Sylvia Krismayr - kein einziges unbeschriebenes blatt

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Die Geschichten dreier Frauen, die einander nicht kennen, wirken durch einen Schuss aufeinander ein. Sie sind verbunden durch den Krieg und seine Folgen und durch Männer, die es gewohnt sind, sich die Frauen zu nehmen.
Eine rasende Reise durch die Optimierungsangebote des New Age.

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Das hat sie durch Andreas gelernt: Er hat sie hervorgehoben, emporgehoben, als einzigartig erklärt – sie hat ihm geglaubt – und dann hat er sie fallen gelassen. Er hat ihre Selbstwichtigkeit genährt, aufgeblasen, um letztlich die Blase mit einem winzigen Stich zum Platzen zu bringen.

Bevorzugt wird sie Aufgaben stellen, die durch eine unspektakuläre Veränderung die Erfahrungswelt des Träumenden stören. Zum Beispiel, Andrea denkt an einen ihrer Liebhaber, einem sehr gepflegten, gebildeten Herrn. Ihm würde sie auftragen, fünf Tage die Woche mit schmutzigen Fingernägeln zu seinen Verabredungen zu gehen. Der Mann würde die Aufgabe lächerlich finden. Er wollte dominiert, gepeitscht, gequält werden. Andrea würde hartnäckig bleiben. Er wird einige Ausreden finden, warum es diese oder die andere Woche unmöglich gewesen wäre, die Aufgabe zu erfüllen. Andrea wird nachsichtig lächeln und die Aufgabe erneut stellen. Selbst, wenn der Mann drohen würde, den Vertrag zu lösen, nicht wieder zu kommen, nicht zu bezahlen – wird Andrea lächeln und die Aufgabe von Neuem stellen. Der Mann wird dem Etablissement fernbleiben. Erst nach Wochen wird er eines Abends wiederkommen, seine Fingernägel mit den Schmutzrändern vorweisen und erlöst lächeln.

Diese Momente liebt Andrea, wenn irgendetwas im Auge des Gegenübers bricht, dass sie durch das Auge des Gegenübers ins Universum schauen kann. Sie weiß, was in solchen Augen-Blicken passiert: ein Selbstbild, ein Weltbild, ein Ego zerbricht…ES, ein Zustand unbegrenzter Präsenz, schwierig zu beschreiben, bleibt auch kein anhaltender Zustand, eher eine Erinnerung dann im Weiterleben...wie die Eindrücke einer Ayahuascazeremonie, an der Andrea im Bemühen, Andreas zu überwinden, teilgenommen haben wird.

Schon der Vater ihrer Tochter hat mit anderen Mitbewohnern der WG mit dem Trank und seinen geheimnisvollen Zutaten, die eigentlich gar kein Geheimnis sind, man kann sie auf Wikipedia nachlesen, experimentiert. Andrea war gegenüber der Wirkung der Substanzen skeptisch, zumal Pablo, der Vater von Irina - ihrer Tochter, nachdem er das Getränk zu sich genommen hatte, sich Gott erbärmlich erbrach und nicht von der Kloschüssel kam, während sein Stöhnen, Jammern, Winseln, ja, Brüllen sie erschreckte. Den Anderen erging´s nicht besser. Auch schien ihr seine darauffolgende tagelange blöd grinsende Abwesenheit - auch die seiner Kumpels - weder verlockend noch mit ihrem Dasein als stillende Mutter vereinbar. Es blieb wieder mal alles an den Frauen hängen...damals, wie schon so oft.

Aber der glühende Schmerz im Weltenbrand, der Sturz über den Weltenrand und die Lektüre einer Emailzusendung eines Therapeuten, der sich Schamane nennt, oder eines Schamanen, der sich Therapeut nennt, wird sie veranlassen, sich auf eine angeleitete, begleitete Zeremonie einzulassen. Die Übelkeit wird schnell vorübergehen, das Rumoren im Bauch ohne Folgen bleiben, weil sie einerseits dazu angehalten werden wird, drei Tage vorher zu fasten und andrerseits, davon wird Andrea ausgehen, die Dosierung wohl dosiert sein wird.

Anfangs wird sie keine Veränderungen in ihrer Wahrnehmung bemerken, erst im Nachhinein. Sie hätte durch die Dinge gesehen, sie hätte ihre energetischen Zustände gesehen, quasi die Strings, die sich verdichten und wieder auseinanderstreben in einer ewigen Bewegung. Sie sei an die Formationen von Staren erinnert gewesen, nur, dass es sich um leuchtende Punkte bzw. oszillierende, winzige Schlangenlinien – deshalb sind ihr Strings eingefallen, gehandelt habe, die erst im zweiten Hinsehen bekannte Gegenstände dargestellt hätten. So wird Andrea ihr Er-Leben beschreiben, dann in der Rückmeldungsrunde: `Wer möchte seine Erfahrungen mit uns teilen?´ Oft hat Andrea diese Frage gehört, oft beantwortet, enthusiastisch, oft ist ihr von Seminarleitern und Seminarleiterinnen gesagt worden, wie wertvoll ihre Beiträge für die Gruppen seien. Andrea fand und findet das auch, dass ihre Beiträge ganz besonders seien, dass die anderen Seminarteilnehmer und -teilnehmerinnen von ihr noch was lernen könnten. Ohne sich je näher mit der Stringtheorie beschäftigt zu haben, bedient sie sich des Begriffs `Strings´, um ihre besonderen Wahrnehmungen mit den Anderen zu teilen: mitzuteilen. Sie sind ihr als kleinste beschreibbare Teilchen – eben nicht, sondern Bändchen – bekannt und als Unterhosen, die den Namen nicht mehr verdienen, weil lediglich ein Bändchen, das zwischen den wunderschönen Arschbacken verschwindet, sich in Hüfthöhe teilt, um ein notdürftiges Stoffdreieck – meist aus durchsichtiger Spitze – zu halten, das seinerseits das dunkle Dreieck des Schamhaars bedeckt – eben notdürftig. Andrea trägt diese Dinger nicht gern, sie reiben an der Rosette, sie reiben sie wund.

