Hinter einer Wand aus karminroten Rosen schaute ein Männerkopf hervor. Der Bote lächelte mich freundlich an. »Frau Bea Wozniak?«, wollte er wissen.
»Ja«. Ungläubig schaute ich auf den riesigen Strauß und überlegte schnell, von wem er stammen könnte. Der Bote reichte mir die Blumen, ich unterschrieb und schon war er wieder weg.
Majid sah mich mit unschuldigem Blick an, aber mir wurde klar, dass er dahintersteckte. Der Strauß war so opulent, dass ich erst mühsam nach einer passenden Vase fischen musste, um die prächtigen Blumen mit Wasser zu versorgen. »Sie sind wunderschön, Liebling!«
Ich bedankte mich mit einem leidenschaftlichen Kuss. Er lächelte verschmitzt, wie ein Bub, der einen Streich ausgeheckt hat, nahm aus seiner Hosentasche ein rotes, samtenes Schächtelchen und übergab es mir. »Bea, du bist die Frau, mit der ich in Zukunft mein Leben teilen möchte. Willst du meine Frau werden?« Seine Augen schauten mich erwartungsvoll an.
Ich zögerte einen Augenblick, bis ich meine Sprache wiederfand. Mein Herz pochte vor Aufregung. Meine Finger zitterten, als ich die Schatulle öffnete, einen goldenen Ring mit einem großen Brillanten herausnahm und auf meinen linken Ringfinger schob. Überglücklich schmiegte ich meine Arme um seinen Hals und überwarf ihn mit zärtlichen Küssen. Ich sagte »Ja«.
Irgendwie ging mir das alles doch viel zu schnell, aber mir wurde klar, dass mit diesem Mann alles anders war. Unkonventionell, aufregend, ich wollte diesen Zauber nicht zerstören. Mein wunderbarer Mann zeigte Verständnis für meine Bedenken. Er wartete geduldig, bis ich mich mit dem Gedanken, doch so schnell zu heiraten, schließlich angefreundet hatte und wir gemeinsam zum Standesamt gingen, um die Formalitäten zu besprechen. Natürlich mussten eine Menge Dokumente für mich und für ihn besorgt, Übersetzungen in Auftrag gegeben werden, aber wir waren beide zuversichtlich – wir taten das Richtige.
Wir konsultierten einen Imam, der uns von Majids Studienfreund empfohlen worden war. Der alte Mann war freundlich und gab mir Auskunft auf alle meine Fragen in Bezug auf die traditionelle islamische Trauung. Majid schlug mir vor, seinen Glauben anzunehmen, damit wir, wie er sagte, eine richtige islamische Ehe führen könnten. Ich bat ihn um Bedenkzeit. Ich wusste nicht viel über seine Religion, so schnell wollte ich mich dann doch nicht entscheiden. An den folgenden Abenden las ich zu Hause auf dem Sofa die deutsche Qur'an-Übersetzung. Ich wollte mehr über die fremde Religion erfahren, wollte mir ein Bild verschaffen, sehen, was auf mich zukäme, wenn ich Majids Vorschlag annehmen würde.
In den kommenden Wochen stellte ich meinen orientalischen Schönling meiner Mutter und meinem Stiefvater vor. Eines Sonntags brachte ich ihn einfach so, ohne die beiden vorher zu informieren, mit zum Sonntagskaffee. Sie gaben sich ihm gegenüber dezent zurückhaltend, aber durchaus freundlich. Stiefvater taxierte meinen Neuen mit nachdenklichem, durchdringendem Blick. Mutters Gesicht verriet, dass sie ihn offenbar attraktiv fand. Bei Kaffee und Kuchen brillierte Majid mit gepflegter Unterhaltung und erzählte exotische Anekdoten aus seiner Heimat, was vor allem bei meiner Mutter seine Wirkung nicht verfehlte. Jan dagegen blieb kühl und zurückhaltend.
Beim zweiten Sonntagsbesuch verrieten wir lächelnd unsere Heiratsabsichten und stießen auf offenkundige Ablehnung. Das war zu erwarten. Also unternahm ich mit meinem Liebsten gleich nach dem Mittagessen einen ausgiebigen Spaziergang, um meinen Eltern Zeit zu geben, den Schock zu verarbeiten.
Irgendwann gaben sie uns mehr oder weniger freiwillig ihren Segen. Natürlich musste ich erst einmal meine skeptischen Eltern von der Richtigkeit meines Vorhabens überzeugen. Aber so richtig glücklich wirkten sie nicht. Ich nahm es hin. In meiner leicht naiven, unschuldigen Art dachte ich, das wird schon alles. Natürlich.
Kapitel 3
Offenbach, Oktober - November 2022
Beflügelt von meinen Gefühlen gab ich alles, um mein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Wir sammelten Papiere, rannten zu Behörden und Konsulaten, ich ließ mir einen neuen Pass ausstellen und zusätzlich einen Identitychip einpflanzen. Nichts war für uns in dieser turbulenten, aber glücklichen Zeit zu schwer. In der knappen Freizeit las ich Bücher und Reiseprospekte, die ich auf die Schnelle über Jordanien aus dem Internet herunterladen konnte. Ich las mit vor Aufregung geröteten Wangen. In Gedanken befand ich mich schon in der faszinierenden Welt aus Tausend und einer Nacht. Mein orientalischer Prinz lag nur eine Armlänge neben mir auf dem Bett und lächelte mich geheimnisvoll an. Ich konnte es kaum erwarten, diese Welt aus nächster Nähe zu erkunden. Ich war der glücklichste Mensch auf Erden. Wenn ich nur geahnt hätte, was mir alles noch bevorstand.
