Franka Abel - Eine Klassenfahrt und andere Desaster

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Eine Klassenfahrt und andere Desaster: краткое содержание, описание и аннотация

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Franka Abel ist als Lehrerin an einer Schule im Brennpunktbezirk Berlin – Neukölln tätig. In ihrer Klasse lernen Kinder 10 verschiedener Nationalitäten, fünf von ihnen mit deutschen Wurzeln. So erlebt sie täglich die ganze kulturelle Vielfalt dieser Stadt auf kleinstem Raum. Jedes Gespräch mit einem Schüler kann ein Abenteuer werden – voller ungeahnter Überraschungen und genügend Stoff für eine ganz eigene Geschichte.
Dazu kommen die Eltern der Schüler, Familienangehörige und oft ganze Clans, alle mit der ihnen eigenen Grundlast fremder Kulturen, Sprachen, Religionen und Vorstellungen von Schule, die sich oft weder mit dem Schulgesetz noch den Vorstellungen der Schulbehörde decken. Mangelwirtschaft, die Anforderungen der Inklusion, fehlende Ausbildung oder minimalistische Angebote an guten Weiterbildungsmöglichkeiten sowie schlechte Ausstattung der Schule tun ihr Übriges, um den ganz normalen Schulalltag zu einem täglichen Abenteuer zu gestalten.
In diesem Umfeld versucht Franka Abel den Spagat, junge Menschen fit zu machen für unsere komplexe Welt von heute.
Szenenwechsel: Klassenfahrt. Hier sind die gemeinsamen Tage ganz anderes, aber ebenfalls voller unerwarteter Geschichten, mit einzelnen Schülern, mit Gruppen und mit der ganzen Klasse: Situationen tauchen auf, die einen zur Verzweiflung zu treiben scheinen, aber dann auch wieder zu unerwarteten Hoffnungen Anlass geben, dass hier ein bisschen ganz von selbst in die richtige Richtung gelaufen ist. Und dass der Aufwand es wert ist.

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Am 20. August, es war bereits wieder Schule, erhielt ich gruß- und kommentarlos über eine allseits bekannte Kommunikationsplattform, an dieser Stelle mal ein Hoch auf die modernen Umgangsformen, das Foto eines amtlichen Schreibens, in dem Frau E., Elahas Mutter, vom Jobcenter mitgeteilt wurde, dass ihr Antrag nicht bearbeitet werden konnte, weil Kreuze an falscher Stelle gesetzt seien und Sie bitte bis zum 18.8. einen neuen Antrag einreichen möge. Das Schreiben war vom 01. August. Wohlgemerkt, die Anträge sind alle Kopien des Ur-Antrages, den ich ausfülle und ganze 15 davon waren vom selben Amt schon anstandslos bearbeitet worden. Rechtzeitig in einem Zeitraum von 9 Monaten, vor Ablauf der Einzahlungsfrist. Die Frage an Frau E., ob denn ein neuer Antrag abgegeben worden sei, blieb unbeantwortet, auch wenn ich es mir denken konnte, ich hatte ja keinen unterschrieben. Also griff ich mir die Ich-weiß-nicht-wie-vielte-Kopie meines Ur-Antrages, füllte ihn mit Elaha aus, stempelte und unterschrieb ihn, bat um Unterschrift der Mutter und sofortige Abgabe beim Amt.

Nichts passierte. Ich schrieb eine weitere Erinnerungsmail und schloss mit der Bitte, mir irgendetwas zu bringen, in dem das Amt bestätigte, dass der Antrag abgegeben wurde und bearbeitet werde.

Nichts passierte und es war bereits Ende August. Am 10. September wollten wir fahren. Der Reiseveranstalter wurde unwillig und drohte mit Nichtaushändigung der Unterlagen. Ich rief im Jobcenter an, weil ich hoffte, man könne mir zumindest bestätigen, dass der Antrag eingegangen sei. Aber erstens erreicht man telefonisch nur eine zentrale Stelle irgendwo im Berliner Ämter-Nirvana, die gar nichts weiß und nur allgemeine Auskünfte erteilen kann und zweitens könne man mir aus Datenschutzgründen gar nichts sagen. Zum Elternabend ersuchte ich die Mutter dringend, mir die erbetene Bestätigung zu bringen.

