René Struve - Der Facebook-Vater

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Am 20. Februar 2017 sieht er seine fünfjährige Tochter zum letzten Mal. Seine getrennt lebende Frau holt sie bei ihm ab, am nächsten Tag sind beide verschwunden. Zurück bleiben ein ratloser Vater und der gemeinsame Sohn. Seine Frau ist nicht mehr zu erreichen, auf keinem Weg, und von seiner Tochter gibt es kein Lebenszeichen. Er geht den wenigen Spuren nach, die er findet: Sie führen ihn nach England und nach Polen – dorthin, von wo seine Frau stammt und wo er nun beide vermutet.
Ihn quält die Ungewissheit und die Frage, warum er die Warnzeichen, die es gab, ignoriert, warum er stillgehalten hat? Vielleicht, weil es gerade in dieser Zeit wieder aufwärts mit der Familie ging: Die Prognosen der Behörden waren gut, und ein gerichtliches Verfahren wurde eingestellt. Doch bei seiner Frau überwog offenbar die Furcht, sie könne nach dem Sohn, der immer beim Vater bleiben wollte, nun auch die Tochter verlieren.
Zurück bleibt ein Vater vor den Trümmern seiner Familiengründung, mit dem verzweifelten Versuch, Scherben zusammenzufügen und die Geschwister wieder zusammenzubringen.

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„Warum nehmen Sie Ihren Sohn nicht einfach mit?“, fragte mich mein Anwalt, dieser überteuerte Scharfmacher. Auf seiner Visitenkarte stand „Mediator“ und „Anerkannter Streitschlichter“, aber er war das genaue Gegenteil: ein Scharfmacher. Wer einen aggressiven Anwalt will und außerdem noch viel Geld hat (Stundensatz zweihundert Euro, abgerechnet im Fünfminutentakt), der mag bei ihm richtig sein. Ich will ihn nicht schlechtmachen, Anwälte wie ihn muss es auch geben, beispielsweise, wenn einem das Wasser bis zum Hals steht und der Druck der Gegenseite übermächtig wird. Dann kann es sein, dass man jemanden braucht, der einen mit überzeugendem Auftreten und rhetorischer Finesse raushaut, aus was auch immer.

Rückblickend aber denke ich, ich war bei ihm falsch. Und meine Tochter, soll ich die vielleicht opfern?, hätte ich ihn fragen sollen, als er mir vorschlug, meinen Sohn zu mir zu nehmen.

Deine Rechte und Bedürfnisse kamen viel zu kurz, und sie kommen es bis heute. Ich hoffe, du lernst damit umzugehen und hältst durch, bis du älter bist. Dann kann dir niemand mehr sagen, was du zu tun hast. Dann bestimmst du, was du willst. Wo du sein willst. Zu wem du willst. Vielleicht haben wir dann noch ein paar gute gemeinsame Jahre. Das wäre mein größter Wunsch.

Ich hörte zu viel auf andere, auf den Anwalt, auf Berater, Pädagogen, Experten. Rat ist gut, aber Entscheidungen trifft man alleine. Und die Konsequenzen aus den Entscheidungen muss man tragen -, muss sie ertragen können. Und wie weit die Entscheidungen reichen, das muss einem bewusst sein. Ist es einem nicht bewusst, sollte man besser nichts entscheiden. Alles, was man auf diesem wackligen Fundament beschließt, kann nur falsch sein. Und jetzt sehe ich die Strafe, die darauf folgt: die eigene Tochter erst in Jahren wieder und vielleicht - wer weiß das schon - nie wieder zu sehen. Ich habe die Strafe verdient, aber du bist mitbestraft, und das hast du nicht verdient. Du, die immer die Familie als Ganzes behalten wollte.

„Ich mag Mama, ich mag Papa, die alte Oma, die Polen-Oma, die Betreuerinnen in der Kita ...“ - du hast alle aufgezählt und gehofft, dass dieses Gefüge zusammenbleibt, dass alles so bestehen bleibt, wie es ist. Wieso war mir dein Wunsch nicht Befehl? Wieso glaubte ich, mehr für meine Rechte (was immer das sein mag), als für deine Wünsche kämpfen zu müssen?

So hörte ich auf den Anwalt, nahm Domi mit und ließ dich zurück. Verrat an deiner Seele. Tränenreiche Abschiedsszenen, Geschrei und Gezeter, wenn wir, Domi und ich, nach Krefeld zur alten Oma fuhren, wo wir jetzt lebten. Du wolltest mit, unbedingt. Wir ließen dich zurück. Am nächsten Tag würden wir ja wieder da sein. Bis dahin würdest du es schon aushalten, dachten wir. Hast du ja auch. Es wurde ja auch alles irgendwann wieder etwas besser, die neuen Dinge spielten sich ein, jeder wusste, wo sein Platz war. So schien es. Bis auf deine Mutter. Die hatte ihren Platz verloren. Jetzt versucht sie für dich und sich einen neuen zu schaffen, tausend Kilometer entfernt. Ich hoffe, sie weiß, was sie tut und kann dich beschützen. Ich konnte es nicht.

„Können Sie Ihre Kinder schützen?“, fragte mich eine Jugendamtsmitarbeiterin. Domi: ja; Jul: nein, muss die Antwort lauten. Was den Schutz meiner Tochter betrifft, habe ich versagt. Eine so schlechte Ehe zu führen, dass man nicht mehr weiß, wo einem der Kopf steht, ist keine Entschuldigung. Ausreden zählen nicht. Gegenüber seinen Kindern darf man nicht versagen. Und über die Ehe möchte ich nicht reden. Diese Groham-Ehe, wie ich sie nenne. Und Groham steht für: großer Haufen Mist.

