Antje Babendererde - Die Suche

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Jem Soonias, Cree Indianer und alleinerziehender Vater, ruft die Polizei, weil sein neunjähriger Sohn Stevie vom Spielen im Wald nicht nach Hause zurückgekehrt ist. Jem befürchtet, dass Stevies Verschwinden mit dem Kampf der Cree gegen einen Papierkonzern zusammenhängt, der die Wälder im Indianerreservat roden will.
Die Sozialarbeiterin Canyon wird vom Jugendamt in Thunder Bay auf den Fall im Indianerdorf angesetzt, denn es gibt eine Akte über Soonias und seinen Sohn. Aus anfänglicher Abneigung wächst Sympathie. Doch Ranee Bobiwash, berühmte Malerin und Soonias Geliebte, will ihn nicht kampflos aufgeben.
Was verbirgt die schöne Künstlerin und hat sie etwas mit Stevies Verschwinden zu tun?
Gemeinsam mit Canyon begibt sich Jem schließlich auf die Suche nach seinem Sohn. In der Wildnis begegnen sie sich selbst, ihren Wurzeln und vor allem der Liebe zueinander.

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„Gibt es denn gar keine Jobs für sie?“, fragte Canyon. „Ich kann mir das nicht vorstellen.“

„Schon“, erwiderte Sarah. „Wenn sie sich bereitfinden, gefährliche und gesundheitsschädigende Arbeiten im Straßenbau, den Erzminen oder der Holzwirtschaft zu übernehmen, dann haben sie Aussicht auf einen Job. Doch der überwiegende Teil von ihnen kommt nur schlecht oder überhaupt nicht mit den unwürdigen Arbeitsbedingungen zurecht und ich kann es ihnen nicht verdenken.“ Sie zuckte die Achseln. „Trotz allem geht es den Indianern im Reservat besser als ihren Stammesbrüdern hier in der Stadt, wo der Alkohol leichter zu haben ist. Und im Übrigen sind es Cree, mit denen du es diesmal zu tun hast. Dog Lake ist ein Cree Reservat.“

„Tatsächlich“, bemerkte Canyon nachdenklich. „Ich glaube nicht, dass das für den Fall relevant ist. Wie dem auch sei, ich fühlte mich irgendwie ... fehl am Platz.“

Sarah hatte recht. Den Stadtindianern war von ihrer Kultur kaum etwas geblieben. Abgeschnitten von ihrem Land und ihrer Gemeinschaft, verloren sie ihre Identität und ihren Stolz. Wenn Canyon in Thunder Bay mit Indianern oder Mischlingen zu tun hatte, wurde sie oft mit großer Armut, Alkohol und Verwahrlosung konfrontiert. Diese Menschen taten ihr leid, weil sie ihr Leben nicht in den Griff bekamen und die nächste Generation in einen Kreislauf aus Resignation und Hoffnungslosigkeit hineingeboren wurde.

Als sie in dieses Reservat gefahren war, hatte sie Ähnliches erwartet und war auf eine Welt gestoßen, die ihren Vorstellungen widersprach. Dass sie die Menschen, die dort lebten, nicht einordnen konnte, hatte sie verunsichert und unprofessionell agieren lassen.

Jem Soonias war ein Mann, der sein Leben sehr wohl im Griff hatte. Jedenfalls, bis sein kleiner Sohn auf rätselhafte Weise verschwunden war.

„Na ja“, räumte Sarah ein, „die Wildnis macht uns Stadtmenschen Angst. Wir kommen uns verloren vor in den dunklen Wäldern, während die Indianer sich dort zu Hause fühlen. Wir fürchten uns vor allem, was da kriecht und krabbelt, während sie jede noch so kleine Spinne als Bruder betrachten.“

„Ja, schon möglich. Aber der Vater des Jungen war unfähig, meinem Blick zu begegnen. Würdest du das nicht für bedenklich halten?“

„Nicht unbedingt. Das ist ihre Art, Can. Sie vermeiden längeren Augenkontakt, um ihr Gegenüber nicht zu bedrängen.“

Bedrängen? “, rief Canyon entgeistert. „Jem Soonias war nicht nur völlig unkooperativ, er hat mich total abblitzen lassen.“

„Was hast du denn erwartet?“

„Etwas mehr Entgegenkommen. Schließlich will ich ihm seinen Sohn nicht wegnehmen, nur herausfinden, wo er vielleicht sein könnte.“

„Jem Soonias hat schlechte Erfahrungen mit dem Jugendamt gemacht, vielleicht war er deshalb so abweisend. Und außerdem: Das Kind zu suchen, ist Sache der Polizei, Canyon. Lass Inspektor Harding seine Arbeit machen und kümmere dich um die Aktenberge, die auf deinem Schreibtisch liegen.“

Canyon richtete sich auf. „Wo ist die Akte über den Fall Soonias eigentlich abgeblieben?“

