Moritz Liebtreu - Wer zählt die Völker, nennt die Namen

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Hauptfigur dieses Romans ist François Pupidu, teils wohl französischer Herkunft – aber manches liegt im Dunkeln, Familienvater Anfang Vierzig, begeisterter und ständig rumtüftelnder Chemiker – «wann sprengt der hier alles in die Luft». Es gibt kaum ein Thema, für das er sich nicht interessiert und einen kritischen Blick darauf wirft. «Du springst so schnell von einer Sache zur anderen, sprichst Dinge nur halb aus, …», aber andere finden es gut. In seiner Ehe ist die Zärtlichkeit verlorengegangen, ohne dass er genau sagen könnte, seit wann dies so ist oder ob es einen besonderen Grund dafür gab. Pupidu, «Pu» genannt, beginnt eine romantische Liebesbeziehung, «dann nenn mich doch C», mit einer alleinerziehenden Mutter. Damit fangen die Probleme an, denn er steht fortan zwischen Familie und neuer Liebe, wobei er bald nicht mehr weiß, wie er beides unter einen Hut bringen soll. Außerdem lockt da noch ein neuer, aber arbeitsintensiver Job. Es eröffnen sich Möglichkeiten, von denen er bisher nicht zu träumen gewagt hat. Pu muss sich entscheiden. «Wer zählt die Völker, nennt die Namen», ist ein spannender und zeitkritischer Roman, in dem Humor, Phantasie, Ironie, Kurioses und Unterhaltung nicht zu kurz kommen.

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In der letzten Zeit hat ihn öfter die Frage beschäftigt, wann das intensivere Gespräch, die Zärtlichkeit aus seiner Ehe verschwunden sind, ob es ein besonderes Ereignis dafür gab?

Nichts lässt sich genau festmachen, weder Zeitpunkt noch Beweggründe, wie ist das möglich? und nur schwer erinnert er sich an die Zeit, als es noch anders war, sogar Kosenamen existierten, kaum noch vorstellbar. War es manchmal alleine die Zeit, die verlorene Gefühle zurückbrachte, es Phasen der Annäherung und Distanz geben musste? aber allmählich fehlt ihm die Vorstellungskraft, da könnte sich noch etwas bewegen.

Beim Aufstehen, nun hat er doch die Zeit überschritten, mehr Zeit zum Nachdenken müsste man haben, kommen ihm seine Bewegungen noch fahriger, hektischer vor als sonst. Bloß jetzt keinen Fehler beim Rasieren machen, elektrisch reicht ihm nicht, zu schnell machen sich da einzelne Haare selbständig, sind dann vom Rasierer nicht mehr zu erfassen. Lieber kein neues Messer für die anschließende Nassrasur nehmen, zu leicht schneidet man sich damit, verliert dann kostbare Zeit. Dick trägt er den Rasierschaum auf, betrachtet sich kritisch im Spiegel, schabt vorsichtig alles wieder ab. Erleichterung beim Nachspülen mit kaltem Wasser, soll die Poren wieder schließen, erfrischt, noch so eine Fuhre, noch eine über das ganze Gesicht. Allmählich fühlt er sich frischer, abrubbeln mit dem Handtuch, Leben kommt in das Gesicht, in den Körper.

Ständig zerreißen ihm die Strümpfe, sind schon nach ein paar- Mal waschen hinten durch oder hat er zu wenig Geduld; diese Mordende sollte man abschaffen - sich abends alles zurecht legen? Nein, das Hemd passt nicht zur Hose oder doch dieses Hemd und eine andere Hose, es ist zum Verzweifeln. Manchmal geht eine bestimmte Farbe überhaupt nicht, zurzeit ist es blau, kommt sich völlig albern vor bei dieser Prozedur, nur gut, dass einen dabei keiner beobachtet.

