Joana Goede - Schlussakt

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Wer möchte nicht seine richtigen Eltern kennen?
Benvolio, ein siebzehnjähriger Junge, lebt schon lange bei einer Familie, die nicht seine ist. Er empfindet sich selbst als Fremdkörper und möchte nur eins: herausfinden, wer seine richtigen Eltern sind. Dabei kommt er einer unglaublichen Geschichte auf die Spur, die nicht nur aufdeckt, wie er zu seinem außergewöhnlichen Namen gekommen ist.

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Tatsächlich setzte sie sich erst einmal neben mich und zog den Arm zu sich heran. Jetzt riskierte auch ich einen Blick. Von meiner aufgeratschten Handfläche an, bis zu dem äußerst blauen und angeschwollenen Ellbogen, strahlte mein Unterarm in allen möglichen Farbabstufungen von gelb über grün zu blau, bis zu einem besonders dunklen Violett.

Darüber hinaus war er so sehr angeschwollen, dass er fast nichts Menschliches mehr an sich hatte. Ein bunter Klumpen Schmerz. Madeleine schluckte eine Bemerkung herunter, in Anbetracht dieses Anblicks und verschwand im Bad. Ich ließ mich zurücksinken und starrte an die Decke. Hoffentlich schickte sie mich nicht zum Arzt.

Nach einer Weile kam sie wieder, mit einer dicken Tube Salbe und mehreren Mullverbänden. Doch bevor sie die Salbe auftrug, tastete sie auf sehr unangenehme Weise meinen Knochen ab, um sicher zu gehen, dass nichts gebrochen war. Das alles tat sie mit dem gleichgültigen Blick einer Mutter, die viele Jahre Krankenschwester gewesen war, und der solche Verletzungen, besonders bei Schuljungen, die gern Fußball spielten, sehr vertraut waren. Ich wusste, dass ich keine Gnade zu erwarten hatte, und biss stattdessen die Zähne zusammen. Um nicht zu Arzt zu müssen, würde ich beinahe alles über mich ergehen lassen.

„Eigentlich müsstest du zum Arzt“, sagte Madeleine und ich stöhnte hörbar. Immer dieser Arzt, der mit seinem Herumgequetsche alles nur noch schlimmer machte, als vorher. Darauf konnte ich gut verzichten. „Ich bin mir nicht sicher, ob er gebrochen ist. Wir müssen ihn röntgen lassen.“, sagte Madeleine und schmierte mit großer Sorgfalt eine dickte Schicht angenehm kühlende Salbe auf meinen Arm, den sie danach mit schnellen, geübten Bewegungen verband. „Sonst hast du dir nirgends weh getan?“, fragte sie und betrachtete mich mit einem Blick, der jede Lüge sofort erkannt hätte. Ich schüttelte den Kopf und fügte hinzu, dass sonst alles in Ordnung sei. Dabei verdrängte ich, dass ich mich gewiss erkältet hatte. Das wusste meine Mutter mit Sicherheit selbst, hielt mich aber für alt und vernünftig genug, um zu entscheiden, was ich in einer solchen Situation zu tun hatte.

„Am besten fahre ich dich jetzt erst einmal zum Arzt“, sagte Madeleine, stand auf und holte ihre Jacke und die Autoschlüssel. Ich bewegte mich nicht und schaltete auf stur. Sie wusste doch genau, wie sehr ich den Arzt verabscheute. Leider zwang sie mich doch dazu, mitzukommen. Sie erzählte mir auf der Fahrt dorthin furchtbare Geschichten, von Menschen, die sich etwas gebrochen hatten, und danach war der Knochen schräg zusammengewachsen. Der musste dann wieder gebrochen und gerichtet werden. Ich schauderte, wie immer, wenn sie Geschichten aus ihrer Zeit im Krankenhaus erzählte. Ich hatte Angst, dass mir so etwas auch passierte, aber genau darauf hatte sie es mit ihren Geschichten ja angelegt. Trotzdem war mir nicht wohl bei dem Gedanken, zum Arzt zu fahren.

Leider waren wir schon nach wenigen Minuten da. Das Wartezimmer war vollkommen überfüllt und wir hatten keinen Termin. Da saßen Mütter mit ihren Kindern, die so aussahen, als wären sie mehr als einmal von dem Baum im Garten gefallen. Auch Erwachsene waren da, die irgendein Körperteil in Gips hatten und gelangweilt vor sich hinstarrten. So ein Wartezimmer war meistens bis zum Bersten gefüllt mit Langeweile, die einem schon an der Rezeption entgegen strömte. Dazu noch der Geruch von Krankheit und Elend. Wirklich fürchterlich. Wenigstens saßen wir hier in der Abteilung für Knochenverletzungen und nicht dort, wo einen von allen Seiten Menschen mit starker Erkältung anhusteten und anniesten. In diesen Wartezimmern wurde man dann garantiert richtig krank, wenn man es vorher noch nicht gewesen war. Da lobte ich mir doch den Tierarzt.

