Sylvia Krismayr - kein einziges unbeschriebenes blatt
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Sylvia Krismayr
kein einziges unbeschriebenes blatt
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Inhaltsverzeichnis
Titel Sylvia Krismayr kein einziges unbeschriebenes blatt Dieses ebook wurde erstellt bei
Der Schuss Der Schuss zerreißt die morgendliche Stille nicht, weil es schon weit nach Mittag war, und der Knall eher wie ein Riss durch eine Geräuschkulisse von Wind und Vogelstimmen in Bäumen, von Knistern und Summen der Insekten, von dem fernen Verkehrsrauschen auf der Autobahn und da dort eines Baches ging. Ohren betäubend, der Knall, der Rückstoß in der Hand: dumpf, trocken, hart – endgültig. In dem Riss tat sich ein Innehalten auf, während der Knall den Hügel hinanrollte, in den Felswänden sich brach und umkehrte. Erschrocken warf sie die Pistole weg, einfach nur weg und lief, stürzte den Abhang hinunter durchs Unterholz, das Waden und Unterarme zerkratzte, keuchte. Ob der Abhang an einem Abgrund endet, weiß sie nicht – wie leicht wäre es, sich einem Abgrund anzuvertrauen, stürzenden Wassern mit ausgebreiteten Armen, empfangen von samtener Dunkelheit, die still ist und warm, und alles vergessen lässt. Das wollte sie nicht, sie wollte die Pistole nicht abfeuern, sie hatte nur den einen oder anderen Hebel gezogen, rumgespielt. Schon eine Weile war die Pistole im ungenützten Nachtkästchen in der verklemmten Schublade im Schuppen gelegen. Sie hatte sie dort versteckt, nachdem sie sie gefunden hatte in der Schublade eines Nachtkästchen, die problemlos auf und zu geht, in der Pension, in der sie Zimmermädchen ist. `Zimmermädchen´ - ein wenig lächerlich die Bezeichnung in ihrem Alter. Jedenfalls wollte sie keineswegs einen Schuss abgeben, als sie in Positur stand, die Pistole auf kein Ziel gerichtet, als ein dumpfer Schlag in ihrer Hand und ein Ohren betäubender Knall sie erschreckte. Im Davonstürzen hört sie den Schrei, der dem Ohren betäubenden Knall gefolgt ist, nicht. Sie weiß nicht, dass sie getroffen hat – tödlich getroffen hat. Weder sie noch irgendwer sollte je erfahren, dass sie eine Todesschützin ist. Charly hatte gerade den Arm um die Schultern seiner halbwüchsigen Tochter gelegt. Sie waren über die grüne Skiabfahrt gelaufen, die Tochter weit voraus: wia a Gams. Wie er Erika eingeholt hatte, hatte er keuchend den Arm um ihre Schulter gelegt, sich kurz festgehalten, um sich aufzurichten, Atem zu schöpfen, um im Aufrichten, im Atemschöpfen von einem Ohren betäubenden Knall erschreckt, röchelnd, mit weit aufgerissenen Augen in die Knie zu sinken, umzukippen, ungläubig und glasig die schreiende Tochter anzustarren, bis der Blick gebrochen ist. Andrea hat die Pistole in der Schublade in dem Nachtkästchen in der Pension gelassen, vergessen, dort gelassen, und das Zimmermädchen hat sie gefunden und Erika muss ihren Vater begraben.
Andrea 1
Sie 1
Sie 2
Andrea 2
Sie 3
Erika 1
Charly
Andrea 3
Sie 4
Sie 5
Andrea 4
Sie 6
Andrea 5
Wie Sebastian unter den Zug gekommen ist
Andrea 6
Sie 7
Andrea 7 & Sebastian
Sie 8
Andrea 8
Sie 9
Erika 2
Sie 10
Impressum neobooks
Der Schuss
zerreißt die morgendliche Stille nicht, weil es schon weit nach Mittag war, und der Knall eher wie ein Riss durch eine Geräuschkulisse von Wind und Vogelstimmen in Bäumen, von Knistern und Summen der Insekten, von dem fernen Verkehrsrauschen auf der Autobahn und da dort eines Baches ging. Ohren betäubend, der Knall, der Rückstoß in der Hand: dumpf, trocken, hart – endgültig.
In dem Riss tat sich ein Innehalten auf, während der Knall den Hügel hinanrollte, in den Felswänden sich brach und umkehrte.
Erschrocken warf sie die Pistole weg, einfach nur weg und lief, stürzte den Abhang hinunter durchs Unterholz, das Waden und Unterarme zerkratzte, keuchte.
Ob der Abhang an einem Abgrund endet, weiß sie nicht – wie leicht wäre es, sich einem Abgrund anzuvertrauen, stürzenden Wassern mit ausgebreiteten Armen, empfangen von samtener Dunkelheit, die still ist und warm, und alles vergessen lässt.
Das wollte sie nicht, sie wollte die Pistole nicht abfeuern, sie hatte nur den einen oder anderen Hebel gezogen, rumgespielt.