Nichts passierte. Der Reiseveranstalter schickte trotz allem die Unterlagen, ich versprach „dran zu bleiben.“ Versuche, die Mutter noch einmal telefonisch zu erreichen schlugen fehl. Am 7. September, am Freitag vor unserer Abreise, wandte ich mich an die Schulleitung und bat darum, dass die Reisekosten vorerst durch die Schule übernommen werden. Der Schulleiter willigte anstandslos ein und wies die Überweisung sofort an.

Am selben Tag, kurze Zeit später, erhielt ich, auch diesmal gruß- und kommentarlos, ein weiteres Foto von Frau E. Die Bestätigung des Amtes:

Frau E. hat am Freitag, 7. September 2018 … um 12:33 Uhr in der Eingangszone vorgesprochen. Der Antrag auf Kostenübernahme für die Klassenfahrt von Elaha 10.09. 2018 - 14.09.2018 in die Sächsische Schweiz wird heute, den 07.09.18 bearbeitet. Die Kosten von 259,00 Euro werden dann direkt an die Schule überwiesen.“

Halleluja. Das nenne ich mal rasantes Arbeiten und vollen Einsatz aller Beteiligten.

Und ich hatte noch Glück. Ich habe Kollegen, da beliefen sich die Fehlbeträge kurz vor der Fahrt noch auf über tausend Euro. Trotz aller Unterschriften im Voraus, ausgefüllter Anträge und rechtzeitiger Buchung. Wir fangen, geprägt durch jahrelange Erfahrung, häufig schon über ein Jahr vorher an, eine Klassenfahrt zu organisieren, damit alle genug Zeit haben, ihre finanziellen Belastungen zu planen und die Möglichkeit kleiner Ratenzahlungen besteht. Natürlich alles nach Absprache mit den Eltern.

Und im Übrigen werden die Klassenfahrtzeiträume für die 8. und 10.Klassen schon zu den Anmeldungsgesprächen zur 7.Klasse bekannt gegeben. Spätestens aber zum allerersten Elternabend in der 7. Klasse. Und trotzdem kommen sie jedes Mal genau so überraschend wie Weihnachten oder der eigene Geburtstag.

Was erwarten Eltern noch? Die Kinder sollen Spaß haben, die Unterkunft soll topp sein, die Verpflegung wie zu Hause oder zumindest wie in einem guten Hotel und für den Großteil meiner Schüler ohne Schweinefleisch, aber auch vegetarisch, laktosefrei, ohne Gluten und nur mit Fruchtzucker haben wir im Angebot. Und es gibt doch hoffentlich in der Unterkunft abends warmes Essen. Nicht wie bei den Deutschen nur belegtes Brot. Das kann mein Kind nicht essen.

Die einen sind, wie ich, gegen Handys, die anderen wollen ihr Kind jederzeit erreichen können. Aber das gute Stück darf nicht wegkommen. Können Sie die Handys nicht einsammeln und bei sich lagern und dann nachmittags rausgeben? Das lehne ich ab, weil ich nicht Geräte im Wert von mehreren zehntausend Euro bei mir lagern möchte.

Kost´doch nix

Die Handys meiner Schüler entsprechen in der Regel dem modernsten Stand der Kommunikationstechnik, auch wenn die meisten sofort nach dem Neuerwerb ein gesprungenes Display aufweisen, liebevoll auch Spider-App genannt. Für mich war es lange Zeit ein Geheimnis, wie Familien diese finanzielle Zusatzbelastung stemmen. Jedes Familienmitglied hatte ein teures Handy, Mütter legten bei anberaumten Gesprächsterminen auch schon mal zwei dieser teuren Exemplare vor sich auf den Tisch, die dann auch in atemberaubendem Takt klingelten, piepten, vibrierten oder durch Lichtsignale eingehende Meldungen signalisierten, die natürlich sofort beantwortet werden mussten. Solche Gespräche gestalten sich schwierig.

