Patrik Bitter - 23 - Und Schnitt!
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Dann machte ich den Schritt. Ich fiel ein Stockwerk und landete mit dem Gesäß auf den glatten Steinfliesen. Ich spürte keinen Schmerz. Die Putzfrau holte umgehend Hilfe und ich wurde sofort versorgt. Ich hatte mir die Lippe oben etwas und unten ziemlich stark aufgerissen und blutete entsprechend. Die Schneidezähne waren leicht abgeschlagen. Ich hielt über die nächsten Stunden die Augen geschlossen. Ich spürte während der Behandlung starke Schmerzen, als ob man mir einen Draht in dem Arm gedreht hätte – es war vermutlich irgendein Katheter und ich nahm wahr, wie ich an der Lippe vernäht wurde. Danach landete ich auf der Intensivstation.
Auch dort ging es verschwächt weiter mit den Wahnvorstellungen. Ich bekam kein Mirtazapin mehr. Obwohl meine Eltern und ich dagegen waren, wurde ich dann in das LVR-Klinikum in Düsseldorf-Grafenberg verlegt. Die Begründung: schwere Depression.
Dort angekommen landete ich auf einer geschlossenen Station. Direkt nach der Ankunft hatte ich ein Gespräch mit dem leitenden Arzt. Ich klagte wiederum über meine Gedächtnis- und Wahrnehmungsprobleme und über die Wahnvorstellungen, die sich aber nur noch in Albträumen niederschlugen. Die Gedächtnisstörungen waren im Krankenhaus zunächst mit der Belastung durch die Operation und der Narkose begründet worden. Für die Ärzte hier war es nun Symptom meiner schweren Depression. Das musste ich so hinnehmen, auch wenn ich nicht davon überzeugt war. Ich bekam ein anderes Medikament namens Seroquel, ein Anti-psychotikum und -depressivum.
Schmerzen hatte ich endlich kaum noch und daran versuchte ich, mich aufzubauen. Doch spürte ich besonders in diesem Umfeld eine riesengroße Leere. Ich hatte überlebt, nur zu welchem Preis? Es fiel mir auch schwer, mir selbst zu verzeihen. Einerseits wusste ich, dass die Geschehnisse im Krankenhaus nicht viel mit meinem wahren Ich zu tun hatten, andererseits fühlte ich mich trotzdem schuldig. Ich schrieb folgendes Gedicht:
Neubeginn (Gedicht Mai 2008)
Der Mensch macht Fehler am laufenden Band,
verliert von Zeit zu Zeit die Kontrolle, gibt sie aus der Hand,
lässt sich von bösen Mächten infiltrieren,
hofft jedoch stets dies zu korrigieren.
Wer seine Schwächen erkennt,
seine Fehler und Missetaten beim Namen nennt,
sich aufrichtig dafür schämt und durch gute Taten Buße tut,
jener hat Kampfgeist und Mut.
Eine neue Chance verdient jeder im Leben,
viele Wesen werden sich dadurch aus ihrer Lethargie erheben,
Licht verteilen, überall,
und am Ende landen in Gottes Hall'.
Gefangen im Kopf,
hängend am Tropf,
der Geist will sich befreien,
doch niemand hört sein Schreien,
surreale Vorstellungen, in jenen ward er fest verschlungen,
trieben ihn in den Sinne in den Wahn.
Er schmiss sein Leben beinahe hin -
man mag es kaum fassen,
sollte er sich dafür hassen?
Eine Lösung wäre das nicht, doch was erwartet ihm beim höchsten Gericht?
Die Atmosphäre auf der Station war äußerst deprimierend – im wahrsten Sinne des Wortes. Ich empfand großes Mitgefühl mit den anderen Menschen hier. Viele hatten einen Selbstmordversuch hinter sich oder litten an so schweren Depressionen, dass sie in der normalen Welt nicht mehr funktionierten. Ansonsten waren sie aber genauso verrückt wie alle anderen Menschen, die ich bis dato kennengelernt hatte. Das Zeitgefühl hatte ich irgendwo im Krankenhaus verloren – ich schaute ständig auf die Uhr im Gang. Hier verging die Zeit kaum. Wie auch?
Es gab absolut nichts zu tun. Auf den Zimmern gab es bis auf eine Spüle, zwei Betten, Schränken und Beistelltischen nichts und im Aufenthaltsraum gab es einige Bücher, Spiele, bei denen die wichtigsten Figuren und Bestandteile fehlten, Puzzle, die nicht mehr vollständig waren, und einen Fernseher. Ich empfand es als sehr perfide, dass die einzigen Male, wo ich mehrere Patienten vor dem Fernseher sitzen sah, „CSI“ und „Deutschland sucht den Superstar“ geschaut wurde. Das interessierte aber keinen der Pfleger oder Ärzte. Mir fehlte auch jeglicher Antrieb und Motivation, denn nach der Erfahrung im Krankenhaus fiel es mir schwer, in irgendetwas großen Sinn zu sehen. Die einzigen Anker am Tag waren für mich die Mahlzeiten, auch wenn das Essen eher unterdurchschnittlich war. Für mich gab es zudem keine rationale Logik, wie ich nach den Erlebnissen 'glücklich' sein können sollte. In den Tagen hier wurde mir nach und nach klarer, dass die Operation weitaus tief greifender war, als wie es mir zuvor dargestellt wurde und dass ich wahrscheinlich immer mit dem Stoma leben müsste. Zudem schwand nach und nach die Zuversicht, dass sich mein Gedächtnis schnell wieder erholen würde.
