1 ...8 9 10 12 13 14 ...39 Obwohl …. wenn die moderne Obrigkeit in deutschen Farmlanden heutiger Zeit etwas partout nicht will, bereitet auch sie Gesetzesänderungen erst mal heimlich vor, unauffällig, z.B. in Brüssel, beschließt sie unauffällig, verpackt sie dann in harmlos erscheinende kleine Büchlein mit grünen Schleifchen und verkauft ihren Inhalt pauschal als gemeinnützig. Lesen tut das sowieso kaum einer. Wer es wagt, Teile Ihres Inhaltes in Frage zu stellen, wird verdächtigt, nicht auf dem Boden des Gesetzes zu stehen. Ganz pauschal und tunlichst nicht konkret im Detail, es soll ja möglichst nach konspirativen Aktionen von Staatsfeinden aussehen. Schaute man genauer hin, würde die Zielrichtung auffallen, die nämlich bei den Gesetzeshütern viel undemokratischer ist, als beim Frager. Aber Pssst, hier wird der Finger auf einen wunden Punkt gelegt!
Ist so etwas Ähnliches wie auf der Farm der Tiere auch unter den menschlichen Gesellschaften heutiger Zeit denkbar? In dem TV-Film "Die Welle" wird in einem Experiment aufgezeigt, wie schnell einem eigentlich antiautoritär eingestellten Lehrer die Gruppendynamik entgleiten kann. Wenn jemand bestimmte Urinstinkte zu wecken imstande ist - und sei es nur unbeabsichtigt - kann das leicht zum Aufflammen von faschistoiden Verhaltensweisen führen. Im Film bedurfte es dazu nicht einmal eines bösen Despoten. Was so harmlos mit Begriffen wie Gemeinschaft, Gesellschaft und Freundschaft begann, führte bald zur Drangsalierung Andersdenkender.
Die bundesdeutsche Wirklichkeit ist vor derartigen Gefahren wohl auch nicht gefeit, dachte der welterfahrene Mandamo, der gerade von einer Reise aus einem Land mit nur scheinbar freiheitlicher Grundordnung nachhause kam. Es gibt noch eine Menge Staaten dieser Art, die sich zwar demokratisch nennen, wo aber nur eine Einheitsmeinung geduldet wird.
Ist es bei uns wirklich viel anders? Der hier so hoch geschätzte Pluralismus der Informationen ist auch bei uns nur Makulatur. Wer hier z.B. infrage stellt, ob der momentane Klimawandel auf lange Sicht gesehen wirklich was ungewöhnliches ist und - vor allem - ob er menschengemacht ist, der wird hier verunglimpft. Die freie Meinungsäußerung wird hier auf andere Weise behindert.
Wird das in künftigen Geschichtsbüchern nur als unwichtige Fußnote einzustufen sein? Nein! Die öffentliche Meinung zu dieser gewaltig hochgeputschten Klimafrage ist wichtig. Denn sie prägt den Zeitgeist unserer Tag und ist Treiber vieler falscher Denkrichtungen und Fehlentscheidungen. Falsche Berater zimmern daraus falsche Empfehlungen. Und diesen folgt die Politik mit Überreaktionen. Dass nahezu alle anderen Staaten der Welt unserer deutschen Klimahysterie nicht folgen wollen, ist keineswegs Egoismus, sondern Realismus.
Als Mandamo in Berlin von der S-Bahn auf den ICE umstieg und zwischenzeitlich noch etwas Zeit hatte, sah er vor dem Kanzleramt eine Demo gegen Atomkraftwerke. Deren Ziel war es angeblich, friedlich und rein menschenfreundlich für "Interessen des Volkes" zu "kämpfen". Auf den Transparenten standen aber spezielle ideologisch motivierte Ziele, welche "das Volk" nur zu kleinen Teilen richtig findet. Das intolerante und militante Diskutieren und Auftreten einiger Demonstranten verriet vor allem radikal-fanatische Sonderinteressen. Also etwas ganz anderes. Dabei war ein bedrohliches Glimmen zu sehen, das nur mühsam versteckt wurde. Bei unzähligen anderen Demos dieser Art über viele Jahre hinweg war es ebenso und oft noch schlimmer. Aus diesem gefährlichen Dunstkreis kamen fanatisierte Terroristen, die Anschläge auf Bahngleise verübten, wo später Castorbehälter drüber rollen sollten. Das Volk war den Übeltätern so was von egal.
Die Autobahn A44 - ein Drama in tausend Akten
Sofort nach Öffnung der innerdeutschen Grenze erkannte jeder - so gut wie jeder - dass ein neuer Verkehrsweg zwischen Kassel und Eisenach dringend notwendig war und er eilig auf den Weg gebracht werden müsste.