Die Erinnerung an diese Zeit wird auch bei dir noch vorhanden sein, tief im Innern. Da sind die ersten Verletzungen deiner Seele, schon so früh; vielleicht machst du einmal eine Therapie und arbeitest alles auf, das liegt bei dir. Und die beste Therapie, die wäre, wenn wir wieder zusammen wären. Den ganz normalen Alltag lebten. Diese Normalität, die in unerreichbare Ferne gerückt ist. Was gäbe ich dafür, sie wiederzubekommen!

3

Mit an deine Mutter denken wollte ich, sie mit einbeziehen, dass auch sie mitkommt bei den Veränderungen, die sich ergaben; sie steuern wollte ich, aber deine Mutter ist nicht zu steuern, nicht mit einzubeziehen. Was ich ihr im Vertrauen gab, hat sie genommen. Zurückgegeben hat sie nichts. Genommen hat sie. Dich.

Zum Beispiel dein Kinder-Reisepass: Da du bei ihr lebtest, habe ich ihn ihr gegeben. Hätte ich das verweigert, hättet ihr zum Beispiel nicht so einfach mit dem Flugzeug das Land verlassen können. Sie hätte sie mit dir zur Stadtverwaltung gehen können, um einen neuen zu beantragen. Aber es hätte gedauert, und diese Zeit hätte vielleicht gereicht, um den Entschluss zur Ausreise vielleicht noch einmal zu überdenken. Und das Aufenthaltsbestimmungsrecht habe ich für dich nicht beantragt, weil ich einen Gleichstand herstellen wollte: Jedes Elternteil kümmert sich um ein Kind, jedes trägt Verantwortung, und die Kinder können sich häufig sehen und Zeit miteinander verbringen.

Dass meine Pläne nicht funktioniert haben, wem erzähle ich das? Du wirst es am besten wissen, du hast sie am eigenen Leib erfahren: die schmerzlichen Auswirkungen meines Scheiterns. Ich hoffe, du überstehst das alles. Bist stark genug geworden.

In den letzten Monaten hattest du dich weiterentwickelt: körperlich, geistig, viel Selbstbewusstsein. Nach außen zumindest. In der Kita wurdest du Gruppensprecherin! Das war ein Moment, da sah ich dich plötzlich mit anderen Augen: nicht mehr nur als das Kleinkind, das man vor der Welt schützen muss. Nein, als jemand, der beginnt, sich die Welt zu erobern.

Zeitgleich wurde Donald Trump Präsident der USA. Wenn das kein Zufall ist ... Vielleicht hättet ihr tauschen sollen: Trump Gruppensprecher in der Kita und du Präsidentin der Vereinigten Staaten? Wenn ich mir diesen Trump so betrachte, könnte das Sinn ergeben.

Oder war das nur eine noch brüchige Fassade? Du hast so viel gemalt in dieser Zeit, Bild um Bild um Bild ... Prinzessinnen kamen darin vor, schnelle Pferde und wehrhafte Burgen. Man muss kein Psychologe sein, um darin zu lesen: Ein beschützte Prinzessin wolltest du sein. Wie gerne du dich verkleidet hast! Als Elsa. Mit Pferden und Einhörnern warst du per du. Deinen letzten Geburtstag hast du auf einem Ponyhof gefeiert. Es kamen nur wenige Gäste, aber du warst glücklich, dass du reiten durftest. Ich seh dich noch auf dem Rücken des Ponys, strahlend über das ganze Gesicht.

Wo du jetzt bist, gibt es da auch Ponys? Bestimmt. Bist du beschützt, kümmert sich jemand um dich? Muss ich mir Sorgen um dich machen? Wenn doch nur eine Nachricht käme! Vielleicht, wenn du in die Schule kommst, das Internet und Facebook entdeckst, vielleicht dann sind wir wieder in Kontakt. Ich hoffe darauf, bete dafür -, ich, der U-Boot-Christ, wie mich ein Pfarrer einmal nannte, weil ich zu jenen zähle, die nur zu Weihnachten und Ostern in der Kirche auftauchen. Immerhin weiß ich jetzt, warum es Kirchen gibt: wegen der stillen Einkehr, die man dort halten kann. Wegen der Botschaften und Grüße, die ich von dort an dich sende.

Manche deiner zuletzt gemalten Bilder sind abstrakt. Farben- und formenstark. Eines erinnert mich an Franz Marc: Kämpfende Formen. Auch in deinem Bild ist Kampf, Rot und Schwarz und alle möglichen anderen Farben, nichts ruht, alles bewegt sich, ist aufgewühlt, ein Spiegel deines Inneren. Das Bild scheint von einem Erwachsenen zu sein, nicht von einer Fünfjährigen.

Wie die Frau im Kiosk immer schmunzelte, wenn du, als Elsa verkleidet, hereinkamst. Zwei oder drei Kleinigkeiten aus der Süßigkeitenbox presstet du mir immer ab: nein, ihr mir - du und dein Bruder. Wie gern ließ ich mich erpressen. Die Frau im Kiosk, deren Freund keine Kinder will. Und ich sehe doch, wie gerne sie welche hätte. Vermutlich am liebsten so eines wie dich.

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