Moritz Liebtreu - Wer zählt die Völker, nennt die Namen

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Hauptfigur dieses Romans ist François Pupidu, teils wohl französischer Herkunft – aber manches liegt im Dunkeln, Familienvater Anfang Vierzig, begeisterter und ständig rumtüftelnder Chemiker – «wann sprengt der hier alles in die Luft». Es gibt kaum ein Thema, für das er sich nicht interessiert und einen kritischen Blick darauf wirft. «Du springst so schnell von einer Sache zur anderen, sprichst Dinge nur halb aus, …», aber andere finden es gut. In seiner Ehe ist die Zärtlichkeit verlorengegangen, ohne dass er genau sagen könnte, seit wann dies so ist oder ob es einen besonderen Grund dafür gab. Pupidu, «Pu» genannt, beginnt eine romantische Liebesbeziehung, «dann nenn mich doch C», mit einer alleinerziehenden Mutter. Damit fangen die Probleme an, denn er steht fortan zwischen Familie und neuer Liebe, wobei er bald nicht mehr weiß, wie er beides unter einen Hut bringen soll. Außerdem lockt da noch ein neuer, aber arbeitsintensiver Job. Es eröffnen sich Möglichkeiten, von denen er bisher nicht zu träumen gewagt hat. Pu muss sich entscheiden. «Wer zählt die Völker, nennt die Namen», ist ein spannender und zeitkritischer Roman, in dem Humor, Phantasie, Ironie, Kurioses und Unterhaltung nicht zu kurz kommen.

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Hatte er etwa erwartet, hier noch jemanden zu treffen? Nur ein weiterer Gast saß dort, und er war froh, dass er sofort seine Bestellung aufgeben konnte. "Eine Tasse Kaffee."

Nein, nur Kännchen gab es. "Ja, dann bitte ein Kännchen", oh je. Nein das war nicht der frühere Wirt, der hier konnte sich mit seinem Leibesumfang kaum hinterm Tresen bewegen und überwiegend hatte damals eine Frau hier bedient.

Unmöglich, hier nicht an alte Zeiten zu denken, die viel geplagten Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre. Neuer Slogan aus Amerika dazu: "Let the sixties dy", was so viel hieß wie, lass die sechziger Jahre sterben, wir wollen davon nichts mehr hören, von diesen Heldentaten. Noch ziemlich jung war er, aber vielleicht hatte sich die Ereignisse dieser Jahre gerade deshalb so tief eingeprägt. Dies war ein besonderer Treffpunkt für Schüler und Studenten, die sich mit viel Engagement die Köpfe heiß redeten und so manch einen halben Liter dazu tranken. Beliebt waren die kalten Frikadellen, davon war nichts mehr zu sehen, höllisch scharfer Senf, ganz nach Bedürfnis ein Stück Weißbrot dazu und manch einer verpasste so den rechtzeitigen Heimweg. Einige begannen schon am frühen Tage mit der Weltverbesserung, andere kamen direkt nach der Schule, dem Besuch des Filmrings : Anti-Atom Film, der Versammlung für die Schaffung eines Jugendzentrums oder einfach so, Aufbruch selten vor Mitternacht und dann meistens noch die Frage, wo ist denn noch was los, auf irgendeiner Bude ging es weiter, wurde noch ein Schluck italienischer Landwein getrunken, diese großen Flaschen, warum nicht der Billigste, süßlich, höllisch unreines Zeug - arme Leber - wenn der Magen jetzt, nach den Bieren, Frikadellen mit dem scharfen Senf, Weißbrot, Rotwein, nicht ernsthaft rebellierte, den Körper wieder davon befreite und unvermeidlich die selbstgedrehten Zigaretten, nur einige .konnten das mit der bloßen Hand. Bei den anderen halfen die kleinen zigarettengroßen Geräte, in die man möglichst gleichmäßig den Tabak stopfte und das Papier hineinsteckte, anlecken nur noch drehen und ein bisschen Tabak wurde dabei immer auf den Matratzen verkrümelt, die schon aus Prinzip auf der Erde lagen: "Verdammt, wie soll ich da heute Nacht schlafen, passt doch mal auf und jetzt noch den Wein umgekippt?" Wenn es irgendwie finanziell hinhaute, wurde möglichst früh eine eigenes Zimmer genommen, der eigene Herr sein, keiner sollte einem mehr dreinreden, das war wichtig.

Die Lehrer hatte man schon im Griff, die trauten sich nicht mehr so streng zu sein, richtig büffeln war out, sportliche Betätigung sogar verdächtig - sah nach Streber, zu angepasst aus.

