Schnellen Schrittes bewegte sich die Gruppe durch hohes Schilfgras, die vier Matrosen trugen die Truhe auf zwei Rudern, die sie als Tragholme benutzten. Dadurch wurde das Gewicht besser verteilt und sie konnten schneller vorankommen. Es war eine beinahe unwirkliche Stille um sie herum, noch waren die Tiere in der Natur nicht auf den Beinen, oder schon wieder zurück in ihren Verstecken. Und die, die jetzt auf Beutejagd unterwegs waren, verursachten ohnehin keine Geräusche. Auch die Vögel, bis auf die Eulen und Fledermäuse, schliefen jetzt oder saßen mucksmäuschenstill in ihren Verstecken.
Es ging weiter durch Gräben und Priele, über einen alten teilweise zerstörten Deich hinweg, über ausgedehnte Wiesen, auf denen kein einziges Stück Vieh mehr graste. Schließlich kam die kleine Gruppe an einem Zaungatter an, von dem aus es auf einem befestigten Feldweg weiterging, bis in einiger Entfernung durch den leichten Bodennebel ausgedehnte Gebäudeanlagen schemenhaft zu erkennen waren. Ein großes Herrenhaus und rechts und links angrenzende Stallungen, Remisen und Lagerscheunen. Am Rande des Gebäudekomplexes war eine Dung- und Jauchegrube angelegt, deren strenger Geruch schon von weitem den Weg zu ihr wies. Nirgendwo brannte ein Licht oder eine Laterne. In diesen Kriegszeiten war es ratsam, auch auf dem Lande und gerade nahe am Wasser abends bei Zeiten die Lichter zu löschen. Sonst wäre jedes Gebäude auf dem flachen Lande schon von weitem zu sehen und konnte allzu leicht Ziel eines feindlichen Angriffes werden.
Die Grube, die im Schatten eines größeren Stallgebäudes lag, war beinahe leer. Aus dem Stall drang nur vereinzeltes Schnauben und Schmatzen von schlafendem Vieh.
Die Männer trugen die schwere Kiste eine Treppe hinab in die Grube. In einer Ecke, die durch eine kleine Umfriedung vom Rest des Jauchereservoirs abgetrennt war, gab es eine Vertiefung, in die ein Stahldeckel eingelassen war. Zwei der Matrosen hievten den wuchtigen Deckel an einer Seite hoch, während die anderen beiden und der Kapitän die Kiste in den darunter liegenden Verschlag schoben, der von innen mit dicken Eichenbohlen ausgekleidet war. Der Deckel wurde mit einem dumpfen Geräusch auf den Verschlag wieder aufgelegt. Es ließ sich nicht vermeiden, beim Zudecken des Versteckes etwas Lärm zu verursachen, da der wuchtige Deckel, der ebenfalls innen mit Eichenbohlen ausgekleidet war, leicht an die vier Zentner wog.
Die Männer stiegen wieder aus der Grube. Der Kapitän schaute sich sichernd nach allen Seiten um. Alles blieb still, nirgendwo rührte sich auch nur ein Schatten. Er griff nach einer Mistgabel und warf einige Fuder Mist aus einem zum Entladen bereitstehenden Mistwagen auf den Deckel des Versteckes. Als er fertig war, sah alles völlig normal aus: eine Dung- und Jauchegrube mit etwas Jauche darin und in einer Ecke ein kleiner Misthaufen.
Es war keine Stunde vergangen, als die kleine Gruppe von fünf Leuten wieder zurück war beim Rettungsboot, die Riemen eingelegt wurden und es rasch zurückging zu dem vor Anker liegenden Segler.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.