Joachim Seidel - HimbeerToni

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HIMBEERTONI – der Top-100-Hit von 2010 jetzt für 5,99 statt wie früher bei PIPER 7,99 (Teil 2 gibt es weiter bei Piper-Verlag: ERDBEERSCHORSCH) und trotz Penis-Bruch und diverser anderer Männer-Beschwernisse nicht nur für Jungs zum Ablachen und Nachedenken bestens geeignet! Hier der PIPER-Verlag-Klappentext für Männer (der Klappentext für Mädels folgt weiter unten):
"Toni Hornig hat zu viele Probleme: Sein neuer Nachbar tanzt ihm auf Stelzen um den Verstand, Freundin Ada will eine Familie gründen, Kurtchen ist verschwunden, Herr Blümchen wartet am Bahnhof und Holgi hat noch kein Bier gekauft! Denn eigentlich will Anton an diesem Wochenende nur in Ruhe Party machen. Und mit seinen Jungs das 25-jährige Jubiläum ihrer Punkband Remo Smash feiern, die sich nach nur einer Single in den frühen Achtzigern wegen Erfolglosigkeit sofort wieder aufgelöst hatte. Aber die Planetenkonstellation ist nicht die harmonischste: Anton fühlt sich noch nicht bereit für Nachwuchs, Holgi hat sich in krumme Ebay-Geschäfte verstrickt, Kurtchen hat sich unglücklich verliebt, Herr Blümchen plant einen Coup, und der dubiose Polizeimeister Schangeleidt will plötzlich Anton im Gefängnis sehen … Aberwitzig, anarchisch, klug und weise erzählt HimbeerToni von den späten Ängsten großer Jungs erwachsen zu werden, von Freundschaft und der anhaltenden Vorläufigkeit guter Pläne."
… und der Klappentext für Mädels:
"EIN MANN KRIEGT DIE WEHEN: Eigentlich wollten ja beide nie ein Kind haben. Aber bei Ada, freie Redakteurin bei ELLA, tickt die biologische Uhr. Dass sie ausgerechnet jetzt schwanger wird, passt ihrem Liebsten Toni gerade gar nicht ins Konzept. Der sympathische Weichei-Chaot will lieber erstmal weiter mit seinen Kumpels Party machen und bekommt prompt das große Flattern. Das ist genau das, was Ada jetzt so dringend braucht wie Heißhungerattacken und Schwangerschaftsstreifen.

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»Nun erzähl schon, wo hast du gesungen?«

Herr Blümchen ist vorausgeeilt und durchkämmt bereits die Sparte Filmmusik nach einem Vinyl-Exemplar des Repo-Man-Soundtracks. Er schaut mich an und sagt: »Alter, ich hab gestern vor dreihundert Bäckern gesungen, ohne Scheiß, und Hanna ist dabei die Bandscheibe aus der Verankerung gerutscht.«

»Aber du kannst doch gar nicht singen.«

»Deswegen ja. Ich fand das gar nicht komisch.«

»Warum hastes dann gemacht?«

»Ich wurde genötigt.«

»Von dreihundert Bäckern?«

»Und ich bin nicht mal Ralf König.«

»Natürlich nicht!«, versuche ich Herrn Blümchen zu beruhigen, bin aber etwas besorgt über seinen Gesamtzustand. Dass er nicht gerne singt, weiß ich seit der achten Klasse, aber da hieß er auch noch nicht Herr Blümchen, sondern nur Carl und mit Nachnamen Blum. Herr Blümchen hält inne und sieht mich durchdringend an.

»Hanna und ich waren beim Hessischen Bäckertag in Fulda, wo sonst nur Bischofssynoden und so stattfinden, und dort hat uns Herr König, der moderierende Motivationstrainer der Landesbäcker-Innung, zum Absingen von Froh zu sein, bedarf es wenig, und wer froh ist, ist ein König gezwungen. Natürlich wurde ich auf die Bühne gebeten und habe die Gelegenheit nicht verstreichen lassen – angestachelt von Herrn König, der auch mit Vornamen so heißt wie der schwule Comiczeichner –, lauthals das gerade eben gehörte Lied als Vorsänger ins dargereichte Mikro zu singen. Okay, können sie haben, habe ich mir gedacht, und dann blökte ich statt ›Froh zu sein, bedarf es wenig‹ den in Bäckerkreisen kaum bekannten Vers ›Schwul zu sein bedarf es wenig, ich bin schwul und heiß Ralf König‹«.

