Tristan Fiedler - Das Dunkle Bild

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Das Dunkle Bild: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein Gemälde aus dem Nachlass seines verstorbenen Vaters lässt Benedikt keine Ruhe. Das Motiv, ein großes Anwesen irgendwo in den Bergen, scheint sich nachts zu verändern…
Um dem Geheimnis des Bildes auf die Spur zu kommen, reist Benedikt in den Heimatort seines Vaters. Die Anwohner scheinen ihn erwartet zu haben und verweisen ihn auf ein altes Anwesen, das noch im Besitz seiner Familie ist. Benedikt erkennt in dem Haus jenes vom Gemälde wieder.
Auf der Suche nach Hinweisen durchstöbert Benedikt das alte Gemäuer. Zusammen mit einem stummen Mädchen, das Benedikt im Ort kennenlernt, entschlüsselt er alte Aufschriebe seines Vaters. Nach und nach kommt er dabei der Vergangenheit seines Vaters auf die Spur, die für ihn immer ein Buch mit sieben Siegeln war.

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„...dann ist das Motiv irgendwo am Riesengebirge“, vollendete der Alte meinen Satz. „Wahrscheinlich in Tschechien.“

Bei der Erwähnung von Tschechien horchte ich auf. Mein Vater war in der Tschechoslowakei aufgewachsen, soweit ich wusste. Er kam aus einem kleinen deutschstämmigen Dorf, an dessen Namen ich mich nicht mehr erinnerte. Ich wusste, dass mein Vater irgendwann mit meiner Mutter nach Westeuropa gezogen war. Über seine Jugend wusste ich kaum etwas.

„Tschechien?“ wiederholte ich.

„Ja, wahrscheinlich. Viel weiter kann ich Ihnen leider nicht helfen. Tut mir leid.“

Ich nickte geistesabwesend und machte mich ans Gehen, bevor ich von einem neu anschwellenden Redefluss überschwemmt werden konnte. Das Treffen war enttäuschend gewesen. Aber womöglich reichte mir die spärliche Information, die ich bekommen hatte, ja schon aus.

Ich nahm das Bild an mich und fuhr zurück nach Hause, wo ich es erstmal wieder im Keller einschloss. Dann machte ich mich an die Durchsuchung der Kartons, die noch in meinem Flur standen.

Als ich die erste Kiste aufklappte, wurde mir bewusst, was ich mir da vorgenommen hatte. Der Karton war vollgestopft mit Aktenordnern und zusammengebundenen Papierstapeln, die von Unterlagen und Formularen nur so strotzten. Nur einen dieser Ordner durchzugehen würde Stunden dauern. Und ich hatte sechs weitere Kartons in meinem Flur stehen.

Ärgerlich leerte ich die Kiste auf dem Boden aus. Dann schob ich den Haufen an Unterlagen auseinander, so dass ich bald einen Überblick über alles bekam, was sich in dem Karton befunden hatte. Ich hoffte, auf diese Weise vielleicht einen Hinweis zu finden, ohne die Ordner durchsuchen oder die Papierstapel aufbinden zu müssen.

Ich ließ meinen Blick langsam über das Chaos wandern. Ein riesiger Haufen Papier – das blieb also übrig, wenn ein Mensch starb. Die letzten Zeugen und Beweise eines Menschenlebens befanden sich zwischen Aktendeckeln oder wurden von Paketschnüren zusammengehalten. Und das meiste davon würde sowieso auf dem Müll landen. Ein frustrierender Gedanke. Würde es bei mir auch irgendwann mal so aussehen? Würde nach meinem Ableben auch irgendjemand all die Unterlagen, die ich notgedrungen sammeln musste, fluchend in Kartons herumschleppen, um sie dann auf den Müll zu schmeißen? Wahrscheinlich schon. Aber wer? Ich war der letzte aus meiner Familie. Bei mir würde es wahrscheinlich irgendein Beamter sein. Irgendjemand, der meinen Namen auf einem der Ordner las – und am nächsten Tag schon wieder vergessen hatte.

In diesem Moment fiel mir etwas ins Auge. Es waren mehrere kleine Gegenstände, die unter einem Aktenordner hervorlugten. Ich bückte mich und zog sie hervor. Es waren abgelaufene Reisepässe. Zwei davon stammten aus der ehemaligen Tschechoslowakei. Ich klappte den obersten auf. Er war im Jahr 1959 ausgestellt worden und gab einen Ort namens Byscovice als Wohnort meines Vaters an. Volltreffer. Das war der Name des Dorfes, von dem mein Vater einmal erzählt hatte. Das Datum konnte ungefähr mit der Entstehungszeit des Bildes zusammenfallen.

Was genau ich jetzt mit dieser Information anfangen sollte, wusste ich selbst nicht. Doch der Gedanke an dieses Bild, das unten in meinem Keller stand und wahrscheinlich viele Jahre bei meinem Vater in einem versteckten Raum geruht hatte, ließ mich nicht los. Und den ersten Hinweis auf seine Herkunft hielt ich jetzt in der Hand.

Ich griff zum Telefon und wählte die Nummer meines Chefs.

Als ahnte er mein Vorhaben, kam Ben zu mir und schmiegte sich an mein Bein. Ich ging in die Hocke und streichelte ihn besänftigend.

