Angelika Nickel
Angstgeflüster
Der Ruf der Hexe
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Inhaltsverzeichnis
Titel Angelika Nickel Angstgeflüster Der Ruf der Hexe Dieses ebook wurde erstellt bei
Prolog Prolog Die zwölfjährige Susan war schon immer von allem Magischen fasziniert. Nicht alleine ihres Großvaters wegen, der ihr schon von klein an, immer wieder gerne Geschichten über Feen, Heinzelmännchen, Zauberer und Hexen erzählt hat. Hexen, zu denen fühlt sie sich am meisten hingezogen. Sie vergöttert sie regelrecht und wünscht sich nichts sehnlicher, als eines Tages einer von ihnen zu begegnen. Natürlich ist sich Susan sicher, dass Hexen gut, und niemals böse sind. Als ihr Wunsch eines Tages in Erfüllung geht, ist allerdings nichts so, wie das kleine Mädchen es sich erträumt. Anstelle einer lieben Hexe, mit der sie Schabernack machen und auf dem Besen durch die Lüfte reiten kann, sieht sie sich auf einmal einer bösartigen Hexe gegenüber, die nichts anderes im Schilde führt, als den Bewohnern von Coconut-bottle das Grauen zu lehren.
1 – Yard-sale
2 – Buntes Treiben
3 –Grandpa sagt
4 –Kindheitstrauma?
5 –Der Baum
6 –Coconut-bottle, und eine Geschichte darum
7 –Das leerstehende Haus
8 – Unter schlechtem Einfluss
9 – Der Ruf der Hexe
10 – Grands Warnung
11 – Das Telefonat
12 – Die ersten Zeichen
13 – Angst vor Unwetter
14 – Stromschwankungen
15 – Entnervt
16 – Das Haus in der Badford-Street
17 – Geweihtes Wasser
18 – Brad
19 – Damals
20 – Joy Malloy
21 – Lola
22 – Der Pope
23 – Einer für eine
24 – Untergetaucht
25 – Im Bann des Bösen
26 – Der Schutzwall
27 – Nicht mit rechten Dingen
28 – Keine gute Idee
29 – Nach all den Jahren
30 – Die Mauer durchbrochen
31 – Schlangen
32 – Was tun?
33 – Erkannte Gefahr
34 – Urgewalten
35 – Von Verzweiflung getrieben
36 – Ihr letzter Atemzug
Epilog
geschrieben
Bisher erschienen
Weitere Bücher der Autorin
Erinnerung an einen vierbeinigen Freund – Tatsachenbericht -
Autor
Cover Rückseite
Impressum neobooks
Die zwölfjährige Susan war schon immer von allem Magischen fasziniert. Nicht alleine ihres Großvaters wegen, der ihr schon von klein an, immer wieder gerne Geschichten über Feen, Heinzelmännchen, Zauberer und Hexen erzählt hat.
Hexen, zu denen fühlt sie sich am meisten hingezogen. Sie vergöttert sie regelrecht und wünscht sich nichts sehnlicher, als eines Tages einer von ihnen zu begegnen.
Natürlich ist sich Susan sicher, dass Hexen gut, und niemals böse sind.
Als ihr Wunsch eines Tages in Erfüllung geht, ist allerdings nichts so, wie das kleine Mädchen es sich erträumt.
Anstelle einer lieben Hexe, mit der sie Schabernack machen und auf dem Besen durch die Lüfte reiten kann, sieht sie sich auf einmal einer bösartigen Hexe gegenüber, die nichts anderes im Schilde führt, als den Bewohnern von Coconut-bottle das Grauen zu lehren.
Obwohl es noch früh am Morgen war, herrschte bereits reges Treiben in Coconut-bottle.
An diesem Samstag fand das alljährliche Yard-sale statt, auf das sich die meisten Bewohner bereits das ganze Jahr über freuten.
Die einen bekamen dadurch die Möglichkeit, ihre Keller und Zimmer zu entrümpeln und Platz für Neues zu schaffen, und die anderen unter ihnen freuten sich, auf diese Art an Schnäppchen für die Innenausstattung ihrer Häuser zu kommen.
»Mom, Dad, bitte! Warum wollt ihr nicht gehen und sehen, ob wir etwas Schönes für uns finden?«, jammerte Susan, die zwölfjährige Tochter des Hauses.
