Antje Babendererde - Die Suche

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Jem Soonias, Cree Indianer und alleinerziehender Vater, ruft die Polizei, weil sein neunjähriger Sohn Stevie vom Spielen im Wald nicht nach Hause zurückgekehrt ist. Jem befürchtet, dass Stevies Verschwinden mit dem Kampf der Cree gegen einen Papierkonzern zusammenhängt, der die Wälder im Indianerreservat roden will.
Die Sozialarbeiterin Canyon wird vom Jugendamt in Thunder Bay auf den Fall im Indianerdorf angesetzt, denn es gibt eine Akte über Soonias und seinen Sohn. Aus anfänglicher Abneigung wächst Sympathie. Doch Ranee Bobiwash, berühmte Malerin und Soonias Geliebte, will ihn nicht kampflos aufgeben.
Was verbirgt die schöne Künstlerin und hat sie etwas mit Stevies Verschwinden zu tun?
Gemeinsam mit Canyon begibt sich Jem schließlich auf die Suche nach seinem Sohn. In der Wildnis begegnen sie sich selbst, ihren Wurzeln und vor allem der Liebe zueinander.

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„Das habe ich schon getan“, sagte Jem ungeduldig.

„Überlassen Sie mal uns, was wir tun oder nicht tun, Mr Soonias. Wenn es etwas Neues gibt, melde ich mich wieder. Dasselbe erwarten wir von Ihnen. Miles Kirby kommt nachher vorbei und holt das Foto. Beschreiben Sie ihm bitte so genau wie möglich, was Ihr Sohn heute angehabt hat.“

„In Ordnung.“ Jem legte auf.

„Die Polizei?“, fragte Ranee. Sie trug helle Jeans und eine dunkelgrüne Bluse aus roher Seide, die zur Farbe ihrer Augen passte.

„Ja. Sie haben den See bei seinem Versteck abgesucht und nichts gefunden.“

Ranee stieß Luft durch die Zähne, was Jem als Ausdruck der Erleichterung deutete. Wie schön sie ist, dachte er, wie begehrenswert. Und wunderte sich, dass er kein Verlangen spürte, wie sonst in ihrer Nähe.

„Ich wusste, dass sie ihn dort nicht finden würden“, sagte er und lehnte sich rücklings gegen die Spüle. „Stevie ist nicht tot, verdammt noch mal. Mein Sohn lebt, ich weiß es.“

Ranee sah ihn mitfühlend an. „Natürlich, Jem.“

„Hätte allerdings sein können, dass sein Rad im See liegt“, bemerkte er nachdenklich. „Aber es war nicht dort.“ Das rote BMX-Rad war nagelneu. Stevie hatte es zu seinem neunten Geburtstag bekommen und das war erst ein paar Wochen her. Es war genauso spurlos verschwunden wie sein Sohn.

„Was glaubst du, ist passiert?“, fragte Ranee.

„Jemand hat ihn mitgenommen.“

„Was?“ Die Indianerin riss ihre Augen weit auf. „Warum sollte jemand Stevie entführen?“

Jem hob die Schultern. „Ich weiß es nicht. Möglicherweise hat sein Verschwinden etwas mit dem Kahlschlag am Jellicoe Lake zu tun. Der Gerichtstermin in Ottawa rückt näher. Vielleicht klingelt gleich das Telefon und es meldet sich irgend so ein Idiot, den die Shimada Paper Company angeheuert hat, um mich einzuschüchtern.“

„Würde mich nicht wundern, wenn es so wäre.“ Ranee nickte. „Immerhin bist du Vorsitzender und Sprecher von KEE-WE . Du hast der Organisation einen Anwalt besorgt und ihr habt gute Chancen, dass die Provinzregierung die Abholzungsgenehmigung zurückzieht und Shimada klein beigeben muss.“

„Genau das ist mir auch durch den Kopf gegangen.“

„Hast du es der Polizei erzählt?“

„Nein, noch nicht. Ich will erst mal abwarten, was passiert. Ob sich überhaupt jemand meldet. Ich will Stevie nicht unnötig in Gefahr bringen.“

„Verstehe.“ Ranee lehnte sich gegen seine Brust. Sie war genauso groß wie er und hatte lange, sehnige Muskeln. Durch sein T-Shirt spürte er die festen Knospen ihrer Brüste. Nicht mal im Winter trug sie einen BH.

„Trotzdem würde ich der Polizei von deinem Verdacht erzählen. Die wissen schließlich auch, dass dem Papierkonzern jedes Mittel recht ist, um seine Interessen zu verteidigen.“ Sie küsste ihn auf den Mund und ließ ihre Zunge über seine Zähne gleiten.

Doch er schob sie von sich. „Nicht jetzt, Ranee“, brummte er unwillig. „Miles kommt gleich und ich muss noch ein Foto von Stevie heraussuchen.“

Später, nachdem Miles Kirby gegangen war, schickte Jem Ranee nach Hause. Sie ging, ohne zu protestieren. Schweren Herzens machte er sich auf den Weg zu seinen Eltern, deren Haus am anderen Ende der Siedlung stand.

Jem war nicht mehr so verzweifelt gewesen, seit die Frau, die er liebte, bei der Geburt ihres Sohnes gestorben war. Nach Marys Tod hatte Jem sich wie ein Schlafwandler durch sein Dasein bewegt. Es war eine Art Lähmung gewesen, eine dunkle Klage, die verhinderte, dass er trauern und sich wieder dem Leben zuwenden konnte.