Er nimmt sich immer wieder vor, langsamer, geduldiger zu wer- den, sich mehr Zeit zu nehmen. Lastet da morgens schon ein Druck auf ihm, den er nur schwer beschreiben kann? Aber beim Frühstück ist es nicht besser, flüchtige Blicke in die Zeitung, mit der anderen Hand irgendwie essen, große Politik, erste Seite des Lokalteils und die Entwicklung der Börsenkurse, lässt sich neuerdings schon an einer gut überschaubaren Kurve ablesen. Ist er inzwischen bei bestimmten Themen empfindlich geworden? Bei Brandanschlägen, Gewalt- und Tötungsdelikten an Ausländern standardmäßig der Satz, für rechtsradikale Absichten gäbe es bisher keine Hinweise, möglicherweise sei Rauschgift im Spiel oder Familienfehden, obwohl es dafür ebenfalls keinerlei Beweise gibt. Da wurde ein Türke mit einem Baseballschläger getötet und verbrannt; zufällig hörte man in der Nähe Lieder, "Türke verbrenne", und dann der übliche Standardkommentar. Eigenartige Zufälle gibt es schon in diesem Land und bei Beschwichtigungen machen viele mit, machen sich mitschuldig. Ein hoher Politiker hat eine geniale Lösung gefunden, unterscheidet die Ausländer in zwei Gruppen, die eine, die sich zur Einbürgerung und die andere, die sich gegen Deutschland entschieden hat. Nichts mehr dazwischen und die Kritik an diesen Äußerungen ist mager, man müsse das ja nicht mit der Polizei durchsetzen, alle sind schnell beruhigt. Abgrenzung statt Integration, Monokultur, statt Vielfalt, sind ihre Parolen. Pu fängt an, ohne besonderes System, solche Zeitungsausschnitte zu sammeln, und ein unglaubliches Szenario hat sich da zusammengefunden - aus den liberalsten Zeitungen aus- geschnitten. Keine Verbesserungen für die vielen jungen Leute in Sicht, die zwischen allen Stühlen sitzen, entweder oder, verlangt man ihnen ab, umsonst sind ihre alltäglichen Leiden, ihre Toten. Wie viele werden inzwischen mit dem Feuerlöscher in greifbarer Nähe schlafen, horchen nachts in den stillen Hausflur hinein, in dem sich ein Brand schnell ausbreiten, um sich greifen kann und jeden Fluchtweg verschließt. Hat es je eine größere Feigheit gegeben, gegen wehrlose schlafende Menschen, Frauen und Kinder zu marschieren. Wieviel fühlen sich wegen ihrer Herkunft, ihres Aussehens ständig bedroht, treten nur noch in größeren Gruppen auf, weil zu leicht festzustellen ist, wer dazu gehört und wer nicht. Das gesunkene Niveau an Menschlichkeit, die angestrebte kulturelle Verödung, wird vor keinem Bereich des gesellschaftlichen Lebens halt machen, sich auf alle geistigen und wirtschaftlichen Leistungen negativ auswirken. Einige gehen schon wieder, andere sind schon wieder zu spät gegangen. Müsste man vielleicht das Namensschild an der Tür ändern, der Postbote muss es jedenfalls noch identifizieren können oder wenigstens ein Stück unleserlich machen, aber in dieser Gegend?

Bloß nichts Neues

Nur auf Schleichwegen kann er dem üblichen Verkehrsstau entgehen, da hat er sich früh genug etwas einfallen lassen - nicht zu schnell fahren, überall stehen jetzt diese Starenkästen, machen Porträts: Fahrer mit Auto, eine Ausrede ist nicht mehr möglich. Es gibt keine besonderen Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Schulwegen. Ratlos stehen sie an Kreuzungen, rechts vor links, selbst Autofahrer haben Schwierigkeiten noch durchzusteigen, wenn von allen Seiten jemand kommt, nach links, nach rechts abbiegt. Einmal stoppt er vorsichtig, will ihnen, mindestens vier bis fünf sind es, die angespannt am Straßenrand ausharren, zur nahegelegenen Grundschule unterwegs sind, die Vorfahrt abtreten, da verliert der hinter ihm die Geduld, hupt und rast mit quietschenden Reifen an ihm vorbei, in dem Moment wo die Kinder losgehen, nun genau in dieses Auto zu laufen drohen, oh Gott ... , im letzten Augenblick merken sie es noch. Höflichkeit kann da ein tödlicher Fehler sein. Schwer wird er den Anblick von zerquetschten Kinderfahrrädern wieder los, und schlimmer, einmal liegt ein kleiner Junge, etwa zehn Jahre alt, regungslos, mit dem Gesicht nach unten, in der Mitte einer großen Kreuzung, alles abgesperrt, keiner steht bei ihm, das geht wohl zu nahe, nicht mal Gaffer bleiben stehen. Ob bei solchen Ereignissen nicht jemand von der Stadt vorbei kommen müsste, die Verkehrssituation da genauer zu untersuchen? Auf dem ersten Blick ließe sich da oft vieles verbessern, aber es ist das Zeitalter des Autos, Leute verlieben sich in sie, verschulden sich hoch, um ein repräsentatives, möglichst neuestes Modell zu besitzen. Verbringen viel Freizeit damit, es zu pflegen, gehen sorgsam damit um, als sei es ihr höchstes Gut und nicht nur aus Blech und Kunststoff.