Bei einer Hofaufsicht erkundigte ich mich einmal bei den mich umringenden Schülern, ob diese Handys und die dazu gehörigen Verträge nicht sehr teuer sind. Und bekam prompt des Rätsels Lösung auf einem Silbertablett serviert: „Nö, dass kost´ doch nix. Wird doch vom Konto abgebucht!“

Von den meisten von ihnen werde ich mit meinen eher veralteten Modellen zurückhaltend mitleidig belächelt.

Auch der Vorstellung meiner Schulleitung, den täglich anfallenden organisatorischen Teil meiner Klassenleitertätigkeit, wie zum Beispiel die Verwaltung der Fehlzeiten oder der Verspätungen, zum großen Teil in Echtzeit direkt aus dem Unterrichtsgeschehen, mit Hilfe meines Smartphones zu managen, kann und möchte ich nicht gerecht werden. „Es gibt da so tolle Apps und Programme! Da geht das alles fast automatisch!“ Mein Einwand, dass es sich bei dem Gerät um mein ganz persönliches, privates Eigentum handelt, verhallt meist im digitalen Fieber.

Das muss doch keiner wissen!

Ach, und bitte immer schönes Wetter. Da müssenSie in den Süden fahren!

Viele gemeinsame, spannende Aktionen bitte. Und passen Sie auf, dass die Jungs nicht auf den Mädchenzimmern sind.

Schülerbögen werden mit einem Hang zum Minimalismus ausgefüllt, man will schließlich im Zeitalter des Datenschutzes möglichst wenig preisgeben. Beim Einsteigen in den Bus werden dann allerdings immer noch ein paar ganz wichtige Informationen per Zuruf mitgeteilt. „Frau Abel, das wollte ich nicht in den Schülerbogen schreiben. Das geht niemanden etwas an.“ Klar, merke ich mir ;-) Asthma, Rückenprobleme, Bettnässen, Allergien, Pille, Medikamente...

„Und achten Sie doch bitte darauf, dass mein Kind morgens um sieben auch immer die Medikamente nimmt. Sonst lege ich sie morgens immer auf den Frühstücksteller.“

„Frau Abel, Mert kann vor 10 Uhr morgens gar nichts essen. Der braucht unterwegs eine Frühstückspause. Aber bitte sorgen Sie dafür, dass niemand weiß, dass die Pause seinetwegen stattfindet. Sonst wird er von den anderen deswegen noch gemobbt.“

Das Thema Datenschutz führt mitunter zu schwierigen Auseinandersetzungen. Was darf ein Lehrer sagen, was nicht? Welche Informationen dürfen an die Öffentlichkeit gelangen? Darf man Noten ansagen oder nicht? „Dürfen Sie das überhaupt“, steht auf der Liste der meistgestellten Schülerfragen ganz weit oben.

