Jürgen Ruszkowski - Aus der Geschichte der Deutschen Seemannsmission

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Bevor Kaiser Wilhelm zwo 1914 leichtsinnig die Urkatastrophe Europas vom Zaune brach, gab es etwa 120.000 deutsche Seeleute, hundert Jahre später waren es nur noch 7.300. Der technische Fortschritt – Container, Microchip und Jumbojet – veränderten das Berufsleben an Bord eines Seeschiffes gewaltig. Heute würde niemand mehr eine Seemannsmission neu gründen. Vor 130 Jahren jedoch war es für viele Janmaaten ein Segen, dass sich christlich-diakonisch motivierte Männer um den Berufsstand der Seeleute kümmerten. Die Deutsche Seemannsmission wurde damals auf der britischen Insel nach englischen Vorbildern gegründet und kümmert sich heute unter den Bedingungen der Globalisierung um Seetransportarbeiter aus aller Welt. Material zur Entstehungsgeschichte dieser caritativen Organisation wird in diesem Band 75 der maritimen gelben Reihe von Jürgen Ruszkowski, der selber 27 Jahre lang in Hamburg ein Seemannshotel der Seemannsmission leitete, zusammengetragen.

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Neben die Regelung der Wohlfahrt durch das Gesetz treten schon im Mittelalter die Organisationen der Schiffer, die damals zugleich Reeder und Kaufleute waren. Schon im Jahre 1376 finden wir die Gesellschaften der Flandernfahrer, der Englandfahrer, der Schonen- und Bergenfahrer. Diese Gesellschaften bildeten Brüderschaften, die kirchlichen Charakter trugen, und deren Sinn und Zweck vor allem geistliche Versorgung und Fürbitte waren. Am kürzesten zusammengefasst ist diese Absicht in der Gründungsurkunde der Lübecker Schiffergesellschaft von 1401: da heißt es, dass sie gestiftet sei »to hulpe und to troste der lebendigen unde doden unde alle dergennen, de ere rechtfertige Narunge soken to Water warth, de sind Schipperen, Koplude edder Schippmanns, Pelegrimen effte welkerleie Lude dat id sin, der leider vele von wathers noth to deme dode komen, aver bord werden geworpen unde in ander wise vorghan unde sterven, ungebichet (ungebeichtet) unde unberuvet (ohne Reue) de van angstes wegen nene lede noch ruve umme ere sünde hebben könen, de ok nemandes hebben, de vor se biddet, denen dat gemeine beth: denen is gestiftet unde gemaket dusse broderschup unde eine ewige messe to der alle dergennen, de uth dessen Broderschop vorsterben, dat sy tho lande edder to water, dat de gude St. Nicolaus den almechtigen God vor ere aller seelen bidde. Amen. «

Das Almosengeben geschieht in mittelalterlicher Weise, weniger um des Empfangenden als um des Gebers wissen: als ein das Seelenheil verdienendes gutes Werk, das man sogar einer verstorbenen Seele im Fegfeuer zugute tun kann. So heißt es in der Stiftungsurkunde der Hamburgischen Schiffer-Gesellschaft von 1492 »Item ok schall elck brodere vor den vorstorbenen Brodere de mit ons in de Brodershop is gewesen, wan idt ehme erst tho wetende werdt, viff »Pater Noster« und viff »Ave Maria« beden dartho schal he geven den husarmen vyff pennige, tho Troste des jennen Seele de so uth dc Bröderschop verstorben is.

