Manchmal bezogen sie ihn ein, ließen ihn teilhaben. Doch wenn er sich nahm, was er wollte, reagierten sie aufgeregt und wurden aufdringlich, was ihm nur lästig war.
Eines Tages, er mochte fünf oder sechs Jahre alt gewesen sein, entdeckte er in der Nähe des Deiches drei Kinder, die eine Bretterbude bauten. Er verließ seinen Posten, seine Pirsch, und zimmerte wie sie, suchte Holz, Nägel und mehr auf der nahegelegenen Baustelle, ein altes Sofapolster, eine Lampe und alles, was man brauchte, um zwischen den knorrigen Stämmen einer verwachsenen Hainbuche ein Nest zu schaffen. Die Münzen, die ein Junge auf eine Kiste gelegt hatte, nahm Yosy an sich. Der Andere wurde unwirsch, doch Yosy gab das Geld nicht zurück. Vielmehr machte er, als die Hütte fertig war, einen Haufen in die Mitte, ganz intuitiv, wie selbstverständlich, mit dem überraschenden und nie vergessenen Effekt, dass die anderen verschwanden und er die Hütte in Besitz nehmen konnte, sich das Nest zueigen machte.
Yosy lag im Stroh, neben diesem ersten Haufen im Stall. Und der stank. Kein Wunder, bei dieser Kost, sein Haufen war süßlich scharfe Fäulnis, nach Zimt und Rotte duftende Verwesung. Und zugleich war es der Duft seiner Kindheit. Es war derselbe Duft, der allabendlich von jenseits des Deiches ins Haus wehte, der Duft, mit dem er eingeschlafen war. Ein süßer Duft ...
Diesmal träumte er. Von Nestern und Hütten und einem leichten, ja schwerelosen Körper, von der Stille und Weite einer Urwelt ohne Menschen, bis ihn plötzlich der Schrei Angst wie eine Keule traf.
Yosy war schlagartig wach.
Es dämmerte, die Vögel schimpften, aber der Schrei war der Schrei einer Kopftuchfrau gewesen, die in der geöffneten Schiebetür stand.
»Scheiße!«, hatte sie geschrien, richtig gebrüllt hatte sie, und nicht aus Angst, sondern wütend.
»Frauke, guck dir ma' die Sauerei an!«
Frauke, ebenfalls mit Kopftuch, kam, guckte und sagte nur: »Kanner Schatt mach'n!«
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