Katia Weber - Dutzendgeschöpfe

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Die Geschichte ist in einen Prolog und zwölf Kurzgeschichten unterteilt, die aber inhaltlich aufeinander aufbauen bzw. zusammengehören. Die letzte Geschichte knüpft an den Prolog an. Der Schauplatz ist Bonn, meine Heimatstadt. Bonner werden viele Orte wiedererkennen, das Mietshaus selbst habe ich mir allerdings ausgedacht. Die Geschichten sind nicht chronologisch angeordnet. Viele Details, die in einer Geschichte beschrieben werden, werden in der folgenden aufgegriffen und erklärt – man versteht nach und nach, wie alles zusammengehört. Im Vordergrund stehen die Beschreibungen der einzelnen Charaktere, die in einer Geschichte Hauptfigur und in der nächsten Nebendarsteller sind.

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Meine Mutter schwebt mit uns, dem jungen Glück, im 7. Himmel. Ihre Augen strahlen und sie verpasst meinem Vater noch einen Stupser.

„Ernst“, flüstert sie, „ist das nicht romantisch?“

Mein Vater räuspert sich und sagt tonlos:

„Wer hätte dass gedacht.“

Mit einem Mal sieht Arne sehr, sehr traurig aus. Er senkt den Blick und sagt:

„Wir haben uns ein paar Mal gesehen. Es war wunderschön. Ich habe Lena gesagt, dass ich mit ihr zusammen sein möchte. Sie hat nur den Kopf geschüttelt und gemeint, das ginge nicht, sie hätte noch ein anderes Leben. Ich habe gesagt, trenn dich, wir lieben uns doch. Manchmal muss man etwas riskieren, um glücklich zu sein. Aber sie blieb beharrlich. Nein, es ginge einfach nicht, meinte sie. Das war schlimm für mich.“

Meine Mutter stufft mir in die Seite.

„Was hast du denn da für eine ominöse Affäre gehabt, dass du uns gar nichts davon erzählt hast?“, fragt sie.

Sie sieht ein bisschen gekränkt aus. Sie wünscht sich immer so sehr, dass ich ihr alles sage. Ich sehe sie schuldbewusst an und zucke die Achseln. Was soll ich auch groß anderes tun? Ich will mir nicht noch eine Geschichte aus den Fingern saugen. Für einen einzigen Morgen ist in dieser Küche eindeutig genug gelogen worden.

„Naja. Nach einem holprigen Anfang hat es ja dann doch noch mit uns geklappt“, meint Arne jetzt.

Er blickt auf und sieht wieder ganz normal aus. Ein versöhnlicher Abschluss. Ende gut, alles gut.

Ich bin beeindruckt von seiner schauspielerischen Leistung.

Mein Vater hat derweil mehrere Löcher in die Tischplatte gestarrt. Und ich?

Tja. Gute Frage. Ich muss immer an Arnes Herz in meiner Hand denken. Ich glaube, ich habe es kaputt gemacht.

Im Anschluss an Arnes und mein kleines improvisiertes Bühnenstück unterhalten wir uns noch ein oder zwei Stunden gepflegt mit meinen Eltern. Wir sprechen über das Fitnessstudio, über das Wetter, die Pläne fürs Wochenende, den Garten meiner Eltern. Arne und mein Vater unterhalten sich über Fußball, meine Mutter und ich streiten über eine Zahnzusatzversicherung. Meine Mutter scheint fest davon überzeugt zu sein, dass mein komplettes Gebiss innerhalb der nächsten zwei Jahre verrotten wird. Ich reagiere empfindlich darauf. Wir zoffen uns eine Weile.

Die ganze Zeit über hält Arne meine verschwitzte Hand fest und ich beobachte verstohlen meinen Vater. Er ist so wie immer, ein wenig mürrisch, und brummt vor sich hin, wenn er etwas haben will, bemängelt, dass das Eigelb zu hart geworden ist, und verschlingt das Frühstücksei dennoch in zwei oder drei großen Bissen.

Meine Mutter ist einfach nur glücklich.

Als sich meine Eltern schließlich verabschieden, umarmt mich mein Vater ungewohnt lang. Es ist mir ein wenig unangenehm und ich bekomme rote, heiße Ohren, als er schließlich von mir ablässt. Er wirft mir einen langen Blick zu und flüstert:

„Ich habe mir das nicht ausgesucht.“

Ich weiß nicht, ob ich ihn lieber wegstoßen, schlagen oder noch einmal fest an mich ziehen will. So oder so steigen mir dicke Tränen in die Augen.

Nachdem mir meine Mutter noch einmal fröhlich von der Treppe aus zugewinkt hat, schließe ich schnell die Wohnungstür und atme tief durch.

Arne ist in der Küche zugange. Er räumt den Tisch ab und lässt Wasser ins Spülbecken einlaufen. Er prüft die Wassertemperatur mit seinen perfekten Fingern. Ich bleibe im Türrahmen stehen und beobachte ihn eine Weile. Als er mich bemerkt, meint er trocken:

„Jetzt sind alle glücklich.“

„Ach, Arne“, sage ich und fange an zu weinen.

