Antje Babendererde - Die Suche

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Jem Soonias, Cree Indianer und alleinerziehender Vater, ruft die Polizei, weil sein neunjähriger Sohn Stevie vom Spielen im Wald nicht nach Hause zurückgekehrt ist. Jem befürchtet, dass Stevies Verschwinden mit dem Kampf der Cree gegen einen Papierkonzern zusammenhängt, der die Wälder im Indianerreservat roden will.
Die Sozialarbeiterin Canyon wird vom Jugendamt in Thunder Bay auf den Fall im Indianerdorf angesetzt, denn es gibt eine Akte über Soonias und seinen Sohn. Aus anfänglicher Abneigung wächst Sympathie. Doch Ranee Bobiwash, berühmte Malerin und Soonias Geliebte, will ihn nicht kampflos aufgeben.
Was verbirgt die schöne Künstlerin und hat sie etwas mit Stevies Verschwinden zu tun?
Gemeinsam mit Canyon begibt sich Jem schließlich auf die Suche nach seinem Sohn. In der Wildnis begegnen sie sich selbst, ihren Wurzeln und vor allem der Liebe zueinander.

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Jem betrat Stevies Zimmer, machte Licht und sein Blick streifte durch den Raum. Wie konnte alles nur so unverändert aussehen? Warum gab es keine einzige Spur, keinen einzigen Hinweis, dem er folgen konnte? War es möglich, dass die Angst, Stevie zu verlieren, ihn blind gemacht hatte? Jem nahm sich eins von Stevies getragenen T-Shirts, kroch in den niedrigen dunklen Bau aus Stühlen und Decken und hockte sich auf den Boden.

Was hatte Stevie hier drinnen bloß gemacht? Hatte er dagesessen und auf das Flüstern von Geheimnissen in der Dunkelheit gewartet?

Jem presste die Nase in das Hemd seines Sohnes und atmete den vertrauten Geruch ein. Vor seinen Augen sah er das winzige schreiende Bündel, das die Hebamme ihm vor neun Jahren in den Arm gelegt hatte. Der schwarze Flaum auf dem Kopf seines neugeborenen Sohnes, sein rotes, entrüstetes Gesicht, der zahnlose Gaumen. Die Energie, die in ihm steckte. Und Mary in ihrem Bett, erschöpft, aber so glücklich, wie er sie noch nie erlebt hatte.

Wenig später hatte es Komplikationen gegeben und die Hebamme hatte einen Arzt gerufen. Als der Krankenwagen eintraf, war Mary schon bewusstlos gewesen, aber das hatte Jem gar nicht richtig begriffen. Er hatte geglaubt, die Müdigkeit hätte sie übermannt. Alles war so schnell gegangen, er hatte sich nicht von ihr verabschieden können. Als man ihm sagte, dass sie gestorben war, weil durch ein gerissenes Blutgefäß Fruchtwasser in ihren Blutkreislauf gelangt war, lag Stevie schlafend an seiner Brust.

Einziger Trost für ihn war, dass Mary nicht geahnt haben konnte, dass sie sterben würde. Was mit ihr geschehen war, hatte sie noch weniger begriffen als er. „Ist er nicht wunderschön?“, waren die letzten Worte, die sie zu ihm gesagt hatte.

„Stevie“, flüsterte Jem in die muffige Düsternis der Höhle. „Wo bist du, mein Sohn? Wo bist du?“

4.

Die Stadt Thunder Bay am Westufer des Lake Superior war erst Anfang der siebziger Jahre entstanden, als man beschlossen hatte, die Orte Fort Williams und Port Arthur zusammenzulegen. Fort Williams, einst Umschlagplatz für Trapper und Pelzhändler aus dem Norden, war 1892 zum ersten Mal als Ort erwähnt worden und Port Arthur, benannt nach Queen Victorias drittem Sohn, etwa zur selben Zeit.

In den Sommermonaten wurde im alten Fort Williams von Studenten in originalgetreuen Kostümen die Vergangenheit nachgestellt. Canyon hatte das Spektakel schon einige Male gesehen und fragte sich jedes Mal, wie es wohl wirklich gewesen sein mochte, als sich die ersten Waldläufer unter die Indianer mischten und später als Siedler hier niederließen. Als französische Pelzhändler die Flüsse in Richtung Norden befuhren, den ganzen Winter über Fallen stellten und dann, wenn das Eis geschmolzen war, die großen Seen überquerten, um nach tagelangen unmenschlichen Strapazen ihre Felle gegen Lebensmittel, Munition oder klingende Münze tauschten. Viele von ihnen hatten, weil es praktisch war, indianische Frauen geheiratet und Mischlingskinder in die Welt gesetzt.

Auch in ihren Adern floss Mischblut. Sie war die Tochter eines japanischen Vaters und einer Mutter französisch-indianischer Abstammung, wobei sich das Erbgut ihres Vaters nur spärlich durchgesetzt hatte. Der asiatische Einschlag in ihrem Gesicht war zwar unverkennbar: breite Wangenknochen, Augen, die sich in den Winkeln leicht verengten und kräftiges schwarzes Haar, aber ebenso gut hätte sie auch ein Inuitabkömmling sein können. Es war ihr Name, der das Rätselraten meistens beendete.

