Michael Gauss - Die Naturgesetze sind Gottes Kleiderständer

Kinder, die in einem Haushalt voll feinfühliger Anerkennung, würdiger Angemessenheit und liebevoller Aufmerksamkeit aufwachsen, ruhen später so stabil in sich selbst, dass sie kaum jemals von sich aus in Gefahr geraten.

Es waren nicht Worte, die das verursachten.

Es war Verhalten.

Kleine Kinder sind noch so nahe an der ursprünglichen Qualität der Seele, dass sie zu den besten Lehrmeistern gehören, die die Menschheit zu bieten hat.

Dafür muss man ihnen nur etwas Aufmerksamkeit schenken und sich dabei bewusst bleiben, dass das Erwachsensein nicht unbedingt eine Antwort auf alles haben muss.

Was so viele Menschen so verträumt an die Kindheit denken lässt, ist die einstige Tiefe der Erlebnisse, die Tiefe der Empfindungen. Unser Erwachsensein erscheint uns im Vergleich dazu oft recht unspektakulär und ziemlich eintönig. Es hat etwas mit dem Eingebundensein in die Verpflichtungen des Erwachsenenlebens zu tun.

Aber wir müssen uns nicht nach der Erlebnisqualität sehnen, die wir als Kinder hatten. Was denken Sie, wie tief Ihre Erlebnisqualität sein wird, wenn Sie jenseits allen Zweifels wüssten, dass Sie ein unsterbliches Wesen sind, das einen Erlebnispark voll entsetzlicher Tragik und seligem Glück besucht? So wie unsere Geschichten sind, in unseren Romanen und Kinofilmen.

Versuchen Sie einmal, dieses Gefühl in sich zu finden und vergleichen Sie es mit dem Gefühl, das Sie mit dem Erwachsensein haben.

In den meisten Fällen wird das Ergebnis dieses Vergleichs mit einer tiefen Empfindung von Freiheit zu tun haben, so wie wir sie aus unserer Kindheit erinnern.

Wohl zu Recht nennt man als wichtigste Fähigkeit der Kinder das Staunen. Alles ist neu, alles unbekannt und faszinierend. Als Erwachsene sind wir uns dann so sicher schon alles zu kennen, dass wir keinen Platz mehr für das Staunen haben.

Es ist die Annahme, dass es nichts mehr zu entdecken gäbe, die dafür sorgt, dass alles Erstaunliche aus unserer Wahrnehmung verschwindet. So wird unser Blick immer farbloser und unser Leben immer blasser.

So will ich partout nicht enden!

Nur so zum Spaß stelle ich mir immer wieder einmal vor, ein Besucher aus einer anderen Welt zu sein. Und dann bemerke ich erstaunt, dass selbst der immer gleiche Weg zum Bäcker jeden Morgen wieder anders aussieht.

Wenn noch nicht einmal Frieden zwischen den Geschlechtern besteht, wie soll dann Frieden in überhaupt irgendetwas entstehen?

„Typisch Frau –

immer kneifen, wenn’s spannend wird!“

„Typisch Mann –

immer nur das Gehirn im Schritt!“

„Typisch Frau –

nicht mal Autofahren können!“

„Typisch Mann –

lauter Technikfreaks und Motorfetischisten!“

„Typisch Frau –

immer so nah am Wasser gebaut!“

„Typisch Mann –

nur einen Stein in der Brust!“

„Nur weiter so, nur weiter so“,

freut sich der Teufel,

„so bleibe ich ewig Herr der Erde!“

(Anmerkung des Autors: Die Verwendung des Begriffes „Teufel“ ist allegorisch zu verstehen, als Sinnbild für ein Bewusstsein innerer Spaltung, das Unfrieden schafft.)

Warum wird es manchmal so kompliziert, wenn man sich schließlich gefunden hat?

Es ist oft deshalb so, weil jeder versucht, seine Ansichten über ein gutes Leben dem anderen aufzudrängen.

Dabei könnte man ganz einfach eine schmackhafte Melange aus beidem machen, wenn man sich nur ein wenig aufeinander einlassen würde.

Und alles was es dafür bräuchte, wäre nur die persönlichen Ansichten rund um das eigene Geschlecht etwas lockerer zu nehmen.

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