»Krass«, sage ich.

»Was weiß ich, was in mich gefahren ist. Vielleicht war’s die Vorfreude auf unser Bandtreffen.«

Ich grinse. Mit zwölf Jahren hatte ich meinen besten Freund zum ersten Mal singen hören. Danach hatte er aus dem Gesicht geblutet. Wir saßen in der Klasse nebeneinander, trugen Sandalen und gelbe Frotteehemden mit Kordelausschnitt, ich hatte eine hellbraune, er eine beigefarbene Feincordhose an. Herr Blümchen fuhr ein Bonanzarad mit High-Riser-Lenker und gold gesprenkeltem Bananensattel sowie nachträglich installiertem batteriebetriebenen Plastikmotor unterhalb der 3-Gang-Knüppelschaltung, der nicht für zusätzlichen Schub, dafür aber satten Sound sorgte.

Ich hatte ein dunkelgrünes 26er-Herrenfahrrad, an dessen Vordergabel ein Stück Hartpappe mit Tesafilm befestigt war. Beim Fahren platterte das Stück Karton gegen die Speichen und verursachte Geräusche, die an einen laufenden Mopedmotor erinnern sollten. Dazu hatte ich einen Hochlenker mit Tacho, und dreifarbig gewickeltes Plastikband umspielte meine Bremszüge.

Herr Blümchen war damals von Dr. Bärbraun, dem Musiklehrer, aufgefordert worden, seine Singstimme zum Einsatz zu bringen. Als Herr Blümchen weisungsgemäß tirilierte, sprang Bärbraun von seinem Hocker am Flügel auf und brüllte Herrn Blümchen nieder: »Du musikalischer Neandertaler, du!«

Herr Blümchen aber sang ungerührt weiter, etwas flog ihm gegen den Kopf, und dann lag mein bester Freund auf dem Boden. Er schüttelte sich benommen, betastete die Platzwunde, die Bärbrauns Schlüsselbund an seiner Stirn hinterlassen hatte, und kaum jemand sollte Herrn Blümchen je wieder singen hören.

»Darf ich das irgendwie verwenden?«, frage ich.

»Nein«, sagt Herr Blümchen, der jetzt die Indie-Langspielplatten durchkämmt. Repo Man auf Vinyl war offenbar aus. Ich hatte mich derweil über die Punksingles hergemacht, in der Hoffnung, die eine oder andere Rarität günstig abzugreifen.

»Künstlerpack! So seid ihr doch alle, erst feixt ihr euch einen auf anderer Leute Kosten, und abends hoch die Tassen, dicke Weiber aufreißen, dann schön pofen, und anschließend verbratet ihr das Ganze künstlerisch. Ich beneide dich um deine Schreiberei, Toni.«

»Alter, ich geh auch arbeiten, ich verdien mein Geld als Redakteur, und niemand zwingt dich, tagaus, tagein in deine mehlige Schwitzstube zu gehen. Dein kaputter Fuß wird von dem Geacker auch nicht besser! Du brauchst irgend ’nen Ausgleich.«

»Alter. Ich hab Abitur, aber sonst nix gelernt, ich schlag mir die Nacht um die Ohren für ’n Appel und ’n Ei, damit ihr Tagediebe morgens frische Brötchen habt. Ich sage dir, bei mir ist auch bald der Ofen aus. Ich will kein Mehlquäler mehr sein, ich werd Künstler.«

»Und was wird aus deinem Back-Stopp?«

»Scheiß auf Back-Stopp!«, sagt Herr Blümchen und betrachtet die Soundtracks zum Untergang 1 und 2. Ich nehme die erste LP der Ramones von 1976 in die Hand. 1-a-Zustand, aber mit zwanzig Euro zu teuer.