Schwierig wird es, wenn es um die Reaktion auf eindeutiges Fehlverhalten geht. Muss da immer hinter verschlossenen Türen agiert werden? Nicht selten höre ich von Schülern Sätze wie folgenden: „Der Schüler xy fehlt andauernd im Unterricht und nichts passiert. Aber mich meckern Sie immer an, wenn ich nur mal zu spät komme.“ Natürlich passiert etwas mit Schüler xy. Aber die Informationen darüber werden selbstredend nicht in der Klasse bekannt gegeben. Vor einigen Monaten wurde ich zum Schulleiter bestellt, der mich darüber informierte, dass sich ein Vater einer 8. Klasse massiv über mich beschwert habe, dass ich „seinen Sohn im Unterricht diffamiere“ und Schüler beleidige. „Worum geht es denn genau“, versuchte ich den Grund der Beschwerde zu erkunden. Der Vater wollte anonym bleiben, damit seinem Sohn keine „weiteren Nachteile im Unterricht“ entstehen. „Frau Abel kann meinen Sohn ja jetzt schon nicht leiden.“ Was sollte ich mit dieser Information jetzt anfangen? Ich wusste weder, um wen es ging, noch worum überhaupt. Hartnäckiges Nachfragen brachte dann aber doch ans Licht, dass sich der Vater ganz besonders darüber beschwerte, dass ich seinen Sohn im Unterricht auch dann zu mündlichen Leistungen aufforderte, wenn er sich nicht gemeldet hatte. „Sie kann meinen Sohn doch nicht rannehmen, wenn er sich nicht meldet. Das ist diffamierend!“ Ganz speziell ging es um eine Übungsphase, in der ich Aufgaben aus dem kleinen 1mal1 wiederholt hatte, da ein respektabler Teil der Klasse immer noch nicht in der Lage war, die Aufgabe 7mal8 ohne Taschenrechner zu bewältigen. Und so beraumte ich mit schöner Zuverlässigkeit zu Beginn jeder Stunde ein fünfminütiges Kopfrechentraining an. Ich achtete penibel darauf, dass möglichst jeder Schüler Aufgaben lösen musste, also auch Jeremy. Wohlgemerkt, Aufgaben aus dem kleinen 1mal1 in der achten Klasse. Und nun beschwerte sich der Vater beim Schulleiter, da ich Jeremy in seinen Augen diffamierte, weil andere Schüler durch die mündliche Form der Übung erfahren können, welche Fragen Jeremy nicht beantworten konnte. Das verstieße gegen den Datenschutz. Außerdem berichtete er dem Schulleiter, dass Schüler, die eine Antwort nicht wissen, bei mir den Rest der Stunde auf dem Tisch stehen müssen und sein Sohn deshalb große Angst vor meinem Unterricht habe. Fassungslos starrte ich meinen Schulleiter an. „Das hat er tatsächlich gesagt?“ Ich war sprachlos. Und ich grübelte. Wie kam der Mann auf solche Behauptungen? Selbst ein ganz schlichtes Gemüt musste doch wissen, dass man nur in die Klasse gehen und nachfragen muss, wann der letzte Schüler auf dem Tisch stehen musste, weil er eine Frage nicht beantworten konnte. Also, was sollte das? Ich grübelte weiter und berichtete inzwischen meinem Schulleiter von Jeremy. Er hatte wirklich große Schwierigkeiten. Und ganz offensichtlich fühlte sich Jeremy in der Schule grundsätzlich nicht wohl, da ihm Anforderungen im allgemeinen Angst machten. Er wurde eng vom Sonderpädagogen des Jahrganges betreut und hatte immer seine eigenen Aufgaben, damit er sich nicht überfordert fühlte. Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Vor über einem Jahr, in der siebten Klasse, hatten tatsächlich einmal Schüler dieser Klasse auf Tischen gestanden. Auch im Zusammenhang mit dem erwähnten Kopfrechentraining. Ich versuchte diese fünf-Minuten-Übung so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Mündlich, schriftlich, als Bingo, mit Bewegungen, mit und ohne Noten. Einmal hatte ich jedem, der seine Aufgabe nicht lösen konnte, gesagt, er möge sich hinstellen, damit ich nicht vergesse, ihm eine zweite Aufgabe zu stellen. Als ein Schüler auch diese zweite Aufgabe nicht lösen konnte, meinte er lachend: “Macht nichts, dann stelle ich mich auf den Stuhl und löse eben noch zwei Aufgaben. In der nächsten Stunde fragten mich einige Schüler: „Machen wir das heute beim Kopfrechnen wieder, dass wir uns auf die Stühle stellen?“ Es war relativ schnell klar, dass es einige Jungs voller Freude darauf anlegten, bis auf den Tisch zu kommen, bevor sie überhaupt daran dachten, ihre Aufgaben richtig zu lösen. Sie hatten zwar ihren Spaß, aber ich fürchtete, dass der Übermut zu gebrochenen Tischplatten führte und überlegte mir sehr schnell eine neue Variante, bei der sie nicht so hoch hinauskamen.

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