Franka Abel - Eine Klassenfahrt und andere Desaster

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Franka Abel ist als Lehrerin an einer Schule im Brennpunktbezirk Berlin – Neukölln tätig. In ihrer Klasse lernen Kinder 10 verschiedener Nationalitäten, fünf von ihnen mit deutschen Wurzeln. So erlebt sie täglich die ganze kulturelle Vielfalt dieser Stadt auf kleinstem Raum. Jedes Gespräch mit einem Schüler kann ein Abenteuer werden – voller ungeahnter Überraschungen und genügend Stoff für eine ganz eigene Geschichte.
Dazu kommen die Eltern der Schüler, Familienangehörige und oft ganze Clans, alle mit der ihnen eigenen Grundlast fremder Kulturen, Sprachen, Religionen und Vorstellungen von Schule, die sich oft weder mit dem Schulgesetz noch den Vorstellungen der Schulbehörde decken. Mangelwirtschaft, die Anforderungen der Inklusion, fehlende Ausbildung oder minimalistische Angebote an guten Weiterbildungsmöglichkeiten sowie schlechte Ausstattung der Schule tun ihr Übriges, um den ganz normalen Schulalltag zu einem täglichen Abenteuer zu gestalten.
In diesem Umfeld versucht Franka Abel den Spagat, junge Menschen fit zu machen für unsere komplexe Welt von heute.
Szenenwechsel: Klassenfahrt. Hier sind die gemeinsamen Tage ganz anderes, aber ebenfalls voller unerwarteter Geschichten, mit einzelnen Schülern, mit Gruppen und mit der ganzen Klasse: Situationen tauchen auf, die einen zur Verzweiflung zu treiben scheinen, aber dann auch wieder zu unerwarteten Hoffnungen Anlass geben, dass hier ein bisschen ganz von selbst in die richtige Richtung gelaufen ist. Und dass der Aufwand es wert ist.

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Am Anfang war ich einige Male versucht, der Mutter zu erklären, dass Blutdruck eine wichtige Voraussetzung für das Leben des Menschen an sich ist. Mir schwebte da in etwa folgende Anmerkung vor: „Ich bin sehr froh, dass Burat Blutdruck hat, sonst wäre er ja mausetot.“ Natürlich unterdrückte ich den Anfall, denn aus schmerzlicher Erfahrung weiß ich: Das kommt nicht gut an.

Zwei Jahre lang versuchten wir alles, um den Jungen regelmäßig in die Schule zu bekommen. Gespräche mit Mutter und Kind, mit Mutter ohne Kind, mit Kind ohne Mutter, mit Mutter und Familienbegleiterin vom Jugendamt, die mehr als die beste Freundin der Mutter auftrat und sich zumindest den Lippenstift mit ihr teilte, mit und ohne Sozialpädagogen, Gespräche mit der Schulleitung, Termine mit der Schulpsychologin, Einschalten des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes - auch bekannt als Amtsarzt, Schulversäumnisanzeigen - es gab schon diverse aus der Grundschule, nichts half. Burat hatte Blutdruck, Blasen an den Füßen, abwechselnd Knie-, Rücken-, Kopf- oder Magenschmerzen - Burat konnte nicht kommen. Irgendwann gaben wir auf und verwalteten ergeben die Berge von ärztlichen Attesten.

Als sie dazu überging mir auch Fotos ihrer eigenen Füße zu schicken, um ihr Fernbleiben vom Elternabend zu erklären, bat ich nachhaltig darum, dass weitere Kommunikation bitte nur noch den offiziellen Weg über unser Schulsekretariat nimmt. Das hat mir dort nicht nur Freunde eingebracht. Egal, welches Anliegen mich ins Sekretariat führt, als erstes höre ich: „Hat Burat Blutdruck, kann Burat nicht kommen.“

Ihre Handynummer habe ich der schwarzen Liste beigefügt. Seitdem kann ich wieder unbesorgt Nachrichten aller Art öffnen, während ich in ein Pausenbrot beiße.

Anschnallen ist uncool

Das sonore Brummen des Motors und die verschlossenen Türen des Busses gaukeln mir für einige Minuten eine trügerische Sicherheit vor. Keiner kann weg, sie sitzen angeschnallt auf ihren Plätzen und beschäftigen sich mit den ersten Chipstüten. „Dürfen wir Musik hören?“ Ich bin begeistert. Sie fragen erst einmal nach. Der nette junge Busfahrer hat nichts dagegen, solange er ganz vorne seine eigene Musik hört und sich aufs Fahren konzentrieren kann. Eine Weile geht das auch gut. Bis Efe, mein zweiter ADHS-Schüler, seine eigene Bluetooth-Box auspackt und dagegenhält. Er wechselt in schwindelerregendem Tempo zwischen Gangster-Rap, ich höre Textfetzen wie: “Isch ficke deine Mutter“ oder „Ich kille euch, ihr schwulen Säue“, türkischer Folklore und „Sandmann, lieber Sandmann“. Leider ist Efe auf dem Appell-Ohr taub. Erst die Androhung, das Gerät einzuziehen, sorgt für Einsicht und erträgliche Musikbeschallung. Allerdings musste ich mich umdrehen.

Fadil turnte gerade über die Lehne zu seinem Vordermann. Für alle, die dieses alltägliche Manöver nicht im eigenen Repertoire haben, hier zum besseren Verständnis: das funktioniert nur, wenn man nicht angeschnallt ist! Und auch diverse andere Herren der Schöpfung hatten sich ihrer Gurte entledigt. Na gut. Also noch mal eine kurze Belehrung: Anschnallpflicht im Bus, Sicherheit, Verantwortung... Ich gab mein Bestes. Appell an die jugendliche Vernunft. Es wurde gemurrt, aber gegurtet. „Mein Vater schnallt sich auch nie an“, „Anschnallen ist uncool“... egal. Geschafft. Zufrieden konzentrierte ich mich wieder auf mein Buch.

