Katia Weber - Dutzendgeschöpfe

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Die Geschichte ist in einen Prolog und zwölf Kurzgeschichten unterteilt, die aber inhaltlich aufeinander aufbauen bzw. zusammengehören. Die letzte Geschichte knüpft an den Prolog an. Der Schauplatz ist Bonn, meine Heimatstadt. Bonner werden viele Orte wiedererkennen, das Mietshaus selbst habe ich mir allerdings ausgedacht. Die Geschichten sind nicht chronologisch angeordnet. Viele Details, die in einer Geschichte beschrieben werden, werden in der folgenden aufgegriffen und erklärt – man versteht nach und nach, wie alles zusammengehört. Im Vordergrund stehen die Beschreibungen der einzelnen Charaktere, die in einer Geschichte Hauptfigur und in der nächsten Nebendarsteller sind.

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Henni hatte immer gewusst, dass sie Axel einmal heiraten würde. Sie hatte es gewusst . Sie hatte gewusst, dass er Maler und sie Krankenschwester werden würde. Sie hatte gewusst, dass sie drei Kinder haben würden, zwei Jungs mit blondem und ein Mädchen mit schokobraunem Haar, genau wie der Vater. Henni hatte gewusst, dass Axel mit seinen Kindern Fußball und Fangen gespielt und ihnen das Radfahren und vielleicht sogar das Schwimmen beigebracht hätte.

Sie saß auf der Bank neben dem frisch aufgeworfenen Grab und musste weinen.

Wenn ihr der liebe Gott damals das Gefühl in den Beinen für immer genommen hätte, vielleicht hätte er Axel ja verschont?

Sie betrachtete ihre aufgeschürften Knie unter dem grauen Wollrock und ließ sie hin und her baumeln, so wie Axel es immer getan hatte. Dann beschloss sie, keine Krankenschwester zu werden und auch keine Kinder zu bekommen.

Kurt war eine Notlösung. Auch das hatte Frau Schmidt immer gewusst. Das hatte sie ihm sogar gesagt, als er um ihre Hand anhielt. Kurt hatte daraufhin einen Moment lang gedankenverloren zur Seite geblickt, und Frau Schmidt war bewusst geworden, wie fehl am Platz er wirkte, wie wenig es zu ihm passte, dass er sich vor einer Frau auf ein Knie niederließ und versuchte, den Konventionen zu entsprechen. Dann hatte er gefragt:

„Willst du mich trotzdem heiraten?“

Und Frau Schmidt hatte gesagt:

„Also gut.“

Auf dem Standesamt wurde aus dem „Also gut“ ein leises „Ja“.

Kurt fragte nicht einmal danach, ob Frau Schmidt gern Kinder hätte. Er ging morgens in die Werkstatt und kam erst spät abends wieder. Er verdiente ganz gut, ließ Frau Schmidt weitestgehend in Ruhe und willigte ein, als sie ihn darum bat, mit ihr in die Stadt zu ziehen. Frau Schmidt arbeitete erst in einer Buchhandlung und später in der städtischen Bücherei. Einmal im Monat fuhren sie und Kurt gemeinsam aufs Land, um Kurts Mutter zu besuchen und ein Lämpchen auf Axels Grab anzuzünden. Der Friedhof war der einzige Ort, an dem sich Frau Schmidt ihrem Mann ein wenig nah fühlte. Manchmal saßen sie nebeneinander auf der Bank, auf der sich Frau Schmidt damals geschworen hatte, keine Kinder zu bekommen, manchmal standen sie Seite an Seite vor der Grabstelle, aber wenn sie auf dem Friedhof waren, berührten sie sich nie. Es war so, als bestünde zwischen ihnen ein stillschweigendes Abkommen.

Frau Schmidt vergaß den 10. Hochzeitstag, Kurt den 20. Sie vereinbarten, dass sie ein großes Fest feiern wollten, falls sie beide an den 25. Hochzeitstag denken würden. Als der große Tag schließlich gekommen war, hatte Frau Schmidt keine Lust auf ein Fest und sagte deshalb nichts. Sie hatte das Gefühl, dass es Kurt ganz ähnlich ging.

1994 war das Jahr, in dem Kurt wegen seiner Rückenprobleme in Frührente gehen musste und Frau Schmidt ihren Ehering verlor. Eines Morgens stellte sie fest, dass er nicht mehr an ihrem Finger steckte und auch nicht auf seinem angestammten Platz auf der Badezimmerkonsole lag. Sie konnte sich aber auch nicht daran erinnern, ihn abgestreift zu haben. Bei der Suche gab sie sich nicht allzu viel Mühe. Nach ein paar Minuten zuckte sie die Achseln und gab auf. Kurt schien es nicht zu bemerken. Er sagte jedenfalls nichts.

Ein paar Monate später kam Frau Schmidt von der Arbeit und merkte sofort, dass irgendetwas nicht stimmte. Sie schob die Tür auf, stutzte und überlegte einen Moment lang, dass sie sich in der Etage geirrt haben musste. Dann warf sie einen Blick auf den Schlüssel in ihrer Handfläche. Damit hatte sie ganz ohne Zweifel gerade das Schloss geöffnet und vor ihr lag ganz ohne Zweifel der Flur, in dem sich seit nunmehr 23 Jahren kaum etwas verändert hatte.

