Sylvia Krismayr - kein einziges unbeschriebenes blatt
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Eine rasende Reise durch die Optimierungsangebote des New Age.
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Was der Körper nicht weiß, macht ihn nicht heiß!, wird das Motto ihres Rondos lauten, das sie für ihre Klienten und Klientinnen, auf deren Voraussetzungen abgestimmt, komponiert haben wird; meist, zur Frustration der Anwärter und Anwärterinnen auf das ES, die eine hysterisch überzogene Inszenierung ihrer Selbstwichtigkeit erwarten werden, unspektakuläre Kompositionen.
Am härtesten werden sich jene widersetzen, die sich für Tantriker halten. Sie wähnen sich erleuchtet und sind stolz auf ihre langanhaltenden bzw. multiplen Orgasmen. Warum könnten sie wohl zu mir kommen, fragt sich Andrea und beantwortet sich die Frage selbst: Sie wollen es besser wissen, wollen gesehen werden in ihrem Besserwissen und zwar von ihr, die unter vorgehaltener Hand den Ruf einer Meisterin genießen wird. Sie brauchen Anerkennung für ihre Fortschritte, und die wird sie ihnen verweigern!
Andrea wird Geheimhaltung der Aufgabenstellungen empfehlen, so wären sie wirksamer und außerdem seien sie speziell zugeschnitten. Sie weiß nicht, ob sich ihre Klientel an diese Empfehlung halten wird, kann sich aber nur so vorstellen, dass ihre Klientel anwächst, wenn ihr Rondo in die Nebel von Geheimnissen gehüllt sein wird. Für dreckige Fingernägel wäre wohl kaum jemand bereit, einige hundert Euro abzulegen, um sich über einen gewissen Zeitraum in ihren Dienst zu stellen. Manche, wenige, werden über die erste Enttäuschung nicht hinwegkommen. Sie werden nicht wiederkommen – aber die Meisten werden ES dann doch nach einer mehr oder weniger langen Pause wissen wollen.
Die Tantriker stellen für Andrea eine harte Nuss dar. Sie haben sich teilweise schon einer umfassenden Selbsterfahrung unterzogen – hinzu kommt die bereits erwähnte Arroganz. Erniedrigungen jeglicher Art, Scheiße fressen, Schlafentzug, tagelanges, schweigendes Verharren in einer Sitzstellung, Entledigung des Namens, der eigenen Geschichte, Partnerwahlverbot: mit jedem und jeder muss eine Übung geübt werden, denn in jedem und jeder steckt der Funke der Erleuchtung, jeder und jede ist eigentlich Spirit, der/die eine menschliche Erfahrung auf der Erde macht. Mit dieser Forderung hat sich Andrea auf ihrem Tantraseminar am schwersten getan. Erst seit der Begegnung mit Andreas wird es ihr keinerlei Schwierigkeiten machen, ihr Gegenüber auszutauschen, weil sie verinnerlicht haben wird, dass Liebe keine Auswahlkriterien trifft.
Andrea wird die arrogante Besserwisserei der Tantriker, die sie aufsuchen werden, ertragen. Sie wird die Anerkennung verweigern und wird sie bei Null anfangen lassen. Je mehr sich der Tantriker oder die Tantrikerin besserwisserisch gegen sie auflehnen wird, umso mehr wird sie ihrem Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein, trauen. Auch in dieser Personengruppe wird es Abbrecher geben, aber wahrscheinlich die höchste Rückkehrquote.
Andrea wird das Herrschen und Dienen, den Zwischenraum, in dem Herrschen zum Dienen wird und Dienen zum Herrschen fokussieren. Die Anweisungen des Herrschenden oder der Herrschenden dienen den Anliegen des oder der Dienenden, die es demütig zu erspüren gilt; während die Anliegen des oder der Dienenden eigentlich den Herrscher oder die Herrscherin beherrschen.
Demut komme von dem Mut, nichts zu wissen, wird sich Andrea zurechtgelegt haben. Jede Begegnung habe ihre eigene Dynamik, was für den Einen oder die Andere richtig und wichtig sei, sei keinesfalls übertragbar auf die nächste Konstellation.
Die Realität sei eine kontinuierliche narzisstische Kränkung, mit dieser Aussage beendete Steinweg seinen Vortrag und Andrea musste herzlich lachen: Ja genau – das erklärt jeglichen Schmerz! Auf diese narzisstische Kränkung wird Andrea wohl wissend, wie weh sie tut, wie gewaltig der Schmerz lodert, der das Ego verbrennt, wohl wissend, wie erleichtert ein Lachen das ES einläutet, aufbauen.
Das entsubjektivierte Sein erlaubt, sich selbst zu beobachten – im besten Falle Augen zwinkernd - , die Dramen der Mitmenschen zwar ernst zu nehmen aber als das zu betrachten, was sie sind, als etwas, das dazugehört aber vorübergeht, ein Wellenkamm, der sich schäumend erhebt aus dem Meer, das Sonnenlicht wichtigtuerisch zurückwirft, um letztlich in sich zusammenzufallen.