„Ich brauche noch eine Woche Urlaub“, sagte ich. „Ich muss einfach wissen, wer dieses Bild gemalt hat und warum es bei uns im Keller war.“

Ben sah mich fragend an. Eine sinnvolle Antwort konnte ich ihm leider nicht geben. „Wahrscheinlich wünsche ich mir einfach, dass es für alles eine ganz simple Erklärung gibt“, versuchte ich es. „Hauptsache, ich bekomme eine Erklärung. Und wenn mein Vater in Byscovice aufgewachsen ist, dann gibt es da bestimmt noch Leute, die ihn kannten. Vielleicht können die mir ja irgendwas über das Gemälde sagen.“

Bens Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. Und erst jetzt verstand ich, was er wissen wollte. „Ich kann dich leider nicht mitnehmen“, sagte ich. „Die Reise ist zu anstrengend.“

Am Telefon erklang jetzt das wiederholte Tuten des Wartezeichens. Ben sah mich unverwandt an. „Jetzt schau nicht so!“ fuhr ich ihn an. Die durchdringenden, grünen Augen schienen etwas Vorwurfsvolles zu haben. Schließlich gab ich nach. „Na gut, in Gottes Namen! Du kannst mitkommen.“

Den Schwanz triumphierend aufgerichtet, trottete Ben davon. Wieder hat er mich um den Finger gewickelt , dachte ich ärgerlich, als die Sekretärin meines Chefs ans Telefon ging.

Kapitel 4

Ungeduldig trat ich von einem Fuß auf den anderen. Ich merkte, wie die Schlammschicht unter meinen Schuhsohlen dabei immer dicker wurde. Die Regentropfen trommelten auf den schwarzen Schirm ein, den ich in der Hand hielt. Hinter dem dichten Wasserschleier um mich herum erkannte ich vier Menschen. Einer von ihnen war der Priester, der mit Leibeskräften gegen das laute Prasseln des Regens anschrie. Die zweite Person war ein Ministrant, der, den linken Arm eng um sich geschlungen, neben ihm stand und ihm den Schirm hielt. Ich sah, wie am Rocksaum seines Talars der Matsch hinaufkroch. Die beiden anderen Männer kannte ich nicht. Wahrscheinlich waren es ehemalige Kollegen meines Vaters, die die Anzeige in der Zeitung entdeckt hatten.

Die Grabrede zog sich ins Unerträgliche. Ich betrachtete eine Weile die verkümmerten Lavendelblüten auf dem Grab meiner Mutter, das nun auch das meines Vaters werden sollte. Dann zog ich den Ausdruck aus meiner Jackentasche und faltete ihn unter meinem Schirm auf. Die Stimme des Priesters verschwamm mit den Buchstaben auf dem Papier. Von München mit dem Alpenexpress nach Prag. Fahrzeit: Fünf Stunden und neunundvierzig Minuten. Fahrradmitnahme begrenzt möglich. Anschluss nach einer Stunde und vier Minuten. Dann von Prag mit dem Regionalzug nach Turnov. Fahrzeit: Eine Stunde und sechsundvierzig Minuten. Fahrradmitnahme reservierungspflichtig. Anschluss nach sechsundfünfzig Minuten. Dann von Turnov mit dem Bus...

Ich sah auf. Alle Augen waren auf mich gerichtet. Der Priester war wohl fertig. Ich faltete den Ausdruck schnell zusammen, steckte ihn zurück in die Tasche und folgte der obligatorischen Prozedur: Ich trat ans Grab, nahm eine Schaufel von dem Schlamm, in den sich der Erdhügel neben dem offenen Grab inzwischen verwandelt hatte, und warf ihn hinunter in die Öffnung. Mit einem Platsch landete er auf dem dunklen Sarg.

Ich betrachtete kurz die Inschrift auf dem Grabstein: Erich und Martha Mühlenweg . Erst jetzt fiel mir auf: Der Schriftzug Erich und war nicht exakt im selben Schriftstil gehalten wie der Name meiner Mutter. Doch jetzt war es zu spät, noch etwas zu bemängeln. Ich nahm den Koffer, den ich bei mir hatte, den kleinen Käfig, in dem Ben saß, und trat neben die Grube.

Die beiden anderen Männer folgten meinem Beispiel. Sie traten an die Öffnung, warfen den Schlamm hinunter auf den Sarg und kamen dann auf mich zu. Der vordere streckte mir die Rechte entgegen. Doch ich erhob abwehrend meine Hand und schüttelte den Kopf. In der Anzeige hatte ich ausdrücklich geschrieben: Von Beileidsbekundungen am Grab bitte ich höflichst abzusehen. Der Mann wirkte irritiert, wusste kurz nicht, wohin mit seiner Hand, und trat dann verlegen zur Seite.

Eine Weile standen wir drei schweigend da, während sich ein gelber Bagger durch den Schlamm auf uns zu wälzte. Ich wollte wissen, ob es noch irgendwas zu tun gab. Doch der Priester nickte mir nur kurz zu und ging dann los. Der Ministrant machte einen Satz, um mit dem Priester Schritt zu halten. Dann verschwanden die beiden im Regenschleier. Ich war erlöst.

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