Stellen Sie Telefone mit Kabel als RechtshänderIn auf die linke Seite, damit Sie sich aufrecht und gerade halten können, wenn Sie sich Gesprächsnotizen machen.
Wenn Sie zur Ergonomie weitere Unterstützung und Informationen suchen, stehen Ihnen zahlreiche AnsprechpartnerInnen zur Verfügung. Angefangen mit der Arbeitssicherheit, über Genossenschaften bis hin zu den Krankenkassen, die alle zahlreiche Angebote machen (bis hin zu Messungen). Auch in der Literatur und dem Internet werden Sie schnell zahlreiche weitere Anregungen und Richtlinien finden. Eine gute Investition ist sicher ein Hygrometer, um Temperatur und Luftfeuchtigkeit eindeutig im Blick zu haben. Erwarten Sie nicht, dass andere sich für Sie Gedanken machen und aktiv werden (denn dann sind Sie verlassen). Aus meiner Erfahrung spielt nämlich die Welt der Ergonomie eher keine als eine bedeutsame Rolle in der quantitativen Galaxie. So ist der angestrebte Architekturpreis für das Bürogebäude oft wichtiger als die optimalen Arbeitsbedingungen für die darin tätigen Menschen.
2.1.2 Die Welt der Energie
Wer schnell sein will und eine hohe Geschwindigkeit lange halten möchte, benötigt neben idealen Rahmenbedingungen (siehe Ergonomie) viel Energie. Die ist zur Aufrechterhaltung entsprechend immer wieder neu sicherzustellen. Wie oben schon beschrieben, bietet Sauerstoff den wichtigsten Brennstoff für unseren Körper und unser Gehirn. Nachdem wir uns dazu unsere Atmung genauer angesehen haben, folgt im nächsten Schritt die Ernährung und schließlich das Thema Schlaf.
Ein Blick auf die Atmung bedeutet, sich mit zwei zentralen Themengebieten zu befassen. Zum einen mit den Eingangskanälen und zum anderen mit den Füllräumen für die Luft. Zur Luftaufnahme stehen uns zwei Wege zur Verfügung, die wir als Mund- und Nasenatmung bezeichnen. Leider denken viele Menschen, der Mund sei der optimale Weg einzuatmen. Der Mund bietet aber keine feinen Härchen zum Filtern von Staubpartikeln an und feuchtet die Luft nicht so an, wie es über die Nasenatmung möglich ist. Zusätzlich wird die Luft noch angewärmt. Gehen Sie mal bei Minustemperaturen joggen und nehmen einen tiefen Luftzug über den Mund und Sie werden den Unterschied deutlich spüren. Die genannten Punkte sprechen insgesamt für die Nasenatmung, weil wir so den Stimmapparat schonen, der heute sicher ein wichtiges Arbeitsinstrument ist. An diesem Punkt folgt dann häufig der Einwand, aber mehr und schneller bekomme ich doch über die Mundatmung Luft. Schneller vielleicht, mehr allerdings nicht. Schneller dadurch, dass wir flacher atmen oder eben nur in die Brust und damit verkürzt. Dadurch nehmen wir zugleich nur ca. die Hälfte der Luftmenge auf, die unser Körper verarbeiten kann. Weniger Luft gleich weniger Sauerstoff und weniger Energie. Wir wissen sogar, dass die immer schnellere und flachere Atmung zur Bewusstlosigkeit führen kann, weil trotz erhöhter Schnelligkeit viel zu wenig Sauerstoff in den Körper gelangt (Hyperventilieren). Mundatmung ist also in der Regel eng mit einer Brustatmung verbunden und damit, dass der Bauch flach bleibt, die Brust sich hebt und häufig noch die Schultern hochgezogen werden. Dadurch wird die Körperhaltung mit flachem Bauch und angehobener Brust noch verstärkt. Diese Atmung passt natürlich in die quantitative Galaxie, in der die Optik, das Image oder die Schönheitsideale wichtiger sind als die Qualität der Atmung bzw. Sauerstoffversorgung. Sonst hätten sich früher die Damen bestimmt nicht in extrem enge Korsagen und Korsetts zwängen lassen und es würde heute nicht immer wieder heißen: Bauch rein und Brust raus. Für unseren Umgang mit der Atmung und unserem Leben gibt es die passende Weisheit: „Wir leben wie wir atmen, schnell und oberflächlich.“ (unbekannter Urheber)
