Sylvia Krismayr - kein einziges unbeschriebenes blatt

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Die Geschichten dreier Frauen, die einander nicht kennen, wirken durch einen Schuss aufeinander ein. Sie sind verbunden durch den Krieg und seine Folgen und durch Männer, die es gewohnt sind, sich die Frauen zu nehmen.
Eine rasende Reise durch die Optimierungsangebote des New Age.

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Sie wird noch feststellen, dass kein einziges Hühnchen Andreas nervt, dass er – im Gegenteil – mit Hingabe sich jedem Hühnchen widmet, das ES wissen will.

ES steht in Andreas´ Sprachgefüge für entsubjektiviertes Sein. Zumindest hat Andrea das so verstanden. Zum ES gelangen Mann wie Frau weder durch Liebe-Machen noch durch Vögeln, aber durch Ficken und Fäkalsprache, die jenseits konventioneller Vor-Stellungen ursprüngliches, eben unverstelltes Sein verbalisiert. Zu dieser und ähnlichen Erkenntnissen wird sich Andrea durchringen, um nicht wahrhaben zu müssen, dass Andreas sich mit ihr und anderen Frauen lediglich `a Hetz´ macht, wie er selbst sagt, was aber Andrea überhört hat. Ihrer Begegnung mit Andreas MUSS ein tieferer Sinn zu Grunde liegen so wie ihrer Existenz auf diesem wundervollen Planeten.

Sie wird nicht müde, sich über das Wunder dieses Planeten zu wundern: seine Lage in dem riesigen Universum – genau im richtigen Abstand zur Sonne, die Wasserzirkulation, die unüberschaubaren Überlebensstrategien einer unüberschaubaren Zahl an Lebensformen, ob Mensch, Pflanze, Tier, Einzeller…Dass es im Universum von Bakterien und Pilzen keinen Tod gibt aber ständige Verwandlung, legt sie auf die religiösen Begriffe der Wandlung und des Ewigen Lebens um und stürzt das Wunder Mensch, über das sich Andrea am meisten wundert, von seiner selbst ernannten Position als Krone der Schöpfung. Ausgerechnet er soll die Krone der Schöpfung sein, fragt sich Andrea kopfschüttelnd, der als einziges Lebewesen in Massen seinesgleichen abschlachtet aus purer Gier? Wie die täglichen Nachrichten berichten. Da fällt ihr ein Song ein, den einer der Künstler in ihrer Galerie mit kaum unterdrücktem Zorn vorgetragen hat: `Weil wir nicht genug kriegen, kriegen wir genug…´, nicht gleich hat sie das Wortspiel verstanden, eine weitere Zeile aus dem Lied: `Bei dem Gries um den Kies, ja da kriagma dann die Kris!´, entschlüsselte ihr den Refrain. Ja, sie sind schon in Ordnung ihre Künstler und Künstlerinnen in ihrer Galerie, Stimmen, die gehört werden müssen, die zwar die Welt nicht retten werden, aber in Balance halten; wobei, überlegt Andrea, die Welt sowieso keiner Rettung bedarf, der Mensch kann sie nicht gefährden, auch wenn er das in seiner Omnipotenz glaubt. Einer ihrer Lieblingswitze: `Treffen sich zwei Planeten im All, fragt der Eine den Anderen, wie es ihm gehe, er sähe ziemlich schlecht aus, antwortet der Andere: Mir geht’s gar nicht gut! Was hast denn?, fragt der Eine nach. Homo sapiens, klagt der Befragte, woraufhin der Eine lacht und beruhigt: Keine Bange, auch das geht vorüber!´

Irgendwann verzichtet Andrea auf Fernsehen, Radio, Zeitungen, was für sie keinen Verzicht darstellt aber eine Erleichterung: Was sollte sie sich mit Nachrichten belasten, die einerseits manipuliert andrerseits unvollständig sind, was zur Manipulation führt. Geld bzw. Wirtschaftswachstum (wirr schafft - wachs dumm – dieses Sprachspiel erlaubt sich Andrea und amüsiert sie) rechtfertigt alles, Menschenrechte, Kinderrechte müssen sich rechnen, dürfen den Wohlstand unter der Kuppel Europa nicht gefährden, das hat sie bei Zizek gelesen, und, dass dieser Wohlstand auf Diebstahl basiert, auf jahrhundertelanger Ausbeutung der Dritte-Welt-Länder, die politisch korrekt zu der Einen Welt gehören, leider nur im politisch korrekten Sprachgebrauch.

Die Begegnung mit Andreas hat in ihr die unglaubliche Kraft zu lieben freigelegt, zu lieben um der Liebe willen ohne Bedingungen, Lohn oder Arrangement.

Er hat sie eiskalt fallen gelassen: Von einem Tag auf den anderen – seine Coljonis seien Eiszapfen, hat er nach zwei drei Tagen Schweigens geschrieben, er sei in Grönland, nachdem er ihr eine Pistole und ein Päckchen überreicht hatte, in ihrem Reich - ein versiffter Teppich - mit dem Auftrag einen Mann zu treffen, ihm das Päckchen zu übergeben und ihn mit der Pistole zu bedrohen, falls er nicht mit dem Geld herausrücke, notfalls abzudrücken. Danach: keine sms mehr, keine mails, keine postings für sie. Die findet sie auf facebook in anderen Chroniken, sie gleichen denen, die ihr gegolten haben, aufs Haar. Sie stürzt über den Rand der Welt, haltlos – grundlos.