Sarah wies mit ihrem Kuli auf einen Ordner, der auf Canyons Schreibtisch lag. „Im Übrigen erinnere ich mich noch sehr gut an den Fall. Ich war ein Frischling wie du und damals war es noch ungewöhnlich, dass sich ein Indianer in einem Sorgerechtsfall einen Anwalt nimmt.“ Sie klopfte mit dem Kuli gegen ihre schiefen Schneidezähne. „Wir hatten vor, den Jungen in einer indianischen Pflegefamilie unterzubringen. Er war ein winziger Säugling und niemand traute Jem Soonias zu, dass er das alleine packt. Aber er hatte einen guten Anwalt. Er bekam das Sorgerecht für den Jungen und hat ihn schließlich adoptiert. Ein paar Mal war noch jemand von uns draußen im Reservat, um nach dem Rechten zu sehen. Es hat keine Beanstandungen gegeben.“

„Was ist mit dir?“, fragte Canyon. „Warst du damals auch draußen in Dog Lake gewesen.“

Sarah nickte. „Ja. Zusammen mit einem Kollegen.“

„Und?“

„Ich fand, dass Jem Soonias nicht nur ein guter, sondern auch ein verdammt gut aussehender Vater war. In seiner Trauer und seinem Zorn, der ja durchaus berechtigt war, wirkte er wie eine tragische Gestalt. Wenn ich damals Charlie nicht schon gehabt hätte ...“ Sarah seufzte theatralisch.

Canyon verdrehte die Augen. „Wer hat sich eigentlich um Stevie gekümmert, während sein Vater arbeitete?“

„Seine Oma. Soonias Eltern leben auch in der Siedlung. Elsie Soonias war damals schon Mitte fünfzig und ihr Mann Jakob gerade sechzig geworden. Aufgrund ihres Alters haben wir sie als Pflegeeltern nicht in Betracht gezogen. Zugegeben, heute sehe ich auch einiges anders als damals.“ Sarah klopfte mit dem Kuli auf die Tischplatte. „Natürlich wäre es idiotisch gewesen, den Jungen zu fremden Menschen zu geben, wenn er einen Vater hat, der ihn liebt und eine Familie, die sich um ihn kümmern kann.“

„Wir versuchen doch nur, das Beste für diese Kinder zu tun“, warf Canyon ein.

„Natürlich.“ Stimmte Sarah ihr zu. „Aber das Beste ist vielleicht nicht immer das Richtige. Armut und Verwahrlosung gibt es schließlich überall, Can, auch unter uns Weißen. Aber was die Indianer angeht, tragen wir eine gewisse Schuld und die sitzt uns jedes Mal im Nacken, wenn wir mit ihnen zu tun haben. Sixties Scoop gilt zwar inzwischen als historischer Faktor“, sagte sie, „aber wie es aussieht, haben wir auf dem Jugendamt auch heute noch jeden Tag mit den hässlichen Auswirkungen des Programms zu tun.“

Sixties Scoop war jedem kanadischen Sozialarbeiter ein Begriff. Das Assimilationsprogramm war bis in die achtziger Jahre hinein praktiziert worden. Über zwei Jahrzehnte hinweg hatte man in Kanada überdurchschnittlich viele indianische Kinder ihren Familien entrissen und bevorzugt an weiße Mittelklassefamilien zur Adoption freigegeben. Damals war auf den Adoptionspapieren bewusst darauf verzichtet worden, die leiblichen Eltern mit Namen zu nennen. Auf diese Weise sollten die Kinder daran gehindert werden, später etwas über ihre indianischen Eltern herauszufinden. Meist wurde ihnen erzählt, sie wären italienischer oder griechischer Abstammung, deshalb das schwarze Haar und die dunkle Haut.

Man wollte diesen eingeborenen Kindern ein privilegiertes Leben ermöglichen, aber dadurch verloren sie den Zugang zu ihrem kulturellen Hintergrund und büßten außerdem ihren Status als Indianer ein. Der Schaden, der dadurch an Leib und Seele dieser Kinder angerichtet wurde, hatte schlimme Folgen. Nur die Wenigsten von ihnen führten heute ein normales Leben. Sie gaben ihr Trauma an ihre Kinder und Kindekinder weiter.

Erst der Indian Child Welfare Act von 1978 stellte sicher, dass Indianerkinder nicht mehr aus dem Zuständigkeitsbereich des Stammes entfernt und von weißen Familien adoptiert werden durften. Doch der Stachel der Bitterkeit über die verlorenen Kinder saß auch heute noch tief im Gedächtnis der Ureinwohner.

„Ja“, sagte Canyon. „Viele von ihnen denken immer noch, dass wir ihnen ihre Kinder wegnehmen und Weiße aus ihnen machen wollen. Diese Angst sitzt in ihren Köpfen und wird an die nächste Generation weitervererbt. Ich fürchte, in Jem Soonias Augen bin ich ein Monster, das es auf seinen Sohn abgesehen hat.“

Sarah lachte herzlich über Canyons unglückliches Gesicht. „Nun mach mal halblang“, sagte sie, „so schlimm wird es schon nicht sein. Ich nehme an, Stevies Vater kennt die Gesetze und seine Rechte sehr genau. Aber wenn ich mich voller Verzweiflung an die Polizei wende, weil mein Kind verschwunden ist, und man mir gleich jemanden vom Jugendamt vorbeischickt, wäre ich auch sauer.“

„Ja, aber das ist der übliche Weg“, rechtfertigte sich Canyon. „So sind nun mal die Vorschriften.“

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