Nun wird es Zeit, sich noch einmal an die Ergonomie zu erinnern. Viele der Empfehlungen zielen darauf ab, optimal atmen zu können. Wichtige Voraussetzung dafür ist, Platz für einen sich ausdehnenden Bauch zu haben. Über die Nase einatmen führt dann fast automatisch zu intensiver Bauchatmung. Wer weiter den Bauch einzieht, sollte sich meiner Meinung nach besonders schnell mehr Zeit für das Training seiner Atmung nehmen. Bevor Ihnen das folgende Schaubild alle wesentlichen Punkte auf einen Blick vorstellt, noch eine Ergänzung. Wodurch strömt eigentlich die Luft in unseren Körper? In meinen Seminaren erkläre ich diese Frage mit einer Geschichte aus der Meereswelt. Auf Riffen leben Fische, die sehr erfolgreiche Jäger sind, ohne dass sie besonders gut schwimmen können. Sie gelten sogar als plump. Dafür sind sie besonders gut getarnt, haben eine Art Angel-Attrappe am Kopf und ein riesiges Maul. Wenn sich nun die Beute ihrem künstlichen Köder nähert, brauchen sie nur noch ihr riesiges Maul schnell aufzureißen. Die Beute wandert so automatisch in den Magen. Sie wird eingesaugt wie unsere Luft zum Atmen. Nur reicht bei uns nicht das Maulaufreißen, um die Atemluft einzusaugen, dafür sorgt unser Zwerchfell. Es ist eine Art Muskel-Sehnen-Platte, die zwischen Brust und Bauchhöhle liegt und genauso beständig arbeiten sollte wie unser Herz. Durch eine Art Spannungsvorgang nach unten entsteht die Sogwirkung und Luft strömt in unseren Körper. Durch eine Art Erschlaffen oder Sich-wieder-Heben kehrt das Zwerchfell in seine Ausgangsposition zurück. Dieser Rhythmus sorgt für unser Ein- und Ausatmen.
Wer neben dem Sauerstoff noch weiter Energie tanken möchte, kommt um das Thema Ernährung nicht herum. Körperliche und geistige Leistungsfähigkeit sind unmittelbar damit verbunden, womit und wie wir unseren Körper bzw. vor allem unsere Bakterien im Darm füttern. Leider existieren für mich heute ähnlich viele Ernährungsempfehlungen und -philosophien wie es Menschen gibt. Deshalb habe ich mich dafür entschieden, Ihnen an diesem Thema zu zeigen, wie schnell das Leben ganz einfach sein kann, wenn wir uns darauf einlassen, komplizierte Dinge auf die wesentlichen Punkte zu reduzieren. Bevor ich dazu komme noch ein Vor- und Hintergedanke. Hinter dem Thema Ernährung stehen in der heutigen Zeit genauso wirtschaftliche Interessen, wie mit Krankheiten, Medizin und Nachrichten Geld verdient wird. Nicht der wahre oder bekannte Wert der Sache steht dadurch oft im Vordergrund, sondern ökonomische Überlegungen. Ansonsten würde z. B. über das Thema Diät keine Zeile mehr geschrieben und verdient werden. Bekannt ist, dass eine deutliche Reduzierung der Nährstoffe dazu führt, dass unser Körper lernt, sich auf Zeiten mit weniger Nahrung einzustellen. Dies macht er, indem er, seine Fähigkeit Nahrung in Fettdepots umzuwandeln, perfektioniert. Im Neandertal hat uns diese Strategie unser Überleben gesichert. In der heutigen Zeit ist sie dagegen für viele eher ein Fluch und bekannt als Jo-Jo-Effekt. Die Empfehlung für unsere Zeit lautet daher: Stellen Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten Stück für Stück folgendermaßen um:
Sorgen Sie regelmäßig für genügend Flüssigkeit. Mancher Kopfschmerz braucht keine Pille sondern einfach nur Wasser und die Ursache (nicht nur das Symptom) kann behoben werden.
Essen Sie vielfältig und vielseitig. Einseitigkeit und Monokulturen schaden der Natur genauso wie unserem Körper. So gibt es inzwischen Menschen, die gewaltige Mengen an Energie zu sich nehmen und trotzdem zu verhungern drohen.
Essen Sie Nahrungsmittel, die möglichst wenig vorbehandelt und vorverarbeitet sind. Auf alles, was mehr als 3-5 Zusatzstoffe hat, einfach weitgehend verzichten. Übrigens inzwischen eine der ersten Maßnahmen, wenn bei Kindern und Jugendlichen AD(H)S (eine Aufmerksamkeitsstörung) diagnostiziert wird, weil einige Zusatzstoffe als Auslöser unter Verdacht stehen.
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