Antje Babendererde - Die Suche

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Jem Soonias, Cree Indianer und alleinerziehender Vater, ruft die Polizei, weil sein neunjähriger Sohn Stevie vom Spielen im Wald nicht nach Hause zurückgekehrt ist. Jem befürchtet, dass Stevies Verschwinden mit dem Kampf der Cree gegen einen Papierkonzern zusammenhängt, der die Wälder im Indianerreservat roden will.
Die Sozialarbeiterin Canyon wird vom Jugendamt in Thunder Bay auf den Fall im Indianerdorf angesetzt, denn es gibt eine Akte über Soonias und seinen Sohn. Aus anfänglicher Abneigung wächst Sympathie. Doch Ranee Bobiwash, berühmte Malerin und Soonias Geliebte, will ihn nicht kampflos aufgeben.
Was verbirgt die schöne Künstlerin und hat sie etwas mit Stevies Verschwinden zu tun?
Gemeinsam mit Canyon begibt sich Jem schließlich auf die Suche nach seinem Sohn. In der Wildnis begegnen sie sich selbst, ihren Wurzeln und vor allem der Liebe zueinander.

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Antje Babendererde

Die Suche

Kriminalroman

Manche sehen Narben und denken an Wunden. Für mich aber sind Narben der Beweis dafür, dass es Heilen gibt.

Linda Hogan, Sonnenstaub

1.

Ein hoher Schreckenslaut kam aus Canyons Kehle, als sie auf dem moosbewachsenen Stein ausglitt und beinahe in einer schwarzen Wildsuhle gelandet wäre.

Der junge Constable packte sie geistesgegenwärtig am Arm. „Vorsicht, Miss Toshiro! Ist verdammt rutschig hier.“ Er bemühte sich, ein Lächeln zu verbergen, allerdings ohne Erfolg.

„Kein Wort über meine Schuhe“, sagte Canyon, als sie wieder sicher stand.

Der Polizist presste grinsend die Lippen zusammen und sie ließ es ihm durchgehen. Für eine derartige Expedition war sie nicht ausgerüstet. Sie trug leichte, beigefarbene Slipper und die Nässe drang durch das dünne Leder. Als sie vor zwei Stunden in Thunder Bay losgefahren war, war es sommerlich warm gewesen und die Straßen trocken. Doch hier, hundertfünfzig Kilometer weiter nördlich, in einer Wildnis, die zu einem Indianerreservat gehörte, gab es nicht einmal Straßen im herkömmlichen Sinne.

Nachdem Canyon den schnurgeraden Highway verlassen hatte, war sie eine Schotterpiste gefahren und dann auf eine breite, ausgefahrene Rinne voller Wasserlöcher abgebogen. Noch vor einer Woche hatte es Nachtfrost gegeben, obwohl es schon Anfang Juni war. In diesem Winkel der kanadischen Provinz Ontario, am Nordrand der Großen Seen, gab der Frühling meist nur ein kurzes Gastspiel. Es war schlagartig heiß geworden und die sommerlichen Temperaturen lockten die ersten Plagegeister aus ihren Verstecken.

Misstrauisch beobachtete Canyon winzige schwarze Tierchen mit weißen Flügeln und Beinen, die sich auf ihren Armen niederließen. Die blutrünstigen Schwarzfliegen bissen erbarmungslos zu, wo immer sie ein Stück nackte Haut erwischen konnten. Wütend schlug Canyon nach ihnen. Dabei rutschte sie erneut und klammerte sich an der Uniform des sommersprossigen Polizisten fest, dessen Namen sie vergessen hatte.

„Hoppla!“ Sein Grinsen wurde breiter.

„Wo ist er denn nun?“, fragte Canyon ungeduldig. Sie und ihre Kollegin Sarah Wilson hatten bereits Dienstschluss gehabt, als ihr Vorgesetzter ins Büro gekommen war und sie angewiesen hatte, noch raus in ein Indianerreservat zu fahren. Der Fall sei dringend.

Sarah hatte ihren 15. Hochzeitstag, und kein noch so dringender Fall hätte sie davon abbringen können, das geplante Abendessen mit ihrem Mann Charlie im „Harrington Court“ sausen zu lassen. Also hatte sich Canyon allein auf den Weg gemacht, und war nach einer endlos scheinenden Fahrt nicht wie erwartet in einem Indianerdorf, sondern in einer summenden, feuchtwarmen Wildnis gelandet.

Der Polizeibeamte wies auf drei Männer, zwei Indianer und einen Weißen im Anzug, die etwas abseits vor der riesigen Wurzel eines umgestürzten Baumes standen und miteinander sprachen. „Dort drüben bei den anderen, Miss. Der Große im Holzfällerhemd. Er ist Lehrer an der High School von Nipigon und lebt mit seinem Sohn in Dog Lake. Auf dem Weg hierher sind Sie an der Siedlung vorbeigekommen.“

Canyon erinnerte sich, hinter einer Wegbiegung drei oder vier Holzhäuser gesehen zu haben. An einem Abzweig der Schotterstraße hatte dieser milchgesichtige Constable gewartet, um sie zu den anderen zu führen. Mit Hausnummern und Wegbeschreibungen käme man hier draußen nicht weit, hatte Sarah sie vorgewarnt.

