Norbert Johannes Prenner - Das ungeteilte Vertrauen

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Redakteur Eich Perner und seine Mitarbeiter sehen sich seit dem Einzug der Amerikaner, Briten und Franzosen im August 1945 in Wien mit der Tatsache konfrontiert, dass die drei Westalliierten neben den Russen versuchen, in ihrer Besatzungszone eine starke, mediale Hegemonie zu errichten. In den ersten Jahren der «Kleinen Österreichischen Zeitung» scheint das größte Problem offensichtlich in der allgemeinen Papierknappheit zu liegen, auch wenn es in den ersten Ausgaben bloß um vier Seiten geht, die in den alten Maschinen gesetzt und gedruckt werden. Und wenn schließlich alles funktioniert, kann man nur hoffen, dass es keinen Stromausfall gibt. Größtes Problem aber ist die Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln. Das Land befindet sich in einer tiefen Krise und die bleibt nicht nur auf Österreich alleine beschränkt. Die Sowjets etwa versuchen vehement Europa zu schwächen. Die Erzählung dieser Zeitreise über jene kleine Zeitungsredaktion und ihre Redakteure spiegelt jedoch nicht nur die Berichterstattung aktueller Ereignisse im In- und Ausland wider sondern auch die Bemühungen einzelner um die Konstitution einer für alle Mitarbeiter längst fälligen Journalistengewerkschaft. Die Menschen sind politisch interessiert, sei es im Kaffeehaus, in dem sich die Redakteure gerne Denkanstöße von Ober Franz holen oder in der nahen Trafik. Die Ereignisse der letzten Jahrzehnte scheinen sich im Zeitraffer zu überschlagen und reichen von den Bemühungen um den Staatsvertrag über den Ungarnaufstand, die Kubakrise und dem Einmarsch der Russen in die Tschechoslowakei bis hin zum bekannten Waffendeal der siebziger Jahre, der weitreichende Folgen nach sich zieht.

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Kapitel 6

Und dann Korea

Die Nacht zum 24. Juni 1950 hatte das Bild der Welt jäh verändert. Erich, der Frühdienst hatte, griff hastig zum Telefon, um seine Frau anzurufen. „Maria“, rief er atemlos, „Maria, die Kommunisten haben Südkorea angegriffen, was sagst du dazu?“ Erich´s Frau war zunächst sprachlos. Dann sagte sie leise: „Erich, ich habe Angst. Lieschen schläft noch, hoffentlich hat sie das Läuten nicht aufgeweckt. Was ist denn da passiert? Wie ist das möglich? Es ist aber doch sehr weit weg, oder?“ „Ja, oder eigentlich nein. Ach, es gibt – mir fallen so viele Parallelen ein. Als die Japaner in die Mandschurei eingebrochen sind, oder der Zwischenfall in Peking 1937. Ich meine, das war auch weit weg, und dann ist der Krieg ausgebrochen“, erwiderte Erich. „Das war doch was ganz anderes“, versuchte sie Erich zu besänftigen. „Vielleicht hast du Recht. Auf alle Fälle wird bereits überall auf der Welt dagegen demonstriert, man hat Angst vor einem dritten Weltkrieg, Maria, verstehst du?“