Nach dem College war Canyon aus Vancouver nach Thunder Bay gezogen und hatte die Stadt seither kaum verlassen, höchstens drei oder vier Mal zu ein paar kleinen Ausflügen in die umliegende Gegend. Alles Fremde machte Canyon nervös. Sie brauchte ihre Ordnung, ihren Rhythmus. Den hatte sie gerade erst wiedergefunden, nachdem sie sich endlich von Gordon getrennt hatte und in dieses kleine Apartment gezogen war. Gordon Shaefer, Rechtsanwalt mit einer vielversprechenden Karriere vor sich. Sprössling einer angesehenen Familie in Thunder Bay, deren männliche Mitglieder seit vier Generationen Anwälte waren.

Gordon war ein gut aussehender, immer korrekt gekleideter Mann, um den Canyon von anderen Frauen beneidet worden war. Hinter vorgehaltener Hand hatten sie sich gefragt, was er an ihr fand: an einer kleinen Halbjapanerin, die weder besonders schön noch extravagant war. Was keine von ihnen wusste: Shaefer war ein Mann, der sehr jähzornig werden konnte und in solchen Augenblicken die Kontrolle über seine körperlichen Kräfte verlor.

Als Canyon ihn vor fünf Jahren kennenlernte, faszinierte Gordon der asiatische Einschlag in ihrem Gesicht. Er fand ihre hohen Wangenknochen und die schrägen Augen exotisch und attraktiv. Meine kleine Geisha , hatte er sie gern genannt und sie hatte sich geschmeichelt gefühlt. Dass er, wenn er wütend war, heftiger reagierte als andere Menschen, hatte sie zwar registriert, aber sie war so verliebt gewesen, dass sie gar keine Bedenken aufkommen ließ.

Gordon bereute schnell und war dann immer besonders zärtlich und aufmerksam. Er machte teure Geschenke und beschwor seine Liebe zu ihr. Da war Canyon schon so abhängig von seiner Zuneigung und der körperlichen Erfüllung, die sie bei ihm fand, dass sie ihm immer wieder glaubte.

Aber dann war er eines Abends auf einer Party von einer hübschen jungen Journalistin gefragt worden, von welchem Eskimovolk seine Freundin eigentlich abstamme. Gordons wütende Verlegenheit war Canyon noch gut im Gedächtnis. Von da an fand er ihr Gesicht zu breit und zu flach, ihre Beine nicht lang genug und sowieso: beim Sex war sie verklemmt und zögerlich und viel zu still.

Das alles sagte er ihr zwar nicht ins Gesicht, denn er hielt sich für einen außerordentlich kultivierten Menschen, aber Canyon entdeckte Gordons Vorbehalte in seinen Blicken und seinen Äußerungen, die er anderen gegenüber machte.

Der Gedanke, ihn zu verlieren, war ihr unerträglich. Sie klammerte sich an ihn, was ihn reizbar machte. Eines Tages schlug er sie. Es war das erste Mal. Gordon war klein, aber kräftig und sie wog nur fünfzig Kilo. Der Schlag warf sie gegen die Wand. Sie taumelte und stürzte. Das Blut, das aus ihrer Nase strömte, ernüchterte ihn. Er kümmerte sich, stoppte die Blutung, kühlte ihr Gesicht, bereute zutiefst.

Und Canyon verzieh ihm.

Die nächsten Tage meldete sie sich krank. Ihren Kollegen aus dem Kinderheim, in dem sie damals arbeitete, erzählte sie, dass sie unglücklich gestürzt wäre. Nach diesem Zwischenfall ging es mehrere Monate gut zwischen ihnen und Canyon fasste neuen Mut. Sie wechselte den Job und begann auf dem Jugendamt zu arbeiten. Das war seit dem Abschluss ihres Studiums ihr Ziel gewesen.

Die ersten Wochen waren schwer für sie. Was sie als Mitarbeiterin des Jugendamtes erlebte, machte ihr zu schaffen und zu Hause konnte sie nicht darüber reden, weil sie fürchtete, Gordon könne sich angesprochen fühlen, wenn sie von gewalttätigen Männern und ihren Opfern erzählte. Obwohl sich Sarah Wilson, ihre ältere Kollegin, von Anfang an mit großer Herzlichkeit um sie kümmerte, blieb Canyon verschlossen und misstrauisch. Sie konnte und wollte nichts von sich preisgeben.

Eines Tages, sie und Gordon waren auf der Geburtstagsparty eines seiner Kollegen, erwischte sie ihn in einer dunklen Ecke, wie er eine blonde Frau umarmte und küsste. Schockiert stellte sie ihn vor allen anderen zur Rede und floh hinterher nach Hause. Sie weinte sich in den Schlaf, unglücklich und doch voller Hoffnung, dass er ihr vergeben möge.

Als Gordon einige Zeit später in ihre gemeinsame Wohnung kam, war er betrunken und raste vor Wut über die Demütigung, für die er sie verantwortlich machte. Er würgte Canyon und nötigte sie. Es war ein gewaltsamer, brutaler Akt. Erst als sie in ihrer Todesangst nach Luft japste, ließ er von ihr ab. Diesmal entschuldigte er sich nicht. Gordon Shaefer war stumm vor Entsetzen über das, was er getan hatte. Fluchtartig verließ er die Wohnung und ließ sie allein zurück.

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