»Ich schmeiß irgendwann hin den Dreck!«, pöbelt Herr Blümchen weiter, woraufhin ich eine spontane Vision verkünde: »Blüte Blümchen, der unmusikalischste Atonal-Sänger der Welt, trommelt ab sofort wieder – und zwar auf selbst geschweißten Mannesmann-Röhren. Okay, gerne auch auf Stahlträgern, Weißblech und jeglicher Art Alteisen.«

»Reifenstahl!«, ruft Herr Blümchen.

»Was für Stahl?«

»Hier!« Herr Blümchen wedelt mit einer LP-Hülle herum, er schaut sich um und flüstert: »Reifenstahl – und du wirst nie mehr normal. Die Wunderwaffe, irre selten das Teil!«

»Was soll die kosten?«

»Leise, Mann!«, faucht Herr Blümchen. »Vierzehn Euro, so billig krieg ich die nie mehr.« Herr Blümchen schielt in Richtung Plattenladenmann, der hinter der erhöhten Kasse auf einem Hocker thront und mit betont gelangweiltem Blick meinen aufgeregten Freund mit der seltsam aussehenden Plattenhülle in der Hand mustert. Dann blättert er weiter und versenkt sich in einen Testbericht der Zeitschrift Gitarre & Bass.

»Mach dir mal nicht gleich in die Hose. Dieser Mann hinterm Plattentresen gehört zur Spezies Muckerpolizei. Tagsüber stellen Männer wie er das Verkaufspersonal in Plattenläden und Musikalienhandlungen, und nach Feierabend wird in übers ganze Stadtgebiet verteilten Übungsbunkern ohne Belüftung und Toiletten musiziert und bei Bedarf in Plastikkanister gepinkelt.«

Dieser Mann dort oben würde niemals in letzter Sekunde den wahren Wert einer seltenen Schallplatte erkennen, um dann zu sagen: ›Welcher Idiot hat denn diese Platte mit vierzehn Euronen ausgezeichnet? Nee, nee, unter ’nem Fuffi geht die mir aber nicht vom Hof!‹

»Ich besitze nicht eine teure Schallplatte«, bedauert Herr Blümchen, und mir fällt ein, dass meine umfangreiche Siebziger-Punksingle-Sammlung das einzig Wertvolle in meiner Wohnung darstellt.

Der müde Verkäufer im Sardo-Plattenladen schlägt gelangweilt seine Gitarrenzeitschrift zu und entzündet sich eine filterlose Zigarette.

»Er raucht Lucky Strikes«, flüstert Blümchen mit konspirativem Blick.

»Das muss ’ne Aushilfe sein. Echte Platten-Digger rauchen Zigarillos oder drehen selbst. Nicht im Traum denkt der daran, den Preis für deine Reifenstahl-Platte nachträglich anzuheben«, erkläre ich.

Herr Blümchen schaut trotzdem besorgt und flüstert weiter: »Lass uns bitte das Thema wechseln, ich sage dir, der kriegt das alles mit.«

Ich nehme Herrn Blümchen die LP aus der Hand und gehe forschen Schrittes zum Tresen, lege die Schallplatte ab, fingere meine Geldbörse aus der Jackentasche und zähle vierzehn Euro auf den Tresen. Lucky kassiert das Geld, notiert Interpret und Titel in einem linierten Schreibheft und widmet sich wieder seiner Lektüre. Ich drücke Herrn Blümchen die Platte in die Hand und sage: »Was meinste, wollen wir mit Remo Smash ein Revival starten?«

»Ich würd gerne mal echte Kunst machen.«

»Wie denn, als Herr Blümchen?«

»Nein, als Doppelzett natürlich. Schmiedeeisern prangt mein Name, das doppelte Z, als Logo über meiner zum Studio umgebauten Bäckerei – zwei gewaltige Zetts aus Metall, und bei der Arbeit herrscht eine Kreativität, die sich gewaschen hat. Nie mehr soll dann in meiner Backstube je wieder ein Teigling, Salzmännlein oder anderes Zuckerwerk einen Backofen von innen sehen. Aufstehen würde ich frühestens um neun, ab zehn ist das Atelier geöffnet, vorne wird Kunst verkauft, und ich stehe hinten mit dem Schweißbrenner am Steinofen.«

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