Wozu das denn gut sein sollte, mit Fragen nach der Anwendung für die Praxis, begannen die meisten Debatten und die Antworten ausnahmslos hilflos, die wussten keine größeren Zusammenhänge herzustellen, die Formel war eben die Formel. Aus Amerika kam der eine, sollte in Forschungsvorhaben für den Vietnamkrieg verstrickt gewesen sein, geriet schwer in Bedrängnis und immer mehr setzten sich auf seine Fährte. Hatte angeblich nur Grundlagenforschung betrieben, fühlte sich völlig unschuldig. Die Aufsässigkeit sei eine Folge der nach wie vor zu autoritären Gesellschaft, Erziehung, sagte gerade der, hätte eine zu geringe oder zu starke Identifikation mit den sozialen Normen zur Folge. Keine Ausflüchte halfen ihm, die Fragen wurden drängender und die Versammlungen größer, in denen er sich rechtfertigen sollte. Dubiose Vorlesungstechniken wurden aufgedeckt, hatte angeblich Seiten aus einem Buch her- ausgerissen, auf neutrales Papier aufgeklebt und daraus vor- gelesen. Allerdings lasen viele aus überall käuflichen Büchern vor, und wenn sie eine Pause machten oder einmal stockten, las ein Student dann zum Spott laut weiter und niemand wusste, wozu diese Vorlesungen gut sein sollten. Er sah ihn auf dem Weg zu der letzten Auseinandersetzung, nach der er freiwillig das Handtuch warf, im Fahrstuhl, wie er mühsam Luft in seine Lungen presste, am Ende seiner Kraft war.

Selten konnte von denen mal jemand erklären, warum er was machte, über das eigene Sachgebiet hinausschauen war geradezu ein Tabu, Visionen gab es nicht. Unsicherheit im Lehrgebiet, die sich vor allem darin zeigte, dass kaum einer was mit eigenen Worten ausdrückte oder gar einen Scherz machte, war vorherrschend. Fast jeder hatte einen großen Guru in Übersee, der schon alles vorgedacht hatte, dessen Thesen man vertrat und zu bestätigen versuchte. Einer der Hochschullehrer über- reichte ihm mal ein Buch mit den Worten: Da steht schon alles drin, das brauchen wir nur noch zu untersuchen", und uralt war das auch noch. So blieb er morgens lange im Bett, hielt die für besonders reaktionär, hinterhältig, die schon ganz früh Vorlesungen anboten. Ging hohe Risiken ein, in dem er oft erst wenige Tage vor den Prüfungen mit den Vorbereitungen, manchmal Tausende von Seiten Literatur zu lesen, anfing, oder bei Kommilitonen im letzten Augenblick Zusammenfassungen schnorrte. Im Notfall musste dann das Prinzip wirksam werden, tust du mir nichts, tue ich dir nichts, was aber nur in mündlichen Prüfungen funktionierte und worauf sich nur wenige Rädelsführer verlassen konnten.

Aber das Diskutieren und ständige Hinterfragen war wichtig, nicht alles schlucken, als gegeben hinnehmen, der Obrigkeit nicht blind vertrauen. Unterdrückende, sinnlose Autorität ließ sich so abbauen, hatte in der alten Form lange Zeit keine Chance mehr, hoffentlich nie wieder.

Jetzt war es ganz still hier, wahrscheinlich waren andere Lokale in, die Weltverbesserung machte Pause oder fand an anderen Orten statt. Sein Nachbarhocker, den er zunächst für frei gehalten hatte, wurde wieder besetzt, als ein, etwa Ende vierzig jähriger, einfach, um nicht zu sagen, vernachlässigt gekleideter Mann, von der Toilette kam. Die geringe Distanz zu dem Mann irritierte ihn, und er rückte unauffällig ein Stück zur Seite. Dieser stierte ihn jedoch ohne Scheu direkt an, deutet mit einer Kopfbewegung auf den älteren Wirt: "Das war einer von denen, ist als junger Mann noch bei den Nazis gewesen, wohl das letzte Aufgebot?, wollte die Welt erobern, da steht er nun, in dieser schäbigen alten Kneipe, hat bis heute nichts gelernt, gehört dieser Nationalen Bewegung an oder wie heißt ihr jetzt?"

Der Wirt nur mäßig ärgerlich, mit einem etwas gequältem Lächeln: "Das geht dich überhaupt nichts an, lass bloß deine Sprüche sein" und zu Pupidu gewandt, der noch keine Meinung dazu hatte, sich hier in ein Gespräch verwickeln zu lassen, "das ist unser Hausphilosoph, der kostenlos Vorträge hält, hören sie besser gar nicht hin."

Pupidu sah seinen Thekennachbarn nun doch genauer an: Ein noch Jugendlichkeit ausstrahlendes schmales Gesicht, hellblonde, etwas rötliche Haare, aufgedunsen, unnatürlich rötlich braun gefärbte Hautfarbe, die Augen einen eigenartigen Glanz, als ob sie durch einen tiefen Schleier, einem dichten Nebel, aus einer größeren Entfernung blickten. Die Kleidung ziemlich heruntergekommen, gräuliches, farbig kaum mehr zu identifizierendes verschossenes Jackett, die Seitentaschen weit ausgebeult, die dunkelbraune Hose, verschmutzt, staubig und die arg mitgenommenen Schuhe hatten schon lange keine Pflege mehr abbekommen.

Nun mischte sich der Gast auf der anderen Seite seines Nachbarn, "der hat studiert, Geschichte, Politik oder?", mit schwerfälliger Zunge ein, ebenfalls schon gehörig angetrunken.

Der Wirt, ohne besonderen Nachdruck: "Wenn ihr beide euch nicht benehmen könnt, fliegt ihr auf der Stelle raus."

Kichern, "Unterschreibst du endlich?", wieder hämischeres Kichern auf der anderen Seite. Dabei klopft sich der eine auf die Brusttasche, tut so, als wolle er etwas hervorholen.

"Du kannst mich mal", der Wirt, wehrt mit der Hand entschieden ab, geht zur anderen Thekenseite, beschäftigt sich intensiv mit den Gläsern.

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