Antje Babendererde - Die Suche

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Jem Soonias, Cree Indianer und alleinerziehender Vater, ruft die Polizei, weil sein neunjähriger Sohn Stevie vom Spielen im Wald nicht nach Hause zurückgekehrt ist. Jem befürchtet, dass Stevies Verschwinden mit dem Kampf der Cree gegen einen Papierkonzern zusammenhängt, der die Wälder im Indianerreservat roden will.
Die Sozialarbeiterin Canyon wird vom Jugendamt in Thunder Bay auf den Fall im Indianerdorf angesetzt, denn es gibt eine Akte über Soonias und seinen Sohn. Aus anfänglicher Abneigung wächst Sympathie. Doch Ranee Bobiwash, berühmte Malerin und Soonias Geliebte, will ihn nicht kampflos aufgeben.
Was verbirgt die schöne Künstlerin und hat sie etwas mit Stevies Verschwinden zu tun?
Gemeinsam mit Canyon begibt sich Jem schließlich auf die Suche nach seinem Sohn. In der Wildnis begegnen sie sich selbst, ihren Wurzeln und vor allem der Liebe zueinander.

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Jem hatte ein Tabakopfer dargebracht und versucht, seinen Stolz im Zaum zu halten. Aber in seinem Inneren war das großartige Gefühl geblieben, für das er sich heute noch schämte.

Später hatten sein Vater und er zusammen am Feuer gesessen, Elchsteaks geröstet und den Geräuschen der Nacht gelauscht. Jakob hatte seinem ältesten Sohn von den Bewohnern des Waldes erzählt, von den sichtbaren ebenso wie von den unsichtbaren. Jem hatte schon einiges vom Weetigo gehört, über die Angst der anderen aber, hatte er stets gelacht. Als sein Vater ihm in dieser Nacht vom behaarten Dämon erzählte, packte ihn jedoch das kalte Grauen.

„Das Verlangen des Weetigo nach Menschenfleisch ist unersättlich, mein Junge. Nur wenn er keines zur Verfügung hat, begnügt er sich mit verrottetem Holz, Moos und Pilzen. Du kannst ihn nicht sehen, aber er sieht dich. Wenn du im Wald bist und plötzlich Blicke im Rücken spürst, dann ist er es. Von ihm zu träumen oder ihn zu hören, reicht aus, dass er Macht über dich bekommt.“

Jem konnte die ganze Nacht nicht schlafen und seine Furcht vor dem behaarten Kannibalen ließ den Stolz schwinden, den er über den erlegten Elch empfunden hatte. Wieder zu Hause, verschwand er in seinem Zimmer und ließ sich einige Zeit nicht blicken. Es ärgerte ihn, dass er seine Angst nicht beherrschen konnte. Dass er sich vor einem Wesen fürchtete, das angeblich ein Herz aus Eis hatte.

Später hatte der Vater dann auch Simon, seinen kleinen Bruder mit auf die Jagd genommen. Jem konnte sich noch gut erinnern, wie Simon atemlos an den Lippen seines Vaters hing, wenn der über die alten Zeiten sprach. Simon liebte die alten Geschichten, er liebte die Tiere und er liebte die Wälder. Das Töten aber, hatte er gehasst.

Mit seinen vorwurfsvollen Blicken hatte Simon in seinem großen Bruder jedes Mal das schlechte Gewissen geweckt, wenn der ein Tier erlegt hatte. Deshalb war Jem damals erleichtert gewesen, als Simon aufhörte, sie zu begleiten.

Jem hatte geahnt, dass es seinen Vater schmerzte, einen Sohn zu haben, der die Jagd verabscheute. Von den anderen Jungen im Dorf wurde Simon als Feigling verlacht, aber Jakob zwang ihn nicht, sie weiterhin auf ihren Jagdzügen zu begleiten. Es wurde einfach nicht mehr darüber gesprochen.

Simon wurde immer stiller und sein Interesse an den alten Geschichten versiegte plötzlich. Jem machte sich keine Gedanken darüber. Es gefiel ihm, den Vater auf diesen Ausflügen in die Wildnis für sich allein zu haben. Wenn ihm Jakobs ungeteilte Aufmerksamkeit galt, fühlte er sich geliebt und stark.

Er hatte sich immer sicher gefühlt an der Seite seines Vaters. Doch nun war diese Sicherheit weg. Nichts war mehr sicher, seit Stevie verschwunden war.

„Es sind schwierige Zeiten für unser Volk“, sagte er zu seinem Vater. „Aber ich bezweifle, dass das Praktizieren von alten Bräuchen unseren Wald vor Shimadas Holzerntemaschinen retten kann.“

„Du hast zu lange in der Welt der Weißen gelebt“, erwiderte Jakob. „Ich hätte nicht einwilligen dürfen, dass du auf diese Internatsschule gehst, so weit weg von uns und unserem Leben. Das hat dich verändert und war nicht gut für dich. Du hast so vieles vergessen von dem, was ich dich lehrte. Stevie ist ganz anders als du.“

Die Kritik seines Vaters traf Jem ins Mark. „Er ist noch ein Kind, Vater. Hexen und Waldgeister faszinieren ihn, wie jedes andere Kind in seinem Alter auch. Immer wieder verlangt er von mir, dass ich ihm die alten Geschichten erzähle.“

„Kennst du denn noch welche?“ Jakob blieb stehen, drehte sich um und sah seinen Sohn fragend an.

