Celine Ziegler - Lives Collide

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Die Geschichte von Ravely und Aiden geht weiter. Mehr Geheimnisse, mehr Kummer, mehr Liebe als je zuvor. Werden sie es schaffen gemeinsam glücklich zu sein, wenn sie auseinander gerissen werden? Wird Aidens neues und spannendes Leben in New York sie auseinander bringen?

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Celine Ziegler

Lives Collide

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Inhaltsverzeichnis Titel Celine Ziegler Lives Collide Dieses ebook wurde - фото 1

Inhaltsverzeichnis

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Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Impressum neobooks

Kapitel 1

Aiden

Ein letztes Mal lasse ich meinen Blick über den Friedhof schweifen, der mir für die nächsten Wochen Albträume bereiten wird, denn der unvergleichbar schmerzliche Charme dieses Platzes, verursacht bei jedem neuen Blick einen heftigen Schmerz in meiner Brust, den ich unmöglich ignorieren kann.

Tammy ist tot und ich kann an der Tatsache nichts ändern. Dieses Gefühl ist unerbittlich und schlimmer, als all die Dinge, die ich in meiner Vergangenheit je gefühlt habe.

Ich kann den Verlust von Tammy nicht mit dem Tod meiner Schwester vergleichen. Meine Schwester war ein Mensch, den ich nie gelernt habe zu lieben, doch Tammy ... ich habe sie geliebt, wie ich eigentlich meine Schwester hätte lieben sollen. Sie war die Sonne, die ich früher nie hatte und jetzt ist ihr Licht erloschen. Doch sie zeigt mir jetzt noch so viele Dinge. Zum Beispiel wie es ist, jemanden so sehr zu vermissen, dass es sich anfühlt, als würde ein Teil von einem selbst fehlen. Ich kann eine Sache sagen, seitdem sie weg ist: Ich werde sie niemals vergessen. Sie hinterlässt ihre Spuren.

Ich denke, das härteste ist nicht ihr Verlust, ist nicht die Tatsache, dass ich Lebewohl sagen musste, sondern zu lernen, ohne sie zu leben. Immer zu versuchen, die Lücke zu füllen, die Leere, die sie in meinem Herzen hinterlässt.

Doch auch, wenn ich weiß, dass es schwer sein wird, weiß ich, dass ich es schaffen werde. Ich habe schon viele Dinge überlebt und ich werde diese Zeit auch überleben. Wenn ich über die Motorhaube in die braunen Augen schaue, die mir den Atem nehmen, bin ich mir sicher, dass ich es packen werde. Denn sie ist jetzt meine Sonne am Horizont, egal ob es regnet oder stürmt. Sie ist trotzdem immer noch da.

Sie war da, als ich tagelang stumm in meinem Sessel verkümmerte, und sie war da, als ich vor lauter Frust meine Bilder zerschlug. Sie ist nicht einfach gegangen, nein, sie war da.

Ich kann mich noch erinnern, dass sie sagte, niemand würde sie verstehen und deshalb hatte sie selten Menschen in ihrem Leben, die sie wirklich mochten. Doch ich wusste von der ersten Sekunde an, dass sie gemacht wurde, um geliebt zu werden und nicht, um verstanden zu werden. Ich war noch nie so verrückt danach, dass jemand meine Seele berührt, wie sie es tut. Und dafür liebe ich sie.

Raven lächelt mir aufmunternd von der andren Seite des Autos zu und öffnet die Tür.

Lächelnd öffne ich mit hängenden Schultern die Tür des Beifahrers, als mir plötzlich ihre gebrochene Stimme auffällt.

"Scar?", sagt Raven und starrt mit erschrockenem Blick in Richtung des Kofferraums.

Verwirrt betrachte ich sie und gehe in die Richtung auf die ihr Blick gerichtet ist.

Ein Mädchen mit kurzen blonden Haaren steht ungefähr zwei Meter von Raven entfernt auf dem Bürgersteig und sieht mit trübseligem Blick zu Raven. Das ist also Scar, Ravens Freundin, von der sie mir erzählt hat.

Mir fallen die geschockten und gleichzeitig traurigen Gesichtsausdrücke der beiden auf. Springen beste Freundinnen sich nicht normalerweise kreischend in die Arme, wenn sie sich lange nicht gesehen haben? Irgendetwas stimmt hier gewaltig nicht.

Ich sehe zwischen Scar und Raven hin und her, versuche die Situation ein bisschen mehr zu verstehen.

"Wieso bist - Wieso bist du hier?", fragt Raven und ich sehe sie schlucken.