„Erich, die Kleine, ich muss hinauf. Wir hören uns später. Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben, versprich mir das, sonst hat alles keinen Sinn, hörst du mich? Ich liebe dich, Erich!“ Sie legte den Hörer auf. Erich zündete sich eine Zigarette an und machte sich Kaffee. Sorgenvoll blickte er über die Dächer der Josefstadt. Er sah den spitzen, gotischen Turm des Stephansdomes, aber er realisierte nicht, was er sah. Das Klingeln des Telefons sollte ihn in die Wirklichkeit zurückholen. „Guten Morgen, Leopold“, sagte Erich, „ich bezweifle, ob das ein guter Morgen ist – bitte was? Über den Fernschreiber ist nichts mehr gekommen - nein, bis jetzt nicht. Außer, dass das – wie? Ja, ganz deutlich. Genau, haben wir geschrieben – ja, Carl ist unten, in der Druckerei – wie? Ja meine Frau sagt auch, liegt für uns in weiter Ferne – genau, das müssen wir so sehen. So weit ist das nicht heutzutage, richtig – Leopold, warte – ich sag´ ja – genau – was? – von der APA, vor zwei Stunden. Augenblick, sie haben geschrieben, dass sie den Sicherheitsrat einberufen werden, um festzustellen, wer die tatsächlichen Angreifer waren – eben, seh´ ich auch so. Sie werden das so drehen, jajajaja – es muss aussehen, als ob es einen innerkoreanischer Konflikt war und die Kominform – genau - sagt, ein Bürgerkrieg – find´ ich auch, sehr originell. Die Art und Weise ist uns wohlbekannt, da hast du Recht – eben, ein Schelm, wer Böses denkt – wie? – Ist klar, Carl macht das wie immer, bestimmt, kannst dich darauf verlassen. Also, bis morgen, servus!“

Erich legte den Hörer auf die Gabel und zündete sich eine Zigarette an. Das war die letzte. Er zog seinen hellen Staubmantel an, setzte den beigen Hut auf und lief die Treppen hinunter. In der Trafik an der Ecke herrschte bereits heller Aufruhr. „Morgen“, sagte Erich, als er eintrat. „Ah, der Herr Doktor! Dringend Nachschub auf den Schock, was?“, fragte ihn der Trafikant. „Na und? Was machen wir jetzt mit den Kommunisten im eigenen Lande?“, raunte er Erich zu. „Zwei Schachteln Memphis, bitte“, antwortete dieser und zuckte mit den Achseln. Zwei Damen aus dem 2. Stock unterhielten sich angeregt mit dem Hausmeister, dennoch, obwohl kaum Platz in dem kleinen Verkaufsraum für so viele Leute war, dachte niemand von ihnen daran, die enge Stätte in nächster Zeit zu verlassen, so groß war die Empörung und die Angst vor dem Ungewissen. Erich öffnete ein Päckchen, zündete sich eine Zigarette an und hörte zu, was geredet wurde. „Na also, jetzt haben wir wieder die harten Fronten. Korea ist ein wichtiges Sprungbrett, das sag´ ich euch. Von dort ist es nach Japan nicht weit. Was das heißt, kann man sich gar nicht vorstellen, stimmt´s Herr Doktor?“ fragte der Hausmeister aufgeregt. Erich blies den Rauch durch Mund und Nase und nickte beipflichtend.

„Sicherlich. Das ist die eine Seite des Problems. Die andere ist die, dass man Südkorea in dieser Lage einfach nicht allein lassen kann, sonst müssten die Amerikaner und Franzosen gleich auf Indochina verzichten. Was sich dann in der Folge dort abspielt, möchte´ ich nicht wissen“, sagte er nachdenklich. „Sie sehen das vielleicht im größeren Rahmen“, meinte der Trafikant, „vielleicht könnten Sie Recht haben, weil, was für uns der Adolf war, sind für die Koreaner jetzt die Kommunisten!“ „Genau“, setzte der Hausmeister hinzu „aber gelernt haben sie alle vom Hitler, die einen, wie man ihn nachmacht, die anderen, wie man´s besser macht“, und lachte. „Gehn´S, Sie immer mit ihren Vergleichen“, ärgerte sich Frau Pesek, „wenn Sie nur politisieren können, dann sind´s glücklich, was? Haben Sie sich schon einmal die zweier Stiege näher angesehen in letzter Zeit? Wenn´s dort einmal aufwaschen täten, hätten wir alle was davon, das ist nämlich nicht so weit wie Korea!“ „Aber genau!“, pflichtete ihr Frau Bratke sofort bei.