Schon eine Weile war die Pistole im ungenützten Nachtkästchen in der verklemmten Schublade im Schuppen gelegen. Sie hatte sie dort versteckt, nachdem sie sie gefunden hatte in der Schublade eines Nachtkästchen, die problemlos auf und zu geht, in der Pension, in der sie Zimmermädchen ist. `Zimmermädchen´ - ein wenig lächerlich die Bezeichnung in ihrem Alter.
Jedenfalls wollte sie keineswegs einen Schuss abgeben, als sie in Positur stand, die Pistole auf kein Ziel gerichtet, als ein dumpfer Schlag in ihrer Hand und ein Ohren betäubender Knall sie erschreckte.
Im Davonstürzen hört sie den Schrei, der dem Ohren betäubenden Knall gefolgt ist, nicht. Sie weiß nicht, dass sie getroffen hat – tödlich getroffen hat. Weder sie noch irgendwer sollte je erfahren, dass sie eine Todesschützin ist.
Charly hatte gerade den Arm um die Schultern seiner halbwüchsigen Tochter gelegt. Sie waren über die grüne Skiabfahrt gelaufen, die Tochter weit voraus: wia a Gams.
Wie er Erika eingeholt hatte, hatte er keuchend den Arm um ihre Schulter gelegt, sich kurz festgehalten, um sich aufzurichten, Atem zu schöpfen, um im Aufrichten, im Atemschöpfen von einem Ohren betäubenden Knall erschreckt, röchelnd, mit weit aufgerissenen Augen in die Knie zu sinken, umzukippen, ungläubig und glasig die schreiende Tochter anzustarren, bis der Blick gebrochen ist.
Andrea hat die Pistole in der Schublade in dem Nachtkästchen in der Pension gelassen, vergessen, dort gelassen, und das Zimmermädchen hat sie gefunden und Erika muss ihren Vater begraben.
Andrea 1
Andrea liebt Andreas, obwohl Andreas nichts von Liebe hält, aber von Begierde. Liebe, Glaube, Hoffnung seien die größten Übel der Menschheit, Beschäftigungstherapien, Irr-dümmer. In puncto Hoffnung stimmt Andreas immerhin mit Nietzsche überein, der die Hoffnung als das übelste Übel von all den Übeln, die der Büchse der Pandora entwichen sind, hält, da durch sie der Mensch fortfahre zu leiden, statt seinem qualvollen Leben ein Ende zu setzen.
Aber natürlich ist Andrea vom Glauben an die Liebe beflügelt und hofft, Andreas eines Tages von ihrer Liebe überzeugen zu können. Liebe als Nomen, räumt sie ein, sei, ja, ein hoffnungsloses Unterfangen, da das Nomen lediglich Erwartungen wecke. Lieben – muss ein Tunwort sein, weil Lieben muss man tun. So hofft sie, dass Andreas ihr Tun irgendwann als Lieben erkennen und so seinen Glauben an das Lieben finden wird, der sich dahingehend äußern wird, dass Andreas Andrea liebt.
Der Name Andreas´ war Andrea schon geläufig. Er ist Schriftsteller, regional bekannt, wenn man ihm glaubt, sogar international. Seine Stücke würden in Deutschland aufgeführt, seien sogar ins Spanische übersetzt und in Barcelona inszeniert worden.
Andrea hat ein Stück von ihm gesehen, wusste nicht recht, was sie damit anfangen sollte, ließ sich aber von Kritiken beeinflussen, die dem Stück Beifall zollten, von einer archaischen Sprache, zerrissen zwischen Eros und Thanatos, schwärmen. Das konnte Andrea nachvollziehen: Das Ficken angesichts des Todes wurde in der Tat hysterisch dramatisiert. Ein bisschen hegte Andrea den Verdacht, dass die Kritiker und Kritikerinnen verzweifelt bemüht waren, der Anhäufung von Scheiße, Pisse, Blut, Gewalt, Geilheit und Todesdrohungen auf der Bühne jenseits jeglicher Poesie und anderer schöner Künste, an die sich Andrea kulturbeflissen klammert, eine literarische Kostbarkeit abzuringen. Für sie war das Stück scheiße, niemand wollte das zugeben, sich der Blöße geben, den tieferen Sinn des Stückes nicht verstanden zu haben. Sie hat noch ein Buch von Andreas gelesen, fand sich von Sprache und Inhalt gleichzeitig fasziniert und abgestoßen, stellenweise erregt. Es widerlegt alles, was sich Andrea bisher über Literatur in einem halbherzigen, nie abgeschlossenen Studium angelesen hatte. Vielleicht ist das seine literarische Leistung, dass er mit Mustern und Konventionen bricht. Aber wozu? Viel später wird Andrea die Lebensqualität entdecken, die sich in spielerischer Leichtigkeit – also ohne sich zu identifizieren - mit Konventionen arrangiert, um sich hinter den Kulissen mit Hingabe und doch unernst das eigene Grab zu schaufeln; wird sie die Lust der Sterblichkeit auskosten, die sich in der Gegenwart erschöpft. Sie wird Gegenwart begreifen als konzeptfreies Wahrnehmen: riechen, hören, sehen, spüren – schmecken bisweilen, ein Sinnesrauschen, das in keinem Gedanken gefasst werden kann.
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