, der uns nicht gefährlich ist“, wunderte er sich.
„Wenn du Schnee auf einem See oder Fluss siehst, ist darunter das Wasser immer zu Eis gefroren. Merke dir das! Davon musst du dich fernhalten. Du darfst nur darüber hinwegschweben“, betonte Malipu.
Nachdenklich schwieg Maliputti und sah zu den fröhlich auf dem Eis entlangrutschenden Menschen.
„Das war ein Schreck!“, seufzte Jubila noch einmal erleichtert. Dann fragte er: „Ist es nicht Zeit, dass wir uns um das kleine Mädchen und ihre Mutter kümmern?“
„Ja, zu unserem eigenen Wintervergnügen sind wir nicht hier“, stimmte Malipu zu und wandte sich dem Weihnachtsmarkt in der Stadt neben dem See zu.
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