Arne schüttelt den Kopf.

„Das geht nicht, Lena. Du kannst jetzt nicht da stehen und heulen. Du hast das doch alles angezettelt.“

Seine Stimme klingt gar nicht wütend, eher erschöpft und müde.

„Natürlich darf man heulen, wenn man ein schlechtes Gewissen hat“, gebe ich patzig zurück.

Meine Nase läuft wie verrückt.

„Da hast du auch wieder recht“, entgegnet Arne seufzend.

Wir hielten unsere kleine Lügengeschichte noch ein paar Wochen aufrecht, dann rief ich bei meiner Mutter an und berichtete, dass es mit Arne und mir doch nicht geklappt hatte, wir aber noch gute Freunde seien und auch weiter zusammen wohnen wollten. Ich spürte, dass meine Mutter ein wenig enttäuscht war, aber sie hörte aufmerksam zu und erklärte zuletzt, dass „die Dinge“ nicht ohne Grund passierten und dass es deshalb wohl so am besten sei.

Das denke ich auch. Alles hat einen Sinn.

Vielleicht war es auch diese Einstellung, die meiner Mutter dabei half, ein überraschendes Geständnis meines Vaters zu verdauen. Eines Tages fasste er all seinen Mut zusammen und eröffnete ihr, dass er sich schon seit ein paar Jahren zu Männern hingezogen fühlte. Ich weiß nicht, was ihn dazu bewog und wie er es genau anstellte. Offenbar verhielt er sich jedoch taktvoll, sodass ihn meine Mutter nicht verteufeln konnte. Im ersten Moment war sie natürlich vor den Kopf gestoßen, aber ich habe auch den Eindruck, dass ihr während des Gesprächs klar wurde, dass sie meinen Vater schon länger nicht mehr liebte. Sie scheint jedenfalls nicht unglücklich darüber zu sein, dass sie und mein Vater sich scheiden lassen und das Reihenhaus verkaufen werden. Das eintönige Vorstadtleben hatte sie sowieso satt, bemerkte sie mir gegenüber einmal ganz beiläufig, in einem Nebensatz. In diesem Punkt hat meine Mutter mich, genauso wie meinen Vater, wirklich überrascht. Sie hat inzwischen einen neuen Lebensgefährten, der genauso viel lacht wie sie und gern verreist. Ich habe das Gefühl, dass sie richtig glücklich ist.

Ich hingegen war nach jenem Vorfall eine ganze Weile ziemlich unglücklich. Nach ein paar Wochen wurde mir bewusst, dass ich mir und Arne nicht länger etwas vormachen konnte, und gestand ihm, dass ich mich in ihn verliebt hatte, obwohl ich wusste, dass es hoffnungslos war. Arne nahm mich in den Arm und tröstete mich eine Weile. Dann kamen wir gemeinsam zu dem Schluss, dass die Situation, in der ich mich befand, an allem Schuld war: Ich hatte keine vernünftige Arbeit, keine Beziehung, kein soziales Netz, über das ich jemand hätte kennen lernen können. Und dann war da Arne, immer in meiner Nähe, meine engste Bezugsperson, schwul und unerreichbar und deshalb eine ideale Projektionsfläche für meine unerfüllten Wünsche.

Mir wäre es zwar lieber gewesen, wenn er gesagt hätte, dass er mich auch liebte, aber ich gab mich mit seiner Freundschaft zufrieden. Das war immer noch besser als nichts.

Danach ging unser WG-Leben ganz normal weiter. Arne und ich redeten nur noch ein einziges Mal über den chaotischen Samstagvormittag, der mir und meinem Vater die Augen geöffnet hatte. Arne erzählte mir, dass ein Freund von ihm meinen Vater in einem Chat-Forum für Schwule kennen gelernt hatte. So kam auf Umwegen der erste Kontakt zustande. Als sich Arne bereits in ihn verliebt hatte, begriff er, dass mein Vater nicht aus seinem gutbürgerlichen Leben ausbrechen würde. Also entschied er sich schweren Herzens, die Angelegenheit zu vergessen und irgendwie weiterzumachen.

Da kam ich ins Spiel. Ein anderer schwuler Bekannter von Arne hatte schon mal mit mir für einen Werbekatalog gemodelt. Er gab Arne meine Nummer.

„Aber der gleiche Nachname“, meinte ich verwundert, „das wäre doch schon ein ganz schöner Zufallen gewesen, oder? Das hätte dir doch auffallen müssen.“

Arne grinste verlegen.

„Naja. Dein Papa hat natürlich ein Pseudonym benutzt.“

„Was denn für ein Pseudonym?“, fragte ich erstaunt.

Er nannte es mir und ich musste grinsen. Typisch Papa.

Seitdem mein Papa sein Coming-Out hatte, fühle ich mich ihm näher. Ich weiß auch nicht so genau, warum. Aber jetzt sehe ich ihn an und habe das Gefühl, dass ich die komplette Person sehen kann. Endlich. Irgendwann erzählte er mir, dass er es noch einmal bei Arne versucht hatte, aber Arne hatte inzwischen schon einen neuen Schwarm. Die Liebe kommt und geht.

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