Gerade in den ersten Tagen muss ich ein krasses Bild abgegeben haben. Bis auf eine Katzenwäsche konnte ich mich nicht zu größeren Reinigungsritualen aufraffen. Mein Gesicht war noch von dem Sturz mit Schrammen und Narben an der Lippe gezeichnet und die abgesplitterten Zähne rundeten das bizarre Gesamtbild ab.
Das Medikament hatte für mich nur zwei spürbare Effekte: Einerseits empfand ich meine Wahrnehmung als stark vernebelt und gedämpft. Der zweite Effekt war großer Hunger. Zu dem Zeitpunkt war das eine sehr positive Nebenwirkung, denn nachdem das Cortison abgesetzt worden war und ich Entwässerungstabletten nahm, zeigte die Waage hier am tiefsten Punkt 42 Kilogramm an.
Mir fehlte eine Aufgabe und ich sehnte mich nach einem Zuhause. Meine Eltern kamen zwar auch hier fast täglich, doch nach knapp zwei Monaten Kliniken war ich es so langsam leid. In den ersten Tagen hatte ich auch noch nachts ein Leck am Stomabeutel, was mich dann zum Duschen zwang. Für mich war das Duschen hauptsächlich ein Hemmnis, weil ich Angst hatte, dass der Beutel sich lösen würde – der Nutzen gegenüber dem Risiko schien mir unverhältnismäßig. Es blieb bei dem einem Unfall und endlich lernte ich auch, die Beutel eigenständig zu wechseln.
Die Erfahrungen und Eindrücke, die ich hier sammelte, gaben mir Einblick in eine Welt, die ich mir ansonsten wohl kaum hätte vorstellen können. Die Gedankenwelt, in der ich nun lebte, war komplett anders als die, die ich bis vor dem Krankenhaus kannte.
Ohne so etwas erlebt zu haben, kann man sich nicht vorstellen, wie dunkel und trostlos ein Geist sein kann. Die anderen Bewohner der Station waren komplett unterschiedlich: Von Jugendlichen bis Senioren, von Schülern bis Professoren – alles war vertreten. Die Einzelschicksale waren alle sehr berührend. Besonders blieb mir jedoch ein Mann in Erinnerung, der bei einem Suizidversuch seinen Arm verloren hatte. Er war sehr groß, dünn und Ende vierzig. Er erzählte davon, dass er eine Familie habe und eine eigene Lotto-Annahmestelle besäße. Es gab keinen greifbaren Grund dafür, dass er nicht mehr leben wollte. Nun war er hier gelandet und als letztes Mittel wurde er mit Elektroschocks behandelt. Ansonsten hörte ich noch etwas, was mich ziemlich schockierte. Einige der Patienten kamen immer wieder hier hin zurück – ich musste es innerlich mit einem Drogensüchtigen, der zum Dealer zurückkehrt, vergleichen. Ich konnte der Art und Weise, wie die Patienten hier behandelt werden, nicht viel abgewinnen. Letztendlich wurden sie nur mit Medikamenten versorgt und es wurde darauf gewartet, dass allein das Wunder bewirken sollte.
Ich hatte in den Tagen viel Zeit zum Nachdenken und Recherchieren. Ich machte mich etwas über Mirtazapin schlau. Es war das Medikament, das ich im Krankenhaus bekommen hatte. Sowohl die Albträume als auch die Wahnvorstellungen nebst Suizidrisiko bei jungen Menschen waren bekannt und dokumentiert. Ich war schockiert darüber, dass man mir das Medikament als „Schlafmittel“ untergejubelt hatte.
Es gab nur wenig Abwechslung auf der Station. Einmal die Woche fand eine Stunde Ergotherapie statt, die aus Kreuzworträtseln und anderen Beschäftigungstechniken bestand. Tagsüber ging ich unzählige Male den Gang auf und ab, um so langsam wieder in Bewegung zu kommen. Die Station konnte ich nur in Begleitung meines Vaters oder meiner Mutter selten verlassen. Es gab auf der Rückseite des Gebäudes einen kleinen eingezäunten Park, in den wir auch einige Male gingen. Ich war immer noch recht schwach und gerade das Treppensteigen war problematisch. So stolperte ich im Garten in Begleitung meines Vaters und schlug recht heftig auf. Das Resultat war ein Nasenbeinbruch.
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