Der Sorgerechtskampf um seinen neugeborenen Sohn hielt ihn damals davon ab, vor Schmerz um den Verlust seiner Liebe verrückt zu werden und zur Flasche zu greifen. Sein Zorn auf eine Behörde, die vorgab, das Beste für Stevie zu wollen, indem sie ihn zu Pflegeltern steckte, weit weg von seiner Familie, rettete ihn. Er siegte und erhielt die Erlaubnis, seinen Sohn adoptieren zu dürfen.

Schließlich hatte Jem das Unabänderliche akzeptiert und gelernt, die Leere, die Marys Tod hinterlassen hatte, zu ertragen. Er ging arbeiten und die Nachmittage und Wochenenden gehörten seinem kleinen Sohn. Es war anstrengend, wenn Stevie nachts schrie und er nicht wusste, warum. Wenn ihm dann am nächsten Tag der Schlaf fehlte und er vor versammelter Klasse einzunicken drohte, weil er unendlich müde war. Manchmal fürchtete er, es nicht zu schaffen, aber seine Eltern hielten immer zu ihm. Jakob und Elsie Soonias halfen und unterstützten ihn wo sie nur konnten, daran hatte sich bis heute nichts geändert.

Stevie wurde seiner Mutter immer ähnlicher und dafür liebte Jem ihn nur noch mehr. Mary war gegangen, aber sie hatte ihm etwas zurückgelassen, etwas aus Fleisch und Blut, dem er seine ganze Fürsorge und Aufmerksamkeit schenken konnte. Aus dem anstrengenden Säugling wurde ein freundlicher und wissbegieriger Junge. Noch nie hatte Jem sich Sorgen um Stevie machen müssen. Und seit Ranee am letzten Tag des vergangenen Jahres wieder in sein Leben getreten war, fühlte er sich als glücklicher Mann. Doch nun war sein Sohn auf rätselhafte Weise verschwunden und Jem hatte nicht die geringste Vermutung, was passiert sein könnte. „Sind Sie ein guter Vater?“, hatte ihn die hartnäckige Sozialarbeiterin mit dem japanischen Namen gefragt. Diese Frage beschäftigte ihn seither pausenlos. Zusammengekauert hockte er auf der hölzernen Bank in der Wohnküche seiner Eltern.

„Das Jugendamt war natürlich gleich zur Stelle“, berichtete er. „Ob ich auch genug Zeit für Stevie hätte, hat diese Frau mich gefragt.“

„Du hättest die Polizei nicht holen dürfen“, warf ihm seine Mutter vor, eine rundliche Frau mit grauem Zopf, die verschrumpelte Äpfel schälte. Äpfel vom vergangenen Jahr, deren Schalen einen starken Duft verströmten.

„Lass ihn in Frieden, Elsie“, schritt Jakob ärgerlich ein. „Natürlich musste er die Polizei informieren. Der Junge ist verschwunden. Was glaubst du, wäre passiert, wenn Jem Stevie erst nach einer Woche als vermisst gemeldet hätte?“

Elsie warf ihrem Mann einen aufgeschreckten Blick zu. Und auch Jem wagte nicht daran zu denken, wie sein Leben aussehen mochte, wenn man in einer Woche immer noch keine Spur von seinem Sohn gefunden hatte.

Vor Stevie waren schon andere Bewohner aus Dog Lake und verschiedenen Nachbarreservaten spurlos verschwunden. Meist waren es jedoch Jugendliche. Sie kamen mit dem Gesetz in Konflikt und endeten, ihrer Geschichte beraubt, irgendwo in den grauen Straßen der Städte. Wie Simon, Jems jüngerer Bruder. Es schmerzte immer noch körperlich, wenn er an ihn dachte.

„Glaubst du, es interessiert sie wirklich, wenn ein Indianerkind verschwindet?“ Elsies braune Hände kneteten Teig auf das Blech und drückten die Ränder fest. Dann begann sie, die Äpfel in schmale Scheiben zu schneiden und auf den Teig zu legen. Das Rezept hatte sie von einer Deutschen, die eine Zeit lang in Dog Lake gelebt hatte. Nur seine Mutter verstand es, diese Art Apfelkuchen zu backen.

„Die Weißen in den Behörden denken, wir sind verantwortungslose Menschen und einer weniger ist für sie kein Verlust“, sagte sie aufgebracht. „Unsere Probleme müssen wir allein lösen, mein Sohn. Das war schon immer so und wird immer so sein. Die Weißen können uns dabei nicht helfen. Im Gegenteil, durch sie sind unsere Probleme nur noch größer geworden. Früher gab es keine Drogen in Dog Lake. Die Kinder kamen nicht auf die Idee Leim zu schnüffeln und der Alkohol hat nicht so viele von uns krank gemacht. Damals hörten wir noch auf die Wünsche der Geister. Heute haben die jungen Leute nichts als ihre eigenen Wünsche im Kopf.“

Stevies Lieblingsapfelkuchen, dachte Jem, während er seiner Mutter zusah, ihre Worte aber an ihm vorbeirauschten. Vielleicht konnte der Duft des Kuchens seinen Jungen zurücklocken, wo immer er war. Für einen Augenblick fühlte sich Jem leer vor Angst. Er fragte sich, ob es Anzeichen gegeben hatte für das, was passiert war.

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