Joana Goede - Schlussakt

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Wer möchte nicht seine richtigen Eltern kennen?
Benvolio, ein siebzehnjähriger Junge, lebt schon lange bei einer Familie, die nicht seine ist. Er empfindet sich selbst als Fremdkörper und möchte nur eins: herausfinden, wer seine richtigen Eltern sind. Dabei kommt er einer unglaublichen Geschichte auf die Spur, die nicht nur aufdeckt, wie er zu seinem außergewöhnlichen Namen gekommen ist.

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Ich hatte mir das kalte Wasser, und mit ihm vielleicht kleine, verwunderte Tierchen, aus meinem Gesicht gewischt, und das dazu verwendete Papiertaschentuch in die nächste Pfütze geworfen, damit meine kleinen Freunde, sofern sie denn die Achterbahnfahrt von der Pfütze in mein Gesicht und von meinem Gesicht ins Taschentuch überlebt hatten, eine Chance hatten, sich ein neues Leben bei anderen Artgenossen aufzubauen, in einem ähnlichen Lebensraum. Schließlich hatte ich diese Chance auch erhalten, dann wollte ich sie auch anderen ermöglichen. Auch wenn es bei mir bis jetzt noch nicht so gut geklappt hatte mit der Wiedereingliederung in die Gesellschaft. Ich machte mir keine Illusionen, dass diese Tat, so christlich sie auch sein mochte, irgendeinen Sinn hatte, zumal ich durch das weggeworfene Taschentuch schließlich auch noch die Umwelt verschmutzt hatte, aber ich fühlte mich doch wie ein guter Mensch, als ich an den folgenden Pfützen vorbeiging und mir die Mütze noch tiefer ins Gesicht zog. Der eisige Wind machte mir das Denken fast unmöglich. Wenn es jetzt noch regnete, was die dunklen Wolken leider Gottes zu verkünden schienen, dann wäre es um mich geschehen, oder zumindest um meine Gesundheit. Denn dann könnte ich den Erkältungstee wirklich gebrauchen und ich könnte mich trotz der neu gewonnenen Energie gleich wieder ins Bett legen, wenn ich nach Hause käme. Natürlich erschien es mir viel kälter, als es eigentlich war, denn sonst wären die Pfützen sicherlich gefroren und statt Regen würde höchstens Schnee fallen, wenn überhaupt. Aber ich neigte ja zu einem Frostbeulen-Dasein, das ich nicht so einfach überwinden und abstellen konnte, auch nicht durch einen ungläubigen Blick auf das Thermometer.

Aus Angst vor dem Regen beschleunigte ich also meine Schritte und eilte, so schnell, wie es der rutschige Bürgersteig erlaubte, in Richtung Kirche. Dabei schickte ich ein stummes Stoßgebet gen Himmel, dass die Tür nicht verschlossen sein möge, denn auch Kirchen wurden manchmal verschlossen, um sie vor Dieben oder Randalierern zu schützen, obwohl sie den Gläubigen eigentlich immer offen stehen sollten, wie ich fand. Eine Kirche mit geschlossenen Türen war für mich ein Widerspruch in sich, aber wahrscheinlich musste es so sein. Es fehlte den Menschen einfach am Respekt für die Religion.

Ich kürzte den Weg ab, indem ich über einen voll geparkten Parkplatz rannte und dann schnell einen relativ hohen Maschendrahtzaun überqueren wollte, was mir aber nicht ohne weiteres gelang. Nachdem ich nämlich an der einen Seite hochgeklettert war und hinüber stieg, rutschte ich mit meinen nassen Gummisohlen auf dem glitschigen Draht aus, verlor das Gleichgewicht und landete auf dem Bürgersteig auf der anderen Seite, gegenüber der Kirche. Vermutlich waren nicht nur die Gummisohlen schuld, sondern auch meine strikte Vernachlässigung sportlicher Betätigung, die mich ungeschickter denn je machte. Ganz zu schweigen davon, dass ich mit dem Überklettern von Zäunen nicht viel Erfahrung hatte, ja ich konnte mich nicht einmal daran erinnern, einen Zaun dieser Größenordnung erklommen zu haben. Das konnte ja nicht gut gehen. Eine Weile blieb ich verwundert liegen und hielt die Augen geschlossen. Ich war auf meinen linken Arm gefallen, Schmerz spürte ich allerdings nicht. Als ich die Augen öffnete und mich aufrappelte, registrierte ich mehrere interessierte Beobachter, die mich von einer gewissen Distanz her observierten, als wäre ich eine dreiköpfige Heuschrecke. Helft mir bloß nicht, dachte ich und bedachte die Gaffer mit einem vorwurfsvollen Blick, die daraufhin weitergingen, und sich nicht mehr umschauten. Ich stützte mich auf den rechten Arm und setzte mich hin. So etwas Unhöfliches! Es gingen einfach alle vorbei, ohne dass sich einer nach meinem Befinden erkundigt hatte. Ich war enttäuscht und wirklich in meinen Grundwerten erschüttert. Wer hatte noch gleich gesagt, die Welt sei ein großes Irrenhaus? Auf jeden Fall stimmte ich ihm zu. Während ich meine aufgeratschte linke Handfläche genau studierte, zog ich mit der rechten ein sauberes Taschentuch aus meiner Jackentasche und tupfte damit vorsichtig das Blut ab. Der Schmerz, den ich soeben vermisst hatte, war nun da, allerdings nicht sehr stark. Es hätte schlimmer sein können. Vielleicht war der Arm aber auch nur betäubt. Im Sportunterricht hatte ich einmal einen Hockey-Schläger ins Gesicht bekommen, und obwohl meine Lippe aufgeplatzt war und blutete und meine linke Wange anschwoll und sich blau verfärbte, hatte ich nur ein taubes Gefühl darin, wie nach einer Spritze beim Zahnarzt (eklige Assoziation). Ich verwarf den Gedanken, denn etwas anderes zog meine Aufmerksamkeit auf sich.