Ich kündigte im Büro. Als ich den Kollegen meine Pläne mitteilte, stieß ich auf ungläubige und entsetzte Gesichter. Niemand hat mich verstanden. Jonas, mein Chef, bat mich in sein Büro, schaute mir tief in die Augen und fragte, ob es mein Ernst sei. Und ob es das war! Warum versteht mich denn keiner? , fragte ich mich verständnislos und seufzte leise. Die sind intolerant und philisterhaft, sagte ich mir. Ich nahm meinen restlichen Urlaub und verabschiedete mich erleichtert. Endlich frei!
Nun waren alle notwendigen Unterlagen zusammen. Endlich! Wir konnten heiraten. Zuerst heirateten wir nach den Gesetzen des Islams. Zwei Bekannte von Majid boten sich als Trauzeugen an, was wir mit Freude annahmen. Der Imam wurde einbestellt und fragte mich in gebrochenem Deutsch, ob ich Majid aus freiem Willen, ohne Zwang, heiraten möchte und ob ich auf die Brautgabe verzichten möchte, was ich mit einem Kopfnicken bejahte. Dann wurde ein Ehevertrag aufgesetzt. Majid erklärte mir, dass ich mir keine Sorgen machen bräuchte, es wäre reine Formsache, die nur für seine Familie wichtig sei. Die Zeremonie war enttäuschend, ich hatte mir meine islamische Hochzeit etwas romantischer vorgestellt. Der Imam sprach monoton über die guten und schlechten Zeiten in der Ehe, natürlich auf Arabisch, ich verstand kein Wort. Er gab uns freundlich ein paar gute Ratschläge mit auf den Weg und ging nahtlos zur eigentlichen Eheschließung über. Wir wurden dreimal gefragt, ob wir die Ehe ohne Zwang und aus freiem Willen eingehen möchten, was wir beide dreimal bejahten. Nun erklärte er uns offiziell zu Ehefrau und Ehemann. Wir und die beiden Zeugen unterschrieben die Heiratsurkunden, die der alte Mann uns anschließend feierlich übergab. Der Imam segnete uns mit einem freundlichen Lächeln und wünschte uns alles Gute für unsere Ehe. Majid fand die Zeremonie schön und schien ergriffen, ich war enttäuscht. Mit einer romantischen Hochzeit à la Tausend und einer Nacht hatte es nicht viel zu tun. Ich war dennoch erleichtert, dass alles ohne Probleme verlaufen war und freute mich auf unsere gemeinsame Zukunft. Nach der Trauung gingen wir direkt nach Hause.
Majid betete im Schlafzimmer und ich bereitete in der Küche ein kleines Festessen für uns beide. Ich hatte mir dafür Rinderrouladen mit Reis ausgedacht. Zum Nachtisch gab es Schokoladenpudding mit Kirschen und Vanillesoße. Im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten, aber lecker, wie mir Majid nach dem Essen bestätigte.
Den Tag unserer standesamtlichen Heirat werde ich nie vergessen. Es war Montag, der siebte November, zwei Tage nach unserer islamischen Heirat. Ich nahm früh morgens ein ausgiebiges Bad. Anschließend verwöhnte ich meine in dieser Jahreszeit leicht trockene Haut mit reichlich Rosenöl, das ich von Majid als Geschenk bekommen hatte. Ich massierte dabei meine zarte, sehr helle Haut, keine Stelle des Körpers hatte ich ausgespart. Mein Bräutigam schlief noch friedlich. Ich setzte mich an den Badewannenrand und spreizte leicht meine Schenkel. Wahrscheinlich träumt er von mir. Mit diesem Gedanken begann ich langsam, meine erregte Perle zu streicheln. An so einem Tag an Sex zu denken! Liebe Bea, du solltest dich schämen! , maßregelte ich mich und ein leichtes Grinsen zog über mein von meinen aufregenden Gedanken erhitztes Gesicht. Erregt umkreiste ich mit meinen Fingern meine steifen Knospen. Das Rosenöl betörte meine Sinne und vermischte sich mit meiner Feuchtigkeit. In meinem Innern war ich bereits heiß wie ein Vulkan, es erregte mich, mein Spiegelbild zu betrachten. Mein Badezimmerspiegel war so groß, dass ich mich mühelos in voller Größe in ihm sehen konnte. Der Anblick meiner zartrosafarbenen Vagina und der Gedanke an einen Cunnilingus stimulierten mich wohlig. Ich positionierte die Finger so, dass zwei in mir waren und der Daumen sich mit der lusterhitzten Perle vergnügte. Erst zart, dann im immer heftigeren Rhythmus und ich war soweit! Mein Saft mit dem Öl vermischt, tröpfelte aus meiner frisch rasierten Pussy. Ich stöhnte leise, um Majid nicht aufzuwecken, sammelte mich etwas, wusch mich schnell und zog meine schneeweiße Spitzenunterwäsche an. Ich fühlte mich nun richtig gut, auch wenn ich sehr aufgeregt war.
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