Natürlich dauerte es auch dementsprechend lange, bis ich endlich zum Arzt gerufen wurde. In der Zeit hatte Madeleine alle Zeitschriften auf dem Tischchen in der Mitte durchgeblättert und ich hatte alle Flecken und Risse an den Wänden genau studiert und untersucht, weil Zeitschriften mich nicht interessierten. Da blieben mir nur die Patienten und die Wände zur Auswahl. Ich hatte mich für die Wände entschieden, weil die nicht so gereizt reagieren, wenn man sie die ganze Zeit anstarrte. Patienten werden dann in der Regel ungehalten.

In regelmäßigen Abständen warf ich meinem Arm böse Blicke zu, der immer noch pochte und sich gar nicht beruhigen wollte. Ich sah schwarz für ihn, vermutlich musste er in Gips. Und alles nur wegen dieses dummen Zaunes.

Als ich nun endlich zum Arzt kam, warf dieser einen Blick auf meinen Arm, sagte: „Oh weiha“, und schickte mich zum Röntgen nach nebenan, wo ich wieder eine halbe Stunde warten musste, bis ich meinen Arm endlich durchleuchten, fotografieren lassen und wieder zum Arzt bringen durfte. So konnte man seinen Tag auch verbringen. Der betrachtete dann lange mit erstem Blick mein Röntgenbild und eröffnete mir anschließend mit Grabesstimme, mein Arm sei nicht gebrochen, ich hätte noch einmal Glück gehabt und eine Krankenschwester würde mich verarzten. Als ich endlich wieder zu Hause ankam fühlte ich mich unglaublich schlecht und müde. Man hatte mir Schmerztabletten mitgegeben, mein Arm lag in einer Schlinge, aber immerhin nicht in Gips. Ich sollte jeden Tag eine bestimmte Salbe auf ihn auftragen und ihn neu verbinden. Natürlich müsse ich ihn auch schonen. Das war alles, das hätte ich mir auch selbst denken können. Dafür hatte ich nun den ganzen Nachmittag fern meines Bettes verbracht, obwohl sich meine Erkältung schon meldete.

„Ich leg mich jetzt ins Bett“, nuschelte ich und verzog mich nach oben, als wir in Flur unsere Jacken aufhängten. „Dann bring ich dir nachher ein Stück Kuchen und Tee“, rief Madeleine mir hinterher, als ich schon auf der Treppe war. Erkältungstee, dachte ich und verzog mein Gesicht.

Unterwegs sammelte ich meine drei Kätzchen ein, die im Flur mit den Fransen des Teppichs spielten. Ein bisschen Gesellschaft würde mir jetzt sicherlich gut tun. Oben in meinem Zimmer legte ich mich ins Bett und die Kätzchen auf meinen Bauch. Dabei gab ich aber Acht darauf, dass die drei nicht an meinen linken Arm kamen. Immerhin halfen die Tabletten ein wenig.

Außer mir und den Kätzchen saßen in meinem Bett mehrere Stofftiere, die alle Namen hatten, und mich schon als wirkliche Freunde seit meiner frühen Kindheit begleiteten. Niemals würde ich eins von ihnen hergeben.

Kleine Katzen finden große Stofftiere mit Fell und Ohren, in die sie hineinbeißen können, unheimlich interessant. Sie balgten sich mit den großen, haarigen Wesen, zupften Watte heraus und kauten an ihren Nasen. So spielte ich immer noch mit den Kätzchen, als Madeleine mit Kuchen und Tee hereinkam. Sofort stieg mir der abscheuliche Geruch des Erkältungstees in die Nase, und meine Nackenhaare sträubten sich.

Madeleine stellte die Tasse und den Teller auf den Nachttisch und setzte sich zu mir auf die Bettkante. Ich spielte weiter unbeirrt mit den Kätzchen, spürte aber den Blick meiner Pflegemutter und wartete geduldig. Wahrscheinlich wollte sie reden. Sie wollte immer reden, aber ich wollte es nicht. Sie wollte immer wissen, was mich bedrückte, warum ich nur in mir selbst lebte, und meine Gedanken mit niemandem teilte. Ich wollte nicht. Ich wollte nicht, dass jemand anderes über mich Bescheid wusste, nur Gott und der Pfarrer waren eingeweiht. Und die würden sicherlich dicht halten.

„Ich habe einen Termin für dich gemacht, beim Psychologen.“ Ich sah auf. Damit hatte sie schon öfter gedroht, aber dass sie es tatsächlich machen würde, hatte ich nicht erwartet. Sie ignorierte meinen erstaunten Blick. „Morgen früh, um Zehn. Ich fahre dich hin.“ Sie ging also auf Nummer Sicher, damit ich nicht auf halbem Wege kehrt machte. Ich starrte sie immer noch an, fassungslos. Ich verstand wohl, dass sie sich um mich sorgte, und ich verstand auch, dass es ihr Angst machte, dass ich nie mit irgendjemandem über meine Probleme sprach, und dass diese Verschlossenheit, je älter ich wurde, auch noch zunahm. Doch ich verstand überhaupt nicht, was sie sich von einem Gespräch mit diesem Psychologen versprach. Vielleicht glaubte sie, es läge an ihr, dass ich nicht sprechen wollte, vielleicht glaubte sie, der Psychologe würde etwas ändern. Ich wusste, dass niemand etwas ändern konnte, doch ich sagte nichts. Ich schwieg nur und streichelte Figaro, der auf meinem Bauch saß und den Kuchen fixierte und belauerte.

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