Nun fing es nämlich leider doch noch an zu regnen, und zwar so sehr, dass ich auf einen Schlag klatschnass war. Ich musste mich direkt im Zentrum der großen, schwarzen Wolke platziert haben, die wohl mit ihren Tropfen genau auf mich zielte. Verwünschungen murmelnd zog ich mich am Drahtzaun hoch und rannte schnell über die Straße, den linken Arm an den Körper gepresst. Rennen war auch so eine Sache. Von wegen Kondition.

Vor der Kirchentür angekommen, warf ich einen gequälten Blick gen Himmel, der wohl ausdrücken sollte, wenn Du mich schon vom Zaun fallen und nass werden lässt, dann lass mich nun wenigstens in Dein Haus! Das war ja wohl nicht zu viel verlangt.

Ich drückte die kühle Messingklinke in Form eines Fisches nach unten und schob mit einem leisen Ausruf der Erleichterung die massive Holztür auf. Drinnen war es dunkel und still, bis auf das Geräusch des Regens, der auf das Dach trommelte. Einige Kerzen erhellten den Innenraum und wenige Leuchter, die von der Decke hingen, verbreiteten spärliches künstliches Licht. Die Kerzen gruppierten sich vorne um den Altar, so schloss ich die Tür hinter mir und ging bedächtigen Schrittes den Gang entlang. Die schönen bunten Fenster ließen nur an äußerst sonnigen Tagen genug Licht durch, um die Kirche zu erhellen, und da draußen gerade die zweite Sintflut tobte und der Himmel beinahe schwarz war vor Regenwolken war, hätte es genauso gut Nacht sein können. Aber ich genoss das Zwielicht, denn ich fand, dass es zu der ausgeglichenen und feierlichen Stimmung dieser Kirche passte, die zwar nicht besonders groß war, aber in gewisser Weise doch die Gegenwart Gottes verdeutlichte, die ich in diesem Augenblick spüren wollte. Sicher war Gott überall allgegenwärtig, doch für mich reichte dieser Glauben im Moment nicht, denn ich wollte jetzt, dass Gott mir zuhörte und mir, wenn möglich, auch noch antwortete.

Ich ließ also den Blick durch die Kirche schweifen und nachdem ich mich vergewissert hatte, dass kein anderer Mensch anwesend war, setzte ich mich auf die erste Bank und legte meine Jacke ab, die mich, da sie selbst nass war, nicht wärmen konnte. Nun warf ich erst einmal einen Blick auf meinen linken Arm, indem ich den Ärmel meines Pullovers vorsichtig hochschob und die leicht bläuliche Schwellung betrachtete, die sich von meinem Ellbogen bis zum Handgelenk erstreckte. Immerhin ist die Hand nicht gebrochen, dachte der unerschütterliche Optimist in mir, während der Pessimist meine Dummheit verfluchte, über einen hohen, nassen Drahtzaun geklettert zu sein, was zu allem Überfluss auch noch verboten war. Zusätzlich musste ich nun auch noch die Zähne zusammenbeißen und den Schmerz ignorieren.

Madeleine hatte gewiss eine Salbe, und sicherlich würde sie mich auch gern verarzten, wenn ich nach Hause zurück käme, doch in diesem Augenblick ging es mir um mein geistiges Wohl, nicht um das körperliche. Im Zweifelsfalle musste der Körper bei mir immer warten. Ich zog meinen Ärmel also langsam wieder herunter und richtete meinen Blick auf den Altar, der das Leben Jesu in mehreren Bildern darstellte, angefangen mit der Geburt, beendet mit der Auferstehung und dem Auffahren in den Himmel. In der Mitte war auf dem größten Bild, um das sich alle anderen versammelten, die Kreuzigung dargestellt. Das fand ich traurig. Ich hätte dort stattdessen die Auferstehung dargestellt. Gekreuzigt wurden schließlich viele, da war ja an sich nichts Besonderes daran. Der Jesus am Kreuz blickte aus traurigen Augen zu mir hinunter. Du warst auch in der falschen Geschichte, dachte ich. Ihn hatte man auch in ein Leben gesteckt, dass eigentlich gar nicht seines war. Ich fühlte mich ihm in gewisser Weise verbunden. Aber er hatte es schließlich schon hinter sich und es hatte auch noch einem guten Zweck gedient. Mein Leid war sinnlos.

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