Andrea wird sich selbstverständlich der Frage stellen, was ihr Tun zur Weltverbesserung beitrage. Sie wird zurückgreifen auf ihre Annahme, dass die Welt keiner Verbesserung bedarf, dass – im Gegenteil – Weltverbesserer noch immer zur Verschlechterung beigetragen haben, genau genommen zur Polarisierung, zu Feindbildern, letztlich zu ideologischen Kriegen, die wiederum der Wirtschaft zupasskommen. Gern würde sie sie Weltverwässerer nennen, aber das trifft`s nicht, eine Verwässerung würde Standpunkte aufweichen, aber die Verbesserer verhärten Standpunkte zu einem Hindernis im großen Fließen. Sie beabsichtigt auch keine Belohnung im Jenseits oder einen besseren Start im nächsten Leben. Wenn die Träumenden von dergleichen träumen, bitteschön, die Motivation spielt keine Rolle, das Ergebnis ist wichtig, zumindest für die Zeit des Lebens, die auf diesem Planeten verbracht wird; mehrheitlich aus dem paradiesischem Zustand herausgeschnitten. Am Anfang war das Wort, zitiert Andrea die (katholische?) Bibel, und meint, dass das Wort, die Sprache den Menschen von sich selbst trenne, indem sie ihn aus dem großen, unbegreiflichen Ganzen herauslöse. Weil der Mensch verstehen will – eigentlich durch Wissen kontrollieren, beherrschen will, fasst er die Realität im Wort zu kurz, während ihm die Sinne wortlos das Unbegreifliche des Universums offerieren würden: im Duft, im Anblick, im Klang, in der Berührung, im Geschmack – wobei sich die Eindrücke ständig und unaufhörlich miteinander verwebten. Andrea geht davon aus, dass sie ihren Mitmenschen ein sinnlich erfülltes Dasein schenkt und bestätigt sich dieses Glück auf ihren ausgedehnten Spaziergängen; wäre allerdings über den Begriff >Glück< empört, zu sehr gespickt mit Erwartungen vor allem durch die Werbung und durch Filme, die häufig glücklich enden. Glück lässt sie als Seinszustand durchgehen, Liebe als Tun.
Sie 1
Selten hat sie als Kind ihren Namen, der in der Geburtsurkunde steht, gehört. Seit er, Frau geworden, in ihrem Pass steht, kaum öfter; er ist ihr fremd.
Fünf Morgen in der Woche sitzt die Frau im Zug. Draußen ist es dunkel. Im Fenster spiegelt sich das Innere der Bahn und ein Gesicht. Freundlich ist der Spiegel, er zeichnet weich.
Im frühen Herbst den rötlichen Glanz auf den kaum beschneiten Bergen zu sehen, später dann das Gold der Lärchen inmitten abgegraster, maigrüner Weiden, das liebt sie, wie das Funkeln des Schnees, den Linolschnitt beschneiter Bäume, den Firnglanz im frühen Frühling auf den Schneefeldern auf den Bergen, lediglich der Sommer erscheint ihr unaufgeregt, fast eintönig in seiner knisternden Hitze, obwohl, ja, den Heuduft, ja, den mag sie auch, und den Mohn zwischen dem Korn – das Feuer in den zarten, geruchlosen Blütenblättern.
Auf dem Nachhauseweg zwischen zwei Bahnstationen, setzt sich die Frau gern so unter Bäume, dass ihr Blick das Gold der Lärchen gegen das Himmelblau einfängt und glaubt zu verstehen, warum königlichkaiserlicher Prunk mit den Farben Gold und Royalblau nebst Purpur prahlt. Die Frau setzt sich gern auf jene Bank, die vom Tourismusverband über ein Bächlein erbaut und als Naturschauplatz ausgezeichnet worden ist, und lauscht. Auch an freien Tagen fährt sie mit dem frühen Zug ins Tal, um sich am stillen Morgen auf jene Bank zu setzen und zu lauschen.
In einer Frühstückspension hat die Frau Arbeit gefunden. Sie putzt die Zimmer und deckt das Frühstück auf. Sie mag ihre Arbeit: Unordnung zu ordnen, müffelnde Bettwäsche gegen wohlriechende zu tauschen, Bettlaken glatt zu streichen, Kissen und Bettdecken zu arrangieren, Kleidung vom Boden aufzuheben, zu falten und auf Stühle zu legen, Hosen und Hemden oder Blusen drapiert sie über Stuhllehnen, das Bad auf Hochglanz zu polieren – darauf legt sie besonderen Wert, dass Chrom und Fliesen und die Duschkabinenwände tropfenfrei glänzen, das Weiß der Kloschüsseln und der Badewannen, die es in den drei größeren Zimmern im obersten Stockwerk gibt, an Blütenweiß, den Stolz der tüchtigen Hausfrau, zu erinnern. Sie liebt den Duft von Putz - und Waschmittel, den Geruch von Sauberkeit; sie liebt den Knall, mit dem sich waschmaschinenfeuchte Wäschestücke mit einer ruckartigen Bewegung ihrer kräftigen Arme aus dem Knäuel befreien, zu dem der Waschvorgang sie zusammengedrückt hat. Dann bauschen sich Laken, Bett- und Kopfpolsterbezüge weiß im Wind, ihr Duft nach Luft und Sonne entfaltet sich trocken im Bügelzimmer, wenn sich die knittrigen Wäscheberge frisch von der Leine unter ihren Händen mit Hilfe der Bügelmaschine in ordentlich gefaltete Wäschestapel verwandeln.
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