Scar atmet hörbar aus und lässt die Schultern sinken, sieht auf den Boden. "Um mit dir zu reden."

"Zu reden?", sagt Raven. Ihre Stimme ist unsicher und das macht mich nervös.

Was ist denn hier los?

Nickend sieht das blonde Mädchen wieder zu ihr. "Ja, u-um mich zu entschuldigen ..."

Raven sieht auf den Boden und kaut auf der Innenseite ihrer Wange. Sie scheint nachzudenken, gleichzeitig ist ihr Ausdruck schmerzlich, dann nickt sie und sieht auf. "Okay. Okay, wir können ... reden."

Raven

Erschrocken, entsetzt und gleichzeitig verwirrt, sehe ich in die traurigen Augen von Scar, die wie ein Häufchen Elend vor mir steht, die Finger nervös ineinander gefaltet. Sie will reden? Sie will sich entschuldigen ...? Ich weiß nicht wohin mit meinen Gedanken. Sollte ich nicht sauer auf sie sein, weil sie mich so herzlos rausgeschmissen hat, weil Danny so ein Arsch ist? Eigentlich hätte ich doch ein Recht darauf, ein wenig skeptisch ihr gegenüber zu sein. Sie hat mir gezeigt, dass ihr so ein Idiot mehr wert ist, als eine jahrelange Freundschaft. Doch ich bin trotzdem viel zu verwirrt. Ihr Gesicht sieht so niedergeschlagen und traurig aus, dass all die Dinge, die sie zu mir sagte, sofort nebensächlich werden, denn sie ist immer noch meine beste Freundin.

Ich wende mich an Aiden, der total unbeholfen neben dem Auto steht. "Baby, das ist ... Scar. Meine alte Freundin aus Aldbury."

Er sieht zu mir. Ihm scheint mein bedrückter Ausdruck nicht entgangen zu sein. "Ja, du hast ja schon ein wenig über sie erzählt", sagt er und geht typisch aidenlike auf Scar zu, um ihr die Hand zu schütteln. "Ich bin Aiden."

Sie reagiert erst überfordert, streckt ihm aber dann ihre Hand entgegen. "Hallo."

Ich atme tief ein und aus und versuche zu lächeln, was mir, denke ich, aber kläglich misslingt. "Bist du mit dem Auto da?", frage ich Scar.

Sie lässt ihren Blick von Aiden ab und schüttelt mit dem Kopf. "Nein, ich bin mit dem Zug gekommen. Deine Mitbewohnerin sagte, dass du am Friedhof bist..."

"Okay", seufze ich. Ich habe einen tierischen Kopfschmerz. "Du kannst mit uns fahren und dann können wir zu uns, ähm, zu Aiden." Fragend sehe ich zu ihm.

Er nickt zustimmend und lächelt.

Ich wusste, dass er mich jetzt nicht im Stich lassen würde, egal, wie traurig er ist. Aber natürlich werde ich ihn mit der ganzen Sache nicht belasten. Er soll sich einfach ins Bett legen und sich ausruhen.

"Das würde ich gerne", sagt Scar und ein kleines Lächeln zeichnet sich auf ihren Lippen ab.

Wir steigen ins Auto ein und ich fahre los. Scar sitzt auf dem Platz hinter mir und Aiden auf dem Beifahrersitz.

Musste sie unbedingt an dem Tag kommen, an dem wir Tammy begraben? Gerade habe ich so viele Dinge um die Ohren, mit denen ich erst klarkommen muss und dass sie gerade jetzt auftaucht, macht nichts besser. Ich meine, sie fehlt mir, Ja ... Doch momentan will ich mich nicht darauf konzentrieren müssen. Ich will mich auf Aiden konzentrieren und darauf ihn endlich wieder glücklich zu sehen.

"Also Scar", sagt Aiden, nach langem Schweigen. "Wie lange hast du denn vor zu bleiben?"

Ich mochte das Schweigen eigentlich, aber natürlich muss Aiden freundlich sein. Schade, dass er nicht weiß, wie es zwischen ihr und mir steht.

"Ich will heute Abend wieder fahren", antwortet sie.

Mir fällt jetzt erst auf, dass diese letzten Wochen die längste Zeit war, in denen ich sie nicht gesehen habe. Sie hat mir unglaublich gefehlt.

"Tatsächlich? Dann bist du ja die ganze Nacht unterwegs."

"So ist das nun mal wenn man aus Aldbury kommt", mische ich mich ein, weil ich das Gefühl habe, Aiden bietet ihr jeden Moment an, bei uns zu übernachten. Das will ich auf keinen Fall.

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