Nancy Winter klappte die Tür der Spülmaschine zu und wandte sich an ihre Tochter. »Susan, wie oft müssen wir dir noch sagen, dass wir im Haus noch gar nicht so weit sind, um zu wissen, was wir noch alles brauchen werden?«
Susan rümpfte die Nase. »Als wenn’s darauf ankäme.«
»Hör‘ zu, Kleines, ich versprech‘ dir, dass wir im nächsten Jahr uns auch am Yard-sale beteiligen werden.« Nick nahm seine Tochter in den Arm und drückte sie.
»Ach, Dad, bitte. Vielleicht finden wir ja doch etwas Tolles«, bettelte sie weiter.
Der Mann warf einen Blick zu seiner Frau hinüber. »Was meinst du, Nancy, sollen wir dem Quälgeist nachgeben, und zumindest mit ihr durch den Ort streifen und sehen, was die Leute so alles aus ihren Häusern werfen?«
Nancy lächelte Mann und Tochter an. »Vorher gibst du wohl doch keine Ruhe, wie?«
Susan befreite sich aus den Armen ihres Vaters und jubelte: »Toll, wir gehen zum Yard-sale!«
Nick strich ihr übers Haar. »Aber danach räumst du weiter dein Zimmer ein. Das ist ein Deal!«
Susan strahlte. »Mach ich, Dad. Ehrenwort.«
»Hol dir aber bitte noch eine Jacke. Im März ist es immer noch frisch draußen. Nicht, dass du dich noch erkältest.«
»Mom, ich bin doch kein kleines Mädchen mehr«, stöhnte Susan, ging aber dennoch, um sich ihre Jacke zu holen.
»Nein, aber auch erst zwölf Jahre alt«, rief ihr ihre Mutter lachend nach. Sie wandte sich an ihren Mann. »Dass du ihr aber auch immer nachgeben musst, Nick.« Sie verrollte die Augen. »Sie hat genug, was sie in ihrem Zimmer unterzubringen hat. Und wie wir unsere Tochter kennen, findet sie überall etwas, das sie mit nach Hause nehmen will.«
»Na ja, das Haus wird deshalb nicht gleich aus den Fugen platzen«, antwortete Nick Winter, und ging ebenfalls, um sich eine Jacke zu holen.
»Zwei gegen einen ist unfair«, beschwerte sich Nancy, gespielt schmollend. Sie nahm ihre Strickjacke vom Stuhl und zog sie sich über.
»Fertig?«, fragte Susan aufgeregt, und stand fertig angezogen im Türrahmen.
Ihre Eltern nickten.
»Fertig. Gehen wir also und lassen uns überraschen, was unsere Tochter heute wieder findet, das sie unbedingt für ihr Zimmer braucht«, scherzte ihr Vater.
»Hi, Su!«, rief einer ihrer Klassenkameraden, als Susan an dessen Haus vorbeikam.
»Hallo, Mitch!«, winkte das Mädchen zurück. »Gehst du nicht herumschnuppern?«, fragte sie ihn.
»Später. Derzeit muss ich noch dableiben, bis meine Eltern den Rest ihres Gerümpels aus der Garage geräumt haben«, antwortete der Junge zerknirscht.
»Dann bis später.« Susan hängte sich wieder an den Arm ihres Vaters, und sie liefen weiter.
»Dass die Menschen derart neugierig sind, zu sehen, was andere aus ihren Häusern tragen«, wunderte Nancy sich.
»Die sind nicht neugierig, Honey, die wollen günstig ein paar Schnäppchen machen«, gab er ihr lachend zur Antwort, und schaute belustigt dem bunten Treiben zu.
»Schaut mal dort«, rief Susan mit einem Mal, begeistert aus, und riss sich von der Hand ihres Vaters los.
»Bleib in Sichtweite!«, rief ihre Mutter ihr hinterher.
»Na klar, wie immer«, kam es von Susan zurück.
Ihre Eltern schauten ihr nach und ließen sie keinen Moment aus den Augen. Als das Mädchen vor einem Baum stehenblieb, stutzten beide.
»Was hat sie denn dort entdeckt?«, fragte Nancy. »Ich seh' nichts weiter als einen Baum.« Verwundert schaute sie ihren Mann an. »Seit wann interessiert sich unsere Tochter denn für Bäume? Selbst der vor ihrem Zimmer macht ihr doch schon Angst.«
»Sei unbesorgt. Da wird der Nachbar sicherlich nicht mit einverstanden sein, wenn wir ihm den abnehmen wollten«, scherzte ihr Mann, der Nancys Sorge, was seine Tochter und ihre Angst vor Bäumen anbelangte, ohnehin noch nie für bedenklich gehalten hatte. Für ihn war es nichts weiter als eine Phase, die Susan durchmachte. Mehr aber auch nicht.
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