Jeder Schiffer dieser Bruderschaft hatte »eine Tonne St. Annen vöringe« für die Schifferbruderschaft mitzufahren, das heißt den Frachtertrag einer Tonne abzuliefern. Am Tag der heiligen drei Könige wurde dann eine Hochmesse und nachher eine Versammlung zur Rechenschaft und darauf ein Festgelage, die so genannte »Höge«, gehalten (vgl. plattdeutsch: »sich högen«). Die Gesellschaft hatte ihre eigene Kapelle in der Petrikirche und einen festen Vertrag mit den Brüdern des Franziskanerklosters, die die Messen zu lesen hatten; auch einen eigenen Friedhof, in denen die Brüder zusammen beigesetzt wurden. Bei der »Höge« kamen die Kleinodien, das silberne Zunftgeschirr der Gesellschaft, zu Ehren und Geltung. Die Ordnungsstrafen (»Brüche«) wurden meist mit einem bestimmten Maß Bier oder Wein gebüßt, die dann bei dieser Gelegenheit vertrunken wurden. Zwei »Schaffer« hatten zu bedienen und für Ordnung zu sorgen; dass »Kive und Hader« öfter vorkamen, zeigt eine Bestimmung, die den »Oberalten« vorschreibt, in Güte zu strafen, wenn sich aber einer »in der güde nicht schicken walde, und den Olderlüden ungehorsam wäre, den mögen die Olderlüde samt den gemenen Selschopsbrüdern na older gewonte up twen tunnen und ener delen uth desser selschop ruhen dar nümmer wedder intokomende.« Erst um die Reformationszeit, im Jahre 1507, wird in Hamburg von der Gesellschaft der Islandfahrer eine Brüderschaft gestiftet, die schon ganz deutlich auf die Betätigung der Nächstenliebe hinzielt. Es liegt schon im Namen »der Ißlandesfahrer armen Broderschop«. Zugleich können wir in dem Schifferstand eine gewisse soziale Umschichtung wahrnehmen. Waren früher die Schiffer zugleich Kaufleute, so tritt nun allmählich eine Scheidung zwischen Kaufmann und Schiffer ein, die im 1520 beginnenden Rechnungsbuch der Islandfahrer schon bemerkbar ist. Doch ist Kaufmann wie auch Schiffer, Knecht und Bootsmann Mitglied der Brüderschaft und leistet die Beiträge von der Fahrt. Diese wurden in dem Handelsartikel geleistet in Fischen, Schwefel, das damals in Island gefunden wurde, teilweise auch Geld. Das gängigste Zahlungsmittel waren aber die getrockneten Stockfische. Wir finden noch bis ins 18. Jahrhundert hinein für jeden Schiffer und Mann der Islandfahrer die entsprechenden Beiträge in dieser merkwürdigen Art Notgeld gebucht. Der Vorsteher des Seefahrer-Armenhauses zeigte mir noch den Stein, an dem selbst noch in unserem Jahrhundert die Elbfischer anlegten, um ihren Beitrag, allerdings in frischen Fischen, zu diesem Haus für ihre alten Kameraden zu leisten.

Die Kleinodien dieser Islandfahrer armen Brüderschaft stechen in ihrer Bescheidenheit, entsprechend dem Namen, sehr von denen anderer Gesellschaften ab. Freilich hatten sich diese bei jenen auch im Laufe von Jahrhunderten angesammelt, während die Seefahrer-Armen-Brüderschaft gerade anfing. So sind nur verzeichnet: drei schlichte Tafellaken, noch drei Tafellaken, eine Beilade, 20 »holten Tel1er«. Doch sieht man aus dem Rechnungsbuch, wie auch ihre Einnahmen zunächst verwandt werden, um in der St. Peterskirche ihre St. Annen-Kapelle mit kostbarem Gerät auszuschmücken und Seelenmessen für die verstorbenen Brüder lesen zu lassen.