Ein Kontrollblick 10 Minuten später belehrte mich eines Besseren. „Ihr sollt euch anschnallen und angeschnallt bleiben !“ Der Ton diesmal schon schärfer. „Mein Gurt geht nicht.“ Grins. Ich tabere nach hinten und stelle fest, dass sie inzwischen die Gurtbänder eingedreht haben. „Witzig Jungs. Dreht sie wieder aus. Und jetzt anschnallen.“ Ich begebe mich wieder auf meinen eigenen Platz und schnalle mich demonstrativ an.

Eine halbe Stunde später baten mein Kollege und ich den Busfahrer entnervt darum, an der nächsten Raststätte eine Pause einzulegen. Diesmal drohten wir mit Heimreise direkt nach der Ankunft. Pubertäres Augenrollen, die Jungs grinsten... tuschelten auf Türkisch. Ich kämpfte um meine gute Laune. „O.K. Leute, wer aufs Klo muss, geht noch mal. Beeilt euch bitte, wir fahren sofort weiter. Keine Einkäufe an der Raststätte.“ 10 Minuten später saßen die Mädchen vollständig und angegurtet im Bus, von den Jungs fehlte jede Spur. Verschollen bei McDonalds. Mein Kollege übernahm das Aufspüren und Treiben der Herde. „Sie hatten doch aber nur gesagt, wir sollen an der Raststätte nicht einkaufen gehen? Wir dachten, McDonald ist O.K.!“ Ich hüllte mich sicherheitshalber in Schweigen.

Es war Montagmittag und ich hatte den ersten Anflug von pädagogischem Klassenfahrtskoller.

Was wir alles wollen

Unser Ziel war eine katholische Familien-Ferienstätte, 150 Höhenmeter über der Elbe. Maximale Entfernung zur nächsten menschlichen Behausung. Um uns herum nichts als Gegend, dörfliche Ruhe und über uns Himmel. Jede Menge Himmel. Das Wetter versprach einen traumhaften Altweibersommer. Ich hatte mir das Objekt schon einmal vor Monaten bei einem privaten Ausflug in die Sächsische Schweiz angesehen und war sofort angetan. Ich fand es ausgesprochen geeignet, um dort einige Tage mit einer Klasse zu verbringen. Große Zimmer, viel Gelände, Lagerfeuerplatz, Sportmöglichkeiten, öffentliche Verkehrsmittel in der Nähe, wenn auch 150m tiefer, nette Mitarbeiter vor Ort und unglaublich viele Möglichkeiten, etwas zu unternehmen.

Im Gepäck hatte ich ein ordentliches Programm voller Aktivitäten und, wenn man wollte, Spaß. Geocaching, die moderne Form der Schnitzeljagd, Lagerfeuer - mit Feuerstein und Zunder zu entfachen, Klettern, Schlauchboot fahren, ja, auch mal Wandern, ein gemeinsamer Grillabend, ein Ausflug zur Festung Königstein. Auch den Kletterfelsen hatte ich vorher erkundet und selbst ausprobiert, damit auch ja für alle etwas Geeignetes dabei ist und jeder zu seiner ganz eigenen Portion körpereigenem Glückshormon kommt.

Erfolgreiche Anstrengung = Dopamin Ausschüttung. Dopamin gilt als Glückshormon und ist gleichermaßen für die Lust, als auch die Sucht zuständig. Es ist unsere ganz spezielle körpereigene Belohnungsdroge für Anstrengung, egal ob im geistigen oder körperlichen Bereich. Es sorgt dafür, dass wir uns stolz und glücklich fühlen, nachdem wir uns für eine Leistung angestrengt haben. Das heißt wiederum, Anstrengung tut uns gut. Wir brauchen sie, damit wir mit uns selbst zufrieden sein können.

Ich hatte auch lange über einen Besuch der Felsenbühne Rathen nachgedacht, diesen Plan dann aber nach einem Ausflug zur Probebühne des Jugendtheaters Grips im Rahmen des Deutschunterrichtes schleunigst aufgegeben. Nach der Veranstaltung war ich schweißgebadet und ausgesprochen peinlich berührt nach Hause gefahren.

Ganz offensichtlich hatten viele unserer Schüler nicht den leisesten Anflug von Regeln des guten Benehmens in einer Theateraufführung parat. Obwohl wir in der Vorbereitung natürlich sehr lange darüber gesprochen hatten. Die ganze Zeit waren meine Kollegen und ich damit beschäftigt, Gespräche über mehrere Reihen, sowie lautes Knistern oder Essen zu unterbinden, Schüler in aufrechte Sitzposition zu bringen, die angestrengt so taten, als müssten sie vor lauter Langeweile einschlafen oder auch nur daran zu hindern, ihre Füße auf den Lehnen des Vordermannes zu positionieren. „Mache ich im Kino auch immer!“

Kurz und gut: Ich hatte maßlosen Schiss, mich in einer öffentlichen Vorstellung in Rathen vor tausenden von Besuchern bis auf die Knochen zu blamieren.

Ich mache Klassenfahrten seit vielen Jahren, deshalb kann ich aufgrund wirklich eigener Erfahrung behaupten: Die Erwartungen an eine Klassenfahrt haben sich deutlich geändert. Und das nicht nur, was die Qualität der Unterkunft angeht.

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