„Natürlich. Du hast sie mir erzählt und ich habe sie nicht vergessen. Ich habe nichts von dem vergessen, was du mir erzählt hast. Auch wenn du mir das vielleicht nicht glaubst. Aber die alten Geschichten können uns nicht retten, Dad. Sie konnten Simon nicht retten.“

„Weil er sich von ihnen abgewendet hat.“

„Aber warum hat er das getan?“

Jakob schwieg eine Weile. „Es war meine Schuld“, sagte er schließlich.

„Deine Schuld?“

„Ja. Ich nahm ihn mit auf die Jagd, um ihm klarzumachen, dass die alten Geschichten untrennbar mit dem Praktizieren der alten Bräuche verbunden sind. Dass er ein Jäger sein muss, um ein guter Cree zu sein. Aber Simon war kein Jäger. Er war ein naachin , ein Träumer. Er liebte Geschichten und er hasste den Tod.“

Im Mondlicht sah Jem glänzende Spuren von Tränen auf den Wangen seines Vaters. Jakob schwieg lange.

„Du musst dich selbst auf die Suche nach Stevie machen“, sagte er schließlich. „Du bist sein Vater und kennst ihn am besten. Wenn man etwas verloren hat, muss man den Weg noch einmal zurückgehen, um es zu finden.“ Er nahm einen tiefen Zug aus seiner Pfeife und blies den blauen Rauch in den Himmel. Mondlicht formte seltsame Schatten aus dem Tabaknebel. „Aber allein kannst du es nicht schaffen. Lass dir von einer Medizinfrau helfen. Grace Winishut hat Einblick in die Zukunft, Jem. Sie kann dir helfen, deinen Geistern zu begegnen.“

„Sie ist eine alte Frau, Dad, die sich mit Kräutern und Heilpflanzen auskennt. Dass sie in die Zukunft blicken kann, halte ich für ein Gerücht. Ranee wird mir helfen.“ Jem straffte seine Schultern. „Sie ist jetzt meine Frau.“

Jakob schüttelte den Kopf. „Nicht sie, mein Sohn. Sie hat kein Interesse daran, Stevie zu finden. Ranee will nur dich, nicht den Jungen.“ Zögernd meinte er: „Diese junge Frau mit dem kurzen Rock, mit dem roten, ausländischen Wagen ...“

„Miss Toshiro vom Jugendamt?“ Jem glaubte seinen Ohren nicht zu trauen.

„Ja, die. Sie wird dir helfen.“

Jem bedachte seinen Vater mit einem Blick jäher Verwunderung. „Warum ausgerechnet sie, Dad? Ihr einziges Interesse besteht darin, mir irgendetwas anzuhängen, damit das Jugendamt mir Stevie wegnehmen kann. Wie kommst du bloß darauf, dass diese Frau mir helfen könnte? Sie ist eine Fremde.“

„Grace Winishut hat es gesagt. Deine Mutter war heute bei ihr. Du solltest mal bei Grace vorbeischauen, vielleicht hat sie einen Hinweis für dich.“

In einer hilflosen Geste hob Jem die Hände und ließ sie dann wieder sinken. „Tut mir leid, Dad, aber ich kann das nicht.“

In diesem Moment bemerkte er, dass sein Vater mit ihm zum kleinen, eingezäunten Friedhof gegangen war, wo auch Mary ihre letzte Ruhe gefunden hatte. Das war zu viel für ihn und er fand es nicht fair, jetzt auf diese Weise an Stevies Mutter erinnert zu werden. Das einfache Holzkreuz mit ihrem Namen war ein schwarzer Schatten in der Dunkelheit. Ihn befiel eine Verzweiflung, von der er gehofft hatte, sie für immer überwunden zu haben.

„Geh zu Grace“, drängte Jakob.

Jem schüttelte wortlos den Kopf. Er ließ seinen Vater stehen und machte sich auf den Weg zurück zu seinem leeren Haus mit den dunklen Fenstern. So sehr er seine Eltern liebte, es fiel ihm doch schwer nachzuvollziehen, dass sie tatsächlich an Manitus , an übernatürliche Wesen glaubten. Auch mit dem zweiten Gesicht der alten Grace konnte er nichts anfangen. Sein Volk besaß seit jeher die Fähigkeit, durch Träume zu sehen, er aber schien diese Fähigkeit verloren zu haben, seit er sich vom Geisterglauben seiner Vorfahren distanziert hatte.

Es gab Träume, die konnten schnell zu Alpträumen werden und manchmal standen Traditionen einem auch im Weg. Er war in eine Welt hineingeboren, in der die Dinge immer unübersichtlicher und komplizierter wurden. Und obwohl er stolz darauf war, ein Cree zu sein, widerstrebte es ihm, Halt im Geisterglauben zu suchen. Er hatte einen anderen Weg eingeschlagen, einen, der zwischen den beiden Welten verlief.

Bisher hatte es so ausgesehen, als ob das für einen wie ihn der richtige Weg war. Doch nun war alles durcheinander. Seine Mutter und sein Vater drängten ihn, sich spirituellen Beistand zu holen und die Geister zu befragen. Aber noch sträubte Jem sich gegen die Vorstellung, dass es an der Zeit sein könnte, umzudenken.

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