Aus diesem Grunde kann man Sanskrit-Sätze aus jahrtausendealten Schriften nicht in ein Übersetzungsprogramm (digital oder im Kopf eines gelehrten Menschen) eingeben und eine für immer gültige Eins-zu-Eins-Übersetzung erwarten. Ich verzichte in diesem Buch bewusst darauf, die Sutras in Sanskrit plus einer deutschen Übersetzung zu schreiben. Ich habe mich schon vor langer Zeit dafür entschieden, das zu tun, was Patanjali empfiehlt: Meditieren und mit dem heiligen Herzen erfühlen, um was es geht. Auf diese Weise lasse ich mich von Patanjali inspirieren und so ist dieses Buch entstanden.
Patanjali und ich Patanjali und sein »Yoga Sutra« sind meine Lebensbegleiter. Ich benannte meine Yogaschule nach ihm, um ihm zu danken und ihm zu Ehren. Und auch wenn ich mit einigen Grundkenntnissen des Sanskrit keine Sanskrit-Expertin bin, kann ich dennoch fühlen, kann ich empfinden, was Patanjali mit seinem »Yoga Sutra« den Menschen mitgeben und empfehlen möchte. Die feinstofflichen Energiefelder seiner Sätze sind spürbar, gerade weil die Annäherung über Meditation (und nicht über den Intellekt) Inhalt seiner yogischen Lehre ist. Yoga bedeutet, die Sinne nach innen zu richten, sich vom Wissen des Geistes frei und das Gefäß des Körpers leer zu machen, damit höheres, heiliges Wissen um die schöpferischen und existenziellen Zusammenhänge hineinfließen kann. Ist es nicht so, dass unser heutiges permanentes Denken bei vielem und auch beim Begreifen dessen, was Patanjali schreibt und lehrt, eher stört?
Sprache und Ausdrucksweise sind mir wichtig als Autorin und manchmal ist es eine kleine Geduldsprobe für meine Gesprächspartner, weil ich oft lange überlege, um die passende Formulierung, das ideale Wort für eine Äußerung zu finden. Die Sprache des Menschen ist ein unermesslicher Schatz, unsere Gespür für Wahrhaftigkeit ebenso. Verstehen können Menschen mit dem Verstand, wahrhaftig Begreifen tun wir mit dem Herzen … und so möchte ich dieses Buch dir als LeserIn ans Herz legen.
Patanjali Update und du In Patanjalis Buch gibt es vier Kapitel, die allerdings nicht so aufbereitet sind, wie es heute ein kritischer Lektor tut, dem ein Manuskript vorgelegt wird. Die Inhalte des »Yoga Sutra« sind vermutlich im Dialog zu Zuhörern entstanden und daher nicht in nacheinander aufbauende Lektionen unterteilt. Bücher lesen war zu Zeiten Patanjalis gar nicht üblich – man lernte durch Zuhören … eine Fähigkeit, die heute fast in Vergessenheit geraten ist, ebenso wie die Fähigkeit, eine Zeitlang still zu sitzen, nichts Aktives zu tun, sondern Stille zu spüren. Stille bewusst erleben und Meditation sind inspirierende, schöpferische Zustände zwischen aktivem, wahrnehmendem Wachbewusstsein und nahezu bewusstlosem Schlaf.
So ist es leicht für dich, kurz oder lange zu meditieren
Sorge möglichst für störungsfreie Ruhe ohne Handy, Uhr oder sonstige Elektronik.
Setze dich aufrecht im individuellen Stil deiner Meditationshaltung oder lege dich mit aufgestellten Füßen hin (so merkst du durch Wegkippen der angewinkelten Beine, dass du einschläfst statt zu meditieren).
Konzentriere dich auf deine Atmung – das ist die einfachste Form der Meditation.
Fühle, wie lebensspendende Atmung in deinen Körper hineinfließt.
Fühle, wie das, was du nicht mehr im Inneren benötigst (Atem, Gedanken, gasförmige Stoffwechselprodukte), aus dir hinausfließt.
Du musst nichts dazu tun, denn die Atmung kommt und geht auf natürliche Weise.
Spüre deine Lebendigkeit.
Spüre die Erde, die dich trägt.
Spüre den Himmel, der dich beatmet.
Mehr ist nicht tun, als nichts zu tun.
Verweile, solange es dir guttut.
Ich habe für dich in »Patanjali Update« essentielle Sutras ausgewählt und in eine pragmatische Form und Reihenfolge gebracht, um sie zu einem Begleiter im Alltag zu machen – für dich, für die Yoga-Community und für alle, die den Wandel der Welt fördern möchten. Die Sutras habe ich in einer zeitgemäßen, modernen und verständlichen Sprache interpretiert. Du kannst das Buch als einen Leitfaden, als eine Erinnerung, als eine tägliche oder wöchentliche Challenge nutzen oder einfach von Seite zu Seite hüpfen und dich auf diese Weise inspirieren lassen.
Ich habe zu jedem von mir aufgegriffenen und upgedateten Lehrsatz des Patanjali eine kleine Meditationsanregung hinzugefügt, die dir helfen möge zu erspüren, um was es für dich im aktuellen Moment des Lebens geht. Beim Lesen, Fühlen und Meditieren mit diesem Buch erhältst du Momentaufnahmen dessen, was die Yoga-Weisheit heute für dich bedeutet und heute in dir bewirkt. Morgen oder im nächsten Monat oder in zehn Jahren werden deine Empfindungen zu Patanjalis Sutras andere sein, weil du dich mit dem Wissen um Yoga weiterentwickelst und in einer Spirale langsam weiter nach oben hin zum Licht wanderst.
Was und wie immer du mit dem Buch umgehst: Fühle statt zu denken. Das geht am besten, wenn du beim Lesen eines Zitates eine Hand auf dein Herz legst. Lese und meditiere auf deine Art und Weise und finde heraus, wie es sich anfühlt, finde heraus, wie es dir guttut, und wenn du Lust hast, schreibe auf, was dich in deinem Herzen bewegt.
Es geht immer – damals, jetzt und in Zukunft –
um Licht und Liebe.
Licht und Liebe wünsche ich dir für allezeit,
Birgit Feliz Carrasco
»Hier und jetzt beginnt
der Weg des Yoga.«
Inspiration zu Patanjali Sutra 1.1
Dieses Sutra kannst du als einen einfachen, einleitenden Satz zu einem Vortrag über den Yogaweg verstehen. Der Satz ist aber auch ein Versprechen. Ein Versprechen zu einer Initiation, die du mit der Weisheit des Yoga erfahren darfst.
Du erhältst eine Art Weihe, die dir einen Weg aufzeigt, auf dem du Harmonie mit dir selbst und deinen Lebensumständen finden wirst. Yoga vereint dich mit dem Großen der Schöpfung, aus dem wir Erdenmenschen in modernen Zeiten meist herausgefallen sind und so unseren ursprünglichen, angestammten Platz sowie unsere ur-schöpferische Aufgabe vergessen haben.
Deine Einweihung in die Nützlichkeit des Yogakonzeptes, bestehend aus körperlichen, geistigen, seelischen und philosophischen Aspekten, beginnt hier und jetzt.
Sinniere, meditiere und notiere
Wohin soll dein Lebensweg dich führen?
Was brauchst du für ein sicheres Geleit durch dein Leben?
Was bedeuten Yoga und Meditation für dich?
Welche Wünsche verbindest du mit deiner Praxis des Yoga?

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