Wie Hemden und Hosen verändern sie ständig ihre äußere Form, richten sich nach Modefarben - muss ja alles zusammen passen, Haarfarbe zur Inneneinrichtung des Autos, mindestens. Allzu viele sind in dieser Branche beschäftigt, möchten ihren Arbeitsplatz nicht verlieren, schuften sich den Buckel krumm für diese Wegwerfgefährte und niemand darf ihren freien Lauf stören, ihr Prestige herabsetzen, ist fast ein Tabu.

"Die pflegen ja nicht mal ihr Auto", wurde seine Familie von einem Nachbarn empfangen. Und so schlängeln sich die Kinder hindurch, wagemutig, zwischen den ständig dichter werdenden Kolonnen, gehetzten ungeduldigen Gesichtern, die nicht zu spät kommen dürfen, vertrauen ihrem Schutzengel, sonst würde noch viel mehr passieren.

Stopp - rot, die einstmals grüne Welle hier, kann den gestiegenen Verkehr nicht mehr schlucken, zu zäh bewegt er sich voran. Vorsicht, wieder liegen Scherben auf der Fahrbahn, ständig kracht es hier auf der Umgehungsstraße und da stehen wieder zwei, leichter Auffahrunfall, nur Materialschaden, nichts Besonderes. Selbst an den Wochenenden ebbt der Verkehr kaum noch ab - Schlange stehen zum Waldspaziergang. Endlos steht er jetzt, um links abzubiegen, mitten auf der Straße, von hinten und von vorne rauschen sie vorbei, keine Lücke im endlosen Strom.

Vor dem Werkstor drängeln sich wie auf Kommando die Menschen. Nur einige müssen ihre Ausweise vorzeigen, offen erkennbare Ausländer und die paar Taschenproben am Abend, werden eben- falls hauptsächlich bei denen gemacht. Bei den anderen traut man sich wohl nicht, dabei sind es einige, aus dem Lager- Pfortenbereich, die nicht selten eilig mit auffällig dicken Taschen, Kartons den Betrieb verlassen. An ihren Gesichtern kann man es erkennen, decken sich gegenseitig, braucht doch keiner mehr, liegt doch nur rum, vergammelt doch sonst, nimm man mit, schadet doch keinem, nur nicht erwischen lassen. Die Aufmerksamkeit lenkt man dann auf andere, die sich nicht wehren können. Gerade der, der immer den letzten Ausländerwitz kennt, beim Hausmeister beschäftigt ist, die Putz-, Pflegemittel, den ganzen Hausrat verwaltet, ist ständig auf der Lauer, schlecht bezahlt, holt er sich, was ihm zusteht. Es geht bei seinen Scherzen längst nicht mehr darum, sich lustig zu machen, sondern zu beseitigen, und immer drastischer werden die phantasierten Methoden. Er sieht sie vor sich, wie sie sich im Bierdunst daran berauschen, ganz normale Kneipenbesucher. Da wurde ein ägyptischer Kollege, mit einer Deutschen verheiratet, während der Probezeit entlassen, wehrte sich verzweifelt gegen den Vorwurf, mehrere deutsche Kollegen bedroht zu haben. Lächelte immer sehr freundlich, sehr schüchtern und zurückhaltend war er, schmal, kleinwüchsig von der Gestalt. Die anderen halten zusammen, wie soll man ihnen das Gegenteil beweisen?

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