Der Hausmeister wich jäh zurück. “Hier verkennt man ganz eindeutig, was für ein politischer Kopf ich bin, Herr Doktor, finden Sie nicht auch?“, empörte er sich, „ich bin für diese niederen Tätigkeiten eindeutig überqualifiziert, so schaut´s aus!“ Erich lächelte. „Aber stimmen tut´s“, sagte der Trafikant, „das hätten sich die Herren Kommunisten so gedacht, dass ihnen bei ihren miesen Tricks keiner zuschaut. Aber diesmal wird das nicht so leicht gehen, weil die UNO auch noch ein Wort mitzureden haben wird, glauben´s mir, Herrschaften!“ „Und wo war Ihr berühmter Völkerbund damals, im 18er Jahr?“, fragte Frau Bratke. „Der Völkerbund, der Völkerbund! Das war was ganz anderes, Sie! Hören Sie, man kann doch die UNO heute nicht mit dem Völkerbund vergleichen, das ist ja absurd ist das!“, fuhr sie der Hausmeister an. „Die glauben, das geht so leicht wie bei uns damals im 38 Jahr“, krähte Frau Pesek dazwischen. „Das werden die mit den Amis nicht machen können,“ rief Frau Bratke. „Dass es so viele g´scheite Leute gibt in unserem Haus“, wunderte sich der Hausmeister und schüttelte grinsend seinen Kopf.

„Ich weiß nicht, was noch alles passieren muss, dass ihr einmal ernst bleibt!“, rief Frau Pesek, „zwei Atombomben waren euch wohl noch zu wenig, wie?“ Erich schüttelte verwundert den Kopf. „Na, dann, grüß euch Gott“, sagte er, „ich muss wieder“, und trat auf die Straße, um über den Nebeneingang wieder in die Redaktion zurückzukehren. Beinahe jedoch wäre er, unmittelbar vor dem Haustor, mit einer Dame zusammengestoßen, die aufgeregt einem sowjetischen Offizier auf der gegenüberliegenden Straße winkte und diesem etwas zurief. Zur selben Zeit trat Carl aus dem Haus auf die Straße. „Bis morgen,“ sagte er, „mein Lieber, bis morgen! Ich hab´s eilig“, um plötzlich wie angewurzelt stehen zu bleiben. „Da schau her! Die kennen wir doch. Das ist doch die aus dem Bräunerhof damals, erinnerst du dich?“, flüsterte er. „Siehst du, was ich sehe“, raunte ihm Erich zu, „geh´ bitte, geh weiter, oder komm mit mir kurz herein“. Erich schob Carl in den Flur des Redaktionsgebäudes. „Sie haben uns bemerkt“, sagte Carl. Erich nickte. „Die große Geheimnisvolle und unsere hochverehrten russischen Besatzer. Mir schwant Furchtbares“, sagte Carl. „Ich hab´ geglaubt, du hast keine Zeit, rennst mich über den Haufen, und jetzt? Stattdessen stehst du da herum und starrst fremde Leute an.“

„Ein Journalist, Herr Kollege, ist immer im Dienst. Das solltest du eigentlich wissen. Ich beobachte, wenn du es genau wissen willst. Und das sieht man auf einen Blick, dass die beiden da was zu Mauscheln haben, oder etwa nicht?“ „Du kannst so wunderbar logisch sein, Carl. Vielleicht hast du Recht, und die kochen was aus zusammen. Die Kommunisten scharren längste Zeit schon mit den Hufen.“ „Wie auch immer, jetzt muss ich aber weiter. Der Herr Chefredakteur glaubt, ich bin sein persönlicher Bote oder so was Ähnliches. Immer, wenn ich in Arbeit gerade ersticke, darf ich noch Dienstmann spielen. Na ja, diesmal ist es ja für die Allgemeinheit, mein Lieber.“ „Was will er?“, fragte Erich. „Gewerkschaftssache,“ sagte Carl kurz, „dann also, viel Vergnügen!“ Carl stieg in den 5er, der gerade in der Station vorm Haus stand. Erich lief die Treppen hoch.

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