Liebe Leser, zur Beschreibung der folgenden brisanten Dinge muss der Autor nochmal markant in die literarische Form der Grimmschen Märchen wechseln. Denn auch fast drei Jahrzehnte später, könnten es manche der nach Grenzöffnung regierenden Gottkönige noch fatal finden, wenn bekannt würde, wie holprig seinerzeit der Start der A44-Planung anlief. Einige würden sich nur ungern an ihre eigenen schweren Versäumnisse erinnern lassen. Besonders die zwischen grün und rot schwankenden Lenker könnten vielleicht ihren Groll nur mit Mühe beherrschen, wenn sie darüber Berichte lesen würden, die nicht ausdrücklich als Märchen bezeichnet werden.
Es gab sich zu der Zeit, als Eichels Hans Statthalter und Fischers Joschka Landpfleger in Hassia waren, dass ein Untertan dieser obersten Kameltreiber, so unbotmäßig war, ohne Abwarten besonderer Befehle seiner Karawanenführung, damit zu beginnen, erste Linienkonzepte für einen neuen Verkehrsweg zwischen zwei großen Oasen zu konzipieren und auf Pergament festzuhalten. Gleich nachdem sich der Sandsturm gelegt hatte, der nach dem Fall langer Mauern am Ostrande des Reiches aufgewirbelt war und plötzlich viele Karawanen durch die nun offene Grenze hindurchbrachen, hatte er damit begonnen. Wenngleich auch erst mal außerhalb der Zelte seiner Scheichs, nämlich direkt an den neu geöffneten Durchgangswegen.
Trotzdem waren die Konzepte schon Anfang 1991 fertig und wurden intern nach oben weitergeleitet. Natürlich erst mal inoffiziell und sehr vorsichtig. Weil Dienstwege oft mit vielen Minen gespickt und ziemlich gefährlich sind. Brisante Botschaften laufen stets über unsichere Wege. Sie müssen sich durch die Amtsstuben von vielen Abschreibern, Umdeutern und Bücklingen in verschiedenfarbigen Uniformen hindurch und hinauf schlingeln wie eine Efeuranke am Wiesbadener Schloß. Ob sie jemals oben ankommen, ist trotz aller Bemühungen immer ungewiss.
Nun, wie kann ein untertäniger Erfüllungsgehilfe überhaupt davon berichten, ohne hernach ins dunkelste Burgverlies zu kommen? Eigentlich gar nicht! Aber ein Mäuschen, das davon aus sicherer Quelle gehört hat, kann davon was weiterpiepsen. Wie ein investigativer Journalist, der davon Wind bekam, dass die Geschichten und vor allem deren Hintergründe von vielem, was hier noch erzählt wird, veröffentlicht gehören. Zunächst im Mäusekino, ins große TV kam das nie.
Dem Vernehmen nach haben die Konzepte damals erst mal weniger zur Ermunterung geführt, um so mehr zu Entgeisterung und einem gewissen Erschrecken. Die oberen Fürsten sollen angeblich ausweichend reagiert haben ... Mit verunsichertem Seitenblick auf die befreundeten Fürsten der gerade angeheirateten Fraktion Bündnis-Dingsbumsa-90 sagten sie "sooo einfach und sooo schnell kann man solch eine Jahrhundertaufgabe nicht angehen".
Jedenfalls zeichnete sich alsbald erstaunliches ab. Nachdem alle Ritter der Tafelrunde kontrovers und heftig diskutiert hatten, dankten sie dem Knappen ohne Pferd für das schon recht detaillierte Konzept und wiesen dann darauf hin, dass nun aber noch viele Verfahrensschritte folgen müssten. Dem knight rider war das zwar bekannt, aber dafür gab es ja viele Möglichkeiten. Schnelle und langsame. Für ihn deutete sich hier schon an, dass die Dinge erst mal auf landespolitischen Widerstand stoßen und damit auf die lange Bank geschoben würden.
Nach fast 30 Jahren rückwirkender Betrachtung muss konstatiert werden, dass es nicht nur so gekommen ist, sondern noch schlimmer. Damit war der erste Grundstein gelegt für den späteren Vorwurf, hier sei etwas von Anfang an verschlafen worden. Zu all dem näheres an anderer Stelle, sagt der Autor. Wie ungern ich doch recht behalten habe, denkt heute der damals mit großem Elan und Idealismus eingestiegene Planer Mandamo.
In Hessen regierte nach der Grenzöffnung während des allgemein euphorischen Freudentaumels gerade noch eine schwarzgelbe Koalition unter Walter Wallmann. Ab März 1991 herrschte dann wieder eine rotgrüne Koalition, jetzt unter Hans Eichel und Joschka Fischer. Auch letztere erkannten sicher die Zeichen der Zeit, daher wollten sie nicht unbedingt die Euphorie nach der deutschen Wiedervereinigung öffentlich dämpfen, doch bezüglich der A44-Planung ... wie soll man das sagen ... manch einer würde es heute am liebsten der Vergessenheit überantworten ... eigentlich sollte Gras darüber wachsen. Da käme es ungelegen, wenn nun ein Kamel daher kommt und das Gras abzufressen beginnt.
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