Sie probiert noch einen anderen Begriff aus, der ihr eingefallen ist, ihr zufällig aus der Weite des Universums zugefallen ist: dass sie die Neutrinos gesehen habe, das Sonnenlicht, das Sternenlicht, das in allem und jedem auch jeder ist.

Andrea wird erkannt haben: Hat man sich einmal auf den Zustand eines Neutrinos oder Strings reduziert, die Welt aus dieser Perspektive wahrgenommen, wird man nie mehr vergessen, dass man sich inmitten ständigen Energieaustausches bzw. einer ständigen Energiebewegung befindet, dass die Vergänglichkeit einzig die durchlässige Form betrifft, die Verdichtung und das Auseinanderstreben von Energie oder – Bakterien, Viren, Einzellern…

An dieser Stelle verzweifelt Andrea an der Sprache, daran, dass alle Namen/Nomen unzulänglich sind, um Zustände und Vorgänge zu beschreiben – auch die Verben unfähig, das Ineinanderfließen und die Gleichzeitigkeit von Impulsen, die Handlung evozieren, zu fassen, Adjektive sowieso – ein sprachliches Nogo, weil sie einer ihrer Wortart immanenten Bewertung unterliegen. Zeitstufen und ihre grammatischen Formen hält Andrea für unzulässig, da Vergangenes in die Gegenwart wirkt und Gegenwärtiges eine Zukunft programmiert – demnach nur Gegenwärtiges stattfindet.

Andrea kommt zu dem Schluss: Logos ist Lüge – und erinnert sich dunkel, das irgendwo gelesen zu haben: NICHT ICH von der Historie der Hysterie – von wem ist dieses Buch doch gleich? Es fällt ihr nicht ein, auf alle Fälle ist im Untertitel auch zu lesen: Logos ist Lüge – zumindest glaubt Andrea, das gelesen zu haben; aber der Untertitel von Christina von Brauns Buch `Nicht Ich´ lautet: Logik Lüge Libido. Wie üblich hat Andrea dieses Buch nie zu Ende gelesen, sonst hätte sie erfahren, dass schon Johann Gottlieb Fichte im 18. Jahrhundert den Begriff des Nicht-ichs eingeführt hat, und er später zum Verständnis von Hysterie beigetragen hat: Etwas außerhalb des Ichs nehme von dem Ich Besitz. Aber Logos ist Lüge erscheint Andrea schon wegen des ähnlichen oder gleichen Wortstamms einleuchtend. Sie fügt noch hinzu: Logos ist Magie: Einerseits lügt die Sprache, andrerseits wirkt sie das, was wir für Wirklichkeit halten. Auch in diesem Zusammenhang kann Andrea nicht widerstehen, die Wirklichkeit aus: wir wirken – zusammenzusetzen und sich über den dreifachen Einsatz mit Bedeutungsunterschieden des Für-Wortes `wir´ zu freuen. Wir glauben Lügen und sind demnach frei, jene Lügen zu kreieren, die wir gerne glauben. Andrea ist von sich selbst beeindruckt und liest das Buch `Radikaler Konstruktivismus´ von Glasersfeld auch nicht zu Ende – langweilig.

Sie baut auf Körperwahrnehmung, Körperbewusstsein und die Veränderung von Körperwissen. Auch diese Begriffe hat sie nachgelesen oder in Seminaren aufgeschnappt, an denen sie noch vor der Begegnung mit Andreas schier inflationär teilgenommen hat. Sie geht davon aus, dass diese Seminare sie mehr oder weniger auf die Begegnung mit Andreas vorbereitet haben. Als wirksam, um Körpermuster und Glaubenssätze aufzubrechen, erlebte sie Schwitzhütten, Butoh (eine japanische Form eines Ausdruckstanzes, der sich durch bizarre Bewegungen und extreme Langsamkeit auszeichnet) und ein mehrjähriges Encounterseminar (brüllen und auf Kissen oder Matratzen einschlagen in der Vorstellung es seien jene Imagemaker, durch die sich Körperhaltung, Bewegungsmuster und Glaubenssätze manifestiert haben; meistens Vater oder Mutter, aber auch Lehrer und Lehrerinnen, sogar Religionen personifiziert durch deren Vertreter). Aber den letzten Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, haben die Begegnung mit Andreas und Andreas` Interpretation beigetragen.

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