Die Christliche Seefahrt in Hamburg seit der Reformation

Als durch Luthers Auftreten die katholischen Lehren vom Fegfeuer, von der Messe für verstorbene, vom Ablass usw. erschüttert wurden, war diesen Bruderschaften der eigentlich Grund ihrer Existenz entzogen. Nach dem Gesagten begreifen wir, dass Luther von seiner evangelischen Grundlage aus die Form der Bruderschaften als etwas Überflüssiges und um der üppigen Mahlzeiten willen Schädliches bekämpfte und ihnen andere Ziele zuwies. Es ist eigenartig zu sehen, wie die Reformation das ganze Bruderschaftswesen umgestaltet. Interessant auch, dass in Hamburg, schon bevor die Reformation der Lehre nach durchgeführt war, sich besonders die sozialen Gedanken Luthers durchsetzten und den Umschwung vorbereiteten. Es ist typisch, dass die Reformation hier nicht mit Lehrstreitigkeiten anfing, sondern mit der Umgestaltung der Armenpflege, auf Grund der Gotteskastenordnung des Reformators, und dass die Vertrauensmänner dieser neuen Armenpflege die Träger der Reformation geworden sind, von der katholischen Werkgerechtigkeit, die ihre Wohltätigkeit immer in erster Linie mit Rücksicht auf das eigene Seelenheil betrieb, tritt ein Umschwung ein zu warmer Aufgeschlossenheit für das Unglück und die Not des Nächsten. Überall beginnt es sich zu regen. Die Spuren der Reformation lassen sich auch ganz deutlich in den Akten und Büchern der Seefahrer-Bruderschaften verfolgen. Ja, die Seeleute scheinen an der Reformation wesentlich direkt beteiligt gewesen zu sein. So wird berichtet, dass die Katholischen einen Aufruhr beabsichtigt hatten, die Stadt an vier Ecken anstecken und, wenn das Volk zum Feuer lief, in der Verwirrung alle Evangelischen niedermachen wollten.

»Awert dit war ruchbar durch einen Goltschmidt. Idt was aber in der Nacht sulken Bysterwedder von blixen und donner, dat de lude menten, de welt wolde ein Ende nehmen. Awert de evangelisken Borger hadden sick darub gerüstet yn ihren huseren mit geschutte und andere wehre und etliche hatten 5‚ etlich 7 und etliche 10 Bootsmanns mit Wehre in eren Huseren unde de ganze Nacht eine luchte mit branden Lichten vor eren düren up der Straten hengende.«

Gleich nach der Durchführung der Reformation sehen wir in Hamburg, Lübeck und Bremen neue Seemannshäuser entstehen. In Hamburg war zu diesem Zweck die Schiffergesellschaft auf neuer Grundlage umgeformt, deren Stiftungsurkunde fast wörtlich an den Lutherschen Kleinen Katechismus anknüpft, nämlich: »Nachdem der allmächtige, der alle Menschen geschapen unde mit aller Notdurft die nicht uth egener Vernunft edder vornehmende, sundern uth luterer Gnade unde Barmhertigkeit se doch den Glöwigen thon Troste unde, as solkens göttliche Schriften vermelden, erholden mutt... is in betrachtinge sulliker anfelliger Not, de jedermann, he sie schipper, stuermann, bootsmann, schriveren und all andere seefahrenden Lüde, von göttlicher Ungnade, unstümigkeit des weders, ok aller notdürftiger anfälliger Krankheit, Lemnisse (Lähmung), Verderven und Ungesundheit, welches doch godt der allmächtige to ewigen Tagen verhöden will, disse Ordinatie vullenitagen (vollzogen)...«; weiter heißt es: «Des hebben vorerst von den schipperen de durch godes gnade, ingewinge götlichen Wortes und Betrachtung aller Krankheit darto sind bewagen worden angenamen.« Es sollen nun zunächst Wege und Mittel beschaffen werden, um »darmyt den seefahrenden armen unde kranken eyn nye hospital unde gasthuse optorichten unde de Kranken, de tidt ehres levendes darmit nach ihrer Gelegenheit versorgen unde underholen«. Auch die Islandfahrer-Bruderschaft schließt sich ganz bewusst der Reformation an. Das Buch von 1543 ist folgendermaßen betitelt: »Dyth jegenwartige bok belangett den gemeynen broderen und Koplüden, de van Hamborch aff up Ißland segeln unde darsulvest hanteren unde de de Broderschop St. Annen, wo se vorhen im unvorstande geheten unde geholfen is, de nur tor Thidt im rechten verstande: Gott sy ewig loff: ‚Christus Broderschop’ billiker mach genomet werden, helpen holden und den vorthsetten. «.

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