Andrea hat sich nach einer langen Phase der Trauer oder des Selbstmitleids, das sei Ansichtssache, meint Andrea, klargemacht, dass Lieben als Tun nicht von einem Gegenüber abhängt, aber ein rückhaltloses Ja zu dem, was ist, bedeutet – immer jetzt. Natürlich bedarf es der Übung, allzu oft fällt man – auch Andrea, in eine Selbstwichtigkeit, die selbst Gott Bedingungen stellt. Die Empfehlungen sowohl ihrer feministischen Freundinnen als auch ihres Therapeuten, auf sich zu schauen, wischt sie gedanklich mit einer ungeduldigen Handbewegung vom Tisch: Wenn ich auf mich schauen würde, bliebe ich Gefangene meines Egos, dreh ich mich im Kreis von Gewusstem, denkt sie sich und lächelt ein wenig herablassend. Sie lässt andere nicht mehr an ihren Gedanken teilhaben, die verstehen das nicht. Aber sie wird in ein Etablissement investieren.

Andreas hat dem Kuscheleffekt von Liebe hartnäckig widerstanden – wie den Weichspülern Glaube und Hoffnung. Andrea hat sich durch einen Wirrwarr von Sätzen gekämpft. Radikal und erbarmungslos ist sie gegen sich selbst oder dem, was sie unter dem Für-Wort `ich´ zusammenfasst oder die Anderen sich unter dem Namen `Andrea´ zusammenreimen, mit scharfer Machete vorgegangen, um sich restlos hinzugeben der Idee zu lieben.

Andrea wird ihre Galerie einer Künstlerinnengruppe übergeben und ihr Etablissement eröffnen.

Sie wird ein ausrangierte Hotel etwas außerhalb der Stadt umbauen lassen.

Es wird Räumlichkeiten geben für NormalverbraucherInnen mit der üblichen Ausstattung wie Liegestätten unterschiedlicher Ausführung – weich, hart, mit vielen Kissen und Gucklöchern oder dicken Vorhängen, gynäkologischem Stuhl, Möglichkeiten zu fesseln und zu quälen in softer Manier, laufende Pornos, Tanzflächen, Buffet. Besucher und: Besucherinnen, die ES wissen wollen, werden in dunkle Räume geführt werden, um ihnen `jungfräuliche´Erfahrungen zukommen zu lassen. Unter `jungfräulich´ versteht Andrea Erfahrungen jenseits von Vorstellungen und Wissen; erwartungsfreies Empfangen von Sinneseindrücken. Die Besucher und -nnen werden überrascht von Raum zu Raum durch weich, hart, warm, heiß, kalt, feucht, sandig, glitschig...jeweils begleitet von untermalender Musik oder Stille oder Flüstern aus den Ecken oder rauschenden Wassern, fauchenden Winden, knisternden Feuern. Die Räume müssen durchschritten werden, es gibt nur einen Eingang und einen Ausgang. Paare werden getrennt werden, sodass sie sich in der Dunkelheit völlig unerwartet begegnen und neu entdecken oder erfinden können.

Man wird dieses Etablissement kaum im Rahmen von Swinger Clubs einreihen, obwohl es ihnen auf den ersten Blick gleicht. Das Etablissement wird sich inhaltlich unterscheiden, zumindest teilweise. Einerseits wird sie bzw. werden ihre Angestellten die oberflächlichen Wünsche der Konsumenten und auch Konsumentinnen befriedigen, die auf den schnellen Kick aus sind, auf einen weiteren Haken auf ihrer to-do-list, auf ein Abenteuer, das ihnen das Gefühl gibt, sexuell ach! so offen zu sein.

Andrerseits wird Andrea dafür sorgen, dass, wer ES wissen will, im `Rondo´ bestens bedient wird – von der Chefin höchstpersönlich. Den Namen `Rondo´ hat Andrea für ihr Etablissement ausgesucht: ein wiederkehrendes musikalisches Thema unterbrochen von anderen Musikgestalten. So sieht sie ihre Arbeit: das wiederkehrende Thema ist die Sehnsucht nach dem ES (entsubjektiviertes Sein), die unterschiedlichen Musikgestalten wird Andrea auf Klienten und Klientinnen abstimmen.

Sie wird zuhören, nachfragen, erzählen lassen. Sie wird das Nein ihres Gegenübers, das Ja-Aber der Klienten und Klientinnen aufspüren, die den 24/7 – Vertrag unterzeichnen werden. Sie werden sich verpflichten, 24 Stunden, 7 Tage die Woche Andrea zu gehorchen. Ausnahmslos wird Andrea ihren Finger in Wunden legen, Widerstände brechen– je größer der Widerstand gegen ihre Anweisungen desto absurder werden ihre Aufgabenstellungen sein. Nur in wenigen Fällen wird sie Wünschen entsprechen, die Erfüllung von Wünschen bestätige lediglich das Welt- bzw. Selbstbild, das es aufzubrechen gelte; außer der Träumer oder die Träumerin – so haben Leiter und Leiterin schamanischer Seminare ihre zahlende Kundschaft genannt, sie seien bereit ihr Leben umzuträumen, Andrea mag die Bezeichnung – also die Träumer und Träumerinnen sind dringend darauf angewiesen, dass sich ihre Wünsche und Sehnsüchte auf eine derart fette Weise erfüllen, dass sich weder Wunsch noch Sehnsucht jemals wieder in den Weg stellen.

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