„Kurt? Bist du da?“, rief Frau Schmidt.

Er hatte direkt hinter der Tür gestanden.

Als er sich so plötzlich vor ihr aufbaute, fuhr Frau Schmidt in sich zusammen.

„Großer Gott, hast du mich erschreckt!“

Es war schon eine Weile her, dass sie ihn so bewusst wahrgenommen hatte. Sie hatte beinahe vergessen, was für ein beeindruckend großer Mann er war. Diesen Gesichtsausdruck kannte sie allerdings noch nicht. Kurts Körper und Haltung hatten sich in den letzten zehn, zwölf Jahren kaum verändert, aber sein Gesicht sah mit einem Mal ganz fremd aus. Die Haut wirkte eigenartig fahl und grau und sein Mund war blutleer. Frau Schmidt kniff die Augen zusammen.

„Was ist los mit dir?“, fragte sie, „Geht es dir nicht gut?“

„Ich habe sie gefunden“, antwortete Kurt schlicht.

Frau Schmidt wusste wirklich nicht, wovon er sprach.

„Was hast du gefunden?“, fragte sie verwirrt.

„Ich werde es dir zeigen.“

Kurt machte auf dem Absatz kehrt und schlurfte durch den Flur ins Wohnzimmer. So alt hatte er noch nie gewirkt: Jeder Schritt schien ihm schwer zu fallen. Frau Schmidt folgte ihm zögernd.

Was hatte er gefunden?

Kurt machte nur zwei oder drei Schritte in den Raum hinein und blieb dann breitbeinig stehen. Er deutete mit einem ausgestreckten Arm auf den Esszimmertisch. Dort lag eine ganze Reihe von Büchern. Frau Schmidt begriff noch immer nicht. Erst, als sie näher an den Tisch herantrat, verstand sie, was Kurt gefunden hatte.

„Warum hast du meine Kalender aus dem Schrank genommen“, fragte Frau Schmidt kalt, „An dem Schrank hast du nichts zu suchen.“

„Nein, habe ich nicht. Und ich bin trotzdem dran gewesen“, erwiderte Kurt ebenso kalt.

Frau Schmidt setzte sich auf einen der Esszimmerstühle und betrachtete die verschiedenen Bücherstapel, manche hoch, manche niedriger. Da lagen bestimmt 35 Jahreskalender, die allesamt unterschiedlich aussehen. Manche waren in Leder gebunden, andere waren mit selbst gebastelten Umschlägen versehen, auf denen Bienen, Blumen oder berühmte Gesichter abgebildet waren. Da war z. B. eine Schwarzweißaufnahme von Cary Grant. Das war 1959 oder 1960, schätzte Frau Schmidt. Sie hatte „Der unsichtbare Dritte“ geliebt. Der Kalender mit den Sonnenblumen war aus den 70ern. Sie zog einen Kalender mit einem roten Einband, der fast vor ihrer Nase lag, an sich heran. Auf der ersten Seite prangte eine große „1978“. Sie schlug das Büchlein auf und warf einen Blick auf den ersten Eintrag:

„1.1.1978. Prosit Neujahr! Sind bei den Nachbarn gewesen. Ich mag sie nicht besonders, aber sie haben ein kleines Restaurant und Kurt bekommt manchmal Aufträge von ihnen. Hier mal einen Stuhl reparieren, da ein kaputtes Tischbein auswechseln. Wir haben uns über den Tod von Charlie Chaplin unterhalten. Ich hatte den ganzen Abend Bauchweh.“

Frau Schmidt blätterte weiter.

„13.3.1978. Ich habe „Deutschland im Herbst“ angeschaut. Kurt hatte keine Lust.“

Frau Schmidt blätterte erneut weiter.

„26.9.1978. Ich habe an dich denken müssen. Aber ich denke ja immer an dich.“

Frau Schmidt klappte den Kalender zu und starrte einen Moment lang auf ihre Finger. Sie waren knochig und mit einer papierdünnen, aber weichen Haut überzogen. Auf den Nägeln hatten sich in den letzten zwei Jahren immer mehr Rillen gebildet. Vielleicht halfen Vitamine?

Du schweifst ab, ermahnte sich Frau Schmidt.

Sie drehte sich auf dem Stuhl leicht zur Seite und sah, dass Kurt jetzt direkt hinter ihr war. Er rührte sich nicht. Er stand einfach nur da, wie versteinert.

„Was hast du da bloß gemacht?“, wollte Frau Schmidt wissen und warf Kurt einen misstrauischen Blick zu.

Kurts Stimme klang heiser, so, als hätte er den ganzen Tag über geschrien. Ruhig erklärte er:

„Zunächst habe ich mich auf die Suche nach deinem Ehering gemacht. Tja, da guckst du, was? Du denkst natürlich, ich hätte es nicht gemerkt, du denkst ja immer , ich würde nichts merken. Es tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, liebe Henriette. Du hast keinen Volltrottel geheiratet. Glaub es oder glaub es nicht, ich habe auch Gefühle und im Gegensatz zu dir liegt mir etwas an unserer Ehe.“

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