„Danke“, sagte sie. Der Polizist nickte und blieb stehen. Sie ging auf die Männer zu, die ihr Gespräch unterbrachen und ihr entgegensahen. Ein schwarzer, argwöhnischer Blick traf Canyon, der sie einen Moment zögern ließ. Sie atmete tief durch und setzte ihren Weg über den feuchten Waldboden fort.

Die beiden Indianer musterten sie wie ein Fabeltier. Natürlich war Canyon klar, was für ein Bild sie in ihren winzigen Schuhen, der weißen Bluse und dem knielangen cremefarbenen Rock hier in der Wildnis abgeben musste. Das war auch nicht ihre übliche Dienstkleidung, doch am Vormittag hatte sie einen Gerichtstermin gehabt und dort wurde von den Mitarbeitern des Jugendamtes angemessene Kleidung erwartet. Als Canyon sich am Morgen für dieses helle Kostüm und die flachen Schuhe entschieden hatte, konnte sie nicht ahnen, in welche unwirtliche Gegend es sie an diesem Tag noch verschlagen sollte. Es war ihr erster Fall außerhalb der Stadt.

„Canyon Toshiro“, stellte sie sich vor und setzte allen Unbilden zum Trotz ein freundliches Lächeln auf. „Ich bin vom Jugendamt in Thunder Bay. Man hat mich hergeschickt, weil ein Junge verschwunden ist.“

Nachdem sie ihren Namen genannt hatte, bemerkte sie ein kurzes, verwundertes Aufflackern in den Blicken der beiden Indianer, das jedoch schnell wieder verlosch.

„Lange nicht gesehen, Miss Toshiro“, begrüßte sie Inspektor Harding vom Thunder Bay Police Department, mit dem sie schon in anderen Fällen zu tun gehabt hatte. Auch er war unpassend gekleidet, allerdings auf andere Art. In den billigen Anzügen, die er stets trug, und seinen geschmacklosen bunten Krawatten, fiel er sogar in der Stadt auf, doch hier draußen wirkte seine Erscheinung grotesk.

Harding war ein untersetzter Mann mit zu langen kräftigen Armen, braunem Haar und einem Gesicht, das den Eindruck von einem Neandertaler noch verstärkte: eine breite Nase, wulstige dunkle Augenbrauen und ein tiefer Haaransatz. Einige Mitarbeiter des Jugendamtes behaupteten, er könne sich in den Kniekehlen kratzen, ohne sich zu bücken.

Canyon mochte die kühle, abschätzende Art des Inspektors nicht, die er niemals abzulegen schien. Alles an ihm war Routine, sogar sein Mitgefühl. Aber sie war auf die Zusammenarbeit mit ihm angewiesen, also versuchte sie, ihn ihre Abneigung nicht spüren zu lassen.

Harding schüttelte ihr die Hand und stellte ihr die beiden anderen Männer vor. „Constable Miles Kirby von der Dog Lake Stammespolizei und Mr Jem Soonias, er ist der Vater des vermissten Jungen.“

Der hochgewachsene Indianer mit Pferdeschwanz und finsterer Miene reichte ihr nicht die Hand, obwohl sie ihm ihre entgegenstreckte. Mit verächtlichem Blick starrte er auf ihre Dienstmarke, die sie noch schnell an ihre Bluse gesteckt hatte, bevor sie aus dem Wagen gestiegen war.

Canyon ging darüber hinweg, denn diese Art Unhöflichkeit war sie gewohnt. In ihrem Beruf als Sozialarbeiterin hatte sie lernen müssen, mit Zurückweisung zurechtzukommen. Mitarbeiter des Jugendamtes wurden von den betroffenen Eltern selten herzlich empfangen. Ihr Erscheinen war Vorwurf genug und auf Sympathiebekundungen durfte sie nicht hoffen. Allerdings beschlich sie sofort das ungute Gefühl, dass sich hinter Jem Soonias Unhöflichkeit noch mehr verbarg. Ein lang angestauter Groll vielleicht. Besser, sie war auf der Hut.

Mit einem freundlichen Kopfnicken wandte Canyon sich dem indianischen Polizisten zu und begrüßte ihn. Kirby trug Uniform und unter den Achseln seines Hemdes hatten sich dunkle Flecken gebildet. Sie schätzte ihn auf Anfang oder Mitte vierzig. Er hatte kurzes schwarzes Haar und ein offenes, sympathisches Gesicht mit dunkelbraunen Augen. Constable Kirby würde ihr gewiss helfen, sollte der Vater des verschwundenen Jungen beschlossen haben, sie als Feindin zu betrachten.

Während Harding sie kurz aufklärte, musterte Canyon Jem Soonias verstohlen. Der Indianer mochte Mitte dreißig sein und trug die typische Kleidung der Männer, die in der Wildnis zu Hause waren: Jeans, ausgetretene Trekkingstiefel und ein rot-schwarzes Holzfällerhemd. Nicht der neueste Schrei, aber hier draußen allemal praktischer als das, was sie selbst am Leibe trug. Soonias stand unbeweglich wie ein Baum in der Landschaft und sein Gesichtsausdruck war immer noch unnachgiebig und verschlossen.

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